Autoritäten – alte Götter, neue Götter? Teil 2

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(v1.0) Das Leben gehört niemandem, weshalb man es auch nicht verlieren kann, weshalb ja auch „die Würde des Menschen unantastbar“ ist, folglich nicht geschützt werden braucht oder gar in irgendeiner Weise beeinträchtigt werden kann – lediglich die Existenz des Menschen, der sich dabei für seine Person hält.

Der ganze Bereich des Rechts und des Reichs verlieren alsbald auch wieder an Bedeutung, wenn man zunehmend die Rollen ablegt, die man bisher (für sich und andere) zu spielen meinte, da man mit der Infragestellung des Systems gleichzeitig nicht nur den Unterschied zwischen Mensch und Person realisiert, sondern auch das Leben selbst, was von der „Simulation des Lebens“ – hauchdünn – überlagert ist. Ein Blendwerk.

Das hilft dem Gewohnten natürlich nichts, wenn er bspw. dem „Finanzamt“ oder sonst wem Geld schuldet oder Schulden angehäuft hat, und dann nach Auswegen sucht und sich zu wehren meint, was daran liegt, dass er verbissen an den Wert des Erreichten und an den des Geldes fest zu glauben meint, was ihn nicht nur angreifbar und insgesamt fremdbestimmbar werden lässt. Das ist auch der Grund, warum gerne nach erlebter „Ungerechtigkeit“, auf „gerechte Autoritäten“ gehofft wird.

Ich selbst bin sehr froh, dass sich mich dazu entschlossen habe, dass mir weder etwas, noch jemand, noch das Leben selbst gehört, und ich so auch nichts mehr verlieren kann.

Selbst wenn es heißt, „die Rache ist mein, spricht der Herr“, klingt das zwar sehr dramatisch, bedeutet letztlich, dass es sich von selbst regeln wird. Alles eine Sache der Einstellung.

Interessant sind dabei so manches vernommene Argument, wenn sich a) nichts von selbst regeln würde und b) wenn so mancher sich dann im Konstruieren, von möglichen Szenarien übt, die das Gegenteil bewirken sollen.

„Hätte, könnte, würde, müsste, sollte…, wenn man es täte.“

Reklame: Auf der anderen Seite reicht es nicht, sich nur auf einen anderen, einen früheren „Staat“ zu berufen. Warum?

„Als Fiktion bezeichnet die Rechtswissenschaft die Anordnung des Gesetzes, tatsächliche oder rechtliche Umstände als gegeben zu behandeln, obwohl sie in Wirklichkeit nicht vorliegen.
Hierbei kann die Fiktion das genaue Gegenteil der tatsächlichen Umstände als rechtlich verbindlich festlegen.
Eine Fiktion kann deshalb im Prozess auch nicht widerlegt oder entkräftet werden, da sie definitionsgemäß vom tatsächlichen Sachverhalt abweicht.
Das Wort „gilt“ ist in Gesetzestexten ein Indiz für das Vorliegen einer Fiktion, sie kann sich aber auch in Legaldefinitionen verbergen.“ Fiktion(Recht), Wikipedia

Hinweisend: So etwas wie eine „echtere“ Fiktion – als eine andere – gibt es nicht wirklich!

Es geht auf beiden Seiten also nur darum, welche weiter die Macht über andere zu haben meint, während auf beiden Seiten letztlich nicht weit genug gedacht wird, weil gewohnt auf beiden Seiten nur an den individuell-kollektiven Erhalt des Erreichten festgehalten wird, was einem der ersonnene Gegner wegzunehmen versucht, was nur zu den üblichen Konflikten, die man mit der Existenz eines selbst geschaffenen Feindes auch weiterhin zu rechtfertigen versucht.

Im Kern geht es in der alten Ordnung stets darum, die gewohnten Denk- und Verhaltensmuster weiter auszuleben, um auch weiterhin von den künstlichen Werten und wohlwollend zugestandenen Privilegien zu profitieren und damit verbundene Notwendigkeit ihrer Verteidigung. Denk- und Verhaltensmuster, die das System verkörpern und nach denen weiträumig „funktioniert“ wird.

Da ist es sehr schwer zu akzeptieren, dass der Zenit der Wirksamkeit eben jener Denk-und Verhaltensmuster seit längerem bereits überschritten und die Wirksamkeit irreversible ins Gegenteil gekippt ist.

Ungeachtet dessen, greift auch weiterhin das Prinzip, dass das geerntet wird, was gesät wurde, wobei es nicht damit getan ist, dafür auch noch anderen die Schuld geben zu wollen.
Wer will schon verstehen wollen, dass es bei allem überhaupt nicht um Schuldzuweisung geht – selbst dann, wenn es recht vielen „unter den Nägeln brennt“.

Wer jetzt noch von schnellen und vor allem von einfachen Lösungen zu träumen meint, der kauft sich am besten einen Hund oder ein Vanilleeis. Das versteht zwar jeder, hilft jedoch niemandem weiter. So am Rande.

Der Gewohnte, der mittlerweile „einen Hals“ von dem ganzen Polit-Tamtam hat wird jedoch nicht umhinkommen, sich mit dem System auseinanderzusetzen, ob er das will oder nicht.

Was das Traktieren der Politik angeht, dient es dazu, eine Komfortsofa verwöhnte Bevölkerung von diesem zu entfernen, damit wieder selbst und eigenständig gedacht wird und nicht, dass man sich nur andere erwählt, die es dann für die Masse wieder übernehmen sollen.
Alles, was der Einzelne wie auch immer erlebt, ist eine Rückmeldung seines eigenen Denkens und Handelns – selbst dann, wenn er die Verantwortung dafür an andere abzugeben meint, die dann nur an der Macht über ihn interessiert sind.

Wie würde man bspw. das Problem mit der Rente lösen, da sich herausstellt, dass es sich hier um eine gesellschaftlich vereinbarte Versklavung der nachfolgenden Generationen handelt, die in der eigenen Familie aus der Gewohnheit heraus zu gehorsamsbereiten und auf Entsprechung dressierten Untertanen erzogen wurden, die erst mal „was werden“ müssen, während diese selbst davon ausgehen, dass sie irgendwann selbst in der Vorstellung unterwegs sind, sich selbst Sklaven zu halten, während es so erscheint, als ob es das „Normalste“ auf der Welt sei.

„Der Sklave träumt nicht von der Freiheit, sondern einen Sklaven sein Eigen zu nennen. Cicero.“ „Macrinus“, Gladiator 2, 2024

Kurz noch etwas über Fiktionen
Was die Institution „Bundesverfassungsgericht“ mit dem Urteil „BVerfG, 31.07.1973 – 2 BvF 1/73“ verkündete, !existiert! selbst nur deswegen, weil sie selbst – wie alle anderen Staaten – auf einer (Rechts)Fiktion basieren, die sich aus Personen (Rollen, Hüllen, Masken) konstituiert, wo Gesetze letztlich für Personen gemacht sind und vor allem für Menschen, die sich für ihre jeweiligen Personen halten.

Der Mensch, der sich für seine jeweilige Person hält, macht sich im Grunde selbst etwas vor – in Form eines „so tun, also ob“ und schafft so nur weitere Scheinwelten.

„Die „natürliche Person“, ist „der Mensch in der Rolle als“… Rechtssubjekt.“

Was bleibt letztlich vom globalen Rollenspiel übrig, wenn man es lange genug betrachtet und das Beobachtete infrage gestellt hat? Das berühmt gefürchtete „Nichts“ und doch wiederum zurück zum Alles. Weniger vom einen, ist mehr für das Andere.

Soviel wird getan, damit sich weiträumig aus der gewohnten Bequemlichkeit erhoben wird. So viele Beschweren sich über die sich zuspitzende Situation. Wer sich beschwert, erleichtert sich jedoch nicht. Und es reicht auch nicht, sich nur zu beschweren. Und Gewalt?

„Gewalt ist das Werkzeug der Unwissenden… und ihren Gegnern.“

Und was gibt es mehr zu verstehen, als zu realisieren, dass, wenn es so nicht weitergehen soll, es darum geht, eine andere Richtung zu beschreiten, die eben nicht auf den gewohnten Denk- und Verhaltensmustern, Konventionen, Glaubenssätzen und üblichen gesellschaftlichen Wertvorstellungen beruht – hier mal vorgreifend.

Die Situation gestaltet sich für einen Großteil der Bevölkerung zunehmend als nicht mehr handhabbares „Problem“ (Anmerkung: Mehr ist es ein Sack voller Symptome), wo die Lösung nach wie vor als Problem gesehen wird… wenn überhaupt.

Nach einer Weile sachlicher Aufklärung, hat sich die einstige Szene mehr oder weniger zurückgezogen und das, was da so aufgeklärt wird, rühmt sich lediglich in der Interpretation aktueller Geschehnisse, wie man das vom Prinzip her vom Mainstream her kennt. Die einst ambitionierte Reise, hat letztlich nur nach Hause gefunden. Warum?

Weil sich weiter in den gewohnten Denk- und Verhaltensmustern bewegt wurde, die typisch für das System sind, IN dem sich das gesamte Tamtam aus „Gegnerschaften“ abspielt, wo die Vorstellung die Köpfe beherrschte, man müsse nur eine Rechtsfiktion gegen eine andere austauschen, wo die Masse nur noch hinterherzulaufen hätte, was sichtlich mit der Auseinandersetzung mit dem Wesen, den Prinzipien des Systems der alten Ordnung ausgeträumt zu sein scheint.
Wer ständig hofft, der wartet im Grunde nur auf andere, während die wiederum auf Erstere warten. So ist das, wenn „die anderen“ erst einmal was tun sollen.

Wie ich das mache, weil der eine oder andere meint, ich würde von anderen zu viel erwarten. Ich erwarte von anderen nichts, warum sollte ich? Es ist doch jedermanns eigene Entscheidung, sich wieder dem Leben zuzuwenden… oder auch nicht.

Da gibt es – wie bereits erwähnt – auch kein Seminar, wo dem Seminarteilnehmer eine andere Denkweise „eingeflößt“ wird, was über die übliche Vermittlung von Inhalten bspw. zur Nichtzahlung von Steuern, Verhalten bei Behördenschreiben, See- und Handelsrecht, Reichsangelegenheiten usw. hinausginge, zumal dies alles der gewohnten Fiktion entspringt, die gewohnt verteidigt wird.

Denn wenn es heißt, dass der Einzelne ja nichts sei, wie mir das mal jemand sagte, was passiert dann, wenn viel „Nichts“ zusammenkommt? Es ist die Denkweise, die hier den Ton angibt.
Da jeder seine Denk- und Sichtweisen in Bezug auf die Geschehnisse und damit verbundene Bedeutungen und deren Änderungen nur selbst ändern kann, erübrigt sich eine weitere Diskussion und Argumentation, wenn es darum ginge, andere überzeugen zu wollen oder wo andere sich gerne überzeugen lassen wollen, was mehr mit einem Bedarf nach Aufmerksamkeit interpretiert werden kann. Man braucht es nicht.

Es geht, im Fokus der eigenen Veränderung/Entwicklung darum, selbst Mut aufzubringen und die Erkenntnisse und Überzeugungen für sich zu vertreten, weshalb man sich Diskussionen darüber insgesamt ersparen kann.

Was so mancher möglicherweise als Arroganz zu interpretieren meint, ist häufig der Versuch einer Gleichmachung.

Doch geht es eben darum, nicht gleich zu sein. Weswegen wohl noch viele hoffen, dass es so etwas wie eine standardisierte Lösung für alle geben würde/müsste, was sichtlich nur in der Versklavung und ihrer Weiterführung der Fall zu sein scheint, wo der Wert des Menschen an seiner Brieftasche, seinem Besitz und seinem Eigentum gemessen wird, wo der Mensch selbst jedoch außen vor ist.
Da er an diese Werte zu glauben meint, ist er auch nicht wirklich frei, da mit der Illusion von Eigentum auch sein möglicher Verlust einhergeht.
Da unterscheiden sich jene in der Rolle der Armen nicht wirklich von jenen in der Rolle der Reichen.
Wie gesagt, es ist nur ein Rollenspiel, wo dem Gläubigen zu Beginn der Existenz nur die Information nicht mitgegeben wurde, dass es nur ein Rollenspiel ist, was ihn in die Lage versetzen würde, sich selbst umzukrempeln.

Doch stattdessen mimt er lieber den gehorsamsbereiten Bürger, der gerne behält, was er bisher erreicht hat und versucht „Abweichler“ durch den Versuch der Gleichschaltung wieder ins System zurückholen zu wollen.

„Denn es kann und darf nicht sein, dass andere als übliche Denk- und Verhaltensweisen existieren, die ein Herrschaftssystem, was sich als „alternativlos“ und deswegen als „ernst“ darstellt, eben diese beiden Attribute an Bedeutung verlieren lässt. Dann entpuppt sich das ganze Rollenspiel als eine selbst geschaffene Tragödie des Menschen.“

Den Verlust der beiden Attribute hat das System der alten Ordnung bereits hinter sich, doch wird das von seinen Anhängern noch weiträumig nicht erkannt oder aus möglichen Verlustängsten heraus noch weiträumig ignoriert.
Das wiederum weist darauf hin, dass eine große Mehrheit – von ihr unbewusst selbst beschlossen – durch eine Art „geistigen Fleischwolf“ gedreht wird, während sie dies ihren gewählten „Oberherrschaften“ anzulasten versucht.

Die Infragestellung des Systems bedeutet gleichzeitig die Infragestellung der eigenen Denk- und Verhaltensmuster, durch die man – gewohnt und unwissend darüber – am System angekoppelt ist.
Im Prozess seiner Infragestellung offenbart sich das System der alten Ordnung als Täuschung, was zunächst für den gewohnten Teilnehmer schwer zu verdauen ist.

Es entpuppt sich als eine Simulation des Lebens, wo der Mensch – auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster die Regeln, Konventionen, Glaubenssätze und Wertvorstellungen festgelegt/vereinbart hat.

Die Fiktion „funktioniert“ nur deswegen, weil sich die meisten Menschen für ihre jeweilige Rolle (Person, Hülle, Maske) halten, bzw. ihr „Ich“ ihnen verkauft, sie seien es. Sie kennen den Unterschied nicht.

Auf einmal macht das Gleichnis von Esau und Jakob auch Sinn, verbunden mit dem Esau-Segen – vorausgesetzt, man hat sich mit beidem auseinandergesetzt.

„Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes „Ich“. Wir nennen das: „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrechtzuerhalten, was wir „die Grenzen des Ichs“ nennen.“ Andrew Samuels, Ph. D., Revolver, 2005

Das ganze Mediengeschwurbel rund um die so benannten „Reichsbürger“ funktioniert unter anderem deswegen, weil das System (Anmerkend: die gewohnten Denk- und Verhaltensmuster) zu seinem Erhalt einen „Feind der Demokratie“ benötigt.

Das Feindbild ist jedoch nur eine Erfindung der Denk- und Verhaltensweisen jener, die es auf andere projizieren.
Auf der anderen Seite verhalten sich die Gegner konditioniert genauso, und so ist der Konflikt vorprogrammiert, der sich auf der Vorstellung begründet, etwas, jemand oder gar das Leben würde einem gehören, was man durch den erkannten „Feind“ möglicherweise zu verlieren glaubt. „Öl ins Feuer“ und die Kriegs- und Gelddruckmaschinerie läuft wie geschmiert.
Eindeutig beherrschen die gleichen Denk- und Verhaltensmuster auf beiden Seiten die Gegner.

Hat man das erst einmal verstanden, dann beobachtet man lediglich einen Kampf der auf gewohnten Vorstellungen auf beiden Seiten beruht. Jene in der Rolle der Gegner im gemeinsamen Gegeneinander, wo pauschal entschieden wird: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.“

„Bist du auf unserer Seite?“ „Ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Dann sollte es aber schnell so einfach werden.“ „Ich bin auf der Seite des Lebens.“ Dialog aus Avengers: Age of Ultron, 2015

Reklame: Dass es sich beim System, um ein mentale Angelegenheit handelt, scheint sich kaum jemand vorstellen zu können/zu wollen.
Abgelenkt durch das tägliche Tamtam, übt sich der Mensch in seinen Gewohnheiten, die ihn weiter „schlafen“ lassen.

Jedoch umgedacht, lässt dies die gegebene und andauernde Situation in einem gänzlich anderen Licht erscheinen, dass der Einzelne erkennt, dass er bisher nicht nur getäuscht wurde, sondern sich sogar selbst getäuscht hat.

„Dass es sich bei den Personen um Fiktionen handelt, aus denen sich wiederum sogenannte „Staaten“ konstituieren, die am Ende nur als Unternehmen agieren, wo jene – in Person – arbeiten gehen, Geld verdienen und es wieder ausgeben, die in ihren Familien dazu erzogen wurden, dass Arbeit, Geld, Ressourcen, Produkte, Dienstleistungen usw. etwas wert seien, verbunden mit der wohlwollend zugestandenen Vorstellung, dass ihnen etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde, was ihnen „ein Feind“ möglicherweise wieder wegnehmen könnte, und sie sich deswegen jenen Autoritäten anvertrauen, die ihnen weiter „Wohlstand“, „Sicherheit“ und „Freiheit“ versprechen.“

Gewohnte Erziehung im Haben, um so etwas darzustellen, sorgt gleichsam dafür, dass sich jene Menschen ausgezeichnet fremdbestimmen lassen: „Denn wer nichts „hat“, „ist“ auch nichts.“

Reklame: Verlustangst ist jene, über die sich der gewohnte Mensch fernsteuern lässt. Das System beruht auf der Vorstellung, dann etwas zu sein, wenn man „hat“.

Reklame: Um etwas an der gegebenen Situation zu ändern, reicht gewohntes Agieren, wie zum Beispiel die Wahl „gerechter Autoritäten“, die es dann für alle wieder „richten“ sollen, nicht aus.

Wenn also nur gefordert wird, dass sich etwas ändern soll, während gleichzeitig gehofft wird, selbst nicht davon betroffen zu sein, so macht man sich nur selbst etwas vor.
Jedoch bringt diese Haltung zumindest eines hervor: das so selbst geschaffene Leid, aus dem sich das übliche Klagen, Jammern und sich beschweren ableitet.

Wenn erkennbar Änderungen notwendig werden, während sich gleichzeitig am Bisherigen festgehalten wird, so entwickelt sich daraus nicht nur besagtes Leid, sondern wird sich dennoch ein Verlust des bisher Erreichten zunehmend einstellen.

Was die oft bemühten Themen „Rechtsstaat“ und „Hervorbringung gerechter Autoritäten“ angeht, stellt sich im Grunde nicht wirklich die Frage nach der Rückkehr oder Wiederholung der Vergangenheit, sondern die Aufgabe der Gestaltung einer fundamental anderen Zukunft. Doch was steht dieser Sichtweise dem Einzelnen anerzogen grundsätzlich im Weg?

„Wir haben nicht die Verfassung Deutschlands oder Westdeutschlands zu machen. Wir haben keinen Staat zu errichten. Wir haben etwas zu schaffen, das uns die Möglichkeit gibt, gewisser Verhältnisse Herr zu werden, besser Herr zu werden, als wir das bisher konnten. Aus der Rede des Carlo Schmid vom 08.09.1948

Was den Ausdruck „freiheitlich demokratischer Grundordnung“ angeht, so überlässt man der Bevölkerung, was darunter zu verstehen sei, ebenso was die Begriffe „Frieden“, „Freiheit“, „Gerechtigkeit“, „Vernunft“, „Gewissen“ usw. angeht.
Warum dies von Bedeutung ist? Weil die gewohnten Bedeutungen nur auf Systemkonformität getrimmt sind. Weshalb man sich darum auch Gedanken machen sollte? Weil die Beziehung zum Leben dem Menschen näher sind, als alles andere.

Das gewohnte Wahlverhalten beruht letztlich auf der Abgabe der Verantwortung, um das in der Bevölkerung, durch familiäre erfahrene Erziehung erzeugte Machtvakuum, auch weiter mit äußeren Autoritäten „befüllen“ zu wollen.
Mit Abgabe der Stimme, macht sich der Mensch jedoch selbst zum Untertanen und hat dann auch nichts mehr zu sagen, was von Belang ist.

Da sich der Einzelne, was seine Entwicklung angeht selbst der Nächste ist, so kann er sich nur selbst in der Weise verändern, dass er den gewohnten „Gepflogenheiten“, die ihn zum belohnungs- und betreuungswürdigen Untertanen werden lassen, verabschiedet.

Das wiederum hat weder etwas damit zu tun, dass er dann nur „nach unten zu treten“ meint, statt aufzubegehren, bzw. nur widerständlich zu sein, was typisch für das System ist, weshalb auch so viele daran scheitern… an sich selbst, weil sie der irrigen Meinung sind, beim „System“ würde es sich um „die Anderen“ handeln, die „schuld“ sind.

Schuldzuweisung ist ebenfalls ein für das System typisches Verhalten, als eines von vielen üblichen Verdrängungskonzepten, denen man sich zunächst selbst bewusst werden sollte, bevor man sich auf den Weg möglicher Veränderungen macht, sonst dreht man sich nur im Kreis.
Am Ende nennt sich das dann auch nur „Revolution“, wo letztlich einmal mehr nur die „ungerechten“ gegen „gerechte Autoritäten“ getauscht werden.

Lösung: Ein zweites „System“… besser: das Leben selbst. Da ein System stets eine mentale Angelegenheit ist, hilft demnach nur ein Um- und Weiterdenken.

„Weiterdenken, statt nur weiter denken.“

Aus diesem Grund unterscheiden sich die sogenannten „Reichsbürger“ vom Prinzip her nicht von jenen, die sie zu „bekämpfen“ meinen und umgekehrt. Und dort wo Konflikte herrschen, wird auf beiden Seiten nicht weit genug gedacht, weil die Frage stets ausbleibt: „Was verbindet die beiden Gegensätze miteinander?“

Mitunter erscheint das Verhalten „normal“, sich notfalls der „ungerechten Autoritäten“ durch Gewalt zu entledigen, weshalb auch so manche „Reichsbürger-Aktion“ letztlich nur vom System selbst inszeniert zu sein scheint, um so der breiten, jedoch „schlafenden“ Bevölkerung einen „überwältigten Feind“ präsentieren zu wollen, damit sich weiter „in Sicherheit“ gewogen werden kann, während die Mitläufer der Meinung sind, alles sei „echt“.

Eine aus gewohnter Erziehung entstehende, bzw. weitergeführte hierarchische Ordnung kann niemals eine Demokratie sein, erscheinen die „Erhobenen“ noch so wohlwollend und noch so „gerecht“.

Demokratie kann in einem solchen Fall nur ein Etikett sein. Es reicht deswegen, weil weiträumig nur oberflächlich gedacht und betrachtet wird.