Auswärts, einwärts!
Es lohnt sich stets das Erkannte auf dem Weg zu hinterfragen, ob man sich noch in jener Richtung bewegt, die man selbst mit sich und seinen Prinzipien vereinbaren kann und von dem man aus seinem Innersten heraus überzeugt ist.
Auch, weil man etwas erblickt, was gefühlt mit dem Vorhandenen in Verbindung zu stehen scheint und sich nach näherer Betrachtung mit in die bisherige Sichtweise integriert oder nicht.
Auf diese Weise entwickelt sich so etwas wie eine lokale „Wahrheit“ – zunächst auf einer „gedachten“ Ebene – jedoch ein Bild, ohne selbst ein Bild zu sein. Dieses verstärkt sich, wenn die gewöhnliche Ansammlung von Wissensteilen sich zunehmend in Zusammenhängen darstellt – erklärbar darstellt und dabei ggf. bisheriges Teilwissensbereiche an Priorität verlieren.
Dies verstärkt sich nochmals, wenn sich daraus auch sinnvolle und machbare Handlungsschritte ableiten lassen, die sowohl für einen selbst, wie auch die Gemeinschaft „zuträglich“ sind.
„Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.“ „Komm‘ und lass‘ uns schnell mit dem Zug fahren.“
Hierbei besteht der Unterschied, ob das Vorhaben unter dem Prinzip bedingungslos oder bedingt abläuft, ob in dem was zu tun ist, auch ein Sinn liegt und man es so macht, wie man es selbst für intuitiv richtig empfindet – es sich also „leicht“ anfühlt und getan werden mag – wenn ein Handeln auch gefragt ist.
Im Kern gilt es dabei zu achten, ob eines der beiden oder beide Kernprinzipien (bedingungsloses Geben und Empfangen) künstlich (durch Bedingung) überlagert oder bestätigt wird.
„Wir geben dir Geld, damit Du das tust, was uns gefällt.“ „Es macht Sinn, wenn Ihr es selbst macht, weil ihr ja auch wisst, was zu tun ist.“
„Ich mache es nur dann, wenn ich erst etwas dafür bekomme.“
„Das was man sät, ist das was man erntet – und manchmal benötigt eine Aufgabe Gelassenheit und Geduld, bis sich die ersten Früchte zeigen und reif vom Baum fallen.“
„Sehet die Vögel: Sie säen nicht, und doch ernten sie.“ „Was seid ihr denn für Vögel?“
„Wissen ist Macht.“ „Nö. Können.“
Fähigkeiten und Können im Sinne von Ziel und Zweck sind beim Tun von Belang und dies nicht im Sinne der Vorstellung anderer Teilnehmer, wie man selbst etwas zu tun hat. Sachorientierung geht vor emotionsüberlagertem Denken und Handeln. Auch hier gilt es für den Einzelnen zu erkennen, welche Aufgabe er selbst übernehmen kann, die seinem Können und seiner Verantwortung entspricht und ob dies überhaupt sinnvoll erscheint.
„Befugnisse und Verantwortung = Zuständigkeit“
„Es sind zunächst die einfachen Dinge, die funktionieren. Doch das bedeutet nicht, nur weil einzelne Dinge funktionieren, dass sie zusammengebracht auch noch miteinander funktionieren. Das ist der Unterschied zwischen machen und gestalten – ebenfalls ein Lern- und Erkenntnisprozess.“
„Wie im Kleinen, so im Großen.“
„Ich muss mich immer so beim Tun quälen.“ „Dann ist dies wohl nicht Deine eigentliche Aufgabe.“ „Ja, aber ich muss doch…“
„Es besteht noch lange keine Gewährleistung, dass etwas „funktioniert“, nur weil eine Mehrheit fest daran glaubt und sich dabei zunehmend angestrengt beschäftigt fühlt.“
„Gefühlter Widerstand ist nicht selten nur ein Zeichen, naturgegebene Grundprinzipien „irgendwie“ außer Kraft setzen oder überwinden zu wollen.“
Zeit auch darüber nachzudenken, ob das „Prinzip der Mehrheit“ nicht auch einem Bedeutungswandel unterliegt, und man sich nicht selten künstlich vereinbarten Regelungen unterworfen hat, um der bedingten Zugehörigkeit wegen zu „entsprechen“ – was zudem gänzlich wenig mit „Souveränität“ zu tun hat.
„Wir wollen einen souveränen Staat!“ „Dieser fängt beim Einzelnen im Inneren an und führt letztlich dazu, dass es unter anderem so etwas wie „Staatsgewalt im außen“ nicht mehr gibt. Denn diese ist letztlich die nach Außen projizierte Ermangelung an notwendiger Eigendisziplin, also eine Ermangelung an notwendiger, eigener Vernunft.
Denn die Mehrheit wuchs unter dem Prinzip der Betreuung auf und es wurde der Lernprozess im Umgang mit der Vernunft unterbunden, um den Betreuungsauftrag weiter am Laufen halten zu wollen, bzw. weil es ja auch so gemütlich ist.“ „Ja, aber die anderen…“ „Genau.“
„Ich finde es vernünftig, wenn ich viel Geld auf dem Konto habe.“ „Du erfüllst mit diesem Gedanken nur das in Dir einseitig konditionierte „Empfangen“, was je nach Ausprägung stets eine „Sucht“ darstellt und sogar bis zu einer Kriegshandlung gehen kann.
Jedes durch ein Wollen und damit verbundener Handlungsbereitschaft überlagerte natürliche Empfangen stellt bereits eine Kriegserklärung im Kleinen dar.
Wer Krieg mit Krieg „bekämpfen“ will, mag an dieser Stelle nochmals nachdenken.
An dieser Stelle erkennbar, dass mit der Vernunft auch die Funktion eines Richters zunehmend zur Erinnerung verblasst, welcher bisher die „gerechte Verhandlung“ im Außen führte. Vernunft – der Richter im Inneren.“
In der Zusammenarbeit kommt das Vertrauen ins Spiel – im Wesentlichen jenes zu sich, was auch nur durch das eigene Tun und damit verbundenes Feedback über das eigene Getane erfahren werden mag, wenn man sich dazu entscheidet. Mag jeder über diesen Gedanken für sich weiter ausführen.
„Erwartungen an andere zu haben, die dann enttäuscht werden, sind ein Problem desjenigen, der die Erwartungen hat, nicht jener der diese nicht erfüllt.“
„Wenn du von etwas überzeugt bist (von dir und der Sache selbst), dann gestaltet sich der Weg ganz von selbst.“ „Nichts geschieht „von selbst“.“ „Es kommt ganz darauf an, wie man „das Selbst“ definiert.“
Misstrauen (als projiziertes mangelndes Selbstvertrauen) als Basis gemeinsamen aufgabenorientierten Vorgehens, führt zum Scheitern und funktioniert in der Regel nur solange, wie es „Erstrebenswertes“ gibt. Die Suche wird zur Sucht – deren Ursache die zunehmende innere Leere ist, die es fortan zu befüllen gilt. Ein vergebliches Unterfangen. Soviel auch zum Thema „illegale und legalisierte Drogen“.
„Der Zweck heiligt die Mittel.“ Machiavelli
„Ja, aber du brauchst doch Geld.“ „Und was hast Du für einen Beruf erlernt und welchen Beitrag bist du bereit für dich und die Gesellschaft zu leisten?“
„Wer sich keine Kolonien leisten kann, sollte sich auch keine anschaffen.“
„Nicht alles was erstrebenswert erscheint, ist erstrebenswert – denn es ist das Streben an sich, dessen Intensität es zu hinterfragen gilt.“
Wenn also von Erreichen und Erfolg gesprochen werden kann, sicher mehr im Sinne von Getanem. Doch auch Getanes ist nicht gleich Getanes. Denn schnell werden weiträumige Themen in den Raum geworfen, die man mit der normalen Armlänge nicht „erreichen“ kann oder braucht, weil es nicht mit der eigenen Aufgabe zu tun hat.
„Auf Anordnung.“
Gerade weil jeder selbst an seiner eigenen geschaffenen Situation die Verantwortung trägt – und das ist auch gut so.
„Die Welt ist schlecht, voller böser Menschen, die mir nur Böses wollen.“ „Dann ist die Veränderung der eigenen Sichtweise ein gewaltiger Fortschritt, um etwas zu verändern. Denn es ist die Polarisation, die es uns so wahrnehmen, fühlen, denken und handeln lässt. Alle Systemstrukturen basieren auf diesem vereinbarten Ungleichgewicht von „entweder oder“.
Dies, weil Vernunft nicht damit zu tun hat, nur genug von allem zu haben, sondern der Prozess zwischen Geben UND Empfangen intuitiv gefühlt getriggert ist, also ‚ein sowohl, als auch’.“
Leichtes
Wahrgenommenes in Verbindung mit der inneren Aufgabe erscheint einem ja grundsätzlich als bestätigend gespiegelt und so geht man weiter diesen Weg und findet nicht selten auch Gleichgesinnte – zumindest eine Weile einander begleitet. Es „funktioniert“, möchte man sagen.
„Wahrheit ist das, was funktioniert.“ Ernst v. Glasersfeld
So trifft man auch auf jene, die ebenfalls von etwas überzeugt sind, weil auch sie stets das, was sie von sich geben, von anderen positiv gespiegelt wird und dennoch…
Dieses „Funktionieren“ mag ich einmal näher zu beschreiben versuchen.
Ich traf vor langer Zeit einen Menschen, der es sich einfach nicht erklären konnte, warum er soviel „Schlechtes“ erlebe, obwohl er doch so ein „guter Mensch“ sei und es nicht verstand, was ihm geschah. Und so ging es Woche für Woche, bis erkennbar war, dass er Misstrauen zu allem und jedem hatte. Die Ursache war in diesem Moment erkennbar. Dieses Muster sorgte dafür, dass Getanes, was zunächst wirksam erschien, sich nach einer Zeit in „Unsägliches“ verwandelte und getragen war von Misstrauen, also projiziertem mangelnden Selbstvertrauen. Im Kern konnte man erkennen, dass letztlich nur er selbst die Dinge so tun konnte, wie er es selbst für „gut und richtig“ hielt.
„Viele Köche verderben den Brei. Es fängt bereits bei zweien an, wenn die Aufgaben nicht klar verteilt sind und jeder vom anderen reingeredet bekommt. Das führt bei einer Gruppe irgendwann zu einer Energie zehrenden Selbsthaltung – bis sich die vereinbarte Selbsthaltung in einem Knall entlädt.“
„Ich benötige niemanden, der mir sagt, wie ich meine Sachen zu tun habe. Dann mag er es lieber selbst machen. Auch muss er mir nichts beweisen – gleiches gilt für mich.“
„Solange versucht wird, Aufgaben „verordnen“ zu wollen oder darüber zu bestimmen, wie eine anderer etwas in seinem Erfahrungsbereich zu machen hat, kann man getrost auf das nächste Debakel warten. Nur ein Grund, warum man Menschen auch nicht einfach „gleichschalten“ kann, damit sie einander entsprechen. Weil sie sich bereits von ihrem Können und den damit verbundenen Aufgaben voneinander unterscheiden.“
„Nicht selten ist Beschäftigung eine fortwährende Tätigkeit, um sich vor der eigentlichen, eigenen Aufgabe ablenken zu wollen.“
„Ja, aber Du sagst doch…“ „Natürlich. Jeder mag seine eigene Meinung haben und etwas mitzuverkörpern, mag in der Entscheidung des Einzelnen bleiben. Ich hebe keinen Anspruch auf fortwährende Richtigkeit, denn es ist lediglich erkenntnisrichtig und „funktioniert“ solange das Prinzip wirksamer und erklärbarer Zusammenhänge gewahrt bleibt.“