Alter Wein in neuen Schläuchen?
(v1.0) Fragen Sie sich auch manchmal, warum Sie überhaupt wählen gehen? Glauben Sie möglicherweise den Versprechungen der Politiker und dass diese schon wissen, was für Sie „gut, richtig und vernünftig“ ist und das man gegen (soziale) Ungerechtigkeit, den Krieg in der Welt, gegen den Klimawandel usw. tun muss?
Denken Sie dabei, dass es mit einem Kreuzchen auf einem Stück Papier getan ist, um endlich die „gerechten Autoritäten“ gewählt zu haben, die dann alles lösen würden?
Sicher gibt es auch jene, die ihr Handeln, im Rahmen des Machbaren, in diesen Themen auch tatsächlich anpassen. Es wäre müßig hier eine genaue Aussage zu machen, ohne vorher eine repräsentative Stichprobenprüfung nach REFA (Reichsausschuß für Arbeitszeitermittlung) 😀 durchzuführen.
Möglicherweise erwartet der eine oder andere ja sogar eine Antwort in üblichem Sinne, wie dies mal jemand zum Ausdruck brachte, dass ich es ihm schuldig(!) sei, ihn zu überzeugen.
Bei allem Tamtam: Letztlich erscheint es nur einfach, nur arbeiten zu gehen, Geld verdienen und es wieder ausgeben, um über Steuern und Abgaben für etwas zu zahlen, was Sie am Ende doch wieder „ausbaden“ dürfen, während jene, die Sie selbst dazu auserkoren haben, für ihr Handeln gar keine Verantwortung tragen.
Warum also andere ernennen, wenn Sie im Kern nicht wirklich die Verantwortung abgeben können?
Nachdem sich die Tage eine Partei gegründet hatte, habe ich das Gründungsprogramm heruntergeladen. Hier das Leitbild:
„Die WerteUnion ist eine freiheitlich-konservative Partei. Sie setzt sich für ein rechtsstaatliches und demokratisches Deutschland ein, das von der Menschenwürde und der Freiheit seiner Bürger ausgeht. Der Staat hat nach innen die Aufgabe, die Freiheit seiner Bürger in der Gesellschaft zu ermöglichen und zu bewahren. Die Bürger sollen selbst entscheiden, wie sie leben wollen. Der Staat hat die Selbstbestimmung und Freiheitlichkeit der Gesellschaft zu schützen und ein friedvolles Miteinander in Staatengemeinschaften zu fördern.“
Wohlklingende Worte. Wenn jene in der Rolle der „Bürger“ selbst entscheiden, wie sie leben wollen, so ist es empfehlenswert, an niemanden die Stimme abzugeben, um damit ein „von oben herab“ zu unterwandern.
Wenn hier nicht gleich die erwartete Antwort kommen mag, wie es denn dann anders aussieht – besser: wie es anders aussehen würde, ist das nicht wirklich problematisch.
Staat ist – im Sinne der gewohnten Betreuungsaufgabe („Schutz“ der Gesellschaft) – in etwa so etwas wie jemand in der Rolle eines Drogendealers, der keinen anderen neben sich haben will, damit er selbst überlebt. Der Staat entsteht, wenn viele ihre Stimme an wenige abgeben und damit ihre Betreuung wählen.
Freiheit ist dabei ein hohes Gut, was man sich weder nehmen, noch von seinen Herren fordern oder diese von oben wohlwollend zugestehen können – zumindest solange die Situation opportun erscheint.
Jedoch kann man die Freiheit mit einem einzigen Kreuzchen abgeben. Was danach folgt, nennt sich dann nur noch Freiheiten, Freizügigkeiten, Meinungs- und Reisefreiheit usw. sowie „finanzielle Freiheit“, die alle das Wohlwollen einer Autorität bedürfen.
„Selbstbestimmung und Freiheitlichkeit der Gesellschaft“ brauchen nicht „geschützt“ (betreut, umhüllt, verteidigt) zu werden, zumal Selbstbestimmung in der Bevölkerung nur marginal und ungefährlich für die Existenz des Staates erkennbar ist.
Denn der Selbstbestimmende, der sich in Vernunft und Gewissen entwickelnde Mensch gehört keinem Staat an, da er keine Verantwortung abgibt.
Reklame: „Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist zu spüren, was rechtens ist.“
Ein friedvolles Miteinander in der „Staaten“gemeinschaft zu „fördern“ – wo man erkennt, dass der „Feind“, dem man im Gegner zu erkennen meint, nur eine Erfindung des eigenen „Ichs“ ist, als der Feind selbst, worüber gemeinsam geschwiegen oder nicht „gewusst“ wird.
„Man zieht die Fäden einfach aus dem Hintergrund. Denn sobald man dem Bösen ein Gesicht gibt, Bin Laden, Gaddafi, der Mandarin, dann gibt man den Menschen ein Ziel.“ „Aldrich Kilian“, Iron Man 3, 2013
Die Mehrheit heutiger Konflikte beruht auf der gesellschaftlich als „normal“ angenommen Vorstellung, dass einem etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde, was einem eine Autorität meist wohlwollend zugestanden hat, was man durch einen möglichen oder medial vorgehaltenen „Feind“ verlieren könnte.
Das gewohnte Spiel mit der anerzogenen Verlustangst einer Besitz gewohnten Masse.
Was den „gemeinsam ersonnenen Feind“ angeht:
„Erst haben wir ihn bis aufs Blut gereizt, dann hat er uns angegriffen. Da mussten wir uns natürlich verteidigen und haben ihn getötet.“
Der vermeintliche Gegner denkt für gewöhnlich genauso. Beide Gegner gehen dabei der selbst geschaffenen Illusion nach, die sie im jeweiligen Gegner auch den „Feind“ erkennen lässt, der – bestenfalls – an allem auch noch schuld sein soll.
Da braucht es nur ein wenig „Aufmischen“ aus dem Hintergrund und schon geht das größte „Verbraucherspektakel“ in die nächste Runde.
Reklame: „Betrachten Sie den Krieg eher als ein Konzept, nicht als Menschen, die Menschen töten, sondern eher als Unfrieden. Der Tod ist ein Zustand des Körpers, Krieg ein Zustand des Geistes.“ „Father Whiteleather“, Horsemen, 2009
Im Haben erzogen zu sein, in der Vorstellung etwas würde einem gehören, sorgt dafür, dass man gegenüber (all) seinen Autoritäten „brav“ und „artig“ ist, sonst bekommt man es möglicherweise wieder abgenommen.
Und um eine Dauerwurst daraus zu machen, hat man notfalls sogar eine „Gebühr“ dafür zu bezahlen, damit man es – zumindest anerzogen geglaubt – weiter sein „Eigen“ nennen darf.
Und wenn jeder „Staat“ das für sich macht, sind alle in ihrem jeweiligen „Arbeitslager“ gefangen, während man ihnen etwas von „sozialer Gerechtigkeit“, Brot und Arbeit zu erzählen meint.
„Man kann Macht über andere Menschen ausüben, solange man ihnen etwas gibt. Nimmt man einem Menschen aber alles, dann hat man seine Macht über ihn verloren.“ Aleksandr Solzhenitsyn
Apropos „Staat“. Zwischendurch etwas Reklame: „Obwohl an der First Avenue so viele Flaggen wehen, gibt es heute keine Nationen mehr. Nur noch Unternehmen… internationale Unternehmen. Da sind wir. So funktioniert die Welt.“ „Kuman-Kuman“, Die Dolmetscherin, 2005
„Tatsächlich aber sind die europäischen Völker ihre Staaten, ihre nationalen Volkswirtschaften, sind alle Unternehmen, von der Entwicklung der Welt, von der ich sprach, auf das Stärkste berührt. Sie wissen es nur noch nicht. Sie haben es nur noch nicht verstanden…“ Helmut Schmidt anlässlich der Verleihung des Preises zum Westfälischen Frieden, 2012
Der gewohnte in der Rolle des Politikers schweigt darüber genauso, wie der arbeitende Betroffene, der durch eine mögliche öffentliche Kritik seinerseits, einen möglichen Nachteil für seine Lebenssituation ausgemacht sieht.
Ein weiterer Hinweis, dass jene in der Rolle der „Untergebenen“ mit jenen in der Rolle der „Herren“ miteinander verbandelt sind und es unsinnig ist, wenn sich die einen „gegen ihre Herren“ erheben, da gewohntes „dagegen sein“ das System erhält, weil sich die „Herren“ genötigt sehen, jene in irgendeiner Weise zu bestrafen.
Das ganze Brimborium lässt sich nicht mit noch mehr Widerstand oder anderen prinzipiell gleichgearteten Spektakeln lösen, sondern durch Infragestellung des Systems.
Doch lieber gibt man sich dem Widerstand bevorzugt hin und erhöht damit nur den Druck, der wiederum durch klagen, jammern und sich beschweren kompensiert werden soll – Ventilfunktion.
Der Prozess der Infragestellung ist ein Schlüssel, das System der alten Ordnung in einen anderen „Bedeutungsrahmen“ zu verfrachten. „Dass die anderen ja erst mal…“, ist dabei ein Irrglaube.
Denn auch durch Schuldzuweisung (und auch den anderen Verdrängungskonzepten) wird das System, mit dessen Symptomen und den vermeintlich Schuldigen sich dann beschäftigt wird, nur weiter aufrechterhalten.
Der Einzelne wird, wenn er sich dazu entscheidet, nicht umhinkommen, sich damit auseinanderzusetzen, warum er meint, stets so zu reagieren. Denn dort findet er das System, und niemand als er selbst, kann sich dabei im Wege stehen.
Etwas haben, um etwas zu sein
„Geh’ erst mal arbeiten, damit du was wirst“, führt den im Haben erzogenen Akteur dazu, um sich herum Dinge anzuhäufen, um durch „Eigentum und Besitz“ etwas sein zu wollen.
Jedoch lässt sich die innere Leere nicht durch noch so viele Dinge befüllen, wodurch der Mensch (besser: seine Denk- und Verhaltensweisen) jene Leere „verhaltenstechnisch“ selbst aufrechterhält.
Wenn die „Würde des Menschen“, also das Leben unantastbar ist, so braucht sie auch nicht „geschützt“ zu werden.
Was da „geschützt“ werden will, sind letztlich die in der Gesellschaft verbreiteten anerzogen-entwickelten Denk- und Verhaltensweisen, die unter anderem auch die Vorstellung beinhalten – Reklame – dass einem etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde.
Dass der Mensch nicht einfach nur das Opfer seines Schicksals ist, kann man sich im nachfolgenden Zitat vor Augen führen.
„Also. Leben und Taten des Don Quichott. Worum geht es?“ „Dass jemandes Glaube an Werte sehr viel wichtiger ist, als die Werte selbst?“ „John Brennan“ und „Schülerin“, The Next Three Days, 2011
Vor kurzem gründete sich ebenfalls das „BSW“ (Bündnis Sahra Wagenknecht):
„Wir sind davon überzeugt, dass Deutschland eine neue Partei braucht, die sich konsequent stark macht für wirtschaftliche Vernunft, soziale Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit. Dies ist unser Gründungsmanifest, in dem wir unserer politischen Ziele und Überzeugungen darstellen. Wenn Sie weitere Fragen haben, lesen Sie bitte unsere FAQ oder schreiben Sie uns.“ Von der BSW-Webseite
Die Vorstellung, es genüge nur weitere Parteien ins Leben zu rufen, um möglicherweise Stimmen gegenüber „undemokratischen Parteien“ abzufangen, geht bei (allen) Parteien, wenn sich jene denn am Ausdruck „Rechtsstaat“ orientieren, zunächst dies voraus:
§37 PartG: „§ 54 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs wird bei Parteien nicht angewandt.“
Dazu §54 BGB, Satz 2: „Aus einem Rechtsgeschäft, das im Namen eines solchen Vereins einem Dritten* gegenüber vorgenommen wird, haftet der Handelnde persönlich; handeln mehrere, so haften sie als Gesamtschuldner.“ *der Wähler
So wie bei jeder anderen Partei, trägt am Ende jener in der Rolle des Wählers auch weiterhin die Verantwortung – ob er jemanden zu wählen meint oder auch nicht.
„Wirtschaftliche Vernunft“ – so man den Blick auf das klassische Wirtschaftssystem wirft, lässt sich nicht mit Gesetzen, Verordnungen und Ordnungen (Anmerkung: gleichsam „per Order di Mufti“) regeln.
Es bedürfte einer schrittweisen ganzheitlichen Neuorientierung der Unternehmen, was a) nicht durch die Politik geleistet werden kann, b) noch durch künstliche Gesetze, noch durch c) konventionelle Berater.
Der Ausdruck „wirtschaftliche Vernunft“ hat ebenfalls zur Folge, dass man sich zunächst erstmal über die eigene, jedoch für das System typische Unvernunft im Klaren wird, die von einem Geldsystem mitgetragen ist, was sich auf dem anerzogenen Glauben an den Wert von Geld und Arbeit errichtet.
Im Akt der Dar-Lehensvergabe erlangt das „Geld“, durch „Besicherung“ durch den Dar-Lehensnehmer, seinen Wert – ebenfalls für die nicht mitgeschaffenen, jedoch vertraglich zurückgeforderten Zinsen.
Dieser Prozess sorgt mit dafür, dass sich die arbeitende Bevölkerung in ihrem täglichen Zusammenkommen in der Wirtschaft selbst und gegenseitig ausbeutet – unter anderem auf der Jagd nach den im System geldlich fehlenden Zinsen.
Was die klassische Wirtschaft angeht: Ob es wohl genügt, sich nur ins Ausland abzusetzen? Dort erscheinen die Verhältnisse zwar anders, das System ist jedoch dasselbe. Möglicherweise hätte man sich das alles ersparen können.
„Hätte, hätte…“
Die beklagten Phänomene des Systems, die weiträumig mit „Problemen“ bezeichnet werden, über die sich gesellschaftlich echauffiert wird, finden ihre Ursachen in den gewohnten gesellschaftlichen Denk- und Verhaltensweisen, aus den sich auch die gewohnte weltweit erkennbare Organisationsstruktur ableitet.
Doch wer will schon hören, dass jeder für das, was er so aufrechterhält, auch selbst verantwortlich ist, für das, was sich daraus ergibt?
„Durch Verschiebung der Verantwortung macht sich der Mensch selbst zum Sklaven und schafft sich so seine Herren, die ihm sagen, was er zu tun hat.“
Verantwortung für die eigene Existenz zu tragen, ist allemal besser, als in der schwindenden Hoffnung zu leben, dass es irgendwann „gerechte Autoritäten“ gibt, die einem endlich mal wieder „die Kohlen aus dem Feuer holen“ und „den „richtigen“ Zucker in den Hintern blasen“.
Die gewohnte Denkweise, „Probleme“ dort „behandeln“ zu wollen, wo sie sicht- und spürbar in Erscheinung treten, beansprucht natürlich viel Zeit, um diese zu „lösen“ – Probleme, die mehrheitlich nur Symptome sind, die mit jeder neuen „Legislaturperiode“ (man nennt sie nur noch „Wahlperiode“) bekämpft werden müssen, verschlingen diese natürlich Unsummen von Geldmittel, die ja „irgendjemand“ durch Arbeiten, Steuern, Beiträge und Abgaben „zur Verfügung stellen“ muss.
Möglicherweise könnten damit auch Kriege finanziert werden, was wiederum irgendwelcher „Feinde“ bedarf.
„Das ist die Neue Zeit.“ „Und warum arbeiten die dahinten?“ „Irgendjemand muss das ja auch alles bezahlen.“
„Gerechtigkeit ist der feste Entschluß, einem jeden das Seinige zu geben.“ „Leviathan“, Thomas Hobbes, Seite 126
„Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“
„Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt. Und wir müssen damit rechnen, daß das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann.“ „Bundeskanzlerin“ A. Merkel, 2008
„Man muss ja froh sein, wenn man Arbeit hat.“ Alte Frau im Bus in Recklinghausen
„Der Wähler, der für seine Existenz keine Verantwortung tragen mag, wählt sich seine „Herren“, die ebenfalls keine Verantwortung tragen, die wiederum jene ernennen oder beanspruchen, die ebenfalls keine Verantwortung tragen, um auf jene zu wirken, die ihre Verantwortung einst mit der Wahl ihrer „Herren“ abzugeben meinten.“
Warum nicht wenige davon „überzeugt“ sind, dass es ja doch einer Ordnung (Anmerkung: in der Regel die gewohnte aus Untertanen und ihren Herren) benötigt, gewohnt etikettiert mit „freiheitlich demokratische Grundordnung“, liegt dies lediglich daran, dass sich jene dadurch zu distanzieren versuchen, da eine „Ordnung“, die aus den in der Gesellschaft anerzogen-wirkenden Denk- und Verhaltensweisen hervorgeht, auf diese Weise erhalten bleibt, während eine andere Form der Ordnung, auch eine Änderung der Denk- und Verhaltensweisen erforderlich macht und man sich deswegen „lieber“ an die gewohnten Verdrängungskonzepte „erinner“ wird.
Das ist auch ein Grund, warum nur allzu gerne Veränderungen gefordert werden, während die Fordernden selbst nicht davon betroffen sein wollen.
Mitnichten ist man an Veränderungen wirklich interessiert, weswegen der Druck weiter ansteigt und die Klageliedchen nur länger und lauter werden.
Wer mit „Bürger“ bezeichnet wird, ist am Ende derjenige, der das ganze Spektakel nur weiter bezahlen soll, durch arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben. Da passt natürlich auch die gewohnte Aussage: „Man kann ja sowieso nichts ändern, schließlich muss man ja auch leben.“
„Probleme, die durch das grundsätzliche Vorhandensein vom anerzogenen Glauben an den Wert von Geld und Arbeit herrühren, können nicht mit Geld gelöst werden.“
Mit der Abgabe der Stimme vieler an wenige, entsteht der Staat. „Staat“ ist demnach ein Begriff, wie sich Menschen zueinander organisieren.
Thomas Hobbes bezeichnet den Staat als „Leviathan“ und Hegel hält ihn sogar für eine eigene „Volkspersönlichkeit“, die „Herrscher“ und „Beherrschte“ umfasst.
In den Familien* wird das junge Leben zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung erzogen und zusammen mit seinen üblichen gesellschaftlichen Werten, für den „Ernst des Lebens“, vorbereitet.
Auf diese Weise entsteht das „Futter“ zur Erhaltung einer staatlichen, hierarchischen Ordnung aus Untergebenen und ihren Erhabenen, etikettiert mit „freiheitlich demokratischer Grundordnung“ oder „freies Land (Anmerkung: noch etwas weiter westlich… auf einer Kugel)“.
* „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.“ Artikel 6, Abs. 1, Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
So am Rande: Phänomene hierarchischer Ordnungen sind unter anderem Faschismus, Korruption, gesellschaftlich tolerierte Unterdrückung, freiwillige Unterwerfung und Rassismus.
Da kann man noch so viele Gesetze machen und Maßnahmenpakete schnüren; die Ursachen bleiben in der Regel unbehandelt, so dass man auch weiter mit der selben Nummer und den selben Argumenten antreten kann.
Mal abgesehen vom dem, was da so gewohnt unter „Gerechtigkeit“ verstanden werden mag.
„Beschreiben Sie mit wenigen Worten Ihre Partei, ohne die Begriffe Miteinander, Krieg, Frieden, Freiheit, Leistung, Geld, Land, Eigentum, Arbeit, Brot, Solidarität, Heimat, Krise, Ausländer, Gerechtigkeit, Schutz, Sicherheit, Wohlstand, Gleichberechtigung, gerechter Lohn, Klimaschutz, Umwelt, Zukunft, Demokratie und Rechtsstaat zu verwenden.“
„Ost“ und „Westen“ sind – nochmals zur Erinnerung – keine wirklichen Gegner, sondern bewegen sich stets im Verbund gemeinsamer Gegnerschaft, um ihre jeweilige Existenz und ihr Handeln durch den erkannten Gegner/“Feind“ begründen zu wollen, um weiter ihre Bevölkerung „vor dem Feind schützen“ zu wollen.
So am Rande: Es gibt keine „gewaltbereiten Ideologien“, sondern nur gewaltbereite Menschen. Dies auch nur deswegen, weil jene vorsorglich im anderen einen „Feind“ zu erkennen meint.
„Gewalt ist nur das Werkzeug der Unwissenden – und ihren Gegnern.“
Reklame: Das „Ost“ und „West“ durch das System eingehüllt sind, ist hierbei lediglich eine rein mentale Angelegenheit, basierend auf gewohnt anerzogen-entwickelten Denk- und Verhaltensweisen, die das System erzeugen, zu denen unter anderem auch das „Feindbild“ und die „Feindbildprojektion“ gehören wie auch die üblichen Verdrängungskonzepte und gewohnte Bekämpfung von Symptomen.
Letztlich lässt sich erkennen, wenn „die anderen schuld daran sind“, es sich hierbei nur um eine Selbsttäuschung handelt.
Reklame: Wenn von „Freiheit“ gesprochen wird, hat diese nichts mit Freiheiten, Freizügigkeiten, „Freiheitlichkeiten“, Meinungs-, Reisefreiheit, „finanzielle Freiheit“ usw. zu tun, da diese einer Autorität bedürfen die sie wohlwollend gewährt oder, wenn es opportun erscheint, einschränkt oder sogar aufhebt… zum „Schutze“ jener in der Rolle der „Bürger“.
Die zur Verfügung gestellten gesellschaftlichen „AGBs“ (Grundrechte) entpuppen sich letztlich auch nur als gesellschaftliche Augenwischerei, was jedoch deswegen nicht auffällt, weil sie auf gesellschaftlich herrschende Oberflächlichkeit stößt.
Auf der anderen Seite machen sie wiederum durch ihre eigentümliche Art und Weise darauf aufmerksam, sich tiefgründiger damit auseinanderzusetzen.
Wer die Stimme abgibt, hat nichts mehr zu sagen, weil er zugestimmt hat, dass andere für ihn bestimmen, was für ihn „gut, richtig, „vernünftig“, gerecht, Frieden und Freiheit“ sein soll.
Vernunft entwickelt sich jedoch am besten durch eigene Erfahrungen und nicht einfach durch vorgegebene Parameter, wo das Denken dann entsprechend(!) ausbleibt und Nachplappern zur Norm wird.
Wenn von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit gesprochen wird, so stelle man sich die Frage, was darunter jeweils verstanden werden soll.
Ich schreibe dies, weil die gewohnten Vorstellungen, von dem was so unter Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit verstanden wird, es sich dabei nur um gesellschaftliche Zerrbilder handelt.
Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit sind sich entwickelnde Eigenschaften eines sich in Vernunft und Gewissen entwickelnden Menschen. Dabei ist es nicht damit getan, es einfach mal von andern zu fordern.
Die Aufgabe besteht darin, dies bei sich selbst zu entwickeln und diese im Fokus der eigenen Entwicklung mehr und mehr vorzuleben. Dazu ist auch das System als eine Herausforderung für den Einzelnen gedacht.
Der eine oder andere meint, man müsse ja erst einmal ein anderes System haben. Was er nicht erkennt, dass es in der Aufgabe des Menschen liegt, dies aus dem vorhandenen System heraus zu entwickeln und so ein weiteres entsteht – besser: ein längst vergessenes System wiederentdeckt wird.