Das System, Teil 1: So etwas wie eine Einführung
(v1.05) Zunächst mag ich darauf hinweisen, dass sich kurzfristig ergeben hat, das PDF „Das System“ doch nochmals als mehrteiligen Beitrag zu veröffentlichen. Einige Sachverhalte betreffen nur den „Deutschen“ (Person in der Rolle des Deutschen Staatsangehörigen). Falls Sie in einer anderen Landessprache das erste Mal hier „gelandet“ sind, können Sie die Sprache oben links auf Ihre Sprache umschalten.
Falls Sie von einigen Zitaten aus der Bibel abgeneigt sind – was gewohnt verständlich ist – so schauen Sie, ob es in Ihren Schriften ein prinzipielles (kein inhaltliches) Pendant dazu gibt. Es interessiert mich sehr, wenn es auch in anderen Schriften etwas vergleichbares gibt.
Es geht bei allem NICHT darum, welcher „Gott“ der „Richtige“ sei. Sie werden in der Auseinandersetzung mit den Texten erkennen, dass die Menschen mehr verbindet, als sie gewohnt trennt.
Gleiches betrifft auch die vielen Filmzitate aus US-Amerikanischen Filmen. Es geht ums Prinzip und nicht darum, wer es gesagt hat. Es geht insgesamt auch nicht darum, irgendwelche Schuldigen zu finden und einfach mit dem Finger darauf zu zeigen. Das wäre nur das Gewohnte und verhindert eine Entwicklung.
Einführung
Ein 52-jähriger sagte mal zu mir, ich müsse die Texte so schreiben, dass es auch ein Kind verstehen kann. Ca. zwei Tage bin ich mit dem Gedanken herumgelaufen.
In der Zeit rief mich ein 17-Jähriger an und wir telefonierten ca. eine Stunde miteinander, als ob es „das Normalste auf der Welt“ sei, sich über das System auszutauschen.
Jemand meinte mal, die Texte seien sehr lang. Ich fragte mich, wie „Harry Potter“ wohl mit dieser Einstellung ausgefallen wäre und ob demjenigen ein „Friss oder Stirb“ gefallen hätte.
„Der Fisch weiß nicht, dass er im Wasser schwimmt. Das kann ihm nur der Angler sagen, wenn der Fisch ihn nur verstehen wollte.“
Also bleibt es dabei, dass ich in meinem Stil so weiterschreibe. Warum? Weil ich den oder die Empfänger nicht kenne, und es letztlich auch darum geht, dass jeder für sich den Weg aus dem System findet… oder auch nicht. Genau darum dreht sich die ganze Chose.
Das Gefühl, dass einem das Thema „System“ abstrakt erscheint, verschwindet dann, wenn man sich mehr und mehr damit auseinandersetzt und einen in der Tat anderen Blickwinkel einnimmt, von dem man das bisher als „alternativlos“ Erscheinende zu betrachten beginnt.
Das System sind dabei nicht einfach nur seine Symptome/„Probleme“/Phänomene, die es nur reichlich zu kritisieren und dort wo sie sicht- und spürbar in Erscheinung treten, zu bekämpfen gilt… zusammen mit der Bestrafung der vermeintlich „schuldigen Verursachern“ und den vielen „Unschuldigen“.
„Gut und Böse“ sind im Grunde genommen nur eine anerzogene, kindliche Denke, die sich auf „entweder…oder“ stützt, wo man sich für „gut“ und „die Anderen“ für „böse“ zu halten meint.
Die „Anderen“ sehen das für sich genauso, während die auf diese Weise entstandenen „feindlichen Lager“ an der selben geistigen Ursache „erkrankt“ sind. Dem Denken in „entweder…oder“ und der Projektion eines Feindbildes, dessen Ursprung das eigene „Ich“ ist, als der Feind selbst.
„Meine Freunde, es steht eine Revolution bevor. Wenn die Menschheit entdeckt, wer wir sind, wozu wir in der Lage sind, dann müssen wir alle eine Entscheidung treffen: Versklavung oder Machtergreifung. Die Entscheidung liegt bei euch. Aber denkt daran, wer nicht für uns ist, ist zwangsläufig gegen uns. Also… ihr könnt leiden und für die Menschen kämpfen, die euch hassen und fürchten. Oder ihr könnt euch mir anschließen und leben wie Könige… und Königinnen.“ „Sebastian Shaw“, X-Men: Erste Entscheidung, 2011
Der Begriff „Revolution“ wird sehr häufig verwendet, wenn das Maß sozusagen „voll ist“. Der Begriff ist nicht wirklich gut gewählt, da „to revolve“ sich im Kreise drehend bedeutet, während „to evolve“ der jedoch zutreffende Ausdruck ist, nämlich sich entwickelnd.
Das PDF schickt sich an, einen anderen, als den üblichen Weg von Entwicklung zu beschreiten – abseits von gewohnt physischem und psychischem Druck, wobei man selbst eine Phase zu überwinden hat, wenn es um die Überwindung der eigenen Denk- und Verhaltensmuster geht, die in der Regel für das Reagieren auf Geschehnisse verantwortlich sind, die aus den anerzogenen und als gesellschaftlich „normal“ deklarierten Verdrängungskonzepten hervorgehen und typisch für das System der alten Ordnung sind.
Wer dennoch Druck zu spüren meint, sind dies seine eigenen Denk- und Verhaltensmuster, die sich gegen all das zur Wehr setzen, was ihre bestehende Struktur zu gefährden versucht. Dafür ist jeder selbst zuständig. Und darum geht es im Kern.
Wer natürlich noch im Modus unterwegs ist, wo er sich für seine Denk- und Verhaltensmuster hält, während diese ihm auch gleich „die Schuldigen“ liefern, die ihm das antun, man sich also der Feindbildprojektion bedient, tut sich natürlich schwer.
Das legt sich dann, wenn man den Unterschied zwischen Mensch und Person verinnerlicht hat, was nicht nur etwas damit zu tun hat, es nur zu wissen.
Es kann gut sein, dass der eine oder andere, der beginnt sich mit dem System auseinanderzusetzen, erkennen wird, dass er im Grunde bisher nicht wirklich etwas für sich getan hat.
Das System zu betrachten beinhaltet auch die Konventionen und Traditionen zu hinterfragen.
Was das Übliche ist? Na, dass was Sie kennen, an was Sie glauben, an was sie festhalten, was man Ihnen von Kindesbeinen alles beigebracht/eingetrichtert hat, an was jene in der Rolle Ihrer „Eltern“ geglaubt haben oder noch zu glauben meinen.
Was die üblichen Wertvorstellungen anbelangt und vor allem über diese hinausgeht:
„Also. Leben und Taten des Don Quichott. Worum geht es?“ „Dass jemandes Glaube an Werte sehr viel wichtiger ist, als die Werte selbst?“ „John Brennan“ im Dialog mit einem Schüler, The Next Three Days, 2011
Dem geht die Vorstellung voraus, dass es in der Erziehung irriger Weise darum ginge, „seine“ Nachkommenschaft auf Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung zu erziehen, damit die auch mal was „wird“, gesellschaftlich entspricht, Ansehen genießt, was „geworden“ ist.
Unscharf formuliert: Jemand, der im Haben erzogen wurde, „bleibt“ als Mensch im Kern nur das, woran er sich möglicherweise erinnern kann, bevor er sich den Methoden Belohnung und Bestrafung seiner „Autoritäten“ hingegeben hat, wo hinter dem „Hören“ auch das „Gehorchen“ lauert und später mitunter verwechselt wird.
„Jetzt haben wir der Oma schon zwei Hörgeräte gekauft, und sie hört immer noch nicht.“
Am Ende erkennend, dass nur eine Rolle übrigblieb… die des gehorsamsbereiten und auf Entsprechung gedrillten und dafür belohnten Untertanen/Sklaven, der sich geistig und körperlich selbst kasteit und sich den anerzogenen Glaubenssätzen selbst unterwirft.
Ein treuer Anhänger eines Systems, was sich wie ein Geschwür über den Planeten und den Menschen hermacht, während sich der einzelne Teilnehmer als „unschuldiges Opfer der Umstände“ sieht, was nicht anders zu können meint, weil es ja schließlich auch „leben“ muss.
Bei einem Wandel geht ein Umdenkprozess mit einher, ob freiwillig oder unfreiwillig, der sich in der Regel auf der Ebene der Bedeutungen abspielt.
Bedeutungen, die Dingen und Sachverhalten verliehen werden, verändern sich.
Im Grunde handelt es sich nur um Glaubenssätze – egal ob man ihnen das Etikett „Wissenschaft“ aufzukleben und von Beweisen zu sprechen meint.
Es ist die Art seiner Fragestellung, wie sich das Leben dem Menschen präsentiert. Fragen, die wiederum von seinen Denk- und Verhaltensmustern beeinflusst sind.
Was den Umgang mit den dargelegten Gedanken über das „System“ angeht, ist es von Vorteil, sich in die Rolle eines Detektivs, Abenteurers oder Geheimagenten zu begeben, um auch mit den sich entwickelnden Ausmaßen umgehen zu können, während man sich gleichzeitig für weitere Entwicklungen offen hält,.
Der Verstand, gewohnt vom „Ich“ gelenkt (Anmerkung: Das „Ich“ ist die Personifizierung der Denk- und Verhaltensmuster), wird einem nur allzu gerne mit schnellen Antworten kommen wollen, mit dem Ziel, seinen Menschen notfalls über einen mehrjährigen Kreisverkehr irgendwann an den Start seiner Reise zurückzuführen, da er meist über sein Denken und Handeln nicht wirklich reflektiert. Selbstreflektion ist jedoch ein wichtiges Werkzeug für die eigene Entwicklung.
Da es um die eigenen Denk- und Verhaltensmuster geht, ist die Aufgabe auch entsprechend knifflig, diesen eben nicht „auf den Leim“ zu gehen.
“Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und der Weg dorthin bequem. Viele Menschen gehen ihn.
Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal! Deshalb finden ihn nur wenige.“ Matthäus 7,13-14
Wer meint, es müsse sich am besten alles über Nacht ändern, mag weiter träumen. Denn würde er, wenn das System tatsächlich unabhängig von ihm existieren würde, am nächsten Tag nur durchdrehen, weil er mit der Realität überhaupt nicht mehr klarkommen würde.
Es handelt sich jedoch um eine Illusion, von einer „objektiven Weltsicht“ zu sprechen, allenfalls kann von einer sachorientierten Sichtweise gesprochen werden – vereinfacht ausgedrückt.
„Man „bekommt“ immer das, was man „sich nimmt“, und das was man „sich nimmt“, ist von den eigenen Denk- und Verhaltensmustern beeinflusst.“
Hinweisend: Sich in der Rolle des „unschuldigen Opfers der Umstände“ zu bewegen, um anschließend mit dem Finger auf die „vermeintlich Schuldigen“ zu zeigen, ist dabei nur der Akt der Selbstentmachtung und Selbstunterwerfung – unter die eigenen Denk- und Verhaltensmuster.
Die Opferrolle ist jedoch nur anerzogen und findet ihre Ursache in der gewohnten Erziehung zur belohnten Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung.
Bestätigt wird diese, wenn einem ständig irgendwelche Ungerechtigkeiten widerfahren, man sich ständig zu beschweren und zu beklagen meint und versucht, anderen für die eigenen Lebensumstände, das eigene Leid, das anerzogene Joch, die Schuld geben zu wollen.
Hinweisend: Es ist wenig sinnvoll, sich weiter nur mit den täglichen Symptomen und dargebrachten Themen auseinanderzusetzen, da das System im Hintergrund wirkt, während im Vordergrund nur ein Bühnenstück zum Besten gegeben wird.
Der träge Geist lässt sich nur allzu gerne vom Gewohnten (meist die Betrachtung sichtbarer Geschehnisse) wieder einfangen und so findet sich so mancher irgendwann in der Position wieder, das Geschehene nur noch nachzuerzählen, sogar nur noch kopieren zu wollen oder sich nur gewohnt darüber zu beschweren – weil es einfach viel bequemer erscheint.
Hinweisend: Es ist trügerisch, möglicherweise den einen oder anderen Gedanken nickend zu bestätigen, im Irrglauben mit dem Bestätigen „wüsste“ man es ja bereits.
Etwas zu „wissen“ oder „zu wissen, wo etwas geschrieben steht“, nutzt gar nichts. Es verstanden zu haben, bedeutet auch nicht, es einfach nur gut genug wiederzugeben!
