Ich glaub’ schon viel, wenn der Tag lang ist
(v1.3) Ist es nicht nur allzu leicht, die Dinge zu glauben, die man in der Realität beobachten kann oder bereits geschehen sind, über die es sich scheinbar lohnt das eine oder andere Wort (Kritik, Jammern, Klagen und sich darüber beschweren) zu verlieren?
Sich darüber zu beklagen und zu beschweren oder den „Lauten“ zu mimen, hat übrigens nichts mit denken zu tun – schon gar nicht einfach nur dagegen zu sein.
Doch so gestaltet sich in der Regel gewohnte Hofberichterstattung aus dem System, um es mal sehr provokant auszudrücken, worin sich dann die „alternativen Medien“ nicht wirklich vom „Mainstream“ unterscheiden.
Es wird bisher weiträumig übersehen, dass die gelernten Konzepte, nicht dazu da sind, etwas zu verändern, sondern das Bestehende zu erhalten und nur in ein nettes anderes Kleidchen zu packen. Wenn sich die Auserkorenen als „Ungerechte“ erweisen, so herrscht allgemein der Glaube, es würde genügen sie nur durch „Gerechte“ zu ersetzen. Dazu gewohnte Aussagen aus dem bekannten Kopfknast:
„Meine Freunde, es steht eine Revolution bevor. Wenn die Menschheit entdeckt, wer wir sind, wozu wir in der Lage sind, dann müssen wir alle eine Entscheidung treffen: Versklavung oder Machtergreifung. Die Entscheidung liegt bei euch. Aber denkt daran, wer nicht für uns ist, ist zwangsläufig gegen uns. Also… ihr könnt leiden und für die Menschen kämpfen, die euch hassen und fürchten. Oder ihr könnt euch mir anschließen und leben wie Könige… und Königinnen.“ „Sebastian Shaw“, X-Men: Erste Entscheidung, 2011
Dass jeder für sein „Schicksal“ (was für ein gewichtiges Wort) selbst verantwortlich ist, davon mögen jene in der Rolle der unschuldigen Opfer der Umstände nichts wissen wollen. Dass Veränderung zum Leben gehört, lässt die gewohnte Vorstellung von Sicherheit zu einer Illusion werden. Warum sich dann in irgendwelche „vertraglichen Schutzzonen“ hinübergerettet wird, liegt lediglich an einem nahezu aberzogenen Vertrauen zum Leben – verbunden mit der irrigen Vorstellung, dass einem das Leben „gehören“ würde.
Das Vertrauen zum Leben (und sich selbst) wurde gegen ein Vertrauen zu den gewählten, ernannten Vorgesetzten (in allen „Formen“ und „Farben“) ersetzt. „Vorgesetzte“, die besser mit „Da-Vorgesetzte“ zu bezeichnen sind.
Wenn sich der Mensch zur Welt bringt, so besteht die irrige Vorstellung, er würde jemand anderen gehören und müsse deshalb auch das tun, was man ihm sagt, statt ihn in seiner Entwicklung lediglich zu begleiten und ihn vom ersten Moment auf Augenhöhe zu zu betrachten, was nicht bedeutet, dass man den „Gutschi-Gutschi“ macht, wie das so üblich ist, als ob jene mit einem Idioten zu sprechen meinen.
Auch wenn er es nicht versteht, wenn man zu ihm spricht, er kann es trotzdem klar und deutlich hören. Zwischen der Begleitung des jungen Lebens und gewohnter Erziehung, besteht ein beachtlicher Unterschied. Gewohnte Erziehung oktroyiert die bestehenden Regeln und Wertvorstellungen, was „gut“ und „richtig“ sein soll, Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung usw.
Menschen, die jedoch stets auf Augenhöhe betrachtet werden, entwickeln sich nicht zu üblichen, auf Belohnung heischende und mitunter karrieresüchtige Untertanen.
Bei allem darf nicht vergessen werden, dass es sich lediglich nur um ein Rollenspiel handelt, bei dem gesamtgesellschaftlich nur vergessen wurde, dass es eins ist und am Ende der „Ausbildung“ nur noch als „die eine geltende* Realität“ anerkannt wurde.
Aus den Rollenspielen „Räuber und Gen-Darm“ und „Indianer und Cowboy“ wurden irgendwann „POLIZEI®Bedienstete“, „Räuber“, „Richter“, „Verbrecher“, „Kinderschänder“, „Politiker“, „Minister“, „(Bundes)Kanzler“, „(Bundes)Präsident“, „Vergewaltiger“, „Bürger“, „Ausländer“, „Häuptlinge“, „Serienmörder“, „Väter“, „Mütter“, „Gerichtsvollzieher“, „Kinder“, „Söhne“, „Tanten“, „Kaiser“, „Könige“, „Grüne“, „Maschinenbauer“, „Demokraten“, „Gewinner“, „Verlierer“, „Arme“, „Reiche“, „Indianer“, „Cowboys“, „Besatzer“, „Vorgesetzte“, „Untergebene“, „Reichsbürger“, „Deutsche“, „Engländer“, „Amerikaner“, „Franzosen“, „Krieger“, „Opfer“, „Täter“, „Rechte“, „Linke“, „Christen“, „Juden“, „Muslime“, „Hinduisten“, „Sadisten“, „Faschisten“, „Staatsangehörige“ usw.
Wissen Sie, warum die meisten gerne „eine Rolle spielen“? Weil diese auf irgendeine Weise immer belohnt wird.
Bei dem ganzen Rollen- und Hüllenspiel wurde der Mensch über die Zeit vergessen, ebenso wie Vernunft, Gewissen, Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit usw. Der Mensch wich dem „Hüllenmacher“.
Am Spiel selbst hat sich prinzipiell nichts geändert, erst als man irgendwann in der Vergangenheit vergaß, dass es nur ein Spiel ist, wurde es „alternativlos“ und deswegen auch „ernst“.
Graue Haare, Falten an Gesicht und Hintern, die üblichen Zipperlein im Alter, sind kein Garant für Erwachsensein – schon gar nicht nur möglichst „viel“ zu wissen, wenn dabei das Wesentliche übersehen wird.
Zwei Wissenschaftler in der Kantine. Der eine zum anderen: „Du wir haben heute endlich das kleinste Teilchen entdeckt.“ Kommt der Koch aus der Küche: „Und aus was besteht es?“
„In jedem anderen Menschen steckt genau das Gleiche. Ich verkörpere bloß die Möglichkeit. Verstehen Sie? Sie sehen nur die Wissenschaft, an die sie so fest glauben, und an die Technologie glauben Sie auch, nur dabei vergessen Sie im Grunde die Dinge, die wichtig sind.“ „George Malley“, Phenomenon, 1996
Das alles ist natürlich nicht für die Füße. Denn es ging darum zu erkennen, wie es ist, wenn man das Leben auszusperren meint, um es alsdann gegen ein vom Menschen – auf Basis seiner Denk- und Verhaltensmuster geschaffenes, künstliches Obskurium ersetzen zu wollen, wo Wertloses zum Ersatz des Lebens künstlich hochgetaktet wurde/wird.
Es geht darum das Leben und seine „Mechanismen“ zu verstehen und nicht zu versuchen, sie nur kopieren und sogar ersetzen zu wollen, in der irrigen Vorstellung, sich irgendwann über es zu erheben, was letztlich zum Scheitern verurteilt ist, da der Mensch aus dem Leben hervorgeht. Jedoch gehört es ihm nicht. Ihm gehört nichts, das ist nur eine Illusion, die sich aus der anerzogenen Herrschaft seiner Denk- und Verhaltensmuster („Ich“, Person, Rolle, Hülle) über den Menschen selbst ergibt.
Wissen Sie, warum ich das alles so formuliere? Weil auch die Haltung, man sei eine Art unschuldiges Opfer der Umstände, mit dem dann alle zumindest Mitleid haben, wenn es Unrecht erfährt, dem man dann Mitleid gibt, um es „auszubauen“, mehr sich mit ihm gleichzumachen, nur eine anerzogene Haltung – besser: eine anerzogene Rolle(!) ist.
Der eigentliche Personenkult besteht darin, dass er als einzige Realität (an)erkannt wird, während die Person selbst nur eine Fiktion ist.
„Als Fiktion bezeichnet die Rechtswissenschaft die Anordnung des Gesetzes, tatsächliche oder rechtliche Umstände als gegeben zu behandeln, obwohl sie in Wirklichkeit nicht vorliegen.
Hierbei kann die Fiktion das genaue Gegenteil der tatsächlichen Umstände als rechtlich verbindlich festlegen.
Eine Fiktion kann deshalb im Prozess auch nicht widerlegt oder entkräftet werden, da sie definitionsgemäß vom tatsächlichen Sachverhalt abweicht.
Das Wort „gilt“ ist in Gesetzestexten ein Indiz für das Vorliegen einer Fiktion, sie kann sich aber auch in Legaldefinitionen verbergen.“ Fiktion(Recht), Wikipedia
Es geht hier nicht darum mit dem Finger auf die „Bösen Wichte“ zu zeigen, sondern darum, die Fiktion als solche zu erkennen, was die Betrachtung aus der Sicht des Menschen erfordert und das erkennen der eigenen Rollen.
Die Person wird sich stets als „echt“ bezeichnen wollen, weshalb sie das „Spiel“, das „Schauspiel“, die Kunst“ usw. schuf, um sich selbst als „echt“ hinstellen zu wollen, weil das andere ja nur ein „so tun, als ob“ sei.
Das ganze Tamtam stellt sich somit auch als Herausforderung dar, weniger gewohnt als ein „Problem“.
„Den ärgsten Feind findet man dort, wo man ihn zuletzt erwartet.“ Julius Caesar
Nachtrag: Bspw. das Phänomen westlicher und östlicher Strukturen besteht in einem offenen Konflikt darin, nur so viel über den ersonnenen Gegner zu verlautbaren, dass in den eigenen Reihen nicht der Gedanke aufkommt, die eigenen Strukturen „versehentlich“ infrage zu stellen, um weiter den im anderen erkannten Feind zur Rechtfertigung der eigenen Handlungsexistenz zu nutzen. Das ist auch bei den verbliebenen „Reichsgruppen“ zu beobachten, die prinzipiell von gleicher Natur sind, wie jene Struktur, die sie zu kritisieren meinen. Wie gesagt: Es nutzt wenig, eine Fiktion nur gegen eine andere austauschen zu wollen.
Im Laden: „Kann ich das Züricher Geschnetzelte bitte ohne Züricher haben?“