Beginn des Jahres der Gnade
Mit dem heutigen Tag beginnt das Jahr der Gnade und der Vergebung und so mancher scheint noch in der Rolle des Vergeltenden. Im Kern geht es darum sich selbst zu vergeben und damit auch jenen, die uns jenes Leiden brachten, was wir jedoch stets selbst bestellten, weil man sich selten mit der eigenen Rolle, in der Regel die Opferrolle beschäftigte.
Die gelernte und vereinbarte Opferrolle des sich für Geld Unterwerfenden, sich selbst Verkaufenden, Belohnten, Hörigen und so Gefügigen. Dies alles mit zeitlicher Begrenzung und bezahlt für „artgerechtes“ Verhalten in einer hierarchischen Struktur.
Und nun, wo man für diese Rolle, aufgrund des Zinseszinses, „zur Kasse“ gebeten wird, tut sich so mancher natürlich schwer, wenn Hab und Gut vor den Augen wieder auflöst; Wut und Zorn den Hals anschwellen lässt.
Wandel geschieht nicht „woanders“, sondern man erlebt ihn direkt und selbst und das, was man für Geld nicht kaufen konnte, ist jetzt gefragt: Das Vertrauen zu sich selbst und das alles, was man erlebt, seinen Sinn hat, wenn man es aus Sicht der Bewusstwerdung betrachtet. Es bedarf einfach des des Vertrauens – des Selbstvertrauens.
Jenes Selbstvertrauen, was sich im Individuum nur ungenügend entwickelt hat, da man anderen stets überließ, was für einen selbst „gut und richtig“ sein sollte.
Denn dieser Lernprozess – beinhaltend Vertrauen und Vernunft – wurde unterbunden, weil man dafür belohnt wurde, so zu funktionieren, wie es anderen beliebte. Und so wurde Geld und Besitz nahezu das einzige, woran man der Wert eines Menschen gemessen wurde. Und um „fremdwert“ zu sein, unterwarf man sich für „30 Silberlinge“. So erstand ein System, aus dem sich der eine oder andere mehr oder weniger „bediente“ oder unterwarf, um irgendwann einen „güldenen Vorteil“ erheischen zu wollen.
Durch den Zins, der stets den Mehraufwand des Kreditnehmers bedeutete, konnte er in seiner eigenen Hierarchie sich belohnt unterwerfenden Scharen von „Arbeitswütigen“ eine Scheinwelt errichten und den „Mehraufwand“ den Tätigen über lassen.
„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen.“
Jeder tat wie er tat, denn mit dem Zins auf dem eigenen Konto und dem, Zinseszins als „zeitliche Systembegrenzung“ beuteten sich die Systemteilnehmer fortan gegenseitig selbst aus und der Wettkampf um die Sichteinlage auf dem Girokonto und die Schaffung von materieller Sicherheit, als letzten „Anker“ setzte sich unvermindert fort. Und je fortgeschrittener die Zeit, umso mehr lag der Fokus auf dem Geld, als Wert und Würde im Außen.
Da jeder Teil dieses Spiels ist/war, ist der einzige Weg die Vergebung zu sich selbst und jenen, denen man im Zorn begegnen würde, sie seien Schuld am eigenen Leid. Denn auch dies wurde falsch gelernt: die Selbstreflektion gegen eine Projektion getauscht für Geld und Besitz.
„Wie kann jemand von euch, der eine Beschwerde gegen einen anderen hat, sich bei den Ungerechten richten lassen anstatt bei den Heiligen? Wißt ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? Wenn nun durch euch die Welt gerichtet werden soll, seid ihr dann unwürdig, über die allergeringsten Dinge zu entscheiden? Wißt ihr nicht, daß wir Engel richten werden? Wie viel mehr die Angelegenheiten dieses Lebens?
Wenn ihr nun über Angelegenheiten dieses Lebens Entscheidungen zu treffen habt, so setzt ihr solche zu Richtern ein, die bei der Gemeinde nichts gelten! Zur Beschämung sage ich’s euch: demnach ist also nicht ein einziger Weiser unter euch, der ein unparteiisches Urteil fällen könnte für seinen Bruder; sondern ein Bruder führt Rechtsstreit mit dem anderen, und das vor Ungläubigen!
Es ist ja überhaupt schon ein Schaden unter euch, daß ihr Prozesse miteinander führt. Warum laßt ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Warum laßt ihr euch nicht lieber übervorteilen? Stattdessen übt ihr Unrecht und übervorteilt, und dies gegenüber Brüdern!“ Jakob, 4.1