toomanysecrets2
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Das System ist nicht alternativlos!

Lesezeit: ca. 16 Minuten

(v1.1) Wenn sich klassische Politik innerhalb des Systems darum „bemüht“ eine „vernünftige Zukunft für alle“ („Wir sagen, was „gut und richtig ist“.) zu skizzieren, in der sie selbst in ihrer gewohnten Funktion noch weiter existiert, bedarf es auch weiterhin einer gehorsamsbereiten Bevölkerung, die mit ihren gewohnten Denk- und Verhaltensmustern unterwegs ist, wie die Politik selbst – hier auch erinnernd an „das Gleichnis vom Turmbau zu Babel“.

Das funktioniert auch nur dann, wenn das System als geschlossen und alternativlos angenommen wird und wo unangenehme Sichtweisen recht schnell „reguliert“ werden.
Damit einhergehend entsteht auch die gewohnte „Ernsthaftigkeit“. Vereinfacht ausgedrückt.

In einem alternativlos erscheinenden System, ist es auch recht einfach, eine große Menge zu betreuen: Wer entspricht, gehört dazu, wer nicht entspricht, wird ausgesondert. Das erschwert für den gewohnten Teilnehmer den Blick über den systemischen Horizont, da eigenständiges Denken in der Regel bestraft wird.

Ein Herrschaftssystem funktioniert nur dann, wenn es „alternativlos“ erscheint – besser: als solches „verkauft“ und von einer hörigen Masse anerzogen so geglaubt und angenommen wird.

Damit der Deckel aus Angst drauf bleibt, wird hinter dem Horizont das Nichts, der Verlust des Erreichten oder die Ausgrenzung mehr oder weniger subtil propagiert, während bequem „eine passende Zukunft“ konstruiert und „auferlegt“ (oktroyiert) werden kann, während die Bevölkerung einfach nur noch hinterherzulaufen hat.

Denn die ist ja schon genug beschäftigt, indem sie arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben geht – plus Freizeit. Mitunter wird sie mit irgendwelchen konstruierten Feindbildern beschäftigt, die sie dann meidet, um selbst weiter zu gehorchen, zu entsprechen und von den gegebenen Brosamen zu profitieren.

Wer will schon die ihm wohlwollend überlassenen Privilegien und Grundrechte eingeschränkt oder sogar verlustig sehen? Wenn die Alternative fehlt, dann ist es schwierig. Und was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht“
Und wenn Ungemach droht, wird gekuscht oder gekämpft, in der Regel bleibt das Denken aus und weicht dem taktisch-strategischen Vorgehen oder die Ventilfunktion des Klagens und der Beschwerde.

Solange die Vorstellung herrscht, dass man etwas oder jemanden zu verlieren hätte, weil man gelernt hat, dass einem etwas oder jemand gehören würde, solange gehen sie alle weiter brav an die Arbeit und wenn mal demonstriert wird (eben weil es zu spät ist, weil bisher nicht selbst gedacht wurde), dann zeigt sich der „Große Bruder“ mit seinem „Staatsgewaltmonopol“.

Das Thema ist nur, dass hier keine geltenden Rechtsgrundlagen mehr bestehen – besser noch nicht einmal mehr so etwas wie ein Staat existiert.
An den wird seitens der Bevölkerung nur aus Angst vor Kalamitäten und seitens seiner „Angestellten“, eben weil es belohnt wird, geglaubt.

„Herr Berg…bevor wir anfangen…Herr Berg… muss ich erst mal was sagen… Wissen Sie… wir haben Familien, wir haben Häuser und wir haben Schulden, Herr Berg.“ Polizeibediensteter, 2013

Wer Angst hat, etwas oder jemanden zu verlieren, der wird nicht nur gehorchen, der wird notfalls auch marschieren und draufhauen – ob „auf Befehl“ oder „auf Anordnung“, ist dabei egal.

Die Gegenfrage lautet: Wer hat schon einmal darüber nachgedacht, dass die wohlwollend zugestandenen Privilegien und Grundrechte alles Schmu sind und nur deshalb gehegt und gepflegt weil, weil man glaubt, sie seinen etwas wert?