Ja, aber…
Nicht nur in diesen Zeiten geht es darum, etwas für sich und gleichzeitig auch für all jene zu tun, die sich möglicherweise früher oder später selbstverantwortlich dazu entschließen, sich entwickeln zu wollen – was über gewohntes Haben, „mehr des Selben“, Sichern und dessen Verteidigen hinausgeht – auch wenn dies für manchen evtl. recht unverständlich klingen mag.
Wer hofft, irgendwie „mitgenommen“ zu werden oder andere ihm „die Kohlen aus dem Feuer holen“ – durch Helden in ihren gleißenden „Retterrüstungen“ und man sich ja schließlich „helfen“ müsse, wäre dies nur einmal mehr die Fortführung der Betreuung – in der Hoffnung auf „gerechte Autoritäten/Vorgesetzte“.
Die Entscheidung zur eigenen Entwicklung liegt stets beim Einzelnen. Dies mit dem Hinweis, dass eine Forderung, dass sich prinzipiell etwas ändern, während „vom Prinzip her“ alles bleiben soll, nicht wirklich Sinn macht.
Unter diesem Aspekt beantwortet sich möglicherweise auch die Frage, warum sich in der Regel mehrheitlich mit dem Austausch von Inhalten zufrieden gegeben wird, wo bspw. „Ungerechte“ nur gegen „Gerechte“ getauscht werden, um sich alsdann selbst wieder einzureden, dass „dann alles endlich besser wird“, wenn man „gerechte Autoritäten“ gewählt hat.
So mancher meint, ich würde da irgendwelche Forderungen an andere stellen. Das ist jedoch nicht richtig, schließlich liegt es am Einzelnen selbst, seinen „Gehirnskasten“ zu benutzen, was über das Warten auf die richtigen Informationen, die man dann nur noch kopieren und nachplappern braucht, um dann „dabei zu sein“, hinausgeht. Das Denken kann man niemandem beibringen.
Die vielen hier zusammenfließenden Gedanken widme ich „meinen Söhnen“ Jonathan und Maximilian, ihrer und allen nachfolgenden Generationen und dem Leben selbst, woher alles kommt.
„Ich kenne meine Zukunft. Ich zeige Ihnen Ihre. Auch unser Konflikt begann um den Kampf um Freiheiten…der zweite Bürgerkrieg, der Eugenische Krieg und zuletzt nur noch der dritte Weltkrieg. Das war unser letzter Tag. Der Tag an dem die Erde, wie wir sie kannten, verschwand.
Was als Ausbruch einer Nation begann, endete in der Ausrottung von 600.000 Tier- und Pflanzenarten und 30% der Erdbevölkerung. Globaler Selbstmord.
Was wir ihnen gegeben haben, bietet die Möglichkeit, sich gegenseitig auszulöschen. Und so wie sich mir das darstellt, werden Sie es auch tun. Sie werden sich wegen konkurrierender Freiheitsideale in Schutt und Asche bomben, so wie wir. Und Ihr letzter Tag wird genauso aussehen.
Vielleicht steht irgendwo Ihr Ende auch so unauslöschlich geschrieben, wie meines. Aber ich ziehe es vor zu glauben, dass Sie Ihr Schicksal immer noch Ihr eigenes ist. Vielleicht bin ich deshalb hier, damit Sie nicht vergessen, welche Macht in Möglichkeiten steckt.
Vielleicht war es gut, meine Zukunft zu sehen, um Sie daran zu erinnern, dass das Leben bis zum Ende dankbar auf Händen getragen werden sollte.
Denn unsere Zukunft ist bis zu unserem letzten Moment das, was wir daraus machen.“ „Captain Christopher Pike“, Star Trek: Strange New Worlds, S1E1,2022
Gleichzeitig bedanke ich mich bei allen, die auf ihre mehr oder weniger ungewöhnliche Art und Weise – ob gewollt oder unbewusst darüber – die vielen Gedanken durch Impulse befördert haben, was die Anhänger der alten Ordnung mit einschließt. Allen sei in der Tat gedankt.
In diesem Beitrag (geändert von „PDF“) geht es einmal mehr um das System selbst, was nicht einfach irgendwelche „Bösewichte“ oder „dunkle Mächte“ sind, wie man gerne weiträumig zu glauben und zu erkennen meint, wenn der Begriff „System“ fällt. Die Aliens nicht zu vergessen oder die Anunnaki, was auch immer.
Das sind alles nur Ablenkungen und Nebenschauplätze, um sich vor der weiträumigen Auseinandersetzung mit den eigenen Denk- und Verhaltensmustern zu „schonen“. Solange man von ihnen beherrscht wird, ist man gleichzeitig auch von ihnen fremdgesteuert.
Im „Esau-Segen“ findet sich letztlich die Aufgabe des Menschen, wieder „Herr über seine Denk- und Verhaltensmuster“ zu werden, und damit auch das Joch unter „Jakob“ (das „Ich“, letztlich die eigenen Denk- und Verhaltensmuster) abzulegen.
An diesem Punkt der Hinweis, dass es besser ist, sich von der Vorstellung zu distanzieren, andere die gar keine Ahnung haben, von sich aus aufzuklären (Missionieren) zu wollen oder jene dazu heranzuziehen, um das eigene, weitere Verweilen im System damit rechtfertigen zu wollen.
Was das System angeht, geht nicht einfach darum, „es eben nur mal verstanden zu haben“, da es ein gewaltiger Unterschied ist, ob man den Weg nur kennt oder ob man ihn beschreitet, also im Sinne des Vorlebens.
Nebenbei: Statt sich gewohnt inhaltlich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, wo es darum geht, wer welche und vor allem wie viel Inhalte und Details (wieder)geben kann und welche inhaltlichen Auswirkungen diese und jene Details auf andere Ereignisse haben, bewegt man sich für gewöhnlich auf der Inhaltsebene, die den Interessierten nur mehr Details von Details finden lässt, während er jedoch das Wesentliche übersieht – besser nicht „sehen“ kann oder will… je nach dem.
„Betrachten Sie den Krieg eher als ein Konzept, nicht als Menschen, die Menschen töten, sondern eher als Unfrieden. Der Tod ist ein Zustand des Körpers, Krieg ein Zustand des Geistes.“ „Father Whiteleather“, Horsemen, 2009
Eine Menge Gespräche und Beobachtungen aus den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass auf irgendeine Weise weiträumig nicht über den inhaltlichen Rahmen hinausgedacht werden kann, weswegen sich auch die meisten Gespräche im Kreise drehten, während – bildlich gesprochen – versucht wurde, die gewohnte „Gemüsesuppe“ einen anderen Geschmack durch besonderes Umrühren verleihen zu wollen.
Wer denkt schon daran, das „heilige“ Rezept zu ändern, nach dem die „Gemüsesuppe“ „funktioniert“ und alle, die auf „Gemüsesuppe“ gedrillt wurden?
Was nochmals die Betrachtung der Geschichte angeht, stellt sich die Frage nach dem System in der Weise, warum in der Geschichte immer wieder die gleichen Phänomene auftauchen und welche Denk- und Verhaltensmuster dafür verantwortlich und nicht welche Menschen schuld daran und zu bestrafen sind.
Am vorangegangenen Absatz erkennt man bereits, dass es sich hier um zwei Wahrnehmungsebenen handelt und es wenig Sinn macht, sich nur auf der Inhaltsebene zu bewegen, wo man es lediglich mit sicht- und spürbaren Symptomen/Phänomenen (Anmerkung: in der Regel mit „Problemen“ bezeichnet) zu tun hat, an denen dann fleißig und vor allem belohnt herumlaboriert wird und wo über andere Erscheinungen täglich in den Medien berichtet wird. (Anmerkung: die sogenannten „alternativen Medien“ unterscheiden sich zwar inhaltlich vom Mainstream, jedoch nicht vom Prinzip her.)
Nicht einfach nur vom Alles zum Nichts
Ein ehemaliger, mittlerweile verstorbener Arbeitskollege fragte mich mal: „Wie bekommt man ein Loch?“ Ich schaute verdutzt, und ehe ich überhaupt irgendetwas sagen konnte, sagte er: „Man nimmt ein Ofenrohr und macht das Blech weg.“
Das Loch macht sich im Umfeld von Materie eben durch die Abwesenheit von fester „Materie“ – durch eine invertierte Form – bemerkbar – vereinfacht ausgedrückt.
