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Die Befreiung des Menschen

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Das Verhältnis von Esau zu Jakob – manifestiert über die beiden Segen Isaaks – steht für das System, die alte Weltordnung, den alten Bund mit dem Göttlichen oder auch die Matrix genannt. Esau stellt hierbei den unbewussten Mensch dar, während Jakob das „Ich“ des Menschen verkörpert und abgeleitet davon, alles was aus diesem System an Werkzeugen, Strukturen und Methoden hervorgeht – solange zwischen beiden eine Trennung herrscht.

Isaak konnte Jakob auch nur Materielles zusagen, da das „Ich“ vordringlich auf konditionierter und fortgeführter Außenorientierung beruht. Das „Ich“ täuscht dabei den Menschen und es herrscht solange über ihn, solange er an der Programmierungen des „Ichs“ in seiner gewohnten Form festhält. Das „Ich“ täuscht den Menschen, indem es ihm glauben macht, er sei(!) sein „Ich“, dabei hat(!) er ein „Ich“.

Auf diese Weise begibt sich der Mensch selbst in eine Gefangenschaft, aus der er sich auch nur selbst befreien kann. Und da Materie für gewöhnlich als Befreiungsinstrument ausfällt, bleibt Esau nur der geistige Weg. Denn auch das „Ich“ wirkt auf der geistigen Ebene, jenes Land, wo es keine sichtbaren Früchte gibt, ein Land, was man nicht sehen kann und auch kein Regen darauf fällt. Dort kann sich Esau, der unbewusste Mensch aus dem Joch befreien, unter dem er steht. Aus diesem Grunde kann man den Platz „neben“ Jakob nicht „einfordern“!

Dass Isaak (Hebräisch für „Gott lächelt“) den Segen aufrecht erhielt, findet seine Erklärung darin, dass man erst das System kennenlernen muss, was sich vom natürlichen Lebensprozess abgekehrt hat. Denn erst wenn man weiß, wie es nicht funktioniert, beginnt man darüber „nachzudenken“, wie und durch was es wieder funktionieren kann.

Der Weg zu dieser Erkenntnis mag jedem selbst überlassen sein. Er sollte jedoch damit aufhören zu klagen und zu jammern, wenn er weiter am Alten festhalten mag.

„Doch Isaak sagte: „Dein Bruder war hier und hat mich getäuscht. Er hat deinen Segen bekommen.“

Esau sagte: „Kein Wunder, dass er Jakob heißt, denn er hat mich zweimal getäuscht. Zuerst nahm er mir mein Erstgeburtsrecht und nun hat er mich auch noch um meinen Segen gebracht. Hast du denn nicht noch einen Segen für mich?“

Isaak antwortete: „Ich habe Jakob zum Herrscher über dich gemacht. Alle seine Brüder sollen seine Diener sein. Ich habe ihm reiche Getreide- und Weinernten zugesagt. Was kann ich dir da noch geben, mein Sohn?“

Esau fragte noch einmal: „Hast du wirklich nur einen einzigen Segen? Mein Vater, segne doch auch mich!“ Und er begann laut zu weinen.

Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: „Dort, wo du wohnst, wird das Land nicht fruchtbar sein, kein Regen fällt darauf.

Mithilfe deines Schwertes musst du dich ernähren. Und deinem Bruder wirst du dienen, doch dann wirst du seine Herrschaft abschütteln und frei sein.““ 1. Mose 27, 35 bis 40