Es besteht ein beachtlicher wesentlicher Unterschied zwischen Freiheiten, Freizügigkeiten und der Freiheit an sich. Freiheiten und Freizügigkeiten werden wohlwollend von Autoritäten zugestanden und können, wenn es opportun erscheint, eingeschränkt und sogar aufgehoben werden, während Freiheit eine sich entwickelnde Eigenschaft des sich in Vernunft und Gewissen entwickelnden Menschen ist.

Das was gewohnt unter „Gerechtigkeit“ verstanden wird, ist im Kern keine da sie durch Fremdbestimmung ebenfalls der Opportunität unterliegt, siehe bspw. die übliche „Kantinenwirtschaft“, während es beim gewohnten Denker in der Form um Gerechtigkeit geht, wenn er „gewonnen“ hat.

„Wir haben keine Kontrolle über das, was das Leben mit uns macht. Die Dinge geschehen, ehe man um sie weiß. Und sobald sie geschehen sind, zwingen sie einen, andere Dinge zu tun. Bis man am Ende jemand geworden ist, der man nie sein wollte.“
„Nein. Wir können alle frei entscheiden und Sie haben sich entschieden. Manchmal findet man sein Schicksal auf Wegen, auf denen man dachte ihnen zu entgehen.
Skarssen und diese Bank sollen sich für ihre Taten verantworten und ihre gerechte Strafe erhalten. Sie können mir dabei helfen.“
„Gerechtigkeit. Das ist nicht möglich.“ „Warum?“ „Ganz einfach, Agent Salinger. Weil ihre Idee von Gerechtigkeit eine Illusion ist. Verstehen sie nicht, dass das System, dem Sie dienen, es niemals zulassen wird, dass der Bank oder Skarssen irgendetwas passiert. Im Gegenteil. Das System garantiert der IBBC Sicherheit, weil alle Welt darin verwickelt ist.“
„Was meinen sie mit „alle Welt“?“ Dialog zwischen „Oberst Wexler“ und „Agent Salinger“, The International, 2009

Ein alternativlos erscheinendes System verfügt dabei auch nur über eine Zeitlinie aus erlebter bzw. dokumentierter Vergangenheit und einer Zukunft, die es möglichst so zu skizzieren gilt, dass die Untergebenen und ihre Vorgesetzten (Obrigkeiten und Autoritäten in allen möglichen Formen und Farben) weiterhin an ihren Denk- und Verhaltensmustern und sich daraus ableitenden Konventionen und Wertvorstellungen festhalten können.

„Auch eine unbestimmte Vielzahl oder gar alle Bürgerinnen und Bürger können zu Beiträgen herangezogen werden, sofern ihnen jeweils ein Vorteil individuell-konkret zugerechnet* werden kann und soweit dessen Nutzung realistischerweise möglich erscheint.“ 2. Leitsatz des Urteils zum Rundfunkbeitragservice vom BVerfG vom 18.07.2018 (* auferlegt)

Anmerkung: Die meisten glauben zwar an eine Welt der Möglichkeiten, jedoch handelt es sich nur um vorgegebene Möglichkeiten, wie die Wahl: „Glaubst du an diesen oder an jenen (falschen) Gott?“ Oder: „Bist du für oder gegen uns?“

Mal was zum vordenken, wo man sich selbst zu Hause findet und ob man sich die ganze Zeit nicht nur etwas vorgemacht hat.
Solange sich damit nicht auseinandergesetzt, während sich unweigerlich darauf zubewegt wird, versucht man den Großteil der selbst geschaffenen Illusion weiter aufrecht zu halten, und alles was nicht dazu beiträgt, wird für gewöhnlich ignoriert.

„Wenn der Gegner an der Wand steht, wird damit die Investition des Opfers und dadurch auch seine Intelligenz in Frage gestellt. Niemand kann das akzeptieren… nicht mal sich selbst gegenüber.“ Revolver, 2005 (Hinweisend: Gegner und Opfer sind hier als ein und dieselbe Person zu betrachten.)

Es geht nicht darum, den anderen zu sagen, dass sie sich irren, sondern dass man sich bisher selbst „über den Tisch gezogen“ hat. Das ist das „jüngste Gericht“, wo man über sich selbst richtet.