Darin steckt auch gleichzeitig der Mechanismus zur Infragestellung des Systems, was auf dem Globus auf Mensch und Natur wirkt, mit dessen sicht- und spürbaren Symptomen sich für gewöhnlich Tag täglich mit auseinandergesetzt wird, häufig auch in der Vorstellung, dass die wahrgenommenen Symptome (Phänomene, „Probleme“) von manch anderen auch dort „behandelt“ werden sollen, wo sie in Erscheinung treten.
Was das Loch betrifft, geht es beim System, nicht einfach um „System“ und dann „kein System“, sondern durch Infragestellung des bestehenden Systems hinzu einem alternativen Gegenstück.
Gewohnte Denke, ausgehend von den gewohnten Denk- und Verhaltensmustern, trägt nicht nur zur Überfrachtung der vom Menschen geschaffenen Strukturen und somit ihm selbst bei, sondern belastet darüber hinaus auch die Natur.
Rückmeldungen, von denen er meist nur dann etwas hören mag, wenn sie ihm noch mehr „Reichtum“ versprechen, während „woanders“ das Jammern erklingt, dass er, der Mensch, ja nicht anders könne.
Er ist für sein hausgemachtes Unvermögen selbst verantwortlich, was er nicht selten mit Klagen, Jammern und sich beschweren zu verdeutlichen versucht.
Meist wird behauptet, dass der Mensch das größte Problem auf dem Planeten sei, was jedoch eindeutig widerlegbar ist – und dennoch hat er es in der Hand.
Was nochmals den Mechanismus zur Infragestellung des Systems angeht:
Das Wesen des „Kapitalismus“ dreht sich – vereinfacht ausgedrückt – um „Alles oder Nichts“. Dem „Alles“ steht das „Nichts“ gegenüber, wodurch auch ein mögliches „Anders“ nur selten in Erwägung gezogen wird.
Denn dazu gilt es das gewohnte Komfortsofa mental zu verlassen, begleitet von einem dauerhaften Denkprozess, der sich wesentlich von den üblichen „Wortaktionismen“ – unter Zuhilfenahme anerzogener Verdrängungskonzepte – unterscheidet.
„Alles oder Nichts“ liefert zudem eine gewisse Eindimensionalität für den gewohnten Menschen zurück, was für Herrschaftssysteme übrigens typisch ist: Die (vor)gelebte Alternativlosigkeit und damit verbundener „Ernst“, Tabuisierung von Themen, anerzogene Denkverbote usw.
Gewohnt wird am bestehenden „Status Quo“ festgehalten, weil sonst „alles auf dem Spiel steht“. Jetzt können Sie sich mal in der Welt umschauen, wo das nicht der Fall ist. Ich habe gerade etwas vorgegriffen.
Reklame: Der Mechanismus zwischen „Alles oder Nichts“ kann jedoch auch dazu genutzt werden, das bestehende System eben durch seine Infragestellung zu einem tatsächlich alternativen System zu gelangen, was nichts damit zu tun hat, dass man dazu nur im Wald, in einer Höhle oder auf einer einsamen Insel wohnen müsste.
Es handelt sich um ein Um- und Weiterdenken, statt dem Irrglauben zu unterliegen, man würde nur ins Nichts plumpsen.
„Alles oder Nichts“ verkörpert dabei die Haltung, nur zwischen belohntem „Funktionieren“ und der Notwendigkeit sonst selbst denken „zu müssen“, unterscheiden zu können.
Zudem ist es ein Ausdruck für „haben“ oder „nicht haben“, während es sich um eine kollektive Illusion handelt, dass einem etwas, jemand oder gar das Leben selbst gehören würde.
Was ist das, was recht gerne mit „System“ bezeichnet wird, was die meisten jedoch nicht erkennen können, jedoch mit Institutionen und deren Vertretern gleichzusetzen versuchen? Wer ist für das System verantwortlich? Ist jemand letztlich daran schuld? Fragen, wie sie mir in der Vergangenheit sehr oft begegnet sind.
Abschließend: Ich verwende in den Texten gerne auch mal das eine oder andere Zitat, meist aus einem Kinofilm, weil dort, die Gedankenanstöße zum Hinterfragen, Um- und Weiterdenken geliefert werden, während die klassische Politik die Nummer durch reichlich produzierten Unfug zum Ausdruck zu bringen versucht, während der gewohnte Denker noch immer im Klage- und Beschwerde-Modus unterwegs ist und nicht merkt, dass die ganze Nummer mit der alten Ordnung bereits vorbei ist.