Es gibt keine Schuld und allem was damit in Zusammenhang steht
Solange man sich der alten Konditionierungen nicht bewusst ist oder nicht damit beschäftigen will, solange verweilt man in den „Fängen“ der alten Weltordnung.
Denn erschafft sie sich selbst aus den alten Gewohnheiten und da die Mehrheit in ihren Grundprinzipien gleich konditioniert ist, hat das System (also das kollektiv Vereinbarte) nach wie vor alle Möglichkeiten, sein Betreuungs- und Fürsorgespiel, was stets zu einer Hierarchie führt, zu treiben. Man frage sich einfach, wem Betreuung und Fürsorge im Kern unbewusst zueigen sind.
Das ist auch das einzige, worum es geht. Und über den Zinseszins verwandelt sich diese schöne Komfortzone von wunderschön hin zu grausam und unmenschlich – bis das alte System verfällt.
Und da sich kaum jemand Gedanken darüber gemacht hat, wie „anders“ anders ist, macht sich das System nach seinem Verfall wieder ans Werk sich „zu rekonstituieren“.
„In welcher Verfassung befinden Sie sich?“ „In der Alten.“ “Na, dann…“
Das sieht man ganz hübsch, wenn „Deutsche Reiche“ in jeglicher Art ins Leben gerufen werden sollen und noch Untertanen zur Betreuung gesucht werden. So bekommt man die Kuh so nicht vom Eis.
„Und jene, die sich gegen Belohnung betreuen lassen wollen, mögen endlich weiterdenken.“
Das Thema der Schuld und ihrer Zuweisung taucht hierbei immer wieder in den Köpfen auf – auch in jenen, die meinen, sich dem alten System entziehen zu wollen. Sie tun es scheinbar – nur auf der falschen Ebene – der Täuschung.
Schaut man sich das System und seine Strukturen an, so findet man den Schuldmechanismus in allem wieder.
Und doch gleichzeitig versucht so mancher auf die Systemmechanismen und -werkzeuge zuzugreifen, um dem System „auf den Leib rücken“ zu wollen: Sei es über das Geldsystem, das Rechtssystem oder mit den klassischen Mittel der Gegenwehr, des Klagens oder der vielen Variationen des Demonstrierens &c.
Schuld beruht auf der Annahme, dass man für jemand anderen etwas tun soll, was dieser in seiner nur teils ausgesprochenen Erwartung als Forderung gegenüber dem ersten formuliert. Geheimniskrämerei ist hier ein beliebtes Mittel zur Manipulation. Das geht im Übrigen nur mit Menschen, die sich ihrer „eigentlichen“ Aufgabe nicht bewusst sind und so automatisch zum Werkzeug anderer werden.
Dies wiederum beruht auf der kollektiv irrigen Vorstellung, „ein anderer müsse“ einem etwas geben, was man selbst nicht in sich zu tragen scheint.
„Wenn Du schön brav bist, bekommst Du ein Eis. Frage mich aber nicht nach Deiner Souveränität, dann bekommst Du kein Eis.“
Stets auch im Auge, dass das Materielle lediglich eine täuschende Abbildung des Abstrakten ist. Das abstrakte, was mehrheitlich konditioniert jedoch verleugnet wird. Willkommen in der alten Weltordnung.
Und die „Macht über…“ spielt dabei jene Rolle, das jeweilige durch beliebige Mittel bekommen oder durchsetzen zu wollen.
An dieser Stelle ist erkennbar, dass man die Wahl hat, die „Macht über…“ grundsätzlich in die Hände zu nehmen oder alles einem natürlichen Verlauf zu überlassen. Und Erst dann fließt es. Ersteres führt nur zum bekannten, wie wir es erleben.
Es liegt also in jedermanns (eigentlich ist die Macht ein Mittel, des weiblichen Prinzips zur Erhaltung des Bestehenden) Händen selbst, die „Macht über…“ „gewohnt“ zu ergreifen oder sich entschließt, sich fortan in einer langsam entwickelnden, erkennbaren und natürlichen Ordnung zu bewegen.
„Die eigentliche Entscheidung liegt in der Nichtübernahme der Macht.“
Es bedarf halt auch des Mutes, diesen einen anderen Weg zu gehen. Und wer nur darauf wartet, dass andere diesen Schritt gehen, bewegt sich weiter fleißig in den Prinzipien der alten Weltordnung, der kollektiven Selbsthaltung.
„Du musst Dich öffentlich stigmatisieren lassen, wenn Du das System verlassen willst.“
Schuld ist dabei der Mechanismus, den geschaffenen Zustand der alten Ordnung möglichst dauerhaft aufrecht halten zu wollen. Ein Mittel der Unterwerfung und der Unterdrückung, durch Belohnung und Bestrafung.
All dies beruht zum einen auf dem materiell ausgerichteten Mechanismus des Stillens und des künstlichen Abstillens sowie vorenthaltener Liebe. Ein leiser Moment der Entscheidung, wo sich der Mensch über den anderen erhebt.
Und so funktionieren dann Männer und Frauen in der Erwartung Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit und Zugehörigkeit von anderen zu erfahren, wenn sie dies und jenes tun.
„Der Zweck heiligt die Mittel.“ Machiavelli, 1469–1527
Wer also Schuld verspürt oder Last von geliehenem Geld oder Besitz (kommt von besetzen) auf sich geladen hat, mag einmal darüber nachdenken. Denn in ihm ruht der Mechanismus, diese Schuld alsbald verschieben zu wollen und sucht sich so andere, die er sich mit allen Mitteln versucht gefügig machen zu wollen.
Man trägt in sich also die Entscheidung des Wandels oder des Bestehens der alten Weltordnung (die mit den Konditionierungen untergeht).
Das wiederum entscheidet auch, ob eine Partnerschaft oder Zusammenarbeit funktioniert oder nicht. Wenn Macht und Kontrolle über den anderen die natürliche, bedingungslose Liebe und das wirksame Miteinander überlagert.
Das gilt für alle Organisationsformen, wo das Individuum die Verantwortung abgibt.
Die konditionierte Opferrolle (Selbstunterwerfung, um zu bekommen) ist dabei wieder ein Verhalten, um jenen bereitwillig dienlich zu sein und sich „vereinbarten“ künstlich geschaffenen Mechanismen wieder zu unterwerfen. Es ist jedoch eine Täuschung.
Die alte Weltordnung basiert auf dem weiblichen Prinzip: empfangen, nehmen, bewahren, sichern, gewährleisten, bekommen, kriegen. Aus diesem Prinzip sind die letzten Jahrtausende alle Strukturen und damit verbundene Komplexitäten hervorgegangen. Doch auch dies hat einen Sinn.
Und damit das Spiel bisher so laufen konnte, schuf man sich eine Figur, die sich dann „Satan“ nannte, der man jederzeit wieder etwas unterjubeln konnte. Und auch dies hat seinen Sinn.
Den ganzen Mummenschanz kann man dahingehend fluffig aushebeln, betrachtet man es aus der gänzlich alles überlagernden Überschrift: dem natürlichen Lernprozess.
Und dies wiederum bedeutet lediglich die eine Entscheidung zu treffen, oder ob man sich wieder dem Geld (der Würde im Außen und Beibehaltung dieses Zustandes) und somit der alten Weltordnung durch Belohnung für das „Hörigsein“ unterwirft – damit verbunden: der einhergehende Verfall und der Kampf um immer weniger. Halt der ganze alte Kram.
Oder ob man sich dem Wandel und der Veränderung öffnet und allem, was damit zu tun hat und welche Auswirkungen dies hat.
Ob man sich tatsächlich zu einer „neuen Weltordnung“ oder nur zu einer „getäuschten neuen Weltordnung“ entschließt, dies liegt also am Einzelnen selbst.
„Man bekommt immer das, was man sich nimmt.“
Doch man kann über alles sprechen.