Das „Böhmermann-Traktat“
Tja, da zieht wohl eine ziemlich dunkle Wetterfront auf und sorgt für mächtig viel Wirbel, wohl die sinflutartigen Flüchtlingsfälle alsbald ablösend – darauf aufbauend nachfolgende Gedanken in mehreren Themen ineinander verwoben.
„Scheiterhaufen, Pranger und Hetze in der Bild, Grillkohlenhändler in der Politik, Meinungsmetzger in den Medien, Grillpartys vor Ort und das bei steigenden Eintrittspreisen und Ausgaben für die Fleischbeschauung.
Deutsche Psyche ist das einzige Fleisch, was sichtlich lange benötigt, bis es wohl ‚durch‘ ist – auch nach RuStaG 1913.“
Während in der Regel eine Schwangerschaft nach neun Monaten mit der Geburt zu Ende geht und der entwickelte Körper die notwendigen Prozesse in einem Nahezugleichgewicht selbstorganisierend aufrecht erhält, braucht es wohl einige 100.000 Jahre, um die notwendige Komplexität und geistige Reife zu entwickeln – wenn nicht sogar die gesamten 3,5 Mrd. Jahre – bis man sich auf eine zunächst im Geiste stattfindende „Neue Zeit“ einzustellen mag oder auch nicht.
Jedoch gilt: „Wer sich nicht anpasst, wird angepasst.“
Und dass Schwarmintelligenz nicht das Novum der Entwicklung und Vereinsmeierei ist, sieht man am zunehmenden Druck. Denn Anpassung ist in der Regel schmerzlos. Aus gesellschaftlicher Sichtweise und vereinfacht ausgedrückt: Weg von der kollektiv konditionierten, künstlichen Intelligenz, hin zur natürlichen.
„Der Mensch ist nur ein Herdentier, weil er unter der Fuchtel ‚bedingter Zugehörigkeit’ aufgewachsen ist. Bedingungen haben ihn sich auf einen funktionellen Bio-Roboter reduzieren lassen. Und wenn das nicht verstanden wird, liegt es genau daran.“
„Das Schlimme ist nicht, dass die Menschen nicht verstehen, sondern dass sie nicht verstehen, dass sie nicht verstehen.“ Noam Chomsky
„Ja aber sie wollen uns mit der Neuen Weltordnung unterwerfen.“ „Was ist die Neue Weltordnung? Was ist dann die Alte Weltordnung? In der Regel kommt nur das gewöhnlich Polarisierende.“
Letztlich funktioniert derjenige nur innerhalb des enger werdenden Kreises seine gewohnten Denk- und Verhaltensmuster in Angst und Schrecken. Am Ende bleibt der Punkt ohne Ausdehnung. Alles Verhalten eines Opfers. So wurde er herangewachsen.
„Selbstreflektionsfähigkeit wurde gegen eine Projektion konditioniert „getauscht“ und so ist jeder in das System hineingewachsen (worden). Betreuer schulten die zukünftigen Betreuten bis diese wieder selbst zu Betreuern wurden.
„Das war schon immer so.“ „Das einzige, was immer schon so war, sind die Verhaltensmuster, unter denen der Mensch die letzten paar 100.000 Jahr aufgewachsen ist. Denn Verhalten sind zeitlos und werden „unbetrachtet“ von Generation zu Generation (konkludent) weitergegeben. Auf diese Weise pflanzt sich das System (bisher) fort. Wer an dieser Stelle immer noch fragt, was die Matrix ist…“
„Verhaltensmuster ändern sich nie – sie sterben einfach nur aus.“ „Wie? Du hast das Holz schon ausgesucht?“
Zumindest ist erkennbar, dass es sich um Bewusstseinsentwicklung und nicht um eine Bewusstseinsverwicklung handelt. Lernprozesse sind irreversible Veränderungen – also nicht rückabwickelbar und führen zu inhaltlicher Komprimierung und unter Verwendung entsprechender Begrifflichkeiten.
„Bossendess? Dess kennich ärver nett.“ „Dazu gibt es das Internet.“ „Du musst das so schreiben, dass es alle verstehen.“ „Ich bin auch nur Betriebsschlosser. Doch das was alle verstehen, kann man tatsächlich in einem Wort zusammenfassen.“ „Ja? Was ist das?“ „Vanilleeis.“
An dieser Stelle war und ist es für mich ein Vorteil alleine zu sein, da ich so keinen Gruppenkonventionen unterliege, denen sich die Gruppenmitglieder in der Regel „automatisch“ unterordnen. Denn „konventionelle“ Ausgrenzung funktioniert nur, wenn man sich der eigenen „Mechanismen“ nicht bewusst ist.
„Du bist ein Egoist und machst nur dein Ding.“ „Ja, dann mach‘ doch mit.“
Und je „einfacher“ ein Mitglied gestrickt ist – in Verbindung mit der Vorstellung „Alle müssen mit!“ und „Wir sind gleich!“, um so mehr „erodieren“ die Gesprächsinhalte – dahindarbend, beschäftigend.
Daraus entstand eine für die alte Ordnung konditionierte Masse, die nur funktioniert (hat). Die „alte Ordnung“ ersteht aus den Verhaltensmustern und Konventionen. So einfach ist das. Die Antwort, wo sich etwas zu ändern hat, ist damit ebenfalls gegeben.
