Den Boden, den Du bestellst
(v1.0) Ein Stück Land zu bestellen, wenn der Boden in einem hervorragenden Zustand daherkommt, mag für manchen eine Herausforderung sein. Doch wie ist es mit einem ausgelaugten oder sogar belasteten Boden? So tut man sich recht schwer, ihm etwas Brauchbares abzuringen, mal abgesehen davon, ob es überhaupt sinnvoll ist.
Wenn es um den „geistigen Boden“ geht, scheint das so ähnlich zu sein, da häufig die Vorstellung besteht, es müssten erst die erkannten „Verschmutzer“ und ihre „Verschmutzungen“ beseitigt werden, die einem scheinbar immer wieder in den Fokus geraten – die Anderen.
„Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: »Dort, wo du wohnst, wird das Land nicht fruchtbar sein, kein Regen fällt darauf. Mithilfe deines Schwertes musst du dich ernähren. Und deinem Bruder wirst du dienen, doch dann wirst du seine Herrschaft abschütteln und frei sein.“ 1. Mose, 39,40
Wenn es auf die Straße geht, fällt kaum jemanden auf, dass jene sich nur als Untertanen outen, die vor ihren Herren ein Klageliedchen zum Besten geben, um diese milde zu stimmen – jene Untertanen in der Vorstellung, sie würden einen „Sieg“ davontragen, wenn die Politik ihnen in irgendeiner Weise etwas zugesteht.
„Wir haben gewonnen. Die Menschen interessieren sich nicht mehr für ihre Bürgerrechte, nur noch für ihren Lebensstandard. Die moderne Welt hat Ideen, wie die Freiheit, hinter sich gelassen. Es genügt ihnen zu gehorchen.“
„Die Gefahr bleibt bestehen, solange der freie Wille existiert. Jahrhunderte lang haben wir versucht durch Religion, Politik und heute durch Konsumdenken Widerspruch auszulöschen. Hat nicht auch die Wissenschaft eine Chance verdient?“ Dialog aus dem Film „Assassin’s Creed“, 2016
Als ob es nur ums Geld ginge, bleibt das Wesentliche, wenn sich der Mensch überhaupt darüber bewusst ist, weiter im Hintergrund verborgen.
Auf den ersten Blick „muss“ ja erst mal das „Naheliegende“ gelöst werden.
Würde dies jedoch geschehen, ginge es dann nur weiter wie bisher – fremdgesteuert durch die eigenen Denk- und Verhaltensmuster, Konventionen und üblichen Wertvorstellungen.
Gewohnte Vorstellungen, was erst mal so alles anders werden „soll“, beruht auf der Haltung, dass es erst Mal „bei anderen“ oder „woanders“ stattzufinden hat – schließlich gehört man selbst ja zu den „Guten“ und wenn diese Rolle vergeben ist, dann bleibt für die anderen ja nur die Rolle der „Bösen“ oder jene der „Unbeteiligten“.
Bei allem nicht zu vergessen: Die Opferrolle, der das Klagen, Jammern und sich beschweren zu eigen ist.
Also? Welche Veränderungen sollen es sein, die so manchem so dringlich erscheinen? Ist es die Abschiebung von arbeitsunwilligen „Ausländern“? Lohn- und Rentenerhöhungen, Wohnungsbau, niedrige Preise, weniger Steuern? Mehr Dieselgeld für die bäuerliche Portokasse? 35% der Stimmen für die eigene Partei bei der nächsten Bundestagswahl? Die AfD verbieten lassen? Einigen Politikern die Grundrechte entziehen? Gezielter Bevölkerungsaustausch? Mehr „Klimagläubige“? Mehr Könige? Weniger Ampel? Mehr Preußen? Einen ausgeglichenen Staats-, inkl. Schattenhaushalt? Mehr Enteignungen? Mehr Kontopfändungen? Mehr BRD-, Rechts- und Reichsaufklärung? Wieder mehr Corona? Mehr Atomkrieg wagen? Keinen Rundfunkbeitrag mehr bezahlen? Mehr von was, weniger von was? Mehr Vorgestern wagen? Also was?
Weiträumig wird sich beschwert, doch wirklich gedacht wird nicht. So hart das auch klingen mag und sich mancher damit „auf den Schlips getreten“ fühlt.
Wenn sich die Betroffenen mit dem System auseinandersetzen würden, würden sie erkennen, dass sie für die umfänglich beklagten „Probleme“ selbst verantwortlich sind und nicht einfach die Politik, die man zur Lösung gesellschaftlich-wirtschaftlicher Probleme irgendwann mal abgestellt hatte.
Bevölkerung und Politik sind sich einig: Es bedarf lediglich der gerechten Politik(er) und dann wird das alles wieder gut… schmunzel.
„Es gilt erst einmal ein Bewusstsein des Missstandes zu schaffen. Jetzt nicht gleich zu fragen: „Gib doch die Antwort.“
Ein Dutschke will keine Antwort geben. Das wäre genau die manipulative Antwort, die, ich nicht zu geben bereit bin. Denn was soll es bedeuten, als Einzelner Antworten zu geben, wenn die gesamtgesellschaftliche Bewusstlosigkeit bestehen bleibt. Die muss durchbrochen werden, dann können Antworten gegeben werden…“ Rudi Dutschke
Der weiträumige Glaube, nur weil man sich jeden Tag mehr oder weniger ordentlich zu beklagen, zu jammern und sich zu beschweren meint, hätte etwas mit „wach sein“ zu tun, ist jedoch irrig – ebenso wenig, wenn man die sicht- und spürbaren Probleme zu erkennen und mit ihren vermeintlichen Verursachern zusammen zu kritisieren meint oder den „alternativen Hofberichterstatter“ mimt.
Ich fand es mal hochinteressant, als sich einige miteinander austauschten, wo erkennbar war, dass sie sich argumentativ im Kreise drehten und ich sagte, dass es so nicht funktionieren würde und sie fragten: „Ja, was willst DU DENN DAGEGEN tun?“
(Anmerkung: Als ob es darum ginge und reichte, irgendwo nur DAGEGEN sein zu müssen oder gar einfach nur um „Gerechte“ oder „Ungerechte“.)
Dabei braucht man nichts anderes zu tun, als das System infrage zu stellen. Erst dann kommen auch entsprechende Lösungsansätze. Doch wer kommt schon darauf? Die meisten wollen schnelle Lösungen, die möglichst sofort wirken… am besten etwas, was mit Geld oder üblicher Verdrängung von Problemen durch „gerechte Autoritäten“ zu tun hat.
Zudem darf sich etwas nur in soweit ändern, dass die eigenen Gepflogenheiten selbst nicht davon betroffen sind. Was im Kopf der Gewohnten übrig bleibt, ist das, was sie miteinander verbindet: das gemeinsame Gegeneinander.
Wenn sich über Politik und Medien „das Maul verrissen“ wird, sie würden die Bevölkerung verdummen, so stimmt das nicht wirklich. Beide sind lediglich der Spiegel der Gesellschaft.
Und solange der Gewohnte nur das hören mag, was ihm seine Lebenssituation und damit verbundene Meinung bestätigt, von jenen, die ihm seine Sichtweise erzählen dürfen, solange wird sich nicht wirklich etwas ändern – außer, dass sich die Situation nur weiter zuspitzt, wo gewohnte Sicht- und Handlungsweisen zu keinem erwartungswerten Ergebnis mehr führen.
Erstaunlich ist die beharrliche Vorstellung, es gäbe irgendwann so etwas wie gerechte Autoritäten, die man mit der nächsten Wahl einfach nur zu erkieren braucht und dann wird alles anders – genauso wie es „Experten“ gibt, die der Meinung sind, die gesellschaftlichen Probleme, die die vorherigen Regierungen verbockt haben, lösen zu können, indem man sich auch weiterhin nur an Symptomen zu schaffen macht – als ob es am Ende nur um die Beantwortung der berühmten „Sportpalastfrage“ gehen würde.
Politik und Medien zeigen ihrer Bevölkerung nur den Spiegel, während diese immer noch der Meinung ist, dass es mit entgegengebrachter Kritik an der Politik selbst bereits getan sei, um weiter über das gesellschaftlich etablierte Unvermögen hinwegzutäuschen.
