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Wie schaut das Morgen aus?

Lesezeit: ca. 18 Minuten

Um es zu Beginn auf den Punkt zu bringen: Jeder trägt das Morgen bereits in sich, das Neue, das Unbekannte.
Es ist lediglich eine Sache seiner Entscheidung und damit verbundene eigenverantwortliche(!) Umkonditionierung, ob er wirklich „das Neue“ will oder ob er das Gestrige – nicht selten das Vorgestrige dem Gestrigen vorzieht.
Das Gestrige wird natürlich mit Verlockungen und Angeboten kommen oder auch mit Drohungen und was damit noch alles so zusammenhängt.

„Willst du nicht mein Bruder sein…“

Anhand der Grundlagen, die in den letzten Jahren entstanden sind, die sich mit der Infragestellung des Bisherigen beschäftigen, greift der Wandel zunächst auf der geistigen Ebene. Und ohne die eigenen Denk- und Handlungsgrundmuster zu verstehen und zu überdenken, kann man das Morgen nicht schauen. Ich kann es nicht oft genug wiederholen.

Mit „Deutschem Reich“, anderen Vorgesetzen, anderen Gesetzen, ist es nicht einfach getan. Auch nicht mit anderen Parteien. Denn auch das politische System in seiner aktuellen Bedeutung und Form, wird es nicht mehr geben. Das gilt auch für alle anderen ihm damit verbundenen Strukturen und Institutionen.
Eine „neue Form“ bedeutet hierbei nicht der gewohnt inhaltliche Austausch.
Klassische Politik verkörpert nur die Selbstentmachtung des Individuums durch das Individuum selbst, um dem mit der eigenen Entwicklung von Lösungen untrennbar verbundenen Aspekt über sich selbst hinaus wachsen zu wollen, wiedereinmal mehr zu unterbinden. Klassische Politik verkauft das Gestern nur so gut, weil der „Kunde“ gern das Gestern bestellt. Auf diese Weise sind sich beide einig und im Einklang mit jenem „Ich“, an dem sie festzuhalten glaubt – gleich in welcher Farbe sie vor den „Verwöhnten“ auftritt.

„Der Mensch macht sich durch Verschiebung der Verantwortung selbst zum Sklaven und schafft so seine Herren, die ihm sagen, was er zu tun hat.“

Die meisten Dinge, mit denen sich heute die Menschen und die alternative Szene beschäftigen, werden an Bedeutung verlieren, von denen sie sich erhofften, „dass sie auch morgen damit noch kraftvoll zubeißen können“. Das Kraftvolle wird sich erst durch den Infragestellungsprozess ergeben.

Was das Morgen betrifft: Es entsteht gerade eine neue Welt, die sich nicht durch „noch mehr vom Selben“, Hierarchien, Vorgesetze, Legislativen, Judikativen, Exekutiven, Herrschern, Verwaltungen, Opfertum, Kriege, Nehmen, Festhalten, Besitzen Verteidigen, gewohnte Unterwerfung und Unterjochung zum Ausdruck bringt.

Es wird immer iweder gefragt, was getan werden kann. Der Mensch kann sich dabei durch eine einzige Handlung selbst erlösen: Geben ist seliger, denn nehmen.

Der Fall „Robert Stein“ ist ein weiteres Beispiel für eine Szene, die Szene zwar „etwas Neues“ will, jedoch nicht bereit ist, dafür den Preis (im form des Umdenkens und Selbsterkenntnis) zu zahlen. Im Kern soll für sie „das Neue“ am Ende nur das Alte sein. Doch das wird nicht sein.

„Ihr habt das Neue bestellt und es wird anders sein, als Ihr es Euch denkt.“

An dieser Stelle finden sich für gewöhnlich die Zweifler, die Klammerer und die vor ihrer Wand Klagenden, Greinenden und Jammernden, die zwar wollen, dass es anders wird, sich im Kern doch nur am „Erreichten“ festzuhalten versuchen, um es „zu retten“ oder (sich) „zu schützen“.

„Die Titanic war erfüllt von Exklusivität. Sogar die Rettungsringe waren aus purem Gold.“

Wenn von „Frieden“ gesprochen wird, ist das in der Regel nur das gewohnte „in Ruhe gelassen werden wollen“, um so einfach weitermachen zu wollen. Die Vorstellung mit einem Stück Papier etwas so Fundamentales erwirken zu wollen, ist die Steilvorlage für ein Denken innerhalb der Konventionen der alten Ordnung. Das ist nur gewohnte Selbstäuschung.

