2+4=6?

Lesezeit: ca. 6 Minuten

(v1.4, Nachtrag) Heute mal etwas Kurzes zur mutmaßlichen Aufkündigung des 2+4-Vertrages. Bei allem, was da so behauptet wurde, kann ich aus dem 2+4-Vertrag keine Absicht herauslesen, dass es sich „auch“ um einen Friedensvertrag handeln würde.

So nebenbei: Wenn die Tage ein Politiker auf die Idee gekommen ist, eine Volksabstimmung zu fordern, damit aus dem Grundgesetz eine „Verfassung“ wird, sollten sich einige nun fragen, warum man die ganze Zeit bereits darauf zu beharren meinte, dass es bereits eine „Verfassung“ sei.
Ich schreibe das hier, da es „Experten“ gibt, die sich um des Beschwerens willen, gewohnt auch nur darüber beschweren, weil sie sich so sehr ans Beschweren gewöhnt haben.

Wenn von „Verfassung“ gesprochen wird, handelt es sich lediglich um die geistige Verfassung, die zusammen mit den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen der Gesellschaft (global-) typisch für das System der alten Ordnung ist.

Hinweisend: Um das System der alten Ordnung weiter aufrechtzuhalten, kann ich mir auch den Unfug vorstellen, dass der Westen (Anmerkung: auf einer Kugel) auf die Idee kommt, anschließend von „2+3-Vertrag“ zu sprechen, damit es mit dem gewohnten Brimborium auf irgendeine Weise weitergeht.
Setzt man sich mit dem System der alten Ordnung auseinander, so haben sich die „Staaten“ zu internationalen Unternehmen entwickelt, wo selbst ihre Verwaltungen zu „Profitcenter“ umfunktioniert wurden, um möglichst das meiste aus ihnen herauszuholen.

„Obwohl an der First Avenue so viele Flaggen wehen, gibt es heute keine Nationen mehr. Nur noch Unternehmen… internationale Unternehmen. Da sind wir. So funktioniert die Welt.“ „Kuman-Kuman“, Die Dolmetscherin, 2005

„Tatsächlich aber sind die europäischen Völker ihre Staaten, ihre nationalen Volkswirtschaften, sind alle Unternehmen, von der Entwicklung der Welt, von der ich sprach, auf das Stärkste berührt. Sie wissen es nur noch nicht. Sie haben es nur noch nicht verstanden…“ Helmut Schmidt anlässlich der Verleihung des Preises zum Westfälischen Frieden, 2012

Die Aufgabe ist nicht damit gelöst, einfach in der Vergangenheit zu wühlen, um wieder einen klassischen Rechtsstaat nach traditionell-konventionellen Vorstellungen ins Leben zu rufen, was in der heutigen Zeit mehr nur schräg wäre, wo man die Bevölkerung nur einmal mehr täuschen müsste, was sicher nicht im Interesse jener ist, die nach einem klassischen Rechtsstaat zu streben meinen, da sie letztlich auch nur weiter eine Masse zu betreuen hätten.

„Personen, Staaten, Länder, Grenzen und damit vom Menschen gemachte Regelwerke, entspringen alle einer Fiktion.“ Der Ursprung, das „Ich“ (Etikett für die gewohnten Denk- und Verhaltensweisen), ebenfalls in der Vorstellung, etwas zu haben, dass einem etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde.

Und wenn von Unternehmen gesprochen wird, geht es um die in der Gesellschaft herrschende Selbstversklavung wie auch dem anerzogenen Glauben, dass Geld, Arbeit, Ressourcen, Produkte und Dienstleistungen einen Wert hätten, durch die die gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, die gewohnte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, die Konventionen, die Glaubenssätze, die gesellschaftlichen Wertvorstellungen daraus hervorgehende bekannte Organisationsstruktur (Anmerkung: die Hierarchie) hervorgehen, aufrechterhalten werden.

Das „Ich“, was über dem Menschen solange herrscht, wie er sich nicht mit seinen Denk- und Verhaltensweisen auseinandersetzt und es ihm auch solange vormachen kann, er sei es.

Das meint: „Der Mensch hat einer Person und ist nicht die Person.“

Oder besteht bei jenen in der Rolle der „Reichsverfechter“ möglicherweise die Absicht, die Masse dazu zu bringen, sich ebenfalls mit den ganzen inhaltlichen Themen auch noch zu beschäftigen? Themen, die letztlich doch nur einer Fiktion entspringen. Fiktionen, an die die Verfechter des Systems der alten Ordnung fest zu glauben meinen?

Selbst wenn so mancher der festen Meinung ist, ich würde viel von den anderen fordern, so ist dies nicht der Fall.
Das liegt daran, dass jeder selbst entscheiden mag, was ihm gebührt, jedoch auch dafür verantwortlich ist, was er erfährt.
Es gibt keine anderen, die für die eigene Lebenssituation verantwortlich sind oder gar „Schuld“ daran haben sollen.

Ein solches Verhalten ist lediglich ein Verdrängungskonzept, um in Anwendung die eigenen Denk- und Verhaltensweisen weiter schützen zu wollen und wenn sich der Feindbildprojektion bedient wird, so wird diese lediglich dazu benutzt, um die eigenen Handlungsweisen rechtfertigen zu wollen.
Der im Gegner erkannte „Feind“ ist jedoch nur eine Erfindung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen. Sie sind der Feind selbst.

Mitgeführtes Dokument: 2+4-Vertrag als PDF vom „Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes“ zum Herunterladen.

Musikalische Umschreibung:

Nachtrag: Mal abgesehen davon, dass alle vom Menschen gemachten Verträge nur von künstlicher Natur sind.