Begriffe und ihre Bedeutung – Teil 4: die Freiheit
Ein Begriff der allzu gern in den Raum geworfen wird: Freiheit. Und wenn man jemanden mal fragt, was Freiheit ist, kommt es wie aus der konditionierten Pistole geschossen: „Das ist dann, wenn man alles tun kann, ohne dass man anderen schadet“. Das klingt zwar dünn – jedoch sympathisch.
Schaue ich mir hingegen eine technische Dokumentation über die Nutzung eines Produktes an, scheint das viel spannender zu sein, als die Sinngebung und Erfüllung des eigenen Seins – dem Durchscheinen von Innen.
Haben und Schein (im Außen) scheinen wichtiger zu sein, wie auch Ansehen und Aufmerksamkeit durch andere – und ein Wesen gesellschaftlich vordringlicher Außenorientierung und damit verbundener, „gesellschaftlicher Entsprechung“.
Für die meisten steht Geld, Hab und Gut für Freiheit und Unabhängigkeit und deshalb stellen sie nicht selten bei dem Thema „Vernunft„, „Gewissen“ und „Verantwortung“ die Frage: „Was habe ich davon“, was lediglich ein Zeichen mangelnden Selbstwertgefühls und mangelnden Selbstbewusstseins darstellt.
Freiheit, die sie solange genießen, wie sie ihre vorgesetzte Autorität gläubig anerkennen, die sich für gewöhnlich als „Staat mit wohlklingendem Namen“ präsentiert. Geld, Hab und Gut in Form einer mengenabhängigen Freiheit. „Es könnte ja mal sein“, sagt sich das „Ich“, wenn es sich auf das Bewahren, Sichern, Festhalten und Verteidigen fokussiert.
„Wer nimmt, dem sei genommen. Wer gibt, dem sei gegeben.“
Es handelt sich somit nur um eine bedingte Freiheit: eine Illusion. Und wenn man ein Könner im Verdrängen ist, dann umgibt man sich mit soviel „Reichtum“, dass man das Elend (für das die anderen plötzlich selbst verantwortlich sind) nicht schauen muss. Das wäre so die klassische Handlungsweise. „Probleme“ haben ja die „Anderen“.
Klassische Politik plustert sich dann immer gern durch „die Notwendigkeit der Umverteilung“ auf, was auch nur eine oberflächliche Lösung darstellt, um ihre eigene ideologische Positionsexistenz weiter aufrechterhalten zu wollen und „verwurstelt“ das Ganze zu gewöhnlichem Populismus. Über den eigentlichen Mechanismus der die „gewohnte Ordnung“ erzeugt, wird geschwiegen, denn man mag ja noch den nächsten Wahlkampf erleben, wo der „völkisch motivierte Verdrängungswettbewerb“ im Form des Kreuzchenmachens stattfindet.
„Nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht.“
„Der Baum der Freiheit muß von Zeit zu Zeit mit dem Blut von Patrioten und Tyrannen begossen werden. Dies ist der Freiheit natürlicher Dünger.“ Thomas Jefferson
„Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“ Bertolt Brecht
Jetzt könnte man ja für die Freiheit „kämpfen“ und in den „Widerstand“ gehen.
So mancher Akteur stürzt sich alsdann auf diese beiden Argumente, um sein eigenes Handeln rechtfertigen zu wollen. Ob das grundsätzlich weit genug gedacht ist, wird in der Regel nicht hinterfragt. Denn es waren ja „bekannte Persönlichkeiten“, die sich da in die Welt „hineinzitiert“ haben, und dann wird das Gehirn auch schon wieder abgeschaltet und das Scheitern ist damit vorprogrammiert.
„Kampf“ und „Widerstand“ sind lediglich zwei Verhaltensmuster eines „Ichs“, was sich gegen Veränderung zur Wehr setzt.
Das Freiheit, wie auch Frieden (auch so ein Thema, während der klassisch konditionierte sich den oberen andient, um eine Unterschrift unter einem Stück Papier erheischen zu wollen) sich entwickelnde Eigenschaft im Inneren des Menschen sind, die sich, wenn sie sich zunehmend entfalten und zu seiner Wesensveränderung führen und damit auch die Konzept des bisherigen Systems über den Haufen werfen, dafür sorgt man gegenseitig, dass dies für gewöhnlich nicht stattfindet. Dazu braucht es Mut. Denn man überschreitet jene Grenzen, die durch Konventionen geschaffen wurden und steht damit neben der üblicherweise polarisierenden Gesellschaft.
„Bist du auf unserer Seite?“ „Ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Dann sollte es aber schnell so einfach werden.“ „Ich bin auf der Seite des Lebens.“ Dialog aus „Age of Ultron“, Avengers 2
In diesem Wandel geht es darum, diese Konventionen über Bord zu werfen – so als Hinweis: alle Konventionen!
Lautes Krakeelen und sich in „Rotten“ gebären, ist nur ein mit den Muskeln spielen und in der Regel sind muskelorientierte Konzepte lediglich der Ausdruck selbst auferlegter Unwissenheit, man nennt es auch Gewalt.
„Gewalt ist das Werkzeug der Unwissenden – Gegengewalt auch.“
Die viel beweihräucherte und nicht selten geforderte „Freiheit“, beruht zumindest ihr illusorisches Vorhandensein (also: als dahinsiechende Worthülse) auf der einzigen Unterjochung, mit der es der gewohnte Mensch in seinem Leben zu tun hat: Die Unterjochung durch sein „Ich“ („Ich“, als Etikett seiner Erstprogrammierungen), welches das System erzeugt und aus der Bedingung: „Du bist solange gut, wir mir das gefällt“, heraus entstanden ist.
Und für gewöhnlich denkt der Mensch, er sei sein „Ich“, und hält an diesen Konditionierungen fest – im Wesentlichen am vordringlich einseitigem Empfangen.
„Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes „ich“. Wir nennen das: „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrechtzuerhalten, was wir „die Grenzen des Ichs“ nennen.“ Andrew Samuels, Ph. D.
Das vordringlich einseitige Empfangen ist der Urmechanismus der alten Ordnung, anfänglich noch natürlich, wird er durch die oben genannte Bedingung: „Du bist solange gut…“, künstlich verlängert und zum Hörigen seiner sich ihm präsentierenden Vorgesetzten und ihrer willfährig belohnten Auftragnehmer. Im Film „I wie Ikarus“ kann man sogar die Prozentzahl der willfährigen Akteure in Erfahrung bringen.
An dieser Stelle der nette Aufruf, dass jeder das geistig Potential (Begabung) hat, einen Umdenkprozess bei sich in Gang zu bringen.
Freiheit und damit auch der Frieden, ist die Abwesenheit jeglicher Bedingungen im Inneren des Menschen. Um an diesen Punkt zu gelangen, besteht die Aufgabe lediglich darin, die eigenen Denk- und Verhaltensmuster ist Frage zu stellen und sich aus dem Joch der „Erstkonditionierung“ zu befreien.
Oder dachten Sie etwa, die „anderen“ oder „woanders“ müsse sich erst etwas tun?
Ein Hinweis an die Frauen, die in der Regel die Menschen in diese Welt gebären: Bedingungslose Liebe ist der Schlussstein für einen sich selbstbestimmend sowie in Vernunft und Gewissen entwickelnden Menschen, verbunden mit dem Gedanken: Das Leben schenkt sich selbst das Leben, nicht die Frau oder der Mann.
„Das ist mein Sohn. Da habe ich viel reingesteckt.“ Zitat aus einem Mafia-Film
Jetzt sollte auch der Groschen gefallen sein, wenn von Marias „unbefleckter Empfängnis“ gesprochen wird und Eltern es in der Hand haben, ob der junge Mensch als obrigkeitshöriger, vordringlich außenorientierter, abhängiger und belohnt manipulierwilliger und fremdbestimmter Mensch aufwächst oder die Nummer (endlich) mal anders läuft. Und das sie das wird, steht nicht auf einem anderen Blatt oder irgendwo anders oder erst in tausend Jahren. Das ist der eigentliche Paradigmenwechsel, der gerade stattfindet und nicht das übliche klein-ideologische Gehampel.
Wie gesagt: „Gewalt ist nur das Werkzeug der selbst gemachten Unwissenden.“
Wenn sie also von Vergewaltigern, Kinderschändern, Mördern und sonstigen Lebensverkürzern sprechen, beruht ihr Vorhandensein auf dieser einzigen Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“ und damit verbundener Fremdbestimmung und einhergehender, mangelnder Vernunft und Gewissenlosigkeit… und Betreuung.
„Man erntet immer das, was man sät.“
Damit wird zwar die Polizei arbeitslos, aber das ist sie ja rechtlich (hier muss das Wort hin) bereits seit 1956, rückwirkend vom 25.07.2012, die darauf hofft, dass es mit den Unvernünftigen hübsch weitergeht und so schweigt sie, weil sie weiß, dass Sie hier auch nur hier „herumhüpfen“, weil Sie gerne in der belohnten Unvernunft und gut abgelenkt weiter zu machen gedenken. Die Nummer geht jedoch gerade zu Ende, ob Sie es wollen oder nicht!
Sie haben es trotzdem in der Hand und erzählen Sie mir nicht: „Die anderen müssten erst…“
„Der klassische Denker steht in seiner Zelle, hält in der einen Hand den Schlüssel, während er mit dem Daumen der anderen Hand das Schlüsselloch zuhält und laut plärrt: Die Schweine wollen uns alle versklaven.“
An dieser Stelle mag ich auch darauf hinweisen, dass die Mehrheit darauf programmiert ist, sich gegenseitig zu unterhalten (also: unten zu halten) und so mancher „Aufklärer“ gibt dann auch gerne mal von sich: „Ja… aber die „Anderen“ sind ja noch nicht soweit“ oder: „Jeder hat ja seinen eigenen Weg der Bewusstwerdung“.
P.S. Für einen mit „Terrorist“ stigmatisierten Andersdenker, ist der Text doch recht sympathisch geworden.
Apropos „Terrorist“:
Schmidt: Ich habe den Verdacht, dass alle Terrorismen, egal, ob die deutsche „RAF“, die italienische „Brigate Rosse“, die Franzosen, Iren, Spanier oder Araber, in ihrer Menschenverachtung wenig nehmen. Sie werden übertroffen von bestimmten Formen von Staatsterrorismus.
Zeit: Ist das Ihr ernst? Wen meinen Sie?
Schmidt: Belassen wir es dabei. Aber ich meine wirklich, was ich sage.
Helmut Schmidt, Bundeskanzler der BRD und einem Interview mit der Zeit, 2007
Musikalische Untermalung: