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Das Haverbeck-Syndrom

Lesezeit: ca. 10 Minuten

(v1.1) Wenn die Ungerechtigkeit zum Himmel schreit, wird nur allzu gern der liebe Bertolt Brecht aus der Kiste geholt: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“

Alsdann wird reichlich Kriegsmaterial herangekarrt, sich die Hände gerieben und strategisch geschossen. In diesem Fall hat man bereits die Einladung konkludent angenommen, sich weiter in der „alten Soße“ bewegen zu wollen.

Dann geht es nur noch um Rechthabereien und wer das, was er unter „Wahrheit“ zu verstehen versucht, für sich gepachtet hat. Ein geistiger Prozess, der den Zeitraum einer kleinen Unendlichkeit für sich verbucht.

Im Falle von Ursula Haverbeck, ihrer Beharrlichkeit und ihrer ebenso engagierten Mitstreiter, genügt es jedoch in keiner Weise, sich mit diesem Thema in gewohnter Leidenschaft nur lange genug auseinanderzusetzen, um irgendwann als „Sieger“ (in einem Nullsummenspiel!) hervorgehen zu wollen.

In einem Spiel geht es zudem nicht ums Gewinnen, sondern um das Spiel zu spielen – gleich wie ernsthaft der Anlass erscheinen mag, siehe: Der eigentliche Sinn des Holocaust

Ihr engagiertes Tun für sich gesehen, ist bemerkenswert. Jedoch handelt es nicht um „Wahrheit“, Freiheit und Gerechtigkeit“ nach denen agiert wird, sondern nur um eine gelernte Vorstellung über diese Begriffe, was zwangsläufig in die gewohnte „Waschmaschine“ mit den gewohnten Inszenierungen hineinführt.

Selbst wenn sich jetzt tausende Mitstreiter im Hintergrund berufen sehen, diesem Gedanken auf das Energischste widersprechen zu wollen: Was im Außen erlebt wird, entspricht lediglich der inneren Einstellung der Verfechter und Kämpfer, was sie in anderen zu erkennen meinen, gegen die sie vorzugehen sich gezwungen sehen. So nebenbei: Gefühlter Zwang kommt nicht von „den Anderen“.

In der Art und Weise, wie man sich dem „Thema der Themen“ zwangsfokussiert nähert, lässt zudem sich die Anhängerschaft recht gut mit im Zaum halten, da sie sich in der Vorstellung bewegt, dass was sie fordert – nämlich „Wahrheit“, „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“ von „den anderen“ – sei schon das, worum es geht.
Zur Beruhigung: Auf der anderen Seite sieht die geistige Haltung auch nicht viel besser aus.

Was im Kern stattfindet, offenbart sich nur als gemeinsames Nullsummenspiel der Kräfte innerhalb(!) der alten Ordnung, der Konventionen mit ihren üblichen Denk- und Verhaltensmustern. Da nutzt es auch nichts, diese noch so hochhalten und zur Schau stellen zu wollen.

Während auf der einen Seite das Ankonditionierte über „Wahrheit“, „Freiheit“ und Gerechtigkeit“ gefordert wird, ermächtigt sich die Justiz darüber zu entscheiden, was „Gut und Richtig“ sein soll, während auch ihr Handeln lediglich auf einer Fiktion basiert, die sie zu einer Realität erkoren hat – entlohnt, natürlich.

„Als Fiktion bezeichnet die Rechtswissenschaft die Anordnung des Gesetzes, tatsächliche oder rechtliche Umstände als gegeben zu behandeln, obwohl sie in Wirklichkeit nicht vorliegen. Hierbei kann die Fiktion das genaue Gegenteil der tatsächlichen Umstände als rechtlich verbindlich festlegen.[1] Eine Fiktion kann deshalb im Prozess auch nicht widerlegt oder entkräftet werden, da sie definitionsgemäß vom tatsächlichen Sachverhalt abweicht. Das Wort „gilt“ ist in Gesetzestexten ein Indiz für das Vorliegen einer Fiktion, sie kann sich aber auch in Legaldefinitionen verbergen. “ Wikipedia, „Fiktion (Recht)“

Was alle jene, die sich dem Thema gewohnt von der einen oder anderen Seite näheren dabei geflissentlich übersehen,  dass es sich hier lediglich um ankonditionierte(!) Vorstellungen über „Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit“ handelt, die genauso „klug“ gehandhabt werden, wie die gesellschaftlich tolerierte Unvernunft, die überall als „Vernunft“ angepriesen wird.

An dieser Stelle offenbart das System auch seinen eigentlichen Ausgang (aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit). Denn nur Unvernünftige bedürfen der Betreuung.

Um es mal so darzustellen: Sicher mag es so erscheinen, als ob es um so etwas wie „Wahrheit“, „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“ geht. Doch genügt es dazu nicht, sich dabei auf die gewohnt unbetrachteten Denk- und Verhaltensmuster der Schuldzuweisungen, Detail verliebter Beweisführungen und Rechthabereien zu stützen. Dabei wird auch übersehen, dass die gestellten Fragen bereits in eine Sackgasse führen und Konflikte so vorprogrammiert sind.

Die Frage lautet: Wenn die eine Seite ihre unumstößlichen Beweise präsentiert, während auf der anderen ein Betrachtungsverbot herrscht (wohl ein Verdrängungsverhalten), wie lautet dann die Frage, die beides und damit auch das übliche Gegacker überflüssig macht?

Erst an diesem Punkt wird die Sache spannend. Alles andere ist nur das Übliche, was zu den üblichen Phänomenen führt.

Dennoch muss alles so stattfinden, damit all jene, darüber hinauszuwachsen wollen, sie die Dinge in Richtung Entwicklung hinterfragen können.

Somit entpuppt sich das Ganze als real inszeniertes Schauspiel mit eingebauter Entwicklungsoption, in dem die Darsteller (auf beiden Seiten) lediglich ein Stück zum Besten geben – jedoch ohne zu wissen, dass sie darin nur eine Rolle spielen.

„Der Mensch in der Rolle als Rechtssubjekt“, sagt doch bereits alles über das (Rechts)System aus, in(!) dem die Mehrheit „lebt“, sich unterwirft, nicht selten um ein paar Brosamen vom „Tisch der Großen“ erheischen zu wollen. Dabei weiß die Mehrheit noch nicht einmal, was sie sich in Wirklichkeit unterwirft und das sind nicht einfach nur „die anderen“ oder die „Großen“.

Jene „Großen“, die nur wissen, wie die Masse „funktioniert“, während die Masse nicht wissen will, wie sie „funktioniert“ – denn sie muss ja „Geld verdienen“.

Somit ist das Wirken der Ursula Haverbeck und ihrer der Engagierten wie auch ihrer schwarz geklufteten Gegnerschaft, ein gelungenes Werk zur grundsätzlichen Infragestellung des Systems an sich im Sinne einer einhergehenden Entwicklung hoch anzurechnen und demnach auch Dank gehört – voraussetzt, dass man sich für den Weg der Entwicklung entschieden hat und nicht für den Verbleib im System und seiner üblichen Verdrängungskonzepte.

Wie gesagt: Die Mehrheit läuft nur mit einer ankonditionierten Vorstellung über „Wahrheit“, „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“ herum, schwere philosophische Kost, genommen auf leichte Schulter.

Somit kann sich ab jetzt auch niemand mehr darauf berufen, dass alles was ich schreibe, ja ganz „nette“ Philosophie sei, während man ja für die „Wahrheit“, für die „Freiheit“ und für die „Gerechtigkeit“ ja kämpfen müsse.
Die „Drei“ finden sich im Übrigen dort, wo kaum jemand hinschaut. Sie warten schon. Kann man ja mal drauf herumkauen.

„Schuldzuweisung, Kampf, Widerstand, Flucht, Ignorieren, Aus- und Abgrenzen sind jedoch nur Verdrängungskonzepte.“ „Ei, der Daus.“

Um auch die „Mahler’sche Äußerung“ nicht zu vergessen: Sowohl der „Feind“ wie auch der „Freund“, sind zwei Konstrukte, geschaffen im „Ich“ um sich so gegen die eigene Veränderung zur Wehr zu setzen. „Freund“ ist jeder mit der gleichen Meinung, wie die eigene. Jedoch gibt es weder „Freunde“, noch „Feinde“.

Es gibt nur Menschen. Menschen auf dem Weg ihrer Entwicklung. Ihre eigenen Entwicklung, die sie wohl eine ganze Weile übersehen hatten.

Doch wer kümmert sich schon um die eigene Programmierung, wenn er genug damit beschäftigt ist, sich erst mal gegen die anderen zur Wehr setzen und gewinnen zu müssen.
Das Tamtam im Außen nennt man den „kleinen Dschihad“, das Ringen mit sich selbst den „großen Dschihad“. Möge man ab nun auch die „hetzenden Breimäuler“ endlich zu erkennen wissen.

„Gewalt ist das Werkzeug der selbsternannten Unwissenden und Ungläubigen – wie auch ihrer Gegnerschaft.“

Dass der Gewohnte nur das bekommt, was er sich nimmt, ist eine Handlung gesteuert aus dem, was er selbst in sich trägt. Dabei übersieht er, dass er nur „gewinnt“, wenn er sich über die gewohnten und in Frage zu stellenden Konventionen herrschender Denkweisen hinaus entwickelt.

Aber auch das kann er ja verdrängen, denn: „Die anderen müssen ja erst…“

„Die herrschende Meinung, ist die Meinung der herrschenden…Masse.“

 „Wer dem Volk nach dem Mund redet, erntet in der Regel seinen Beifall, weil es nur das gerne hört, was es kennt. Damit ändert sich jedoch nichts.“

P.S. Die rote und die blaue Pille, beides Plazebos, sind vom selben Hersteller. Es ist der Menschen selbst, der sich auf den Weg macht, die Dinge zu hinterfragen, nicht selten dabei die Anstaltskonventionen zu überschreiten bereit ist. Also? Auf geht’s!

„Nicht klagen, sondern entscheiden!“ sinngemäßes Zitat, Angela Merkel

Musikalische Untermalung: