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Aufgedeckt: Wie die Banken Geld aus Luft erzeugen

Lesezeit: ca. 12 Minuten

Kam heute per E-Mail: Der Autor dieses Beitrages, Dr. Wolfgang Freisleben ist Ökonom, Publizist und Zeitungsverleger. Er betreibt die Medienplattform http://www.freisleben-news.at. Anfang 2017 ist sein Buch „Das Amerika-Syndikat. Wie die souveränen Staaten Europas zur Kolonie der USA verkommen“ auf den Markt gekommen.

Bei jeder Kreditvergabe erzeugen Banken Geld aus dem Nichts. In den Lehrbüchern steht es anders. Doch der deutsche Finanz-Professor Richard Werner hat es 2014 empirisch nachgewiesen. Jetzt publiziert endlich auch die Deutsche Bundesbank auf ihrer Website die Wahrheit. Das muss Konsequenzen haben. Es kann doch nicht sein, dass die Nationalökonomen die Geldschöpfung der Banken ignorieren und ratlos zusehen, wie eine Krise entsteht und 10 Jahre andauert.

Jetzt steht die Welt der Ökonomen Kopf. Denn nun schreibt endlich auch die deutsche Bundesbank auf ihrer Website Klartext und hat mit dem Märchen über die Geldschöpfung aufgeräumt. Die neue Darstellung lautet:

„Wenn eine Bank einen Kredit gewährt, kann sie diesen … dadurch finanzieren, dass sie den entsprechenden Betrag an Buchgeld selbst schafft. Sie verbucht auf der Aktivseite ihrer Bilanz den gewährten Kredit als Forderung an den Kreditnehmer, auf der Passivseite ihrer Bilanz schreibt sie dem Kreditnehmer den Kreditbetrag auf dessen Konto als Sichteinlage gut.“

Neu an dieser Darstellung ist das Eingeständnis, dass hier eine Geldschöpfung (-entstehung) bei den Geschäftsbanken ohne irgendwelche Voraussetzungen – wie Verfügung über ausreichende Spareinlagen – durch Kreditvergabe stattfindet.

Mit anderen Worten: Die Banken scheffeln Geld aus dem Nichts/aus Luft, indem sie nach Unterschrift unter einen Kreditvertrag „Buchgeld“ auf einem Kundenkonto als „Sichteinlage“ gutschreiben. Mit einer simplen Buchungszeile am Computerbildschirm. Wie ich in meinem Buch „Das Amerika Syndikat“ ausführlich analysiert habe.

Dieses Geld wird auch Giralgeld oder Fiatgeld (engl. fiat money) genannt. Letzteres abgeleitet vom lateinischen Bibelzitat aus der Schöpfungsgeschichte „Fiat lux!“; zu deutsch: „Es werde Licht!“.

Fiatgeld ist ein Objekt ohne inneren Wert, das als Tauschmittel dient. Seine Wert leitet sich dann davon ab, dass es im jeweiligen Staat als offizielles und alleiniges Zahlungsmittel für Steuern anerkannt ist.

Das Gegenteil von Fiatgeld ist Warengeld, das z.B. als Gold, Silber oder auch Tabak und Reis, neben dem äußeren Tauschwert auch einen inneren Wert besitzt, der unabhängig von Regierungserlässen ist, solange damit bezahlt werden darf.

Betrug in Reinkultur bei der Verrechnung von Zinsen und Spesen
Die Buchgeldschöpfung ist also ein ziemlicher Schwindel. Und damit auch die Behauptung von Banken über angebliche „Refinanzierungskosten“ oder sonstige Aufwendungen bei der angeblichen Beschaffung des Gelds für den Kredit.

Das betrifft natürlich auch die Fremdwährungskredite. Da verrechnen die Banken ungeniert Konvertierungspesen, einen für den Kunden ungünstigen Wechselkurs bei jedem Roll-over-Termin usw. Das aber ist Betrug in Reinkultur.

