fanfaren
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Baron Helmut Zemo:

Lesezeit: ca. 9 Minuten

(v1.2) „Ein Reich, was von seinen Feinden vernichtet wurde, kann wieder entstehen. Aber eins, was von innen zerbricht… das ist tot.“ The First Avenger: Civil War, 2016

Interessant, das mitunter die „Schurken“ die „guten Aussagen“ machen wie auch hier: „Verzeiht, ich weiß, ihr meint es gut. Ihr habt es nur nicht zu Ende gedacht. Ihr wollt die Welt beschützen, aber ihr wollt nicht, dass sie sich ändert. Wie kann die Menschheit gerettet werden, wenn sie sich nicht entwickeln darf?“ „Ultron“zu den „Avengers“, Avengers: Age of Ultron, 2015

Heute morgen schrieb ich einen etwas längeren Kommentar auf einem Blog. Der Blog setzt sich – wie der Mainstream – mit den täglich aktuellen, sicht- und spürbaren Symptomen auseinander, früher war er mal ein Aufklärer-Blog. Dadurch wird ebenfalls erkennbar, dass sich auch „RT-Deutsch“ prinzipiell nicht vom Mainstream unterscheidet. So am Rande.

Es ist nicht wirklich alternativ, solange innerhalb der Regelwerke der alten Ordnung gedacht und gehandelt wird.
Um es mal so auszudrücken: Überall wo organisatorisch eine hierarchische Ordnung besteht, fußt diese auf den prinzipiell gleichen Denk- und Verhaltensmustern, wo man die Teilnehmer mitunter „landesgemäß“ etikettiert, um sie irgendwie zu unterscheiden.

„Jerusalem ist leicht zu finden. Geh’ dort hin, wo man italienisch spricht. Dann geh’ weiter, bis man etwas anderes spricht. Wir ziehen an Messina vorbei. Leb’ wohl.“ „Godfrey von Ibelin“ zu „Balian von Ibelin“, Königreich der Himmel, 2005

Heute heißt es: „Nimm einfach den nächsten Flieger, nach Israel. Wir sehen uns dann morgen.“

Im Grunde geht es nur um den Menschen und seine Denk- und Verhaltensmuster, die Einfluss auf sein Wahrnehmen, Fühlen, Denken und Handeln nehmen und wie er mit dem Planeten agiert. Dabei ist es ein wesentlicher Unterschied, ob ihm bewusst ist, dass er eine Rolle nur spielt oder ob er sich für die Rolle hält.

Sicher mag jeder seine Meinung haben. Doch was nutzt sie (einem selbst), wenn sie nicht wirklich etwas für die eigene wie auch allgemeine Entwicklung beiträgt, sondern nur im üblichen Klageliedchen endet, was nichts anderes anzeigt, als die eigene Machtlosigkeit, die er meist mit „schwergewichtigen“ Formulierungen zu übertünchen versucht, während er mit auswendig gelernten (gesammelten) Informationen um sich wirft?

Sicher ist es immer einfacher, gemeinsam in das „Beschwerdefanfare“ zu blasen, um Gleichgesinnte zu finden – gleichgesinnt im Klagen, Jammern und sich beschweren – Phänomene der Opferrolle… bis erkannt wird, dass dies alles nichts führt.
Wurde sich an die Opferrolle mit ihren (Un)Annehmlichkeiten erst einmal gewöhnt, so fällt es schwer, daran etwas ändern zu wollen.

Kein Vorhaben kollektiver Entwicklung und Veränderung funktioniert, wenn nur eine isolierte, wenn mit anderen gleichgeschaltete Meinung herrscht, also als eine Art kollektive Ansammlung daherkommt – in etwa wie loser Sand. Es bedarf stets der Vernetzung, was nicht einfach mit gleichen Meinungen realisiert ist.

„Wo alle dasselbe denken, wird nicht viel gedacht.“ Walter Lippmann: „The Stakes of Diplomacy“, 1915

Es funktioniert nur, wenn man sich kollektiv zur „eigenen“ Entwicklung entschließt… über den gewohnten Horizont hinaus, also das Bisherige infrage stellt, statt es nur mit anderen jedoch „gerechten Darstellern“ wiederholen zu wollen.

Die Vorstellung, man müsse „nur“ das Heute gegen ein Vorgestern mit seinen „gerechten“ Vorgesetzten austauschen, scheint mittlerweile ausgeträumt.
Zwar wird hier und da noch etwas „herumposaunt“, doch auch das wird jeden Tag ein bisschen leiser.

„Der Baum der Freiheit muss von Zeit zu Zeit mit dem Blut der Patrioten und der Tyrannen begossen werden. Dies ist der Freiheit natürlicher Dünger“, sagte mal Thomas Jefferson. Selbst diese Einstellung kann man mittlerweile als überholt ansehen, hat man das mit dem System der alten Ordnung verstanden.

Der „Patriot“ ist nur eine Rolle, die an eine Fiktion „sein Land“ glaubt – genauso wie jene in der Rolle des Tyrannen. Passend, nicht wahr?

„Sind die Reichsbürger eigentlich schon an der Front, gemeinsam mit den Russen, deren Freundschaft ihnen immer so wichtig war?“

Bei allem geht es darum das Rollenspiel als solches zu erkennen, was ebenfalls zu einer Veränderung der eigenen Haltung führt.

Es geht auch nicht einfach darum, wieder irgendeinen Staat zu exhumieren, und dann habe sich der „geistige Entwicklungsprozess“ bereits als erledigt erwiesen.

„Manchmal muss man einen Baum pflanzen, unter dessen Schatten man sich selbst nicht mehr legen kann.“

Es kann keine hierarchische Ordnung für ein Wesen geben, was sich durch Selbstreflektion vom Tier unterscheidet und in der Lage ist, über sein Verhalten vorzudenken, um dies auch schrittweise an sich arbeitend zu ändern – um über sich selbst hinauszuwachsen.

„Wir haben nicht die Verfassung Deutschlands oder Westdeutschlands zu machen. Wir haben keinen Staat zu errichten. Wir haben etwas zu schaffen, das uns die Möglichkeit gibt, gewisser Verhältnisse Herr zu werden, besser Herr zu werden, als wir das bisher konnten. Aus der Rede des Carlo Schmid vom 08.09.1948, mit Verweis auf den Text unter: www.geschichte-und-Politik.info

Der wahre Primitivismus findet sich demnach nicht bei den „Wilden“ im Urwald , die es erst einmal zu „zivilisieren“ gilt.
Und es ist auch nicht damit getan, dass man mit dem Finger auf die anderen zeigt, „die sich erst mal ändern müssen“ oder daran schuld sind, dass man sich selbst ja nicht entwickeln könne. So am Rande.

Ein wesentlicher Schritt ist hierbei, dass man die üblichen Schuldzuweisungen einstellt und beginnt, dass sonst bei anderen Geforderte konsequent bei sich zu entwickeln, um es mehr und mehr sichtbar vorzuleben.

„Scheinrechtlich“ ist die Nummer (nicht nur) „IN DIESEM LAND“ vorbei. Jedoch wurde das bisher nicht gemerkt, was einmal mehr ein Zeichen ist, dass ein System nicht nur einfach da ist, sondern von seinen Verfechtern selbst aufrechterhalten wird.

Anmerkung: Der Boden weiß nicht, dass er „Deutschland“ oder sonst wie heißt. Und Grenzen?

„Grenzen sind die Domäne der Begrenzten.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021

Dem klassischen Denker fällt es mitunter schwer, etwas anderes als das Gewohnte zu akzeptieren oder gar sich vorstellen zu können.

Freiheit ist nicht einfach all das zu tun, was keinem anderen schadet, denn dann müsste die Nahrungsmittel-, Pharma- und Tabakindustrie morgen allen Mitarbeitern kündigen und sie nach Hause schicken.

Also scheint Freiheit doch etwas anderes zu sein, als man es sich seit längerer Zeit gegenseitig auswendig erzählt.

Um was es im Kern geht, geht jedoch über den gewohnten Glauben hinaus, was jetzt nicht einfach etwas mit Kirche zu tun hat – denn schließlich wird ja auch an den Wert von Arbeit und mit Zahlen bedrucktem Papier geglaubt und dass einem etwas oder jemand gehören würde, den/was man damit zu „kaufen“ meint.

Und mittlerweile wird die Masse auf das Ende gewohnter „Alternativlosigkeit“ mannigfaltig vorbereitet. Das Thema „Multiversen“ ist bei nicht nur eine Modeerscheinung.

„Dem Multiversum unendlicher Möglichkeiten, steht eine Welt vorgegebener diametral gegenüber.“