geschlossene
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Am Ende braucht man nicht mehr zu kämpfen

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(v1.0) Mit dem Verständnis über die Prinzipien des Systems der alten Ordnung und seiner einhergehenden Infragestellung, löst sich der Mensch zunehmend aus jenem Konstrukt. Das hat maßgeblichen Einfluss auf seine Denk- und Verhaltensmuster, davon abgeleitet die Konventionen, gesellschaftliche Wertvorstellungen, Bedeutungen und Sichtweisen.

„Du weißt am besten, wer du sein möchtest. Du wirst dieser Mensch nur so. Auch wenn das heißt, du bist dann alleine.“ Chosen, 2022

Auf einer solchen Reise kann man niemanden mitnehmen, der nicht selbst entschlossen einen gleichartigen Weg zu gehen bereit ist oder bereits geht, weshalb man auf diesem Weg nur jenen begegnet, die zeitweise die Rolle der Wegbegleiter innehaben – ein Weg, mitunter ohne den Ort zu wechseln.
Das liegt daran, dass dieser Weg zunächst ein rein mentaler ist, was sich mehr und mehr durch ein verändertes Tun zeigt, während der Gewohnte weiter mit kritisieren, sich beklagen und sich darüber zu beschweren beschäftigt ist, während er weiter am Gewohnten festhält.

„Am Tun wird man sie erkennen.“

Wer denkt schon darüber vor, dass das, was er da gewohnt zu kritisieren meint, ihm erst durch Invertierung* und in Form einer entwicklungsorientierten Fragestellung weiterhilft, statt mit der üblichen, nur um vorhandene Sichtweisen und Verharren weiter zu rechtfertigen (Anmerkung: Letzteres als Hinweis auf einen Kreisverkehr)?

*(Anmerkung: nicht einfach nur die üblich gedacht-gewohnte Negierung, im Form des sich Schönredens.)

(Anmerkung: Das mag alles nach einer „netten“ Philosophie klingen. Jedoch ist mir eine gelebte Philosophie näher, als jede Technologie, die nach ein paar Jahren überholt ist und man sich etwas Neues kaufen muss, um wieder „trendy“ zu sein.)

Das setzt auch voraus, dass man das Denken in „entweder…oder“, „gut oder böse“, „richtig oder falsch“ usw., überwunden hat und dadurch das „sowohl…als auch…“ mehr und mehr in der Betrachtung von Sachverhalten an Bedeutung gewinnt – bis man erkennt, dass man alle drei Zustände wahrnehmbar gleichzeitig erkennt. Wenn beim Leser nun ein gewisser Zweifel aufkeimt, passt dazu dieses Filmzitat:

„Dummerweise kann man niemanden erklären, was die Matrix ist. Jeder muss sie selbst erleben.“ „Morpheus“, „The Matrix“, 1999

Wieder „etwas für sich selbst“ zu tun, macht es notwendig, nicht nur den Unterschied zwischen „Haben“ und „Sein“ zu kennen und welche Bedeutung beide (auch zueinander) einnehmen.
Wesentlicher als das, ist auch den Unterschied zwischen „Mensch und Person“ verinnerlicht zu haben, denn erst dann erkennt man die Märchenstunde, in der sich gewohnt bewegt wird und wie man sie verlassen kann – ohne dass man wirklich „gehen“ muss.

Es ist nicht damit getan, für sich einfach nur zu behaupten, dass es eine Märchenstunde sei. Dazu gehört auch eine stichhaltige Begründung. Wichtig: Man muss niemanden davon überzeugen, dass er es einem dann „wohlwollend“ glaubt und. Grundlage für Selbstverantwortung im „eigenen“ Entwicklungsprozess, sich entwickelndem Selbstvertrauen, Selbstachtung und Selbstbestimmung usw.

Über die Jahre hat sich die gewohnt geschlossen erscheinende Systemshow durch Machtspielchen präsentiert, wo der Gewohnte in der Vorstellung ist, es ginge nur um zwei Positionen im Leben: Die des Untergebenen und/oder die des Erhabenen, und das einem das Untergebene „gehören“ würde, die Grundlage unter anderem für Beziehungskonflikte – jedoch „normal“, wenn es um die gewohnte Selbstversklavung in der Wirtschaft geht. So am Rande.

Jemand sagte einmal zu mir, dass Selbstverwirklichung für ihn jener Moment sei, wenn er sich ein teures Auto kaufen würde. Jedoch hat diese Sichtweise nichts mit Selbstverwirklichung zu tun – ebenso wenig, wenn jemand behauptet, dass es „vernünftig“ sei, wenn er viel Geld auf dem Konto hat, während dies jedoch stets leer ist.

Wer hofft, dass sich „etwas“ ändert und er davon überzeugt ist, nur weiter im Haben und damit verbundenen Wertvorstellungen unterwegs zu sein, wo ihm der Verstand (besser das „Ich“ dahinter) vorgaukelt, dass es nicht anders möglich sei, mag diesen Weg für sich weitergehen. Er entfernt sich dadurch nur weiter von sich selbst. Die Entscheidung zur Umkehr liegt jedoch stets bei ihm.

Gerade sitze ich vor dem Computer, habe hier die tollsten Programme, von denen ich vor Jahren – Technologie verliebt – noch geträumt habe und was man alles mit machen könnte.

Vor fast 33 Jahren habe ich mit 3D-Animation angefangen und sage nicht, dass das alles „schlecht“ ist. Das wäre zu einfach gedacht.
Es ist mehr, dass sich der Fokus, früher beeinflusst durch Ablenkung und stundenlange Beschäftigung mit technischen Details, in der Weise verändert hat, dass mir die menschliche Entwicklung seit längerem von größerer Bedeutung erscheint.

„Auf erschreckende Weise ist klar geworden, dass unsere Technologie unsere Menschlichkeit überholt hat.“ „Albert Einstein.“ „Ja, ich seh‘ dich an und denke, ich denke, dass irgendwann unsere Menschlichkeit vielleicht nicht mehr übertroffen wird von der Technologie.“ Dialog „Donald Ripley“ und „Jeremy „Powder“ Reed“, Powder, 1996

Sicher kann man beides nicht voneinander trennen, da das eine die Umkehrung des anderen verkörpert. Vereinfacht ausgedrückt.
Gerade kam der Gedanke, über „Technologie“ und „Menschlichkeit“ nochmals einen Beitrag zu formulieren.

Bei allem ist es jedoch ein beachtlicher Unterschied, ob ich nur „für“ oder „gegen“ etwas bin oder auf der Seite des Lebens, wo man zum Beobachters des gewohnten „für oder dagegen“ wird, was wiederum nichts mit einer Enthaltung zu tun hat, die gewohnt darin erkannt wird.
Es geschieht in der Weise, dass sich aus der beobachteten Wechselwirkung aus „Für und Wider“ eine Entwicklung und ein anderes Handeln ableitet, statt in einer von beiden Positionen nur zu verharren und diese auch noch mit Händen und Füßen zu verteidigen, während man dabei die Wahrheit für sich zu pachten versucht. Denn das wäre nur das Übliche – konventionell.

Der Gewohnte wird dies hier, wenn er es überhaupt liest, möglicherweise als Blödsinn abtun. Doch das hat für mich keine Bedeutung.
Denn es zeichnet sich ab, dass jeder den Weg selbst zu gehen hat – ob in der Masse, die gegeneinander auf sich wartend oder getrieben den unangenehm erscheinenden Weg beschreitet oder man ihn, selbst entschlossen im Vertrauen zum Leben, geht.

Hinweis: Dies alles erreicht man nicht durch Kampf und dem Bestreben auf einen Sieg über einen ersonnenen Gegner, sondern durch Infragestellung des Systems der alten Ordnung – falls jemand der irrigen Vorstellung erlegen ist, die anderen müssten erst weg, bevor man das „Neue“ machen könne. Denn dies wäre nur das übliche „entweder..oder…“