„Es ist leicht, Leute zu belügen, die sich schon selbst belügen.“ „Mysterio“, Spider-Man – Far From Home, 2019

Früher haben sich die Aufklärer mutig auf den Weg gemacht, die jedoch heute nahezu verschwunden sind und/oder sich im Selbstmitleid baden oder mittlerweile so sehr mit Berichterstattung beschäftigt sind, dass sie für das Wesentliche keine Zeit mehr zu haben scheinen, während sie jedoch den Schlüssel selbst in der Hand halten.

„Das isses, oder? Wenn wir nicht wissen, was real ist, können wir uns nicht wehren.“ „Bugs“, Matrix Resurrections, 2021

Eben weil die Erwartungshaltung besteht, sie müssten andere überzeugen, die jedoch davon überzeugt sind, bereits das „Richtige“ zu tun, ist es notwendig etwas zu entwickeln, was das Alte an Bedeutung verlieren lässt, was jedoch jedoch ein Denken über den gewohnten Tellerrand erfordert.

Die Aufgabe besteht nicht in der Überzeugung von anderen, sondern im Prozess der Infragestellung des „alternativlos“ erscheinenden Systems der alten Ordnung, damit verbundenen, eigenen Denk- und Verhaltensmustern, durch die das System aufrechterhalten wird. So entzieht man dem System seine Grundlagen, indem man selbst über sich hinauswächst.

Es ist jedoch notwendig, den Traum „von heute so und morgen so“ ad acta zu legen.

Das wiederum zeigt, dass nicht jeder die „Nummer“ mitmachen wird, und sich lieber auf das Bisherige konzentriert.
Die „Nummer“ geht auch über die eigene Existenzdauer hinaus, es ist also besser sich am Leben zu orientieren, statt sich nur an der eigenen Existenz festzuklammern. Wie gesagt: Es gibt hier auch kein „entweder..oder…“, sondern auch ein „sowohl…,als auch…“.

Es gibt auch keine schnellen „Husch-husch-Endlösungen“, selbst wenn so manche den Hals gehörig aufzureißen meinen, während sie später andere vorzuschicken gedenken. Es bedarf nicht einmal eines Konfliktes.

Begibt man sich auf den Weg der eigenen Entwicklung, so verliert das, was die einstigen „Feinde“ zu traktieren meinen, zunehmend an Bedeutung. Es geht auch nicht einfach ums gewohnte „Haben, Mehren und Verteidigen“.

Revolution (engl. to revolve = sich im Kreise drehend) macht keinen Sinn, die alle gewohnt wieder nur in den Kreisverkehr führt, während die gesellschaftlich geistige „Endlösung“ darin besteht, die „ungerechten“ nur gegen „gerechte Vorgesetzte“ auszutauschen, um auch morgen wieder den „professionellen Selbstversklavten“ zu mimen – um „Mitarbeiter des Monats“ zu werden.

Am 25.07.2012 wurde das Bundeswahlgesetz von 1956 für unheilbar verfassungswidrig erklärt. Der Prozess, um dies nochmals zu korrigieren, bestand nur vor diesem Datum.

Doch wer kommt schon auf die Idee, dass der Wähler seine Rolle nur dann wirksam spielen kann, wenn der Akt der Wahl zwingend auch ein geltendes Wahlrecht benötigt, damit nachgelagerter Bundestag a) auch rechtmäßig zustande kommt und daraus b) geltende Gesetze hervorgehen.

Nicht zu vergessen ist die Rede von Helmut Schmidt zur Verleihung des westfälischen Friedens in 2012, worin er sagt, dass die „Nationen“ alles nur noch Unternehmen sind, die überhaupt keine Gesetze verabschieden können.

Das Einzige, was den gewohnten Systemteilnehmer weitermachen lässt, ist seine anerzogene Gehorsamsbereitschaft. Und da „alle Macht vom Volke ausgeht“, ist die Aufgabe somit eindeutig definiert und auch, wer sie „auf dem Tisch“ hat.

Irgendwann taucht dann auch die Frage auf, was für ein Zirkus überhaupt hier los ist.

Hat man diese Frage prinzipiell (nicht gewohnt inhaltlich) für sich beantwortet, und stellt sich dann die Frage, was gibt es darüber hinaus noch, dann gelangt man zum System IN dem das ganze Tamtam stattfindet und was der gewohnte Denker durch seine Denk- und Verhaltensmuster selbst erzeugt.