Tatsache ist, dass man sich weiträumig nicht wirklich für Politik interessiert, sondern nur in so fern, wenn es den eigenen Geldbeutel/die eigenen “Werte“ betrifft – der anerzogene Glaube an den Wert von Geld und Arbeit.
Früher fanden Kriege gegen die Sklaverei statt, heute gehen all jene auf die Straße und beschweren sich, wenn die Arbeit nicht „gerecht“ entlohnt wird oder gefährdet ist.
Dass sich die Bevölkerung unter den gewohnten Umständen gegenseitig und selbst ausbeutet, scheint ihr nicht bewusst zu sein. Das ist auch vollkommen egal. Hauptsache, die „nächsten Flocken“ kommen von irgendwo her.
„Erste Regel des Gewerbes: Beschütze deine Anlage.“ Etiquette of the Banker, 1775
Das hat man davon, wenn es einfacher erscheint, anderen für die eigenen Lebensverhältnisse nur genug die Schuld zuzuweisen, und damit habe sich dann der gesellschaftlich-geistige Vorfall als erledigt erwiesen. Gewohnte Erziehung und damit verbundener Glaube an den Wert von Geld und Arbeit tun ihr Übriges.
Die Gesellschaft ist durch ihre Erziehung sowohl ihr eigener Täter, wie auch ihr eigenes Opfer – und jene in der Rolle der Opfer müssen betreut und gegen „gesellschaftliche Übeltäter“ beschützt werden.
„Geh’ erst mal arbeiten, damit du was wirst!“
Klassische Politik kann es nur den einen nehmen, die arbeiten gehen, um es anderen, die arbeiten gehen, zu geben – abzüglich einer „Verwaltungspauschale“.
Und wenn das Geld nicht reicht, so wird sich neu verschuldet, was ja nicht so schlimm ist, weil ja nur die nachfolgenden Generationen dafür verkauft werden müssen.
„Soll sich doch die nachfolgenden Generationen mit den Problemen beschäftigen.“
Schulden, die die Gesellschaft zurückzuzahlen hat plus nicht mitgeschaffenen, jedoch zurückgeforderten Zinsen. Das war dann wohl nichts, obwohl es mal hieß: „Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir…. (gedacht:) wenn ihr so seid, wie uns das gefällt.“
Als Menschen in den Konzentrationslagern starben, wurde weggeschaut, man selbst war ja nicht betroffen, wenn man brav und artig alles mitgemacht hat.
Heute ist das nicht viel anders, nur dass die Gesellschaft in ihrem eigenen KZ untergebracht ist und darüber schweigt, weil sie, wie auch ihre „betreuenden Wärter“, dafür entsprechend entlohnt wird.
Und wenn man sie befragt, so heißt es: „Man könne ja sowieso nichts ändern, schließlich muss man ja auch leben.“ Und weil die Mehrheit eben davon fest überzeugt ist, ist die Situation auch so, wie sie ist.
Letztlich ist erkennbar, dass man die Teilnehmer der Gesellschaft sich selbst überlässt und nur dann „gerettet“ wird – ganz ehrlich, versprochen – wenn sie sich den Angeboten einer ihnen entgegen rennenden Politik „anvertraut“ – unter anderem auch verkörpert durch „Neurechtes“, „Neulinkes“ und „Neukonservatives“.
Ich muss immer lachen, wenn von „Freien Wählern“ gesprochen wird, die nicht wirklich frei sind, weil sie auch weiterhin die Stimme an andere abgeben.
Sie können einfach nicht aus ihrer „Haut“ – mal ungeachtet eines unheilbar nicht mehr geltenden Bundeswahlgesetzes, wenn das Wort „Bundestagswahl“ fällt.
Heute mal ungeachtet des insgesamt stattfindenden Rollenspiels, was bei genauer Betrachtung die Option eröffnet, alles zu hinterfragen, infrage zu stellen, neu zu betrachten und gestalten zu können.
Hat man bei allem Geplänkel zudem erkannt, dass sich die Rechts- und Reichsvertreter, die Linken, die Rechten, die Konservativen, die „Liberalen“… die, was auch immer… vom Prinzip her nicht von ihren Gegnern unterscheiden, ist es an der Zeit, allen in der Tat den Rücken zuzukehren und den eigenen Weg zu beschreiten.
