Brotkrumen – oder: Der übliche Nationalismus wird nicht weiterhelfen
(v1.1) Zu Anfang eine ernste Scherzfrage: Fragt man einen „SPDler“, ob er für Deutschland ist, handelt es sich dann bereits um einen National-Sozialisten?
Klassische Politik sorgt sich nicht einfach um die Zukunft der Bevölkerung, sondern dass die Zukunft so bleibt, wie bisher.
Wenn jedoch etwas so bleiben soll, wie bisher, dann handelt es sich in der Regel um eine konservative Haltung, die selbst die klassischen Liberalen bereits lange erfasst hat.
„Konservativ ist, wenn man eine Packung Erdnüsse auf Pump kauft, um sie dann für gestern aufzuheben.“
Demnach ist es vollkommen „Hose“ wer gewählt wird, solange diese Haltung beibehalten bleibt.
Der Mensch in der Rolle des „Bürgers“ wählt zwar seine eingefärbten Sympathieträger und -versprecher, jedoch sieht die Chose nachher doch wieder ganz anders aus.
Eines kann man ihr mittlerweile jedoch nachsagen: Sie macht seit geraumer Zeit all das, was man mit „ordentlich schieben“ bezeichnen kann, hoffte eine Bevölkerung, sich aus einer desaströsen Politik der letzten Jahrzehnte einfach mal so „herauswählen“ zu können – indem man die „ungerechten“ nur gegen „gerechte Vorgesetzte“ auszutauschen meinte.
Der Wähler bekommt es von der Politik „ordentlich besorgt“, während er in der Vorstellung unterwegs ist, noch weiter seinen Gewohnheiten nachgehen zu müssen und den Pferden lieber das Denken überlässt, da die ja größere Köpfe haben, in der Vorstellung, man wolle ja nur das beste für „das Volk“, damit es weiter arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben kann.
„Volk, folk, folg!“
Bei dem ganzen Tamtam darf nicht vergessen werden, dass es natürlich einer geltenden Rechtsgrundlage bedarf, damit man seine Lieblingsschauspieler agieren lassen kann.
Tja. Die geltende Rechtsgrundlage fehlt jedoch seit einiger Zeit und lässt sich noch nicht einmal mehr reparieren. Dieser Zustand wird jedoch von beiden Seiten ignoriert, da der „Status Quo“ und das Erreichte weiter erhalten bleiben müssen – aus Gewohnheit.
Daraus leitet sich jedoch ab, dass eine gehorsamsbereit erzogene Masse, sich nur allzu gerne ihr eigenes, anerzogenes Machtvakuum freiwillig „fremdbefüllen“ lässt, in der Hoffnung auf Rückkehr des „heiligen“ Gestern, für so manche sogar das ultimative Vorgestern.
Scheinbar ist die Reise in die „Reichsvergangenheit“ weiträumig ausgeträumt. Die Tage fragte ich scherzeshalber nach, ob es denn schon neue „gelbe Scheine“ gäbe.
Selbst ein Bekannter, der das Thema über 30 Jahre heftig beackert hat, ist mittlerweile mit dieser Sichtweise unterwegs.
Ein paar Monate zuvor lud man mich „online“ ein und so erfuhr ich einmal mehr, dass die Verfassung von 1871 gültig sei und man nur überlegte – sich dabei räkelnd im Bett –wie man diese nun „unter die Leute“ bringen könne. Ich rollte mit den Augen und loggte mich wieder aus.
Wo denn mein Patriotismus oder meine Zugehörigkeit sei, wird der eine oder andere (möglicherweise erbost) fragen. Das ist bei mir recht einfach: Staatsangehörigkeit: nicht bekannt. Und das ist gut so. Zudem:
Man muss kein Patriot sein, da dieser nur eine Art Staatsgläubiger ist, während er an eine (Rechts)Fiktion (positives Recht) glaubt.
Früher geraumer Zeit habe ich und da im Kommentar auf das Vorhandensein einer Fiktion hingewiesen. Mittlerweile spare ich mir das und damit auch eine Menge Zeit für die eigene Entwicklung.
Um es grundsätzlich so auszudrücken: In Zeiten wie diesen oder auch davor oder auch weit danach, ist es sinnvoll, über den gewohnt abgegrenzten mentalen Horizont hinauszublicken, statt sich in die Zeit „zurückbeamen“ zu wollen, wo die Bevölkerung prinzipiell genauso „gestrickt“ war, wie heute – „gestrickt“, um hauptsächlich Arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben zu gehen. Urlaub und“Freizeit“ nicht zu vergessen.
Dies natürlich bei voller Betreuung, die notfalls auch zum Schutz und zur Abwehr gegen mögliche „Feinde“ genügt, wenn „die (westlichen) Werte gefährdet“ sind.
Eine hierarchische Ordnung, in der Regel entstanden aus gewohnter Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und familiär-gesellschaftlicher Entsprechung, erhält sich in der Regel nur durch wohlwollend zugestandene Privilegien und Grundrechte und dem Glauben, dass „etwas“ konventionellen Wert habe, aufrecht.
Nicht zu vergessen, dass sich die „Re-Gierenden“ (Anmerkung: „Nur Gierige brauchen eine Re-Gierung.“) im Hintergrund einig sind, während sie lediglich ihr gespieltes Gegeneinander öffentlich zur Schau stellen.
Man hat die Mehrheit – falsch: die Mehrheit hat sich, weil jeder ja auch ein eigenes „Fürstentum“ (Familie und Grund) für sich beansprucht, sich von Generation zu Generation ihre untergebene Nachkommenschaft selbst herangezogen.
Kein Wunder, dass die Kinder in der heutigen Gesellschaft als Leidtragende heranwachsen, die, weil sie es nicht anders kennen, sich später wieder „ihre Leidtragenden“ heranziehen.
Am Ende erntet die Gesellschaft nur das, was sie gesät hat und es gibt keine anderen, denen sie die Verantwortung zugestehen kann, als sich selbst.
Und nur weil es ja schon immer so gewesen sei, ist das keine Rechtfertigung, es in der üblichen Weise weiterzumachen, sondern nur eine Ausrede.
Die gewohnte Erziehung bringt alles hervor, was da so unterwegs ist, und es ist wirklich eine Herausforderung, über die eigenen Denk- und Verhaltensmuster wieder „Herr zu werden“, als sie gewohnt, erzogen zur eigenen Machtlosigkeit gegenüber seinem „Ich“, diese über sich „ergehen“ zu lassen.
Wenn man dann noch anderen die Schuld dafür gibt, schnappt die Tür zur eigenen Zelle zu. Besser:
„Den Schlüssel in der einen und den Daumen der anderen Hand auf dem Schlüsselloch, schreiend: Lasst mich raus, ihr Verbrecher!“
An diesen Zustand wurde sich gewöhnt, während man damit begann, sich den Aufenthalt in der Zelle so „kuschelig“ wie möglich zu machen.
Das hat natürlich auch einen Vorteil, wenn man selbst für sich ja nur arbeiten und Geld verdienen geht oder später auch für die eigenen Untergebenen (Familie).
Wenn es heißt: „Ich kann ja nicht anders“, „Ich muss doch auch leben“ oder: „Alleine kann man ja sowieso nichts machen,“ so spricht nur das „Ich“, was sich hinter seiner Opferrolle versteckt, während der Mensch sich für sein „Ich“ hält.
Die Auswirkungen gesellschaftlich gemeinsamer Anstrengungen, entstandene Schulden und nicht mitgeschaffene Zinsen zurückzahlen zu wollen, belasten lediglich Mensch und Natur, die dabei vor die Hunde gehen – also letztlich kein Handeln im Sinne von:
„Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir“, während durch gewohntes Tun den Planeten jeden Tag seinem Kollaps ein bisschen näher bringt. Nicht zu vergessen: Man hat es nur dann besser, wenn man so ist, wie andere dies für „richtig“ erachten.
Ich kann Sie da beunruhigen: Auch wenn es unangenehm erscheint und sich im Kern auch nicht ignorieren lässt: der Mensch erntet nur das, was aus dem durch sein „Ich“ beeinflusstes Handeln hervorgegangen ist.
Der Mensch ist auch der Einzige, der daran etwas ändern kann: Indem er seine gewohnten Verhalten hinterfragt, statt gewöhnlich mit dem Finger auf „die Anderen“ zu zeigen, während er sich dabei auch noch „schlau“ vorkommt oder sogar der Meinung ist, ihn ginge das ja alles nichts an.
Der gewohnte Denker, der sich gerne möglichst weit entfernt wirkende Probleme (Symptome des Systems) aussucht, lässt sich nur allzu leicht von seinem „Ich“ „an der Nase herumführen“, da er jederzeit die Ausrede hat:
„Was soll ich denn tun, wenn woanders Menschen getötet werden?“ „Spenden ist das, was der ordentliche Bürger macht, während seine Re-Gierung jedoch lieber Waffen schickt.“
Und noch immer klingelt es nicht. Wie sollte es auch, wenn der „Klöppel“ fehlt.
„Der Mensch, der sich im Haben am nächsten ist, ist nicht der gleiche, der sich im Sein nahe steht.“
Im Haben dressiert, versucht man an gewöhnlichen Vorbildern ausgerichtet und im Rahmen gesellschaftlicher Entsprechung, seine „gleichen Rechte“ realisieren zu wollen, dies auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen. Ein Grund, warum man auf fast acht Milliarden Menschen verzichten müsste, wenn sie nicht so fleißig für die Wenigen ihr Brot verdienen.
„Es ist, als hätten wir vergessen, wer wir sind… Forscher, Pioniere… nicht nur Verwalter.“
„Als ich ein Kind war, kam’s mir vor, als gäbe es jeden Tag irgendetwas Neues, ein Gerät oder eine Idee, als wäre jeden Tag Weihnachten… Aber sechs Milliarden Menschen, stell’ dir das mal vor… und jeder Einzelne wollte alles haben.“ Dialog „Cooper mit Grandpa Donald“, Interstellar, 2014
Vielleicht versteht der eine oder andere nun, warum eine selbst entschlossene, schrittweise Umdeutung vom Nutzen der Materie („Materie“: Etikett für „hoch dichte Informationen“) notwendig ist, ebenso wie die schrittweise Auflösung der Abhängigkeit seines selbst auferlegten, doch so gut wie nie hinterfragten Glaubens an den Wert von Arbeit, mit Zahlen bedrucktem Papier, Zahlenreihen auf dem Konto und was man irrtümlich damit zu kaufen meint &c.
(Anmerkung: An diesem Punkt wird das auf planetarischer Ebene stattfindende „Sozialexperiment“ deutlich.)
Dies auch mal als Antwort auf den Roman „Eine Billion Dollar“ von Andreas Eschbach, der im Grunde zeigt, dass man mit Geld keine Probleme lösen kann, aus denen sie entstanden sind – plus Zinsen (Symbol für die eingegangene Selbstversklavung) natürlich.
Zinseszinsen sind dabei nur das Symbol für die „Gier nach der Gier“, oder auch: ein Mehr des Selben.
Jedoch gibt es einen Ausweg: Der Mensch ist in der Lage, sich selbst zu ändern, besser: ist in der Lage die ihn entmenschlichenden Rollenspiele von sich abzustreifen, um sich so von Unvernunft und Gewissenlosigkeit getragenem „haben müssen“ mehr und mehr zu verabschieden. Schließlich lässt sich mit keiner Materie des Universums die innere Leere befüllen.
An diesem Punkt sieht man deutlich, dass nicht jeder gewillt ist, diesen Weg zu beschreiten, da es in der Tat seiner eigenen, freiwilligen Entscheidung bedarf.
Der gewohnte Mensch, der in Eigentum und Besitz denkt und dass ihm etwas oder jemand gehören würde, wird sich damit schwer tun, dass er sich anerzogen unwissentlich darüber, hat „aufs Glatteis führen“ lassen und sein Erreichtes letztlich nur ein bunt schillerndes „Luftschloss“ ist.
An diesem Punkt wird auch klar, warum manchmal das eine oder andere „Reich“ in sich kollabiert, weil es kein natürliches Fundament besitzt, sondern eines, was sich auf einer Täuschung aufbaut.
Das meint das Gleichnis vom „Turmbau zu Babel“. Das „Ich“ meint, sich über das Leben erheben zu können, indem es versucht das Leben besitzen zu wollen.
Hier wird auch die Verdrehung deutlich, die erst durch den Prozess der Infragestellung und damit verbundener „Invertierung“ sichtbar wird, da es um die Entwicklung des Menschen geht, die durch die Verdrehung nahezu aufgehoben, also beträchtlich eingeschränkt ist. Auch hier kann nur der Mensch daran etwas ändern.
„Die Aufhebung der Aufhebung ist eine Wiedereinsetzung.“ (Praktisches Beispiel einer Invertierung der Invertierung)
Andere wiederum erkennen, dass das Leben als Untertan ja „normal“ sei und man ja schließlich (für andere) arbeiten müsse, während für sie die Alternative nur ein „nicht (für andere) Arbeiten“ sein kann, was zur Folge hätte, dass es keine Belohnung gibt und das „ist schlecht“.
„Ich arbeite noch für mein Geld.“ Angestellter bei einer Behörde
Im Wesentlichen geht es bei der Fremdbestimmung darum, das Belohnungssystem des Unterworfenen auch weiter zu beherrschen, was von den üblichen (anerzogenen) Wertvorstellungen getriggert ist, auch mit Hilfe der Methoden „Belohnung“ (für Untergebenheit) und „Bestrafung“ für Hinterfragung und Infragestellung des Herrschaftssystems (basierend auf einer hierarchischen Ordnung), seiner „gerechten Autoritäten“ mit ihren künstlichen Regelwerken.
Da ist es auch „vollkommen Wurst“, welche Ideologien „zur Schau gestellt“ werden, solange der beschützenswürdige und gehorsamsbereite „Kandidat“ weiter in der Rolle des „Untergebenen“ tätig ist oder – auf Belohnung hoffend – sein mag.
An diesem Punkt kann man niemandem die Schuld dafür geben, da die meisten es aus der Gewohnheit heraus nicht anders wussten und sogar immer noch nicht wissen (wollen).
Es besteht ein beachtlicher Unterschied, ob man etwas „gesagt bekommt“ und es dann ja „zu wissen hat“ oder ob man es darüber hinaus selbst entschlossen(!) verinnerlicht hat, und dies zu verändertem Denken, Verhalten und Handeln führt.
Dazu bedarf es Zeit, wie sie aus selbigen Gründen, nämlich um so weiter zu machen wie bisher, „nur scheinbar nicht gibt“.
Für andere etwas zu tun, um dafür belohnt zu werden, ist etwas anderes, als für sich etwas zu tun und sich selbst zu belohnen – meist mit äußeren Werten, die jedoch die herrschende, innere Leere nicht zu befüllen in der Lage sind, und die „Jagd“ nach Haben und „mehr des Selben“ nach einiger Zeit weitergeht.
Schließlich erscheint alles ja so „alternativlos“ und deswegen auch „ernst“.
Wer wird schon glauben wollen, dass „Himmel“ und „Hölle“ nicht zwei Orte sind, an die man nach dem Tod gelangt, wenn man hier „schön brav“ und „artig“ war oder auch nicht.
Genau wie „Freund oder Feind“, „Gut oder Böse“: Alles gemacht für die Kinderwelt, um für das einfache Volk ein weiteres Mittel zu seiner Lenkung in Händen zu halten und auf der anderen Seite den gesellschaftlich-geistigen Entwicklungsprozess damit auszuhebeln.
Schließlich man will ja nie zu den „Bösen“ gehören und gehorcht deshalb, während man „sich dabei selbst einen Bären aufbinden“ lässt. Hauptsache, man wird irgendwann dafür belohnt.
„Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“, sagt der gewohnte Denker, während er Sonntags in der Kirche ein Liedchen anzustimmen meint, mitunter euphorisch berührt, während er ab Montag fleißig wieder den „Kämpfer für die gute Sache“ mimt.
„Im Außen etwas zu suchen, um die innere Leere zu befüllen, ist wie der Versuch, mit Materie ein schwarzes Loch stopfen zu wollen.“
Es ist sinnvoller, über den gewohnten „Tellerrand“ zu blicken, statt im gewohnten Rahmen aus „Abgrenzungsbemühungen“, Schuldzuweisungen, künstlichen Vorgesetzten und Regelwerken wie auch in der Verteidigung von Besitztümern zu verweilen.
Dennoch bedarf es bei allem des Dankes, denn ohne das Gegenteil in seinem Wesen zu kennen und es infrage zu stellen, kann man auch nicht das Wahre erkennen, womit der übliche Kampf mit diesen Gedanken dramatisch an Bedeutung verliert.