Spaßgesellschaft „Deutschland“
(v1.1*) Früher bin ich immer wieder gefragt worden, was ich denn schon erreicht hätte, wenn es um die Notwendigkeit von Veränderungen ging. Bis ich irgendwann dahinterkam, wenn sich etwas ändern soll, man nur bei sich selbst anfangen kann. Diese Art des Handelns ist die Umkehrung, die Invertierung der gewohnten Vorstellung, „andere“ müssten sich erst einmal ändern oder Änderung müsse „woanders“ stattfinden.
Es beginnt mit der Frage, warum man Dinge und Geschehnisse stets in der gewohnten Art und Weise betrachtet und bewertet. Das fällt einem selbst erst dann auf, wenn man sein Umfeld betrachtet.
„Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag.“ Sherlock Holmes
Hat man diese bisher geltende Grenze signifikant überschritten, so erkennt man rückblickend, dass so vieles, was bisher propagiert wurde als wirkungsloses Tun, während die Akteure emsig damit beschäftigt sind, gegen Windmühlenräder zu kämpfen. Das nennt sich auch Donquichotterie.
Stellen Sie sich mal einen Raum mit einhundert Menschen vor, die sich kennen. Nun bekommt jeder die Aufgabe, er müsse auf einen zeigen, der sich nach der eigenen Meinung endlich mal ändern müsse. Das nachfolgende Bild sollte jedem nun klar sein: Bestenfalls sollen sich alle ändern, während man selbst so bleiben mag. Während sich also alle ändern sollen, ändert sich am Ende… nichts. Das ist die gleiche irrige Vorstellung, als wolle man warten, dass sich endlich etwas ändert.
„Die meisten stehen an einer Bushaltestelle und warten auf den Bus, deren Fahrer sie selbst sind.“
Was passiert als Ausrede/-weg? Man reduziert sich auf das Berichten von bereits Geschehenem und dessen inniger „Begutachtung“ oder versucht weiter sein selbst geschaffenes Leid auf andere projizieren zu wollen – letzteres natürlich von vergeblicher Natur, um etwas zu verändern, weshalb so mancher irgendwann auch das Handtuch wirft.
Vielmehr besteht die Aufgabe darin von Projizieren auf Reflektieren umzuschalten. Oder welchen Sinn sehen Sie im nachfolgenden Filmzitat:
„Ist das nicht das Ziel? Der Grund, warum wir kämpfen, um das Kämpfen zu beenden? Damit wir nach Hause kommen?“ „Tony Stark“, Avengers – Age of Ultron, 2015
Für die meisten scheint es eine Unmöglichkeit zu sein, sich selbst einzugestehen, dass sie sich bisher in ihrem Tun geirrt zu haben scheinen. Dieser Haltung eine „Wichtigkeit“ geben zu wollen, soll nur die bisherige Haltung beibehalten.
An diesem Punkt erkennt man, wer das sagen hat: der Mensch oder seine Denk- und Verhaltensweisen, die über ihn befinden.
Was in der Regel folgt, ist das nächste aus einer langen Liste von Verdrängungskonzepten: der allgemeine Unglaube.
Wie findet also bewusste Veränderung statt?
Zunächst ist es von Belang zu erkennen, dass es nicht einfach nur die sogenannten „Eliten“ sind, die am System, dessen Erhaltung und damit auch Veränderung beteiligt sind.
„Sehen sie, wenn die Spitze eines hierarchischen Systems sich nicht mehr in Übereinstimmung befindet, wenn die Autoritäten sich streiten, gibt es keinen unbedingten Gehorsam mehr.“ „David Naggara“, I wie Ikarus, 1979
Sicher könnte man weiter das gewohnte Klageliedchen von der ungerechten Elite anstimmen. Doch das wäre zu einfach. Denn wer kommt schon auf die Idee seine eigenen Denk- und Verhaltensweisen zu ändern, sodass die „Autoritäten“ zunehmend den Einfluss verlieren?
Indem man beginnt, seine eigenen Denk- und Verhaltensweisen zu ändern, verliert die Autorität mehr und mehr ihren Zugriff und damit hat jeder, der den ganzen Firlefanz nicht mehr mitmacht, alles in der Hand – auch etwas zu tun.
„Du musst wissen, dass die meisten dieser Menschen noch nicht bereit sind, um abgekoppelt zu werden. Viele dieser Menschen sind so angepasst und vom System abhängig, dass sie alles dafür tun, um es zu schützen.“ „Morpheus“, The Matrix, 1999
Die wesentlichen Werkzeuge der Fremdbeeinflussung sind der Glaube an Macht, an den Wert von mit Zahlen bedrucktem Papier, der Glaube an Eigentum, Besitz, Hab und Gut – also die Vorstellung, dass einem etwas oder jemand gehört – auch was die irrige Vorstellung betrifft, einem gehöre sein Leben, also dass man was oder jemanden verlieren könnte.
In der Vergangenheit gab es viele, die fragten, was man denn endlich mal tun könne.
Nun, ich denke, damit ist wohl alles gesagt.