Bis sich die hochoffizielle Message von den genannten Zentralbanken aber bis zu den Sachverständigen, Richtern und Staatsanwälten durchgesprochen hat, wird noch viel Wasser den Rhein und die Donau hinunterfließen. Und unzählige Bankkunden werden weiter geschädigt.

Buchgeld schafft eine Bank auch, wenn sie dem Kunden einen Vermögenswert abkauft und den Zahlbetrag auf dessen Konto gutschreibt. Der Kunde kann den gutgeschriebenen Betrag für Überweisungen nutzen oder auch in bar abheben. Typischerweise vergüten die Banken ihren privaten Kunden für Sichteinlagen auf dem Girokonto nur niedrige oder gar keine Zinsen.

Aus Sicht der Bank ist diese Sichteinlage auf dem Kreditkonto des Kunden eine Verbindlichkeit – sie schuldet dem Kontoinhaber dieses Geld. Ab dem Moment der Verwendung befindet sich das Geld dann im Wirtschaftskreislauf. Eine Gelderzeugung aus Luft, aus dem Nichts. Mit einer einzigen Buchungszeile.

Zahlt der Kunde das Geld an die Bank zurück, verschwindet es auch bei der Bank.

„… hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh“
Mit der neuesten Darstellung der Geldschöpfung seitens der Deutschen Bundesbank, immerhin erst 3 Jahre (!) nach der Bank von England , ist der Schwindel aufgeflogen, über den der berühmte Autoindustrielle Henry Ford 1946 sagte: „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“

Die gibt es zwar (noch) nicht. Aber wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Bürger aller westlichen Länder Jahrzehnte lang in eine ungebührliche „Zinsknechtschaft“ hineingezwungen wurden:

Zinsen in ungerechtfertigter Höhe für eine einzige Buchungszeile am Computer für Geld aus dem Nichts. Und zusätzlich noch Gebühren. Beides nicht zu knapp, natürlich.

Kein Wunder, dass sich Banken an ihrem jeweiligen Standort regelrechte Paläste bauen. Und überdurchschnittliche Gehälter für ihre Angestellten zahlen – Schweigeprämie inklusive. Wäre das alles maßvoll, könnten auch die Kreditzinsen niedriger sein.

Bisherige Lehrmeinungen waren irreführende Märchen
Die bisherige falsche Lehrmeinung, auch vom früheren Vorstandsdirektor der Bundesbank bzw. der EZB, Otmar Issing, in seinem Buch über Geldtheorie vertreten, lautete: Die Bank nimmt als „Intermediär“ Spargelder herein und verleiht diese als Kredite. Mit diesem Märchen ist jetzt Schluß. Es wurde auch nie empirisch nachgewiesen.

Die neue Erkenntnis stand zwar im Monatsbericht der Bundesbank schon im April 2017. Aber es wird dauern, bis es sich zaghaft in den Elfenbeintürmen der Ökonomen verbreiten wird. Die Story vom Geld muss nämlich erst neu geschrieben werden.

Jetzt sind alle Geldtheoretiker jedenfalls gezwungen endlich anzuerkennen, was der an der Universität Southampton in England lehrende deutsche Finanz-Professor Richard Werner schon 2014 empirisch nachgewiesen hat. Er hatte sich nämlich mit 3 kleineren deutschen Banken zur empirischen Beweisführung über den tatsächlichen Ablauf einer Krediteinräumung sowohl im Geldfluss als auch in der Buchhaltung der Bank verabredet.

In seiner Begleitung war ein Team der öffentlich-rechtlichen englischen TV-Anstalt BBC. Es dokumentierte einwandfrei und unwiderlegbar den Nachweis, dass jede Geschäftsbank mit der Kreditvergabe eben Geld aus dem Nichts fabriziert („schöpft“). Damit war das Geheimnis der permanenten weltweiten wundersamen Geldvermehrung in Höhe mehrerer Billionen Dollars, Euros und anderer Währungen pro Jahr gelüftet.

Ehe der Professor über diesen Nachweis eine umfassende Geldtheorie-Studie fertiggestellt hatte, preschte die Bank von England (BoE) vor und veröffentlichte in ihrem Quartalsbericht vom März 2014 die wahre Story der Geldschöpfung. Zugleich offenbarte sie, dass weltweit nur 3 % des alljährlich erzeugten neuen Geldes in Höhe von derzeit insgesamt rund 218 Billionen Dollar von Zentralbanken stammen. Und 97% oder fast 212 Billionen Dollar von den privaten Geschäftsbanken im Wege der Kreditvergabe aus dem Nichts erzeugt wurden.

Eine weltweite Blamage für die Ökonomen
Bank of England rückte 2014 mit der Wahrheit heraus, nachdem die BBC den Beweis von Professor Werner dokumentiert hat. Für die Ökonomen ist das natürlich mehr als peinlich. Es ist überdies ein neuerlicher Beweis für ihre Ignoranz – die nicht zu unterschätzen ist.

Zumal es ja nach dem Börsen-Crash 1929 schon Aufregung um das Geldsystem gab und führende Köpfe der internationalen Hochfinanz Klartext redeten. Sir Josiah Stamp, Direktor der Bank of England 1928-1941, erläuterte z. B. 1927 in einem Vortrag an der University oft Texas:

„Das moderne Bankensystem erzeugt Geld aus dem Nichts. Dieser Prozess ist vielleicht der erstaunlichste Taschenspielertrick, der jemals erfunden wurde. Bankgeschäfte wurden immer als ungerecht und sündhaft empfunden …Die Bankiers besitzen die Erde. Wenn Sie ihnen diese wegnehmen, ihnen aber die Macht zur Geldschöpfung lassen, dann werden sie mit einem Federstrich genug Geld schöpfen, um die Erde wieder zurückzukaufen… Wenn Sie ihnen diese große Macht nehmen, dann werden alle großen Vermögen, wie z.B. meines, verschwinden; und dann wäre dies eine bessere Welt, in der man glücklicher leben könnte …Aber, wenn Sie weiterhin die Sklaven der Bankiers sein und die Kosten Ihrer eigenen Sklaverei bezahlen wollen, dann lassen Sie es zu, dass die Bankiers weiterhin Geld schöpfen und die Kreditvergabe kontrollieren.“

Marriner S. Eccles, Präsident des US-Federal Reserve Systems 1934-1948, erläuterte in einem Interview am 30. September 1940: „Wenn es in unserem System keine Schulden gäbe, dann gäbe es auch kein Geld.“

Am 24. Juni 1941 wiederholte er vor dem Bank- und Währungskomitee des Repräsentantenhauses in Washington: „Geld wird nur aus dem Recht geschaffen, Kredite zu geben.“

Mit der jüngsten Offenbarung der Bundesbank ist nun eine Reformation der Makroökonomik überfällig. Denn Geld und Kredit haben in der Weltwirtschaft einen immensen Einfluss auf die Güter- und Dienstleistungswirtschaft.

Doch die Ökonomen haben das bisher nicht berücksichtigt, weil sie nichts von den Geheimnissen des Geldes verstehen. Ihre Lehrbuch-Theorien wurden allerdings schon angezweifelt, als sie weder vor der Subprime-Krise und dem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems warnten; noch für die folgenden 10 Jahre kompetente Ratschläge für eine nachhaltige Erholung der strauchelnden Wirtschaft in den Industriestaaten parat hatten.

Auch Star-Ökonomen wie Milton Friedman, der „Vater“ des Monetarismus, oder Wirtschaftsnobelpreisträger wie Josef Stiglitz haben sich der Realität nie gestellt. Warum nicht? Weil sie für Studien bezahlt werden. Und die müssen den Geldgebern natürlich genehm erscheinen.

Selbstverständlich hat die Bankenwelt aber kein Interesse daran, dass jeder weiß, dass die Banken Geld selber aus Luft erzeugen und dafür Zinsen verlangen. Und dann womöglich Kreditkunden exekutieren, ihnen ihre Wohnhäuser und sonstige Wertgegenstände abnehmen und versteigern, um ihr zuvor wertloses Luftgeld in reale Güter umzuwandeln. Debt Asset Swap kann man das nennen.

Quelle: Freisleben-News