wahnmachen
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Was wäre, wenn…

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(v1.1) … sich jemand dazu entscheidet, dass die „Guten“ gar keine „Guten“ mehr sind, weil die „Bösen“ gar nicht die „Bösen“ und beides nur Rollen in einem Schauspiel sind, die der Mensch spielt und diese nicht einfach nur ist?

„Ich weiß etwas, was Kinder nicht wissen.“ „Und das wäre?“ „Dass niemand Böses wahrhaft böse ist und niemand Gutes wahrhaft gut.“ „Loki“, Loki, 2021

„Ich habe gegen das Völkerrecht verstoßen“ Gerhard Schröder zur Krim-Krise und zum Kosovo-Krieg“

Der Versuch, einen oder wenige Schuldige für alles finden zu wollen, während ein Feindbild auf all jene projiziert wird, die nicht „die vorschriftsgemäße Denkhaltung“ einnehmen, ist nur Unfug, eben weil das Feindbild eine Erfindung des eigenen „Ichs“ ist, als der Feind selbst. Und da gibt es keine Ausnahme.

Allein deswegen reicht es nicht, einfach nur den ersonnenen Gegner eben mal zu beschuldigen, sondern das Phänomen „Krieg“ an sich nach seinem Ursprung zu hinterfragen – selbst wenn man meint sich „dezent“ dabei herauszuhalten, jedoch fleißig Waffen „in die Krisenregion“ schickt.

„Morgen um diese Zeit, halt‘ ich den mächtigsten Mann der Welt in der einen Hand und den weltweit gefürchtetsten Terroristen in der anderen. Mir gehört der Krieg gegen den Terror. Ich kontrolliere Angebot und Nachfrage.“ „Aldrich Kilian“, Iron Man 3, 2013

Was wäre, wenn das ganze Tamtam in der Ukraine dazu dienen würde, das System der alten Ordnung noch ein bisschen länger aufrechterhalten zu wollen, während dabei nur ein paar Existenzen geopfert würden?

Was wäre, wenn sich die – nenne ich sie mal – „Braune Soße“ aus Deutschland in der westlichen Welt ziemlich gut verteilt hätte und man nur mit dem Finger nach Osten zeigt, dass dort der Feind sei – auf einer Kugel?

Was wäre, wenn doch jeder Einzelne eine sinnvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung beitragen könnte, auch wenn er sich selbst für „ein kleines Licht“ hält?

Was wäre, wenn das Konzept „Gut und Böse“ nur für den einfachen Geist gedacht war, um ihn rasch „kategorisieren“ und zur Gehorsamkeit und Ordnung mahnen zu können?

Was wäre, wenn Belohnung (für Gehorsamsbereitschaft) und Bestrafung (eigenständige Entwicklung durch Infragestellung des Systems) nur der Versuch sind, den Menschen vom Leben und damit verbundener, natürlicher Entwicklung abtrennen zu wollen?

Was wäre, wenn es doch nicht einfach nur um „entweder… oder…“, „alles oder Nichts“, „dafür oder dagegen“ usw. ging, weil dadurch die gewohnte Entwicklung des Menschen wirksam ausgehebelt wird? Usw.

Auf der anderen Seite stellt sich auch kaum jemand die Frage, welche Ursachen Konflikte grundsätzlich haben? Und wenn, wird weiträumig nicht laut darüber gesprochen.

Dass die Gier des Menschen daran Schuld sein soll und es nur um „Macht“ und „Geld“ ginge, ist mir als Erklärung zu dünn.

Wird hier jedoch eine der konventionellen Denkgrenzen eigenständig überschritten, so fängt das gewohnte Bild – einschließlich dass des „Feindbildes“ – an zu wanken… wie auch die eigene Existenz und allem, an was man bisher unumstößlich zu glauben meinte.

In der Regel wird dann entsprechend Unterlassung geübt oder kräftig das Alte „promoted“, damit es weitergeht wie bisher.

Die wesentlichen Aspekte der alten Ordnung liegen in der Belohnung der gehorsamsbereiten Untertanen für getane Arbeit, der Glaube an der Wert von Arbeit und Geld, die Vorstellung es gäbe wirklich so etwas wie Eigentum, Besitz, Hab und Gut, dass einem etwas (Sache) oder jemand (Macht über die Existenz eines anderen) gehören würde sowie die Vorstellung, es gäbe in der Natur Länder mit ihren Grenzen und Staaten mit ihren künstlichen Regelwerken usw.

Alles vom Menschen Geschaffene ist von künstlicher Natur – eben wie seine künstliche Intelligenz, die er in Hardware zu pressen versucht, das Spiel und den Kinofilm den er erfindet, um seine Realität als „einzige und ernste“ verkaufen zu wollen usw.

Das alles zu hinterfragen und auch infrage zu stellen hat auch nichts damit zu tun, dass man anschließend wieder im Wald leben muss, wie dies so mancher in seiner gewohnten Sichtweise gern argumentiert.

Am Ende ist es lediglich eine Erinnerung, wie eine ganze Zivilisation über tausende von Jahren lernte, wie es NICHT funktioniert hat.
Daran ist auch nichts Verwerfliches, genauso wie, wenn man irgendwelche wissenschaftliche Versuche macht, wo jedes Ergebnis ein Erfolg ist, selbst wenn sich das „richtige“ Ergebnis noch nicht eingestellt hat. Es ist eine vollkommen andere Denk- und Herangehensweise.

Jene wenigen, mit denen ich über „Alternativen“ sprach, hatten letztlich nur deswegen Probleme damit, eben weil die Mehrheit ihren Wert auf Haben gerichtet hat, um ihre innere Leere damit zu kaschieren.

Und wenn man sich so etwas nicht vorstellen kann, liegt es einfach daran, dass Informationen und der Willen, es ich anders vorstellen zu wollen, fehlen.

Nicht umsonst heißt es in 1. Mose 3,19: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.“

„Morgen geht die Welt unter.“ „Verdammt. Ich muss noch einkaufen!“

Umdenken bleibt nach wie vor noch tabu und meist wird eilig die Dauerbeschäftigung „professionell“ angesteuert, schließlich könne man ja nicht anders. Denn wo kämen „wir“ sonst hin?

Zu sehr hat sich die Gesellschaft von ihren Denk- und Verhaltensmustern und daraus hervorgehenden Konventionen und Wertvorstellungen in die Enge treiben lassen.

Dafür wählte oder akzeptierte die Gesellschaft ihre Vorgesetzten und Stellvertreter, in allen Formen und Farben, die für sie „verantwortungsvoll“ das Denken und Handeln übernehmen, solange sie der Betreuung angehören würde – mit allen Annehmlichkeiten, wie bspw. arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben &c.

Und plötzlich war es auch mit der einst geforderten „Souveränität“ vorbei.

„Wir haben gewonnen. Die Menschen interessieren sich nicht mehr für ihre Bürgerrechte, nur noch für ihren Lebensstandard. Die moderne Welt hat Ideen, wie die Freiheit, hinter sich gelassen. Es genügt ihnen zu gehorchen.“
„Die Gefahr bleibt bestehen, solange der freie Wille existiert. Jahrhunderte lang haben wir versucht durch Religion, Politik und heute durch Konsumdenken Widerspruch auszulöschen. Hat nicht auch die Wissenschaft eine Chance verdient?“ Dialog aus dem Film „Assassin’s Creed“, 2016

Eines ist sicher: Frische Wischblätter…von Bosch.