Trotz der Bestrebungen nach „neuen Parteien“, bleibt bis jetzt vom Prinzip her alles beim Alten, während man die Masse noch immer mit einem „geschickten“ Etikettenschwindel „über den Tisch“ ziehen kann, schließlich hält sie sich für „schlau“ genug, wenn sie meint, einer enttäuschenden Politik einen „Denkzettel“ zu verpassen.
„Was darf’s denn sein, Fremder?“ „Die Ampel muss weg!“
Solange sich kaum jemand mit dem System auseinandersetzt, wird das alles nichts – selbst bei noch so vielen „Demos gegen Rechts“, wo die Mehrheit ihren Frust auf die Straße trägt, während sie einmal mehr beschäftigt und abgelenkt ist, weil es einfacher erscheint, sich an vorgefertigten „Bösewichten“ zu reiben.
Da man bekanntlich niemanden zwingen kann, lässt man jene ihres Weges ziehen, lässt sie klagen, jammern und sich weiter beschweren, um ihrem selbst geschaffenen Leid ein Ventil zu geben – in der Hoffnung auf „schnelle Lösungen“.
Nur gibt es eben keine schnellen Lösungen, außer die gewohnte Bekämpfung weitreichend beklagter Symptome – auf Kosten jener, die gleichzeitig von den Kosten verschont bleiben wollen. Wie soll es auch anders funktionieren? Noch mehr „Sondervermögen“? Eine plötzlich aufgetauchte Erbschaft Konrad Adenauers? Ein weiterer Aktenkoffer mit 100.000 DM?
Selbst wenn so mancher der Hoffnung ist, gibt es keine wirkliche Lösung, die irgendwie zur Rückkehr eines glorreichen Gestern oder Vorgestern führt.
Der klassische, gesellschaftlich-wirtschaftliche Zug ist „schon lange abgefahren“, was systembedingt ein Um- und Weiterdenken der Bevölkerung erforderlich macht, gleich wie viel sie dies zu ignorieren, zu kritisieren und/oder andere zu wählen meint, die es dann „für alle nochmals richten“ sollen – hoffentlich.
Warum das Thema Um- und Weiterdenken für die Mehrheit nicht erkennbar wird, liegt einfach daran, dass sie unwissentlich darüber, selbst Teil des Systems ist, von dem sie sich jedoch dann verabschieden würde, wenn ihr klar wäre, wodurch sie daran ankoppelt ist.
Selbst wenn es schwer zu verdauen ist: Das System ist lediglich eine mentale Angelegenheit, wo bspw. auch die Vorstellung, was „Feinde“ angeht, ihren Ursprung findet. Das System ist jedem so nahe, dass die Ausrede, man könne ja sowieso nichts machen, an Bedeutung verliert.
Wenn Politik nur darin bestünde, all jenen, die nur laut genug zu klagen und zu jammern wissen, etwas mehr „Taschengeld“ zu geben, wäre das ja alles kein Problem… Wäre es tatsächlich nicht? Nicht wirklich.
„Gerechtigkeit ist der feste Entschluß, einem jeden das Seinige zu geben.“ „Leviathan“, Thomas Hobbes
Letztlich ist es nur eine recht naive Vorstellung, was Gerechtigkeit sein soll… oder Frieden… oder Freiheit.
„Probleme“ (Symptome, Phänomene), die ihren Ursprung im Vorhandensein von Geld haben, können nicht mit Geld gelöst werden, da ihm stets die nicht mitgeschaffenen, jedoch zurückgeforderten Zinsen anhaften und darüber die global-gesellschaftliche Zukunft (fremd)bestimmt wird – zumindest solange, wie an den anerzogenen Wert von Geld, Arbeit, Ressourcen, Produkte und Dienstleistungen geglaubt wird.
All das, an was gesellschaftlich anerzogen geglaubt wird, stellte sich eine recht lange Zeit als „vorteilhaft“ dar. Dies jedoch nur, weil die Mehrheit im Haben erzogen wurde, um durch haben etwas zu sein.
Wohlstand – Grundlage für das Geschäftsmodell und Rechtfertigung zur Ausbeutung des Planeten – schließlich könne man ja nicht anders. Der vergebliche Versuch, mit Äußerlichkeiten die innere Leere befüllen zu wollen.
„Es ist, als hätten wir vergessen, wer wir sind… Forscher, Pioniere… nicht nur Verwalter.“
„Als ich ein Kind war, kam’s mir vor, als gäbe es jeden Tag irgendetwas Neues, ein Gerät oder eine Idee, als wäre jeden Tag Weihnachten… Aber sechs Milliarden Menschen, stell dir das mal vor… und jeder Einzelne wollte alles haben.“ Dialog „Cooper mit Grandpa Donald“, Interstellar, 2014
Es öffnet sich der Blick auf zukünftige Generationen und zeigt damit auch die Verantwortung der heutigen.
Mitunter hofft man auf andere, die diesen Akt der „Bereinigung“ übernehmen.
Doch sind es nicht die erkannten „Verschmutzer“, die zu „beseitigen“ sind, sondern die eigenen Denk- und Verhaltensmuster. Das wiederum kann nur der Einzelne bei sich selbst. Doch die Angst vor dem Verlust der alternativlosen Existenz, hält die Betroffenen in Schach.
Die gebetsmühlenartig wiedergegebene Vorstellung keine Zeit zu haben, ist dabei hausgemacht. Wer sich ständig einredet, er habe keine Zeit, findet auch keine – eine selbsterfüllende Prophezeiung.
„Sag’ ich doch!“
Jeder schafft sich seine („ihn betreffende“) Realität selbst. Einmal mehr, die eigenen Haltungen zu hinterfragen, bzw. zu ändern.
Bspw. ist hoffnungsvolles Warten auf irgendwelche „Erlöser“ nur Zeitvergeudung, denn die werden notfalls einfach verunglimpft oder weggesperrt.
Anschließend laufen die Anhänger wieder „kopflos“ in der Gegend herum und üben sich in kleinlautem Klagen. Letztlich liegt es stets beim Einzelnen – vorausgesetzt, er erkennt, dass es auch nicht einfach ums Übliche geht.
Was den meisten jedoch im Kopf herumgeht, ist nur das Übliche, mit den üblichen (Wert)Vorstellungen, den üblichen Absichten und Handlungsweisen.
Jene wissen nicht, dass sie das System auf diese Weise repräsentieren, während sie sich von den Symptomen des Systems und der anerzogenen Vorstellung von „Gut und Böse“ nur selbst etwas vormachen.
Wichtig bei allem, dass man sich nicht dabei erwischt, nur irgendwelchen Wunschvorstellungen und im Internet breitgetretenen Hoffnungsnachrichten „hinterherzudackeln“ oder irgendwelchen Terminen, wo sich grundsätzlich mal wieder etwas ändern soll, und dann artig gewartet wird, bis der entsprechende Tag kommt.
Wie viel Male sollte das Geldsystem einen Reset erfahren oder für so manchen das „Deutsche Reich“ erneut erstehen und was Trump so alles dafür machen würde, erinnernd an einen zwei Meter langen Beitrag im Netz, der mir in 2020 ein zwei Tage später auch noch mal per Email zugespielt wurde.
Und mit welchen Euphorien waren so manche Beiträge angereichert? Die Frage, an einen Blog-Betreiber, wer denn das ganze Tamtam organisieren würde, sollte ich dann mal schön selbst herausfinden.
So ein Thema infrage zu stellen passiert dann, wenn man sich mit dem System auseinandersetzt. Wer den Unterschied zwischen Mensch und Person nicht verstanden hat, nimmt das natürlich alles sehr „persönlich“, wenn seine Weltanschauung plötzlich unter Beschuss gerät.
„Die richtige Information im richtigen Moment, ist tödlicher, als jede Waffe.“ „Martin Connels“, Westworld, 3. Staffel, Episode 4
Eines zeigt sich über die Zeit ebenfalls sehr deutlich: Das „Gestern“ wird immer leiser und eigene Erfahrungen haben gezeigt, dass es wenig Sinn macht, die „Vergangenheit“ räumlich „aufzusuchen“ oder gar sie zurück zu wünschen.
Die Vergangenheit wurde bisher nur deshalb wiederholt, weil man sich inhaltlich lieber etwas vorgemacht hat, statt die dahinter wirkenden Prinzipien infrage zu stellen.
Währenddessen wird sich hartnäckig mit irgendwelchen projizierten Feindbildern herumgeschlagen, um damit das eigene „Verhaltensdasein“ weiter hochzuhalten – der im Gegner erkannte „Feind“, eine Erfindung des „Ichs“, als der „Feind“ selbst.
Dadurch unterscheiden sich jene in der auferlegten Rolle der „Nazis“ nicht von jenen, die ihnen die Rolle zu verleihen meinen.
Hat man dies erst einmal verstanden, so kann man bei dem ganzen „Geknödel“ in der Ruhe bleiben – Projektionen.
So mancher darf sich nicht wundern, wenn er sich ständig mit „rechtem Müll“ befüllt, um sich dann wutentbrannt darüber abzulassen.
Er hat sich sein Ungemach selbst geschaffen, während er anderen dafür die Schuld zu geben meint. Beim politischen Gegenstück ist es nicht viel anders. Beide Seiten sind Opfer ihres eigenen Unfugs.
Zwar mögen sich beide inhaltlich voneinander unterscheiden, doch vom Prinzip her sitzen sie in einem Boot.
Ab dem Moment braucht man einer solchen Konstellation keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken oder hätte sich gar für eine Seite zu entscheiden.
Es würde auch nicht helfen, die 50. Partei aus dem Boden zu stampfen, die – nebenbei – einmal mehr keine Verantwortung trägt, sich also das Spiel der „Gerechten“ gegen die „Ungerechten“, i.V.m. üblicher Symptombekämpfung an der politischen „Windmühlenfront“, einmal mehr nur wiederholen würde, was der „stimmlose Wähler“ am Ende doch wieder zu verdauen hätte.
Letztlich geht es auch nicht darum, nur das „kleinere Übel“ zu wählen, sondern das Wählen grundsätzlich zu lassen. Denn man verrät und verkauft sich so nur selbst.
Doch solange das „anerzogene, völkische Machtvakuum“ die Verhalten der Massen beherrscht, wird es immer wieder welche geben, die die hoffentlich gut belohnte Betreuung und damit verbunden, artige Unterordnung vorziehen – was mit „souverän“ übrigens nichts zu tun hat.
Es ist immer bemerkenswert, wie so manche Menschen, die beginnen sich ihrer eigenen Entwicklung zu nähern, zunächst mit der Vorstellung kommen, man müsse „nur“ die wesentlichen Entscheidungen treffen, eine Nacht darüber schlafen und dann wäre sofort alles anders oder dass alles Unsägliche erst einmal „weg“ müsse, bevor man etwas Neues beginnen könne.
Das „Neue“ entsteht mit der Infragestellung der Prinzipien des Bisherigen.
Das System zu verstehen, bedeutet im Wesentlichen von Gewohnheiten (Denk- und Verhaltensmuster), sich davon ableitenden Konventionen und es aufrechterhaltenden üblichen Wertvorstellungen zu sprechen, was mit einer „einfachen“ Antwort also nicht getan ist – auch nicht damit, hier nur mal den einen oder anderen Beitrag gelesen zu haben oder schon mal über ein kostspieliges Seminar nachzudenken, dessen Inhalte sich hier präsentieren.
Jedoch geht es nicht einfach nur um Inhalte und deren Wiedergabe, sondern um Informationen, die die eigene Existenz angehen und Konsequenzen und Veränderungen nach sich ziehen.
„Neo, genau wie ich, wirst du irgendwann einsehen, dass es ein Unterschied ist, ob man den Weg nur kennt oder ob man ihn beschreitet.“ „Morpheus“, The Matrix, 1999
Nachtrag: Es handelt sich um eine Arbeit an sich selbst, mit Hilfe dessen, was man beobachtet und üblicherweise sonst zu kritisieren meint.
Musikalische Nachbehandlung: