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Außeninnen?

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Ich dachte mir heute morgen noch, nach dem GV-Beitrag ein paar Gedanken zu formulieren, die gewohnten „Funktionen im Außen“ als Spiegel für die eigenen inneren Funktionen kompakt gegenüber zu stellen. Das findet wiederum auf mehreren Ebenen statt – auf der Sichtbaren und auf der Symbol- oder Funktionsebene statt.

Da ist zunächst die alte Weltordnung an sich, die sich im Wesentlichen aus unbewussten Wertschöpfern und Kaufleuten heraus bildet. Auf der Funktionsebene verkörpern die unbewussten Wertschöpfer die „Unvernünftigen“ und auf der anderen die Kaufleute – jene, die über das, was „vernünftig“ sein soll entscheiden. Wobei beide unter dem selben Phänomen „leiden“ – mangelnde Selbstliebe.

„Der Preis ist heiß.“

Vernunft ist ein wesentlicher Mechanismus im Menschen, der im Alten System im Außen eines Gegenregelmechanismus bedarf – umgangssprachlich auch „Betreuung“ genannt wird, mit „Zuckerbrot und Peitsche“. Was also liegt näher, als an sich selbst zu arbeiten?

Die viel gepriesene „Staatsgewalt“ aus der drei Elemente Lehre nach Jellinek, welche unter anderem durch die Polizei verkörpert wird, ist lediglich die nach außen verfrachtete eigene, mangelnde Selbstdisziplin, was wiederum mit dem Verständnis für „Vernunft“ einhergeht. Staatsgebiet und -volk beruhen hierbei auf kulturellen und entwicklungsgeschichtlichen Grundlagen – unter anderem eine gemeinsame Sprache. Wo man sich niederlässt und austauschen mag – jetzt mal stark vereinfacht.

Der Gedanke ein Staatsgebiet sichern zu wollen oder das Gefühl zu haben, man bekommt es evtl. „weggenommen“, beruhen auf konditioniertem mangelnden Selbstvertrauen, was üblicher Weise ins Außen projiziert als Misstrauen bezeichnet wird.

Krieg spielt hierbei nur jene klägliche Rolle, um mit fremden Mitteln, die eigenen Strukturen aufrecht halten zu wollen, wobei wir alsdann zur Organisationsform gelangen – in der Regel eine Hierarchie und deren „Bedürfnis“ auf Erhaltung wie beim Einzelnen. Der „Lebenswille“ ist lediglich ein Erhaltungswille der eigenen Denk- und Verhaltensmuster. Und die Hierarchie – erstanden aus den eigenen Gewohnheiten und Konventionen – die Matrix, das System, die kollektive Gleichschaltung auf mental-konditionierter Ebene.

PL: „Wem gehört denn das alles?“
CM: „Den Menschen, die hier leben. Wem sonst?“

PL: „Und wer ist hier der Chef vom Ganzen? So ein Laden wie der, der läuft doch nicht von selbst.“
CM: „Mr. Lawton sind sie Zyniker von Natur aus, oder bringt das bei ihnen der Beruf so mit sich?“
PL: „Ich bin nur Realist.“
CM: „Wir sind die wahren Realisten. Deshalb gibt es bei uns auch keine Politik. Politik ist völlig überflüssig für uns. Wir brauchen sie nicht. Die ist nur wichtig für Leute, die ihr Leben nicht selbst gestalten können.“

PL: „Tut mir schrecklich Leid, aber so eine Welt muss doch irgendwie regiert werden.“
CM: „Ich fürchte Mr. Lawton, sie werden das vielleicht nicht verstehen. Aber wenn man erkannt hat, dass Besitz und Macht im Grunde ohne Bedeutung sind, warum sollte man dann noch Macht über andere Menschen ausüben wollen?“

Dialog zwischen Perry Lawton und Craig Mckenzie, U4000 – Panik unter dem Ozean, 1969

Soviel zu klassischer Politik und das aus dem Jahr 1969.

Auf diese Weise lassen sich sicher auch weitere gewohnte Funktionen hinterfragen.