Wo PEGIDAS wirklich beginnen
Der erste Schritt zur Veränderung ist zu erkennen, dass man es mit wahrgenommenen Unzulänglichkeiten mit einer konditionierten Projektion eigener, aufgeschobener (verdrängter) Unzulänglichkeiten auf andere zu tun hat. Man nennt dies auch klassisch Schuldzuweisung.
Dies geschieht aus der Gewohnheit heraus, die eigene Anpassung an stattfindende Veränderung „unterlassen“ zu wollen. Erzwungen wurde dieses Verhalten in der Kindheit, bei vereinbarter Belohnung fürs „artig sein“, „verdrängen möglicher Erkenntnisse, die zu einer Veränderung führen könnten“. Und so bekommt einmal Gelerntes plötzlich eine dauerhafte Gültigkeit.
Damit man innerhalb des Systems erst gar nicht auf die Idee kommt, einen möglichen, natürlichen Lernprozess in Kauf zu nehmen, ist das System dazu ausgelegt, möglichst viele in Arbeit und Beschäftigung halten zu wollen – jeder sich selbst und „andere“.
Da alles immer gültig sein soll, führt diese Vorstellung die Selbstbetroffenen geradewegs in eine Kreisbahn – die Waschmaschine.
Die kollektive Vorstellung eines geschlossenen Systems, wo der natürliche Lernprozess außen vorgelassen und durch einen künstlichen, erhaltenden ersetzt wurde.
Man kann hier von einem kollektiv vereinbarten, konkludenten Handeln sprechen. Denn konkludentes Verhalten geschieht durch eine stillschwiegende Willenserklärung, die sich in der Regel auf Gewohnheiten (Konventionen) stützt.
Und wer die Konventionen unterwandert, wird stigmatisiert und ausgegrenzt. Besser: Er grenzt sich selbst aus. Somit liegt die Entscheidung stets beim Individuum, sich den gesellschaftlich-systemischen Konventionen zu unterwerfen oder sie (insgesamt) in Frage zu stellen. Die gewählten Vertreter sorgen lediglich für die Erfüllung dieser Kernforderung.
Durch fortwährende Verdrängung (Gegenwehr und Ablehnung) verstärken sich wahrgenommene Situationen ganz von selbst und irgendwann hat man das Gefühl, dass die Situation übermächtig wird und man sich so „gezwungen fühlt“ endlich mal „wirksame Gegenmaßnahmen“ zu ergreifen. Spätestens dann muss man sich der Tatsache stellen, dass man an etwas teilgenommen hat, was man selbst mit den gelernten Mitteln nicht mehr rückgängig machen kann.
Notwendige Anpassung an Veränderung geschieht dadurch, dass es sich bei der Projektion lediglich um eine verdreht konditionierte Selbstreflektion handelt, im Kern mit Hinweis auf Infragestellung der eigenen Denk- und Verhaltensmuster, statt gewohnter! Schuldigensuche im Außen und Beschäftigungstherapie.
Denn je stärker die Reaktion ist, die man wahrnimmt, um so zeitlich intensiver war die bisherige Verdrängung.
Denn Selbstreflektion, wie wir sie in der Kindheit als normal empfunden haben und so zu Selbsterkenntnissen kamen, was dem natürlichen Lernprozess entspricht, durfte nicht sein, da sonst das gewohnte Gefüge hierarchischer Ordnung der Machthaber (Betreuer) in Frage gestellt und somit bestraft wurde. „Kind, Du sollst es mal besser haben (…aber nicht besser, als wir.).“
Somit entwickelt sich „Selbstdenken“ als etwas Böses, was bestraft wird und man verdrängt die individuell-natürliche Entwicklung. Es sei denn, es geschieht unter Aufsicht und ist nützlich für jene, die davon profitieren: monetär oder zum Erhalt ihrer Machtstrukturen. Und dies bei kollektiv vereinbarter Unbewussthaltung.
Da sich die Mehrheit in einer vereinbarten Verantwortungs-, Problem– sowie Entwicklungsverdrängung befindet, lässt sich daraus ableiten, dass irgendwann der Moment gekommen ist, wo sich die angestaute Verdängung kollektiv entlädt.
Und an dieser Stelle sagt, dann der gewohnte Betreuer wiederum: „Siehste, die musste doch betreuen. Die kannst doch nicht alleine lassen.“
Mit dem Unterschied, dass die Betreuer selbst für jene Situationen sorgen, um ihre Daseinsberechtigung zu bekunden (siehe Terroranschläge, False Flag Attacken usw.).
Streit und Kampf stellen eine Entladung bisher untdrückter Kommunikation durch vereinbarte Verdrängung dar. Und wo trifft dies besser zu, als wenn man Menschen durch „Teilen und Herrschen“ zu polarisieren versucht. Einem Sachverhalt, dem man irgendwann sogar für ein paar Silberlinge als Belohnung zugestimmt hat.
Ich schreibe dies hier bewusst als innere/äußere Betrachtung, um aufzeigen, dass man durch lebenslange Verdrängung und festhalten an Konventionen jene ungewollten Abhängigkeiten selbst geschaffen hat. Und da der Zinseszins an allem hängt, verwandelt sich die einstige Belohnung für „artig sein“ mit zunehmendem Systemende in eine Bestrafung.