Warum…
…das Bisherige überhaupt in Frage stellen, wenn dies möglicherweise zu jenem Punkt führt, wo das Alte seinen „Anfang“ nimmt, an welchem der eigene Anteil am kollektiven Szenario sichtbar wird und sich an dieser Stelle erschreckend ein Ausweg aus der gesellschaftlich geschaffenen Sackgasse zeigt.
Wobei für so manchen keine Sackgasse zu erkennen ist, was jetzt nicht die Aufgabe beinhaltet, ihm dies unbedingt zu verdeutlichen.
„Einem Esel, der sich für ein Rennpferd hält, kann man nicht erzählen, dass er nur ein Esel ist. Die Realität zeigt sich auf der Rennstrecke.“
Da „krabbelt“ sich’s doch besser an der Oberfläche herum, belebt von präsentierten Neuigkeiten, Unsäglichkeiten und irgendwelchen Traumtänzern, über man sich mal wieder auslassen kann: „Schau her, wieder etwas, wo man sich aufregen und ordentlich Leidensdampf ablassen kann.“
Alle Formen des Klagens sind letztlich nur Ventilfunktionen für das selbst geschaffene Leid, was sich zwischen der Äußerung: „Es muss sich etwas ändern!“ und der Hoffnung, selbst nicht davon betroffen zu sein, aufspannt.
Wobei die freche Frage erlaubt sein mag, was dieses „etwas“ denn ist? Muss sich da nur irgendetwas „etwas“ ändern?
„Wie? Was, was?“
In der Regel wird dann flux mit dem Finger auf irgendwelche dahergelaufenen Schuldigen gezeigt, in der Vorstellung, damit habe sich der Fall auch schon erledigt. Schön und einfach.
„Bekannter: „Du musst es so erklären, dass es auch ein Kind versteht.“ Mein Einwand: „Du bist aber keins.“
Und so bleibt dem gewohnten Denker nur sich regelmäßig künstlich aufzublasen, um später den Druck mal wieder ablassen.
„Da musste nur ordentlich Spocht machen.“
Ändern tut sich bei der ganzen „Pumperei“ am eigentlichen Sachverhalt nichts. So hilft es auch nicht, seine geistige Notdurft durch gewaltmotivierte Handlungen auszuleben.
„Gewalt ist das Werkzeug gesellschaftlich geformter Unwissender.“
Es kommen keine Vergewaltiger, Mörder, Serienmörder und Kinderschänder zur Welt – sie werden durch die üblichen Konditionierungen dazu gemacht.
Und nur selten befindet sich der „Programmierte“ in einem Zustand, diesen selbst zu hinterfragen. Aufklärung und Läuterung sollte deshalb nicht nur bei „schwedischer Luft“ stattfinden.
Die Aufgabe besteht in der Aufklärung der Gesellschaft über ihr System, was sie sich aufgrund ihrer Denk- und Verhaltensmuster selbst schuf – besser: welche das System verkörpern.
Wir sind so tolerant!
Meinungen sind ja ganz nett und solange ungefährlich, wie sich ihre Verkünder weiter in einer Form des Klagens und Auflistung geforderter Möglichkeiten bewegen.
Meinungen erhalten dann ihren Sinn, wenn sie als Grundlage zur Entwicklung von Lösungen dienen. Reine meinungstolerierte und sich gegenseitig verhindernde und so abstoßende Ansammlung bleibt jedoch wirkungslos, wenn sie keinem Entwicklungs- und Gestaltungsprozess zugeführt wird.
Dabei ist zu bedenken, dass kein „Gestern“ ein echtes Morgen gestaltet, dienen die gesammelten Meinungen zunächst zur Infragestellung des Systems – Meinungen und Erkenntnisse von allen Seiten!
Doch nicht jede Meinung wird in diesem Prozess ihre Bedeutungsexistenz behalten, siehe: „Ockhams Rasiermesser“.
Das ist der eigentliche Preis, den man für Entwicklung in der Regel zu zahlen hat.
In diesem Wandel ist auch erkennbar, dass sich kampfeslustig gegenseitig darum bemüht wird, ein Gestern gegen ein anderes verteidigen oder ersetzen zu wollen, dazu:
Mittlerweile wird der Begriff „Reichsbürger“ recht einfach gehandhabt. Man kann darin den Versuch der Stigmatisierung erkennen, um alles, was nicht in konventionell-traditionelle Denk- und Verhaltensmuster passt, damit belegen zu wollen. Auch erkennbar, dass die Rechtslage in der Tat sich lediglich als reines Glaubensgebilde selbst(!) enttarnt.
Das Stigma läuft nach dem Prinzip: „Du bist solange gut, solange mir dies gefällt.“ Das ist im Kern schon die ganze Nummer. Dass wir es mit grundsätzlichen Umwälzungen in Form eines Paradigmenwechsels zu tun haben, scheint kaum jemand öffentlich nachvollziehen zu wollen. Denn aus dieser Sicht, reduzieren sich „BRD“ und „DR“ insgesamt auf zwei subatomare Randerscheinungen in der Weltgeschichte. Kommentar auf Focus-Online
In diesem Fall kann man mehrheitliche Bemühungen getrost ad acta legen – so gruselig, wie sich das anhören mag. Da hilft auch kein „massierender“ Reichs- oder sonstiger Kanzler oder gar eine „Gemein-deaktivierung“.
Es nutzt also nix, sich im Kino nur an einen anderen Platz zu begeben, in der Vorstellung, dass dadurch der Film ein anderer wird.