Wenn von Patriotismus gesprochen wird, bedeutet es nur, am Gestern festhalten zu wollen. An etwas, was aus der alten Ordnung heraus entstanden ist. Kämpfen ist dabei nur der Ausdruck, an alten Verhaltensmustern festhalten zu wollen, während man versucht, die noch Unbewussteren für die eigenen Ziele instrumentalisieren zu wollen.

„Redet nicht vom Neuen, wenn Ihr das Neue nicht wollt. Redet wahr und sagt: Ich will nur meine Ruhe. Ich will nur meinen Besitz sichern. Ich will das meiste für mich. Ich will weiter, dass andere darüber entscheiden, was für mich gut und richtig sein soll. Ich will weiter Betreuung. Ich will das Neue nicht. Redet wahr und lasset das elende Heucheln.“

Der überall beobachtete Mangel herrscht nur, weil jeder an allem festzuhalten versucht, während er „woanders“ eine entsprechende Änderung „fordert“. Er „funktioniert“ nach der auferlegten Anfangsbedingung aus der Kindheit, als Teil der alten Ordnung. Denn dort fängt die alte Ordnung an!

„Wer nimmt, bekommt genommen. Wer gibt, dem sei gegeben.“

Die Entfaltung der Vernunft des Menschen, ist für die Neue Zeit ein wesentlicher Faktor, wie auch die Überwindung der konditionierten Trennung – beides Phänomene des „Ichs“, aus dem sich die alte Ordnung erzeugt und es daran festzuhalten versucht.

Wer hier gern argumentiert: „Ja, aber die anderen…“, hat bereits übersehen, dass es in diesen Gedanken hier, um ihn selbst geht.

„Ich schreibe es für Sie, welcher diese Zeilen liest und für mich, um es nicht zu vergessen.“

„Ja, aber die anderen…“, ist nur eine Problemverschiebung. „Die anderen müssten ja erst…“, um dabei dem eigenen Umdenkprozess geschickt ausweichen zu wollen. Nicht selten ist mir dieses Argument begegnet, und am Ende konnte man an ihrem Tun doch ihre eigentlichen Programmierungen erkennen.

Innerhalb der alten Ordnung gelten Prinzipien, deren „Vorlagen“ – wie bereits gesagt – in den „Ich-Programmierungen“ zu finden sind, an denen vordringlich im Inneren festgehalten wird, während die im Außen wahrgenommen Unsäglichkeiten, beklagt und verantwortlich Schuldige dafür auserkoren werden.
Dabei stehen die Unsäglichkeiten mit der eigenen inneren Programmierung in einer untrennbaren Wechselwirkung.
Das „Ich“ versucht sich dabei durch das Mittel der Verdrängung aus diesem Sachverhalt davonsteheln zu wollen und schafft so die Illusion der Trennung und Abgrenzung.

Es entsteht eine Welt der „Objektivität“, verbunden mit einem Handeln und Verdrängen, sich daraus ergebender Verantwortlichkeiten und Verarbeitung von Rückmeldungen (Feedback). Der Grund, warum das „Ich“ das Klagen, Jammern, Greinen, Wimmern und sich Beschweren entwickelt hat und andere, die sich dann (gern) darum kümmern.

Man sagte früher des Öfteren, ich würde mich über andere stellen. Das ist jedoch nur eine (Feindbild)Projektion, mit dem Versuch „brüderlicher Gleichmachung“.
Wenn dem so wäre, würde ich mir die Zeit sparen und die Erkenntnisse, die hier im Blog stehen, für mich behalten. Also mache ich einfach weiter.

Zurück in die Zukunft
Das Morgen wird maßgeblich vom Denken und den Konditionierungen beeinflusst, denn erst daraus ergibt sich nach der Verinnerlichung der Erkenntnisse ein anderes Handeln und Umgang mit dem Vorhandenen, wie auch zur Gestaltung des „Neuen“.

Um es hier kurz erwähnen: „Das Neue schafft man nicht, indem man das Alte bekämpft. Man schafft das Neue, indem man das Alte in Frage stellt.“
Das ist auch etwas anderes, als gewohnter Widerstand. Kampf und Widerstand sind lediglich zwei Verhalten eines „Ichs“, um sich gegen Veränderung zur Wehr zu setzen. Es ist zu einfach gedacht, alles pauschal verurteilen und ablehnen zu wollen. Auf diese Weise hält man sich von der eigenen Entwicklung ab, was ja vom „Ich“ des Menschen gewollt ist.

Den eigenen inneren Entwicklungsprozess voranzutreiben, der den vordringlichen(!) Fokus auf „Hab und Gut“ und „noch mehr vom Selben“ und seinem Festhalten und Verteidigen wie auch damit verbundener Trennung, auf Basis der gesellschaftlich tolerierten Unvernunft, verschiebt.

Es ist die Aufgabe des Einzelnen und kann nicht „irgendwo“ mal eben schnell gefordert werden. Es ist auch kein Prozess, wo man glaubt, mit einmal hören sei es bereits damit getan. Es bedarf der Verinnerlichung, von der sich ein anderes Handeln ableitet.

„Am Tun wird man sie erkennen.“

Das Morgen zeichnet sich durch ein bedingungslosen Fließens, gesellschaftlichen Gebens und Empfangens aus. Das ist jenes Handeln, was sich aus einem veränderten Entwicklungsprozess der Vernunft heraus ergibt.

In den Unternehmen zeichnet sich „das Neue“ durch ein nahezu lautloses Fließen seiner Prozesse aus, was dazu führt, dass Unternehmen in ihren Strukturen erheblich einfacher gestaltet sind und so wesentlich weniger Belastung der Menschen erfordert, die dann an den Prozessen eigenständig begleitend wirken.

„Unvernunft ist die gesellschaftlich wahrgenommene und tolerierte Eigenschaft, sich gegenseitig zwanghaft kontrollieren zu wollen. Macht- und Führungsstrukturen, Übertechnisierung, Softwaregigantismus und Grabenkämpfe sorgen für einen sauberen Stillstand.“

Wer mit seinem Wissen, Können und Fähigkeiten an der richtigen Stelle zur rechten Zeit das macht, was er am besten kann… Wie wäre dieser Gedanke?

„Adam Smith hat gesagt: Das beste Resultat erzielt man, wenn jeder in der Gruppe das tut, was für ihn selbst am besten ist. Richtig?“

„Das hat er gesagt, stimmt.“

„Unvollständig, unvollständig. Okay? Weil man das beste Resultat dann erzielen wird, wenn jeder in der Gruppe das tut, was für ihn selbst am besten ist… und für die Gruppe… Regulierende Dynamik, Gentlemen, regulierende Dynamik… Adam Smith hat sich geirrt.“

Dialog zwischen John Nash und Kollegen im Film „A Beautiful Mind“

Ganzheitliche Neuorientierung und der Umdenkprozess des Menschen von gelebter Unvernunft hin zu gelebter Vernunft, sind zwei Aspekte, die sich an den Prinzipien des Lebens orientieren und diese Widerspiegeln.

Wer vom „Baum der Erkenntnis“ und vom „Baum des Lebens“ gehört hat, wird erkennen, dass der erste in seiner Symbolik den Menschen in seiner aktuellen Konditionierung verkörpert, abgewandt vom Lebensprozess, in einer sich zunehmend technisierten Welt im Irrglauben sich von seiner inneren Entwicklung  befreien zu wollen.

Dort, wo die „Künstliche Intelligenz“ nur die Abbild seiner eigenen… künstlichen Intelligenz verkörpert.
Ein „intelligentes Automobil“ ist dabei nichts anderes, als um sich noch weiter von der eigenen natürlichen Entwicklung und Eigenverantwortlichkeit abkoppeln und sich so gegenseitig unter Fremdkontrolle halten zu wollen.

Denn es wird übersehen, dass aus vielen kleinen altkonditionierten „Ichen“ in ihrer Zusammenkunft ein „Meta-Ich“ entsteht, was man auch mit dem „Großen Bruder“ bezeichnen kann. Das nennt sich dann Gruppenzwang und funktioniert auch nur, wenn man die entsprechenden Verhaltensmuster in sich trägt.

„Schaf ist, wer sich wie ein Schaf verhält.“
„Opfer ist, wer sich wie ein Opfer verhält.“
„Sklave ist, wer sich wie ein Sklave verhält.“

Als mir das klar wurde, wendete ich mich von der Szene ab und auch von jenem, woran sie sich zu reiben und zu wachsen wissen, jedoch mehr zu beschäftigen versuchen, statt durch Infragestellung des Bisherigen, sich zu entfalten. Dieser Weg steht jedem Menschen offen. Jederzeit. Den Preis bestimmt er selbst.

„Das System“ wird erzeugt durch die eigen, bisher nicht hinterfragten Konditionierungen.

„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Bedeutungen, die wir den Dingen verleihen.“ Epiktet, Version 2.0

Was darüber hinaus den Aspekt hervorbringt, dass das Wahrgenommene und das Geschaffene ein Ergebnis aus Konditionierung, Fühlen, Denken und Handeln darstellt und der Mensch somit verantwortlich für das gestaltet und damit verbundene Auswirkungen ist – einschließlich des gesellschaftlichen Miteinanders wie auch der Form der Organisation, in der sich die Mehrheit bewegt: die Hierarchie.

In einer Hierarchie wird es immer nur eine Illusion gesellschaftlicher Werte (Liebe, Freiheit, Gerechtigkeit) geben, die nur verfallen, weil sie nie lebten – nie gelebt wurde. Es ist auch die Zeit die Werte, die der Mensch „überall fordert“ nun selbst(!) mit Bedeutung und Sinn zu erfüllen, denn sind sie nur Worthülsen. Das geht auch nicht eben mal in der Mittagspause.

„Hülle, Hölle.“ J-P. Weber, Gelsenkirchen

Das macht ihn wiederum auch zu einem kraftvollen Geschöpf, was auch in der Lage ist, durch Um- und Weiterdenken und dem Prozess der Infragestellung eine „Neue Welt“ zu gestalten. Das ist nicht utopisch, weil Schubäus‘ Modell bereits vor über 40 Jahren umgesetzt wurde. Jedoch die Menschen auf Dauer nicht verstanden, was da wirkte und welche Prinzipien dort angewandt wurden. Deshalb verschwanden diese Strukturen wieder oder wurden zerschlagen.

Das war für mich in 2012 der Grund, dass es wenig nutzt, nur die Unternehmen in den Fokus einer schrittweisen Neuorientierung zu rücken, während dabei der gesellschaftliche Aspekt der Entwicklung und Infragestellung des Bisherigen außer Acht gelassen wird.

Das Alte, was sich ja bekanntlichermaßen im Verfall befindet und sich erst „hinter“ diesem dann das Neue zeigt.

„Das bei einem Wandel erwartete Chaos wird übrigens nur durch die selbst geschaffene, belohnte Unwissenheit erzeugt, die sich die Gesellschaft als oberstes Gesetz zueigen gemacht hat, als sie sich über die letzten Jahrtausende von den Gegebenheiten ihres natürlichen Lern- und Entwicklungsprozesses selbst entfernt und in fremde Hände gegeben – gleichfalls ihre Selbstreflektion, die sie der extern agierenden Psychoanalyse zur weiteren Begutachtung und Fremdbestimmung überlassen hat.“

„Das Neue“ zeigt sich nicht, wenn man in der Vorstellung ist, man müsse das Alte erst „wegmachen“. Damit erhält man es nur. Das Alte löst sich mittlerweile von selbst auf und alles, was sich daran festklammert.

Zeit darüber nachzudenken und sich aus dem Sumpf kondtionierter Gleichschaltung, systemerhaltender Konventionen und darauf basierenden „Großbruderschaften“ zu lösen.

Diese Gedanken sind all jenen gewidmet, die die wahre Liebe und den wahren Frieden bereits erlebt haben oder möchten.

Die Gestaltung von Leben basiert auf den Prinzipien des Lebens. Dies erfordert eine Abkehr vom Bisherigen durch einen Bedeutungswandel in Form der Infragestellung, dies unter dem Fokus des eigenen natürlichen Lern- und Entwicklungsprozesses.

Die künstliche Welt ist dazu da, um zu lernen, wie es nicht funktioniert, was auch einschließt – auf Kosten des Menschen selbst.
Das System zeigt mehr als deutlich seine eingebauten Fehler auf.
Doch statt darüber hinauszudenken, begnügt man sich mit der üblichen Kritik der Unsäglichkeiten und lässt dadurch den eigenen Denkprozess außen vor – ein Verhalten des „Ichs“, um sich vor seiner eigenen Umprogrammierung schützen zu wollen und Zeichen für das Vorhandensein der Prinzipien der alten Ordnung.

„Der Wunsch nach Gestern, ist nur der Wunsch, die eigenen Programmierungen beibehalten zu wollen. Es verhindert dass das kommt, was der Mensch im Außen erwartet, fordert und herbeisehnt, während sein Inneres über sein wahres Verhalten und ihn selbst bestimmt. Das ist das eigentliche Joch, aus dem es sich zu befreien gilt.“