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Abgrenzungen, Gewohnheiten und Institutionen

Lesezeit: ca. 14 Minuten

Eine Ausführung, ob etwas „Staatenbund“ heißen darf, mag, soll oder auch nicht, brachte mich dazu, nicht nur über Etikettierung und dem Bedürfnis nach Abgrenzung nachzudenken.

„Unterteilen und (für sich) herrschen.“

„Die Welt ist bereits verteilt, es herrscht nur noch Verdrängungswettbewerb.“ (Das klingt jetzt aber komisch. :-D)

Direkt ausgedrückt, ist das Anstreben künstlicher Konstrukte lediglich nur eine gewohnte Herangehensweise, um zunächst ein neues, hochedles Etikett mit wohlklingendem Namen an einem bereits mit Wasser gefüllten Krug aufbringen zu wollen.

„Wasser kann man jedoch nur selbst in Wein verwandeln.“

So ermangelt es in der Regel dadurch an notwendiger Authentizität, was nicht einmal mit kollektiver Kampfbereitschaft, Euphorie und Rechthabereien ausgleichbar ist.

„Es nutzt wenig, wenn man durch das Wechseln der Marke versucht, mit dem Rauchen aufhören zu wollen.“

Das ist der Grund, warum Deutsches Reich, Bundesrepublik (in) Deutschland, Republik Freies Deutschland und die vielen anderen Bemühungen vom Prinzip her gleich sind, denn verlangen sie vom Menschen eines nicht ab: die wahre Authentizität des Individuums, wo Innen und Außen sich zunehmend durch die innere Entwicklung angleichen.

Für eine „staatliche Authentizität“ reicht die Notwendigkeit eines Dokumentes, was nichts anderes bedeutet: Der Schein ist alles, verbunden mit einer Beweisführung auf Berechtigung. Das ganze „beglaubigt“ von anderen, also eine Bescheinigung beauftragter Fremdbestimmung und bedingungslose Anerkennung der Autorität – nichts anderes findet sich auch in der Kirche – weil es der Mensch selbst(!) will.

„Das beglaubigte Urteil ist lediglich ein Hinweis auf die Gläubigkeit an die Autorität des Beglaubigenden.“

„Das Zeichen des Tieres“.

Staaten sind klassisch nur Hüllen, gegründet von Personen, selbst wenn sie sich als Menschen meinen.
Selbstverständlich ist der Mensch nach der Geburt „rechtsfähig“, fragt sich nur, ob er sich dem Rechtskreis des positiven Rechts und der Fremdbestimmung gewohnt hinein begibt oder ob damit das überpositive Recht gemeint ist.
Diese Wahlmöglichkeit besteht, doch kaum jemandem wird davon erzählt, weil es gewohnt schon „immer“ so war.

Ein weiterer Hinweis auf Selbstbestimmung, findet sich im Artikel 1 der Menschenrechte: … Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“
Das bedeutet nicht, dass der auch schon vernünftig ist. Denn genau dies hat er in sich selbst(!) zu entwickeln. Denn nur die „Unvernünftigen“ benötigen Betreuung.

Selbst im Grundgesetz (nehmen wir es mal als lesbare Hinweissammlung) Artikel 1 steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Doch wie sieht die Realität aus? Die Mehrheit geistert verantwortungslos herum, will haben und Sicherheit. Das was an Würde da ist, kann man ihr in Form von Hab und Gut sowie Besitz wegnehmen.

„… Halten Sie mir, der ich mich so abschätzig über diesen Konsumenten äußere, bitte keine Vorträge über Menschenwürde. Ich bin schon seit langem keinem würdigen Menschen mehr begegnet, sofern ich überhaupt je einen kennengelernt habe. Würde bedingt nämlich persönliche Verantwortung.“ Gerard Menuhin

Wo die Verantwortung (durch Wahlen, Ernennungen und Pöstchen) abgegeben wird, die Unvernunft (klassisches Ego im vordringlichen empfangen wollen) bleibt, was Fremdbestimmung (Betreuung der Unverantwortlichen) notwendig werden lässt, gibt es nur die Hierarchie (der Widersacher der natürlichen Ordnung).

Eine hierarchische Ordnung ist ein – im Sinne der natürlichen Ordnung – nur ein sich langsam von einer anfänglichen Symbiose hin zu einer zunehmend parasitären Symbiose transformierende Struktur (durch Arbeitsteilung), die sich an eine wertschöpfende Ebene anzuhängen versucht, die wiederum selbst an den natürliche Ressourcen (da sie in der Wertschöpfung in der Regel notwendig sind) ankoppelt. Wer will das letztlich?