„In einer Metapher beschreibend, existieren in dieser Welt nur zwei Aufgaben: Seeleute und Schiffbauer. Während Seeleute immer existieren, kommen die Schiffbauer eher selten zum Einsatz. Ohne Schiffe, allerdings auch keinen Seeleute. Und beim Umbau benötigt es beider.“
Während ich im Fuldaer Büro saß, trafen sehr viele unterschiedliche Informationen über die „Aussteigerthemen“ über zwei Jahren hinweg konzentriert zusammen. So konnte ich mir viel schneller ein Gesamtbild machen, als jene, die die Informationen aus ihren Einzeldisziplinen zugetragen haben. Das wiederum führte dazu, dass ich viel eher zu jenen Erkenntnissen gelangen konnte und es passt nahtlos ins Gesamtbild – und ist so einfach.
Die Erkenntnisse habe ich dann jeweils zu gegebener Zeit mit den entsprechenden Menschen durch Darlegung des Erkannten verifizieren und bestätigen lassen und so ist alles auch nicht im stillen Kämmerlein entstanden. Es gibt auch keine Diskussionen darüber, solange dieses Gesamtbild nicht vor einer kritischen Infragestellung voll und umfänglich dargelegt wurde. Erst dann mag es konstruktiv kritisiert werden – offen für jede Kritik.
Bei Böhmermann ist jedenfalls erkennbar, dass das „Volk“ das bestellt, was es wohl auch geliefert bekommt und wenn es nur brav dreinschaut oder sich mit Nebenschauplätzen zu beschäftigen weiß. Und direkt gefragt: Wer braucht das schon? Das ist ein selektiver Reinigungsprozess.
Denn was im Wesentlichen „beseitigt“ wird, sind lediglich die überholten Denk- und Verhaltensmuster. Niemand muss geopfert werden – es sei denn, er entscheidet sich selbst dazu. Und wer scheitert – also aufgibt – tut es letztlich an sich selbst – an seinen Denk- und Verhaltesnmustern. Mehr ist es nicht.
„Wir müssen kämpfen bis zuletzt.“ „Ja, genau damit fängt es an.“
So ein Verhalten hat auch seinen Vorteil: Wenn die Mehrheit gut mit beschäftigt ist, steht keiner im Weg und verlangt in Urschleimdiskussionen nach Beweisen, verbunden mit dem Argument: „Wir sind alle gleich.“
Erfahrungen über die Jahre haben gezeigt – und hier geht es nicht nur mir so – dass dies beileibe nicht der Fall ist. Denn sonst würde es einen so großen Unterschied, Erklärungs- und Unterbindungsbedarf nicht geben. Wie gesagt, das Phänomen „Gleichschaltung“ tritt nur in der Gruppe auf, während die Einzelgänger durch ihr Einzelgängertum im Vorteil sind – weil sie auch Selbstvertrauen im Gegensatz kollektiven Fremdvertrauens und damit verbundener (unbewusster) Selbsthaltung.
„Ich habe das nicht gewollt, aber ich habe es immer gewusst.“ „Ja, aber nichts gesagt.“
Wer sich wiederholende Geschichte lediglich als aufeinanderfolgende Sachverhalte auf politischer Ebene betrachtet und dabei nur von sich gibt: „Die Geschichte wiederholt sich“, sollte mal die Frage stellen, warum sie sich wiederholt und was die Wiederholung verursacht. Bis jetzt ist die befriedigende Antwort eher dünn vertreten. Gut, dass sich die ersten zusammenfinden, die sich ernsthafte Gedanken darum gemacht haben.
Geschichte (Schichten, also Mehrfachüberlagerungen) wiederholt sich nur, weil sich die Verhalten, Konditionierungen, Gewohnheiten und Konventionen der Menschen bisher die gleichen sind. So einfach wird das.
Das bedeutet auch, dass Opfer auch nicht auserkoren werden, sondern sich selbst bestimmen. Opfer und Täter haben eine schicksalhafte „Verabredung“ – solange sich beim Opfer kein echtes Umdenken einstellt. Ebenfalls erkennbar, dass sich die Opfer selbst ein Opfersystem schufen, um es so direkt als möglich auszudrücken. Opfer sehen in allem ein Vorgang des Opferns oder geopfert Werdens. Verrat findet hier seinen Ursprung. Und man kann es ihnen auch ansehen und man kann es auch an ihren Worten und Themen hören.
Wer es jedoch immer noch nicht weiß: Das einzige was geopfert werden muss, ist das Festhalten an der mehrheitlich gleichgeschalteten, inneren Einstellung und das tut überhaupt nicht weh. Eines ist jedoch sicher: JEDER kommt an diesen Punkt, ob er will oder nicht. Er selbst bestimmt, er selbst entscheidet.
Das Böhmermann-Traktat ist hier eine deutliche Ansage, die die Gemühter mal wieder in die Richtung dieser Infragestellung bewegt, bevor die nächste „Unterhaltungsshow“ über das Fernsehen einschaltquotenträchtig galoppiert. Aber auch die sogenannten „Aussteiger“ sind da nicht viel besser dran. Das erkennen immer mehr, dass das „Gewohnte“ – und damit auch das „ewig Gestrige“ nicht ausreichend sind.
Natürlich mag jeder seine Meinung verkünden, die ja auch erkenntnis-richtiger Natur ist. Es gibt kein falsch. Doch das reicht nicht aus, sich nur an die nächste Erkenntnis zu klammern. Nicht einmal, wenn 10.000 der gleichen Meinung sind.
Die Leiter hat viel mehr Sprossen. Und Gesichtspunkte sind letztlich nicht einfach nur Sommersprossen.
P.S. Des Öfteren höre ich, dass man mich nicht immer versteht. Ich hätte dazu einen Lösungsansatz.