Lehre in Zeiten des Paradigmenwechsels
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Man muss sich grundsätzlich mit der Sinnhaftigkeit heute vermittelter Lehrinhalte auseinandersetzen, die darauf abziehen eine Weltvorstellung zu vermitteln, die längst überholt ist. Deren Grundlagen auf einem mechanistischen Modell der Herren Descartes und Newton beruht, einer Welt der Teile und Dinge, getrennter Fächer. Dies alles mit dem Ziel, später Probleme dort lösen zu wollen, wo sie für alle sicht- und spürbar in Erscheinung treten, jedoch die Komplexität und einhergehende Insuffizienz in den Systemen weiter erhöhen.
In Wirklichkeit haben wir es mit einer Welt dynamischer Systeme zu tun, bestehend aus dynamisch vernetzter Beziehungsmustern, kybernetischen, symbiotischen, synergetischen und kausalen Wirkmechanismen. Alles Begrifflichkeiten, die wir, wenn wir sie wirksam verinnerlicht haben, eine andere Art des Umgangs mit dem Ganzen, Natur, Gesellschaft, Unternehmen, Finanzwelt. Erleben lassen. Aktuell glaubt die Mehrheit immer noch, es existiert nur diese eine Realität, die zunehmend parasitäre Züge annimmt, wo sich jeder selbst der Nächste ist, im Glauben: alles ginge ihn nichts an.
Erst wenn wir die Lehre um konsequent interdisziplinäre Ausbildungsmuster ergänzen, den Rahmen konventionell-traditioneller Denk- und Verhaltensmuster verlassen, werden wir die uns bis dato unsichtbar gebliebenen Zusammenhänge erkennen. Die mehrheitlich wahrgenommenen Probleme, mit denen wir uns heute „kämpferisch“ auseinandersetzen, als Symptome akzeptieren und die wahren Ursachen verstehen und auflösen.
Ursachen, die sich aus der selbstgeschaffenen, komplexen Überfrachtung aller Systeme – allen vorangehend der ökonomische Basisstrukturen – ergeben. Durch schrittweise Neugestaltung stellen sich dann auch die Effekte und Freiräume für den Menschen wieder ein, von denen wir uns aktuell immer weiter entfernen.