Für gewöhnlich werden jedoch die im Hintergrund wirkenden Systemparameter – im Kern die gewohnten Denk- und Verhaltensmuster vor möglichen Veränderungen „geschont“, um weiter von den wohlwollend zugestandenen Privilegien und „Grundrechten“ profitieren zu können/zu wollen, während im Vordergrund die gewohnte „bunte Show der Ablenkung“ als eine sich „verändernde Welt“ zelebriert wird.

„Alles darf sich nur in der Weise ändern, dass das Gewohnte und Hauptsache das Geschäftsmodell und damit verbundener Glaube an den Wert von Geld und Arbeit weiter erhalten bleiben.“

Im Kern – mich wiederholend – geht es darum, das Belohnungssystem des Gegenübers in der Hand zu haben. Denn wenn er erst einmal verstanden hat, wie er seine innere Leere selbst zu füllen in der Lage ist, wird alles andere zu einer Nebenerscheinung.

Dem gewohnten Menschen ist das mit Zahlen bedruckte Papier (wegen „seiner“ Existenz) und was er damit zu erreichen meint näher, als das Leben und damit verbundene Entwicklung.

Für gewöhnlich wird diese natürliche Entwicklung durch eine vorgegebene, im Rahmen der Fremdbestimmung und Erziehung in der Familie zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung durch die Methoden „Belohnung für Entsprechung und Bestrafung für eigenständige Entwicklung“, nahezu ausgehebelt. (Anmerkung: An diesem Punkt sieht man ganz deutlich die im System herrschende Verdrehung.)

Dabei geht der Mensch davon aus, dass es nur ein „entweder… oder“ gäbe, also auch nur die übliche Denke, aus „Geld oder kein Geld“, „haben oder nicht haben“.
Belohnung bekommt er dann, wenn er entspricht und sich sagen lässt, was für ihn „gut und richtig“ sei und was er zu tun habe.

Erst mit dem „Haben“ (die Illusion von Eigentum und Besitz) und/oder Androhung von Schmerzen (die er mindestens einmal erfahren hat, woran er lediglich erinnert wird), lässt er sich bequem „fernsteuern“, da die Drohung über einen möglichen Verlust oder möglichem Schmerz genügt, um ihn nicht nur in die Schranken zu weisen, sondern auch hervorragend zu manipulieren.

Der Mensch, der im Haben aufwuchs, sammelt gerne, um durch diese Besitztümer, seinen „Wert“ anzuzeigen und weil die Vorstellung besteht, etwas oder jemand würde ihm gehören, findet sich hier auch die Macht (über die Existenz anderer) – ob nun „wohlwollend“ oder „offen tyrannisch“.

Dabei ist er so programmiert, dass er auch zwischen „hören“ und „gehorchen“ nicht zu unterscheiden weiß und alles Ungewohnte deswegen ablehnt, weil es sofort auf ihn a) „unangenehm“ wirkt und es möglicherweise mit der Annahme b) unangenehm für ihn werden könnte.

Anmerkung: Hierarchie bleibt letztlich Hierarchie – selbst wenn sie mit „repräsentativer Demokratie“ oder „freiheitlich-demokratische Grundordnung“ etikettiert wird.

Letztlich entblößt sich die gesellschaftliche Versklavung, als vordringlich eine belohnte Selbstversklavung, die sowohl von den Herren und ihren Untergebenen für gewöhnlich unhinterfragt angenommen wird – als „normal“ erachtet, weil es ja schon immer so gewesen sei.

Die Sache ist eine der eigenen Denk- und Verhaltensmuster und somit eine vordringlich rein mentale Angelegenheit, um die Alternativlosigkeit und Ernsthaftigkeit des Systems der alten Ordnung unwirksam werden zu lassen.

Verfolgt man diesen Weg der Infragestellung des Systems und seiner es erzeugenden Denk- und Verhaltensmuster, führt dies zunehmend zu veränderten Denk-, Sicht- und Handlungsweisen.

Nachtrag: Das System ist nicht alternativlos, dennoch bekommt man auch nichts geschenkt!