Ein Anlass zum Weiterdenken?
(v1.1) Kennen Sie noch den §2 BRBG aus dem Jahr 2007? Im Näheren geht es um die „Aufhebung bundesrechtlicher Vorschriften über die Bereinigung von Besatzungsrecht“.
Darin wird von der Aufhebung aufgehobener Gesetze (Hier: 1., 2., 3., und 4. Gesetz zur Aufhebung von Besatzungsrecht) gesprochen.
Was auf der einen Seite für manche – durch die doppelte Verneinung: Aufhebung der Aufhebung – eine Wiedereinsetzung darstellt, bedeutet und für andere eine grundsätzliche Abschaffung.
Wer sich auf die SHAEF-Gesetze bezieht, im Näheren Nr. 52 erntet häufig Spott und Hohn. Wie kann es jedoch sein, dass im Jahr 2022 die Seite der „Bayerischen Staatskanzlei“ – im Näheren das „Landesamt für Finanzen“ – noch darüber informiert? So ganz nebenbei.
In heutigen Beitrag geht es NICHT einfach darum, diesen Sachverhalt darzulegen, im Sinne gewohnten Zerredens ODER seiner Befürwortung.
Es geht darum, über den Tellerrand eines gewohnten, konfliktgeladenen „entweder…oder“-Konzeptes hinaus zu blicken. Denn es handelt sich – bei allem Palaver hin oder her – lediglich um positives, vom Menschen geschaffenes, auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster, entstandenes, künstliches Recht, was dem überpositiven Recht diametral gegenübersteht.
Somit kann man sich die Diskussion und auch die Art der Fragestellung über die Geltung von positivem Recht ersparen. Was sich jedoch offenbart, sind lediglich die „üblichen rechtsverdächtigen Anhänger“ des positiven Rechts – und damit verbundenem Rollenspiel innerhalb des Systems der alten Ordnung, was jene jedoch nicht erkennen können/wollen.
Nebenbei für „Insystemtäter“ darauf hinweisend: „Ordnungen“ haben keinen Gesetzescharakter (Gewerbeordnung, Abgabenordnung, Insolvenzordnung usw.).
Wo ein Gegensatz zu einer Angelegenheit in Erscheinung tritt, geht es nicht um „Entweder…oder“, sondern darum, die gemeinsam verbindende Überschrift zu erkennen und diese notfalls infrage zu stellen, was meint, dass zunächst im Sinne der Meinungsfreiheit beide Meinungen und Sichtweisen gleichzeitig „richtig“ sind.
An diesem Punkt erkennt man bei sich selbst, ob eine mentale Grenze in einem „herrscht“ und dieser mit üblicher Denke nicht beizukommen ist, weshalb so mancher lieber die Angelegenheit eines „außerhalb der Konventionen gedachten Ansatzes“ als „Spinnerei“, „Utopie“ oder „Fluchtverhalten“ abtut, was er jedoch nicht ist.
Es ist lediglich eine unkonventionelle Art die Geschehnisse, im Sinne notwendiger Entwicklung zu betrachten, nach ihren Prinzipien „abzuklopfen“, und sich nicht einfach von Inhalten „beeindrucken“ zu lassen, während eine Mehrheit im Wust der Informationen zu ersticken droht oder sich erst gar nicht damit auseinandersetzt – „man könne ja sowieso nichts machen“.
Sicher mag es sein, dass man an den beobachteten bzw. präsentierten Symptomen nichts machen kann. Jedoch kann man sich auf den Weg der Ursachen begeben, die sich in den Denk- und Verhaltensmustern des Einzelnen finden, über die die Mehrheit an das gewohnte System angekoppelt ist und es dadurch auch aufrechterhält, während sich über die wahrgenommenen Symptome zuweilen heftig echauffiert wird.
Mit der Beobachtung von Szenarien mit Hinblick auf ihre Prinzipien, sorgt dies für reichlich eigenen Freiraum für Entwicklung, das andere – eben durch die gewohnten Denk- und Verhaltensmuster – für reichlich Selbstbeschäftigung.
Vom Prinzip her befindet sich bspw. die Aufklärung in einer wechselseitigen Selbsthaltung, beflügelt von gewohnter Betrachtung von Symptomen des Systems – deren „Sender“ wie auch deren „Empfänger“, wo man sich mitunter über den gemeinsam auserkorenen „Gegner“ und sein unsägliches Tun täglich auszukotzen meint – meist in klagender und vorwurfsvoller Art und Weise oder als Diskussionsgrundlage, im Rahmen eines gewohnten dafür oder dagegen sein.
„Meine Freunde, es steht eine Revolution bevor. Wenn die Menschheit entdeckt, wer wir sind, wozu wir in der Lage sind, dann müssen wir alle eine Entscheidung treffen: Versklavung oder Machtergreifung. Die Entscheidung liegt bei euch. Aber denkt daran, wer nicht für uns ist, ist zwangsläufig gegen uns. Also… ihr könnt leiden und für die Menschen kämpfen, die euch hassen und fürchten. Oder ihr könnt euch mir anschließen und leben wie Könige… und Königinnen.“ „Sebastian Shaw“, X-Men: Erste Entscheidung, 2011
Schon mal darüber nachgedacht, was einen selbst grundsätzlich so reagieren lässt, und warum die Vorstellung herrscht, dass andere stets für das eigene „Schicksal“ verantwortlich sein sollen? Nebenbei gefragt: Wie soll sich so etwas wie Selbstbestimmung entwickeln, wenn sich ständig im Gegenteil geübt wird?
„Eine beachtliche Erfahrung, in Furcht leben zu müssen. So ist es, wenn man ein Sklave ist.“ „Roy Batty“, The Blade Runner, 1982
Am Ende bekommen jene nur das, was sie sich nehmen, wobei das „Nehmen“ von den Denk- und Verhaltensmustern beeinflusst ist, während es unterlassen bleibt, über seine eigenen Verhalten und warum man gerade „so“ zu denken meint, nicht reflektiert und die Kommentarfunktion zur „roten Couch“ degradiert wird.
Um es verkürzt so auszudrücken: Das Gewohnte führt nur zum Bekannten und mehr des Selben, weshalb sich meist mit „Revolutionen“ zufrieden gegeben wird, wo die „Ungerechten“ nur gegen „Gerechte“ ausgetauscht werden. (engl. to revolve = sich im Kreise drehend)
„Die Amerikaner haben Krieg geführt für die Freiheit. Auch einen für das Ende der Sklaverei. Und was machen viele von denen mit der Freiheit? Sie werden Sklaven.“ „Captain Ives (gespielt von Kurt Russel)“, Interstate 60, 2002
„Der Sklave wird nicht frei, wenn er seine Herren aufknüpft. Auf diese Weise wird er nur zu ihnen.“
Aus einer widersprüchlichen Sichtweise entsteht in der Regel eine Diskussion – ein Hin- und Her, was möglicherweise in einem Streit endet, wenn gewohnt darüber gedacht wird, während der Versuch darin liegt, die Oberhand über die Meinung des Gegenübers bekommen zu wollen, als ob es nur darum gehen würde, nur gegen oder für etwas zu sein oder keine Meinung darüber zu haben – also die übliche Denke im gewohnten Rahmen. Wobei das Gegenüber zu „befinden“ meint, wie man selbst für ihn „sei“, wobei es sich nur um eine Projektion handelt.
Wer meint, es ginge in einer mit „Fakten“ beschwerten Diskussion um Entwicklung, dann lediglich mit der Erkenntnis, dass man sich Diskussionsszenarien ersparen und Erkenntnisdialoge vorziehenswert sind, was jedoch ein Umdenken erfordert, was über gewohntes mit Fakten bewaffnetes Reagieren hinausgeht.
Somit hat es der gewohnte Denker scheinbar mit zwei Arten „von ihm erkannten Gegnern“ zu tun: Einmal sind es jene, die ihm gewohnt einfach nur Gegenfakten liefern (sollen), also eine akustische Auseinandersetzung mit „Stalinorgel-Charakter“ und jene, die das gewohnte Verhalten und die herrschenden Prinzipien in Diskussionen infrage stellen und damit verbundene Denk- und Verhaltensmuster, jener es jedoch nicht zu unterscheiden weiß, weil er sich (ständig) in einer Art „Kampfmodus“ bewegt.
Der Mensch, ich versuche es mal so zu beschreiben, der seine Denk- und Verhaltensmuster zu „schützen“ meint, wird sich im Verstand entwickeln und diesen, zusammen mit „seinem“ Wissen, mitunter als Waffen der Verteidigung zu nutzen versuchen – meist mit einem einhergehenden Bedarf an Diskussion – sich selbst(!) jedoch nicht wirklich entwickeln – bis er erkennt, dass Diskussionen nur dazu da sind, sie zu unterlassen.