Gleiches Prinzip findet sich bei der Vorstellung, den Geschmack von einer Gemüsesuppe durch umrühren gänzlich ändern oder Möhrchen und Rübchen gegen andere… Möhrchen und Rübchen austauschen zu wollen.
„Was gibt’s heute als Nachtisch?“ „Kandierte Affenohren.“
Platons Höhlengleichnis „mahnt“ die Dinge zu hinterfragen, statt sich nur mit den Symptomen des Systems (Erscheinungsformen, Phänomenen, Auswirkungen) zu verlustieren.
Was also nicht weiterhilft, ist weiter an der Oberfläche herumzulaborieren, also Inhalte als nicht mehr „gültig“ zu erklären und sie gegen andere Inhalte – nun gültige – austauschen zu wollen, Schuldige zu suchen und diese zu bestrafen, während der Wesenskern des Systems unangetastet bleibt.
Was nach eingehender Betrachtung definitiv nicht hilft, sind: Kampf, Widerstand, Ignorieren, Aus- und Abgrenzen, „Unglaube“, Schuldzuweisung, Feindbildprojektion, Klagen, Jammern, Beschweren usw – einzig allein das Weiterdenken – über den gewohnten Tellerrand gesellschaftlicher Konventionen hinaus.
Ab hier beginnt auch das eigentliche Abenteuer der Menschheit, nachdem sie sich lange genug an der Materie geklammert hat.
Dazu ist es notwendig, neben der konkreten eine weitere Ebene in der Betrachtung hinzuzunehmen, die abstrakte Ebene. Erst mit Hilfe dieser gelingt eine zunehmend einvernehmliche Sichtweise.
Während sich die konkrete Ebene mit Inhalten, Dingen und Teilen beschäftigt, sorgt die abstrakte sowohl für das Zusammenwirken wie auch für die Existenz wahrgenommener Inhalte, Dinge und Teile – und dass so manches Wunschgedachte nicht funktioniert.
Diese abstrakte Ebene wird in der Regel beim Beobachter durch seine Konditionierungen unbewusst verdrängt und so mitunter das Verständnis für Zusammenhänge nicht erkannt: Was der gewohnte Denker nicht sieht, existiert für ihn auch nicht – weil er sich selbst dazu entschlossen hat, dass es nicht existiert – zumindest nicht für ihn.
„Boss de Bauer nedd kennt, des frissde nedd.“
Wer also nur das glaubt, was er weiß und sieht, schottet sich auf diese Weise unbewusst oder absichtlich selbst gegen (seine eigene) mögliche Veränderungen – besser: Entwicklung ab und wird automatisch zum Teilnehmer der alten Ordnung, in der Horde der Ungläubigen. Unglaube hat nicht nur etwas mit Religion zu tun, sondern ist Ausdruck der Abgrenzung.
Die konkrete (Dinge, Teile und Meinungen &c.) und die abstrakte (Zusammenhänge, Wechselwirkungen, Denkprozesse, Wahrnehmung, mentale Prozesse, beeinflussende Denk- und Verhaltensmuster &c.) Ebene stehen in einer ständigen Wechselwirkung – sehr grob beschrieben und sind stets beide gleichzeitig vorhanden.
Die „konkrete“ Welt
Innerhalb der alten Ordnung wirkt das Verdrängungsprinzip, wo sich nicht nur Meinungen, politische und klerikale Weltanschauungen &c. durch Schaffung von Mehrheiten gegenseitig zu verdrängen versuchen – treffend: Verdrängungsmarkt.
Vor lauter Beschäftigung und verdrängungstaktischen Tricksereien, bleibt der individuell-gesellschaftliche Entwicklungsprozess auf der Strecke, da man sich durch die Verdrängung gleichzeitig in einer konservativen Haltung bewegt.
Eine Haltung, die sich um Erhalten und Verteidigen des Erreichten dreht, also eine Art „Kriegszustand“. Und nach Möglichkeit sollte jeder und alles dazu instrumentalisiert werden.
„Willst du nicht mein Opfer sein, so schlag‘ ich dir den Schädel ein.“
Muss sich denn unbedingt etwas ändern?
So manchem ist das Ausbleiben seines eigenen Entwicklungsprozesses natürlich recht, weil er so seinen Kopf nicht schonen kann und lieber hofft.
„Hoffnung ist jener Zustand, wo darauf gewartet wird, dass andere „die Kohlen aus dem Feuer holen“.“
Gut, dass alles schon immer so war und er sich nur noch auf dem Komfortsofa zurücklehnen brauchen – während andere ihn betreuen und auch ständig an die Betreuung erinnern.
Ist doch alles ganz prima. Wie heißt es denn so schön: „Jeder hat ja seine eigene Bewusstwerdung.“
Schließlich hat er ja auch ein Anrecht darauf! So nimmt er Platz oder wird entsprechend „erzogen“ mehr oder weniger freiwillig darauf Platz zu nehmen.
„Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir… wenn ihr so seid, wie uns das gefällt.“ Konzept mit eingebautem Verfallsprozess der Gesellschaft
Dass sich die Mehrheit nur durch scheinbares Andersdenken kollektiv in der „Hölle“ (in der alten Ordnung wirkende Geisteshaltung) bewegt, fällt bei all den schönen Dingen und Annehmlichkeiten und ihrem (möglichen) Verlust kaum auf.
Der eine oder andere mag jetzt gewohnt die ungläubige Nase rümpfen, andere wiederum von satanischer Besessenheit sprechen wollen, die Mehrheit wird es gar nicht erst verstehen oder verstehen wollen.
Doch wie heißt es immer so schön? „Die „anderen“ sind ja noch nicht soweit.“
Musikalische Untermalung: