Dämoneneintopf – oder: Das Dreckrändche am Milchdübbche

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(v1.0) Wenn man sich mit dem eigenen Entwicklungsprozess (Bewusstwerdung) unter Verwendung des Beobachteten auseinandersetzt, stellt sich zunächst die Frage, wie dieser möglicherweise wohl ausschauen kann. Im Film „Experimenter“ (2015) heißt es verallgemeinert dazu:

„Das Leben kann nur in der Rückschau verstanden werden, muss aber in der Vorschau gelebt werden.“
Jemand, der sich auf diesen Weg begibt – vorausgesetzt, er macht andere nicht für seine eigene Lebenssituation verantwortlich, sondern erkennt versteht und nimmt auch die Tatsache an, dass er stets für seine Existenz verantwortlich – mehr noch: dass er für seine Existenz zuständig ist (was Verantwortung und Befugnisse) – wird den Weg erst eine Weile zu gehen haben, bevor er rückwirkend erkennt.

Das erfordert wiederum Beharrlichkeit, Mut und Vertrauen zu sich selbst, was mit einer normalen Entwicklung in der Kindheit bereits vorliegen würde, nicht in der gewohnt manipulierten (durch Fremdbestimmung) zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung.

Je älter man wird und dies erkennt, erscheint der Aufstieg zurück in diesen Zustand immer schwieriger zu werden, was jedoch nicht wirklich stimmt, es sei denn man will weiter am Bestehenden, am Erreichten unvermindert festhalten, während man die Veränderung lieber erst mal bei anderen fordert, während jene jedoch genauso denken.

Am Ende „regelt“ sich das mit dem Warten, meist begleitet von einem Ignorieren, ganz von selbst. Aus diesem Grund wartet man nicht auf andere, sondern macht sich selbst auf den Weg, und unterwegs trifft man dann auf Wegbegleiter, die man zumindest eine Weile an der Seite findet.

Jeder hat diese Entscheidung jedoch selbst zu treffen oder auch nicht, weshalb auch das gewohnte Thema: „Ich schreibe was für alle und was ist ihnen meine Arbeit wert“, auch keine Anwendung findet, da ich mich sonst weiter nur in der gewohnten Vorstellung aus Arbeit gegen Geld bewegen würde.
Als ich das erkannte, waren ab da alle PDFs auf diesem Blog kostenlos, alleine deswegen, weil es der Konvention widerspricht und es deshalb auch keine Werbung gibt, für die es dann pro „Mäuseklick“ dann was aufs Konto gibt – auch weil es schon lange kein Konto mehr gibt.

Zu einem entfernten Bekannten sagte ich: „Ich komme nicht wieder“, als er meinte, ich müsse ja doch zumindest mal einen Personalausweis haben. Und was würde denn geschehen, wenn ich mal einen Unfall hätte, und ja keine Krankenversicherung habe und auch noch von mir aus auf die Rente verzichte usw., „Ja, aber du hast doch einen Anspruch darauf“, als ein anderer Bekannter davon erfuhr.
Ich will den ganzen Schmutz einfach nicht und das ist meine Entscheidung. Wer macht das schon?

Jemandem etwas vermitteln zu wollen, was über die gewohnte Betrachtung und übliche Beurteilung von Dingen, Inhalten, Sachverhalten, beobachteten Geschehnissen hinausgeht, was wiederum von den Denk- und Verhaltensmustern beeinflusst wird, während es letztlich genau um diese Denk- und Verhaltensmuster geht, gestaltet sich auf Grund es unscheinbaren Mechanismus recht schwierig, da jener zunächst einmal vom üblichen „Kritisieren“ sicht- und spürbarer Symptome (allg. „Probleme“) ablassen und den recht langen Blick auf seine eigenen Denk- und Verhaltensmuster zu richten hätte.

Das setzt natürlich voraus, dass der- oder diejenige die Frage nach dem System stellt, was in der Regel gern mit dem Rollenspiel aus „unschuldigen Opfern der Umstände“, „beschuldigten“ Akteuren und deren Treiben (im Hintergrund oder offensichtlich) verwechselt wird, weil es anerzogen (gewohnt) eben leichter ist, mit dem Finger auf jene in der Rolle der „Unholde“ zu zeigen, als selbst mal darüber nachzudenken, warum man auf so manches überhaupt in gewohnter Weise reagiert und zeitweilig auch noch mit Feindbildern um sich zu werfen meint, um letztlich nur die damit verbundenen Denk- und Verhaltensmuster weiter zu rechtfertigen und zu verteidigen versucht, zu denen eben auch die Feindbildprojektion gehört.

So mancher ist der Meinung, gerade ein solches Thema müsse ggf. für ihn verstehbar formuliert sein, oder er wolle erst von „mir“ überzeugt werden, wie mir dies in der Vergangenheit öfters begegnet ist, was natürlich grobem Unfug und Manipulation gleichkäme.

Für die harten Kritiker und die Zweifler: Im Grunde muss es nur für mich funktionieren, und das tut es jeden Tag. So etwas wie eine gießkannenartig verteilte „Endlösung“ gibt es nicht, da dies der Individualität des Einzelnen widerspricht, um die es im Kern jedoch geht.

So mancher meint, es sei ja nur schöne Philosophie. Doch in der Tat lebe ich bereits danach, sonst würde ich mir nicht die Zeit nehmen, um darüber zu schreiben.
Der im oben genannten Zitat dargestellte Prozess funktioniert in der Tat so, dass man erst eine Weile den Weg gegangen haben muss, um im Nachhinein zu erkennen, dies ebenfalls verbunden mit Konsequenzen.

Wer natürlich gleich „in die Vollen“ zu simulieren meint, er müsse dann sofort das Geld weglassen, die Wohnung kündigen, das Bankkonto auflösen, der hat es nicht nur nicht verstanden, sondern ist weiter nur von seinen gewohnten Denk- und Verhaltensmuster beeinflusst, die über ihn herrschen, für die er sich zudem hält, also nicht wirklich in der Lage ist, etwas zu ändern.
Einer Bekannten viel vor kurzem auf, dass sie sich nach über fünf Jahren nur im Kreis gedreht hatte.

Das wiederum zeigt, dass man niemandem wirklich helfen kann, was dieses Thema angeht, so wie es für gewöhnlich der Fall wäre. Jedoch handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen Fall – eben weil jeder individuell ist.

Ich habe jede Menge andere getroffen, die es nicht erfassen konnten, eben weil es erst dann erfassbar wird, wenn man sich dazu entscheidet den Weg zu beschreiten, weil es sich auch um eine rein mentale Angelegenheit handelt, gefolgt von sich einstellenden Konsequenzen und man auch erst im Nachhinein zu verstehen in der Lage ist.

Das wiederum macht das Vorhandensein von Selbstvertrauen und damit auch ein Vertrauen zum Leben notwendig, was sich auch nicht gleich voll entfaltet, da man ja bisher so erzogen herumläuft, dass andere einem wohlwollend das Vertrauen „schenken“, also eine Form von Fremdvertrauen, was nicht selten auch noch an die Bedingung geknüpft ist, dass man nur dann Vertrauen „bekommt“, wenn man so ist, wie der andere das erwartet.
Letztlich geht es nicht darum, den Vorstellungen anderer gerecht zu werden, sondern sein Selbstvertrauen zu entwickeln, was dem Gewohnten dann wie „Arroganz“ vorkommt, was jedoch nicht der Fall ist.

Interessant ist, dass so manche den Unterschied zwischen Mensch und Person nicht nur nicht kennen, sie halten es obendrein noch für Blödsinn, was mich wundert, als jemand aus der Exekutive in 2014 den Unterschied zwischen Mensch und Person doch kannte, während sein daneben stehender Kollege, ein ganz normaler POLIZEI®Bediensteter, dies nicht wusste und sagte: „Ich dachte immer, das wäre ein und dasselbe.“

Der Glaube, dass Mensch und Person ein und dasselbe seien, sorgt dafür, dass sich der Einzelne nicht wirklich als Mensch entwickeln kann, sondern stets weiter nach seinen Denk- und Verhaltensmuster, den Konventionen und damit verbundenen Wertvorstellungen funktioniert.

Wie kann man demnach das ganze Tamtam zumindest für sich selbst lösen?

Es funktioniert dann, wenn zwei Systeme nebeneinander existieren, wobei der einen den anderen verstehen kann, weil er ja im gewohnten System aufgewachsen ist, jedoch irgendwann selbst entschlossen die anerzogenen Grenzen über wunden hat.
Der andere, der jedoch in seinen gewohnten Denk- und Verhaltensmustern weiter unterwegs ist, gleichgeschaltet mit der Masse, die sich darüber auch leicht kontrollieren lässt, wird sein Gegenüber hingegen nicht verstehen. Warum?

Das wiederum bringt das obige Zitat zum Ausdruck, wo das Erkennen, gefolgt vom Verstehen erst dann eintritt, wenn man die Grenze bereits eine Weile überschritten hat und auch den Weg weiter zu beschreiten vorhat, während es tatsächlich andere gibt, die versuchen einem die Rückkehr so schmackhaft wie möglich zu machen oder davon reden, man müsse ja schließlich dies und das „haben“, was meist im Rahmen wohlwollend zugestandener Privilegien zu verorten ist.

Als ich damit begann, diesen Weg für mich gehen zu wollen, sagte jemand zu mir: „Eines ist besonders wichtig. Zweifeln Sie niemals!“

Das ist mit ein Grund, warum man niemanden auf einer solchen Reise mitnehmen kann, wenngleich einem auf dem Weg immer wieder Menschen begegnen/begleiten, die einen lächelnd weiterhelfen, indem sie, das, was man vor kurzem erst erkannt hat, in so manchem Dialog von sich aus nebenbei bestätigt bekommt.

Interessant ist, dass so manche auf Beweise zu pochen meinen, die es ja nur im bereits Geschehenen und im gewohnten Rahmen gibt, während sie logischen Herleitungen keine Bedeutung beizumessen meinen, was sie einmal mehr davon abhält, über sich hinauswachsen zu wollen, im Grunde weil das gesellschaftliche Ansehen (der gewohnte Schein), also zu entsprechen, um weiterhin „belohnungswürdig“ zu sein, ihnen wichtiger erscheint, als sie sich selbst. Also die Person (Maske, Rolle, Hülle, „Ich“ (Etikett für die Denk- und Verhaltensmuster)) auch weiterhin dem Menschen vorgeht. Jedoch:

„Nicht alle streben nach Kontrolle sowie auch nicht alle nach Freiheit streben.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021

Letztlich geht es um das Weltbild, was jeder in sich trägt, und ob man selbst bereit ist, den „Turm zu Babel“ in sich selbst umzureißen.