„Wenn ich mir das so anschaue, dann macht ihr doch nichts anderes als BRD 2.0. Und wenn das so ist, bin ich derjenige, der dann fleißig weitermacht.“ „Dann bist du der erste, den wir dann festnehmen werden.“ Dialog, 2013

Es mag sich jeder selbst Gedanken über den Wert dieser Aussage machen, verbunden mit diesem Zitat aus dem Film „I wie Ikarus“:

„Nehmen Sie einmal den Fall eines Völkermordes. Da beschließt ein eiskalter Diktator fünf sechs Millionen Männer, Frauen und Kinder umbringen zu lassen. Dafür braucht er doch mindestens eine Millionen Komplizen. Mörder und Henker. Wie macht er das, dass man ihm gehorcht?“

„Indem er die Verantwortung auf viele Leute verteilt*. Ein Diktator braucht einen funktionierenden Staatsapparat. Das heißt, er brauchen Millionen von kleinen Funktionären, von denen jeder eine anscheinend eine unbedeutende Aufgabe wahrzunehmen hat. Und jeder von ihnen wird diese Aufgabe ausführen – mit Kompetenz – und ohne Bedenken. Und niemand wird sich klarmachen, dass er der millionste Teil eines grausamen Verbrechens ist.

Die einen werden die Opfer verhaften. Sie haben nur den Befehl ausgeführt, jemanden festzunehmen. Andere verantworten den Transport in die Lager. Und dabei haben sie nur ihren Beruf als Lokomotivführer ausgeführt. Und der Lagerkommandant, der die Pforte hinter den Opfern zuschlägt, tut seine Pflicht wie ein gewöhnlicher Gefängnisdirektor. Natürlich werden die Mörder und Henker am Ende der Kette besonders ausgesucht. Aber den einzelnen Gliedern der Kette macht man den Gehorsam so einfach** wie möglich.“

*, ** Der Untergebene lebt im Glauben, dass sein Vorgesetzter die Verantwortung für sein Handeln tragen würde. Siehe auch „Bamberger Polizist“ und „Filialleiter einer Sparkasse“. Die damit verbundene Willensschwäche beruht auf der (unbewusst) konditionierten Obrigkeitshörigkeit aus der Familie heraus, die später durch Belohnung dieses Verhalten nahezu manifestiert wird („Du bist solange gut, solange mir das gefällt.“).

Jedoch ist der Handelnde stets selbst für sein Handeln verantwortlich. Es ist nur der Glaube, sein Vorgesetzter sei verantwortlich, nur weil dieser Glaube belohnt wird. Sich ergebende, konditionierte Hörigkeit ist auch ein Ausdruck von Willensschwäche.

Ob es also damit schon getan ist, nur „die Schweine“ einfach hängen sehen zu wollen oder einfach zu bestrafen, mag damit ebenfalls fraglich bleiben.

Ich stelle die Frage in den offenen Raum: Wer will so etwas und wie lange soll der „Käse“ noch so weitergehen?

Wie gesagt, niemand ist verpflichtet, diesen Gedanken einen inneren Wert zuzubilligen: Jeder hat das Recht auf seine persönlichen Verdrängungsmechanismen und damit verbundener Entscheidung, irgendwann von diesen abzulassen.

Souveräne Individuen kommen von ganz alleine zu souveränen Gemeinschaften zusammen. Eine natürliche Zugehörigkeit ergibt sich dabei durch die Sprache, in einem konstruktiven und offenen Erkenntnisdialog.

Aktuell ist „Souveränität“ noch als bedeutungsschwache Worthülse in den Raum geworfen. Denn was heißt „souveräner Staat“, wenn die Menschen sich wieder in einer hierarchischen Ordnung und damit verbundener Fremdbestimmung wiederfinden? Wo ist da die Authentizität?

Es macht keinen Sinn, den Menschen nur einen anderen „Rockzipfel“ zur Verfügung zu stellen, während es jedoch um Souveränität und Selbstbestimmung des Individuums geht, die dem Konzept der Autorität und damit verbundener Anerkennung und Unterwerfung diametral(!) gegenüber steht.

Es ist auch vollkommen gleich, wie viele es sind, die sich zu etwas „Neuem“ entschließen mögen, wenn in ihnen weiter die „Denkmuster der Hierarchie“ wirken und man sich nur wieder einer betitelten Autorität hinzugeben bereit wäre.

Man hat mich mal – ohne mein Wissen – zum „Staatsminister“ ernannt. Das habe ich das letzte Mal im Kindergarten erlebt, als wir „Räuber und Gendarm“ gespielt haben (Gendarm hat dabei nichts mit genmanipulierter „Wurstpelle“ gemein.).
In einer Partei hatte man mir vor Jahren einen Posten im Landesvorstand angeboten. Ich habe abgesagt, da man nur an der Basis etwas bewirken kann.

Es geht nicht um Pöstchen mit edlen Titeln, sondern um Wissen, Fähigkeiten sowie Wirksamkeit im eigenen Können – im Sinne einer damit verbunden Aufgabe.
Und dabei ist das politisch Dargebotene, über das sich allzu gerne „das Mundwerk verrissen“ wird, nur ein gut inszeniertes Schauspielerei im Reigen der Selbstbeschäftigung von der Gesellschaft erzeugter Symptome und deren Symptombekämpfung.
Und die gewohnten „Kläger und Beschuldiger“ sind dabei noch in fleißiger Manipulationswilligkeit, da sie der Darbietung weiter die Aufmerksamkeit schenken – egal ob sie dafür oder dagegen sind.

Etwas Neues ist demnach etwas gänzlich anders, weil es auf anderen Eigenschaften aus dem Individuum heraus basiert, z.B. der Authentizität. Da kann man drehen, rühren und wursteln, wie man mag.

Für alle, die sich nebenbei noch im „Fordern“ von Plätzen und Ständen (z. B. neben „Jakob“) bewegen: „Eva und Adam“ wurden aus dem „Para-dies“ geworfen, weil „Eva“ als ihr eigenes Prinzip bedingungslosen Empfangens widersprach und sich den Apfel genommen(!) hat, statt ihn geschenkt zu bekommen, was jedoch nie der Fall gewesen wäre – also nichts mit gewohntem Fordern.
Es kommt zu einem, wenn man sich soweit entwickelt hat, dass es von selbst(!) kommt oder auch nicht, wenn es nicht für einen bestimmt war.

„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“ Talmud

Interessant, dass man sein Schicksal selbstbestimmen kann.

Über Einrichtungen
In meinen Sichtweisen betrachte ich in der Regel die Ausmaße psychologisch-individuell-gesellschaftlich-staatlicher und ökonomisch-ökologischer Sachverhalte sowie deren Kombinationen.

Wenn ich mich so gemütlich zurücklehne und mir die heutigen Institutionen alle anschaue, sind sie nahezu alle aus Verdrängungskonzepten heraus entstanden.

Das fiel mir auf, als sich der Papst vor Kurzem in der Fuldaer Zeitung über die Verweltlichung der Kirche äußerte.

Man betrachte dazu einfach mal die Institutionen (Familien, Kindergärten, Schulen, Verwaltungen, Kirchen und Unternehmen) durch den Fokus gesellschaftlich tolerierter Unvernunft und ihrer gewohnten Behandlung durch Betreuung (Bevormundung, Fremdbestimmung und Fremdentscheidung).

Der Mensch, der seinem natürlichen Lernprozess durch die Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“, gewohnt „enthoben“ wurde, wird mit Informationen gefüllt, die sich bisher als „tauglich genug“ erwiesen haben – Gewohntes. Alles andere wird abgetrennt (verdrängt).

Ich kenne drei weitere Menschen, denen das Denken in Zusammenhängen und das Herstellen von logischen Zusammenhängen geläufig ist – das eigentliche „Andersdenken“ auf einer sachorientierten Ebene, im Hinblick auf die Entwicklung von Lösungsmuster – nicht der Suche nach Schuldigen und Bekämpfung von Symptomen.

Die Vermittlung einer dinglichen Weltanschauung, mit Abtrennung des Glaubens (besser das, was gewohnt als Glauben verkauft wird), sorgen nicht selten dafür, dass sich eine Mehrheit auf das Dingliche konzentriert – Descartes „Maschinentheorie“.

Denn wie kann Maria eine „unbefleckte Empfängnis“ erleben und wie kann man da jemand Wasser in Wein verwandeln? Gewohnt wäre das etwas zuviel des Guten.
Die logische Erklärung dazu findet sich auf einer anderen Ebene, wenn man Maria als die Mutter sieht, die im Geiste zur Erkenntnis (befruchtet wird) kommt, dass sie die Entscheidung trifft, ob der Mensch gewohnt unter der Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“ als obrigkeitshöriger Mensch und schlimmstenfalls als Sklave oder ob er bedingungslos zum Souverän aufwächst.
Wenn man „Jesus“ mit „Bewusstwerdung“ gleichsetzt, dann kann man das „geistige Wasser“ in sich in „geistigen Wein“ verwandeln.

Das Ziel gewohnter Trennung durch Fachorientierung, ist die Fortführung der gewohnten Obrigkeitshörigkeit, die bereits in der Familie über die oben beschriebene Bedingung vorgelebt wird. Später ersetzt durch den Glauben an die Autoritäten der Pädagogen, der Vorgesetzten, der Behörden, des Staates, der Unterhaltungsbranche und allen möglichen Titeln.

Auf diese Weise orientiert sich der Mensch ständig an dem, was man mit „öffentliche Ordnung“ in Verbindung bringt: Autotität, Fremdbestimmung und Außenorientierung.

„Dieses ganze Wissen, Lucy… Ich bin nicht mal sicher, ob die Menschheit dafür bereit ist. Wir sind so getrieben von Macht und Profit. So wie der Mensch beschaffen ist, bewirkt es vielleicht nur Verwirrung und Chaos.“ „Unwissenheit bewirkt Chaos, nicht Wissen.“ Dialog aus dem Film „Lucy“

Zeit zum Umdenken.