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Das Tor zu einer anderen Welt

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(v1.1) Kennen Sie noch die Hörspielreihe „Commander Perkins“ aus dem Jahre 1976? Dort gelingt es dem Wissenschaftler Prof. Dr. Common, einen „Dimensionsbrecher“ zu entwickeln um damit interstellare Entfernungen zu überbrücken.

Ich nehme diesen Gedanken zum Anlass und behaupte, dass jeder im Stande ist, sich zumindest Gedanken über das zu machen, was hinter dem Horizont seiner gewohnten Betrachtungen und damit verbundenen (Verlust)Ängste, Vorwürfe und Schuldzuweisungen liegt.

Ob er sich alsdann dieses Wissen zu nutze macht, sich umorientieren zu wollen, bleibt wie immer seiner Entscheidung überlassen. In der Regel warten jene darauf, dass andere sich bewegen, während die wiederum auch nur auf die „Anderen“ warten – was zu nichts führt.

Niemand braucht auf andere zu warten, da die Aufgabe nicht einfach im Außen und vor allem nicht mit den üblichen Mitteln zu regeln ist, sondern unter Anwendung und Infragestellung des Außen im Inneren: durch Erkenntnis.

Erkenntnis jedoch nicht durch einfache Ableitungen wie: „die anderen sind böse“, „wir müssen kämpfen“ oder „die anderen müssen weg“ usw.

Die dahinter wirkenden Denk- und Verhaltensweisen sind es, um die es geht. Die sind zu ändern, um die Nummer hinter sich zu lassen. Diese zu betrachten, führt zu jener Ursache, die für die Existenz der bisherigen Ordnung verantwortlich ist.

„Ich bin dann mal weg.“

Sicher mag es jene geben, deren Wissen darauf ausgelegt ist, sich ein vordringlich materiell-funktionelles Leben basierend auf Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut zu erschaffen. Sie übersehen jedoch, dass diese Begriffe nur entstanden sind, um wiederum Macht über sie erlangen zu können.

Sie schaffen das „Mein“ und „Dein“ und somit auch das übliche Gezänk und Gezeter, die verdrehte Vorstellung von „Gerechtigkeit“ und den Kampf und Verteidigung der Besitztümer.

Es sind jedoch nur ihnen zugestandene Privilegien, über die sie solange verfügen, solange sie sich der Autorität und ihrer Regelwerke unterwerfen. Das ist Macht durch die Materie über ihre Anhänger.

„Das Eigenthum ist unverletzlich. Es kann nur aus Gründen des öffentlichen Wohles gegen vorgängige, in dringenden Fällen wenigstens vorläufig festzustellende, Entschädigung nach Maßgabe des Gesetzes entzogen oder beschränkt werden.“ Preußische Verfassung

Mit der Aufgabe der Vorstellungen an Eigentum und Besitz verschwindet der eine Teil der Macht durch andere. Es zeigt, dass es nur vereinbarte Glaubenskonzepte sind, an denen festgehalten wird.

Man sieht, es sind „lediglich“ vereinbarte Vorstellungen – Konventionen.

Die weitere Aufgabe liegt – wie gesagt – in der Hinterfragung der üblichen Konditionierungen, die mehrheitlich auf Gefügigkeit, belohnter Fremdbestimmbarkeit und rückwärtsgewandter Lebenseinstellung (Gestern war alles besser) optimiert sind und damit geht die grundsätzlich Existenzfrage nach dem Sinn eines Staates und seiner bisherigen Organisationsform einher.

An diesem Punkt stellen sich nicht nur die vorhandenen Strukturen in Frage, darüber hinaus auch alle „Reichs- und Staatsbetrebungen“ an sich.

Wer sich mit dem Wesen der Vernunft und des Gewissens auseinandersetzt und dies mit der stattfindenden Realität des vernunftvollen und mit Gewissen behafteten Gesellschaftslebens in Vergleich setzt, wird sich der Notwendigkeit des Umdenkens mehr als nur bewusst.

In diesem Zusammenhang machen die einströmenden Flüchtlinge natürlich wieder Sinn, entpuppt sich das „liebe Deutschland“ als ein Moloch aus Realität verweigerndem „so tun, als ob“ und der Vorstellung nur arbeiten und Geld verdienen zu müssen, während alles ignoriert wird, was diese beiden Angewohnheiten in Gefahr bringen könnte.

Um es mal mit biblischen Worten auszudrücken: „Dämonen“ und „Engel“ sind lediglich die personifizierte Überzeichnung menschlicher Denk- und Verhaltensweisen, die entweder für oder gegen das Leben stehen. Sie schaffen Täuschung und das Wahre.

Beide zusammen wiederum – aus der Sicht des Menschen – sorgen dafür, dass er sich entwickeln kann. Denn in der Täuschung steckt alles, was man zur Entwicklung braucht – und zwar durch ihre Infragestellung und herausfiltern der darin enthaltenen Verdrehung – bei gleichzeitigem Erkennen eines Teils der „Lösung“.

Jetzt wird der Teufel, der diese Verdrehung in allen Lebensbereichen symbolisiert, zum notwendigen Mitspieler der eigenen und somit auch der gesellschaftlichen Entwicklung – auch bei der Gestaltung und Reorganisation ihrer Systemstrukturen.

Was das Thema „gehören und besitzen“ betrifft, so entpuppt sich das elterliche Versprechen: „Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir – (und unausgesprochen folgend) – wenn ihr so seid, wie uns das gefällt“, nicht nur als reine „Luftnummer“ und fördert nicht nur den gesellschaftlich-konditionellen Verfall, sondern um die Vererbung gewohnter Unterdrückung.

Wer sich dem Thema Eigentum und Besitz in der Weise nähert, mag sie spaßeshalber mal „gedacht“ wegzulassen, wird auch den Grund für die Existenz von Kriegen erkennen.

Wahrer Frieden hat nichts mit „nur seine Ruhe haben zu wollen“ zu tun. Denn basiert diese gewohnte Haltung auch nur auf einem vertraglich(!) vereinbarten Sicherheitskonzept – das bisher Erreichte (einschließlich der Besitztümer) weiter „sein Eigen“ nennen zu können.

Apropos „Verträge“: sie sind ebenfalls Bestandteil einer künstlichen Überlagerung und stellen Zusammenhänge her, die in der Natur nicht vorhanden sind.
Alles was unter dem Thema „besitzen“, „gehören“ sowie „mein und dein“ verbucht wird – egal ob Mensch oder Sache, widerspricht den Prinzipien des Lebens. Beim Menschen werden diesen durch Vernunft und Gewissen in einer bewusst-authentischen Haltung – also keinem „so tun, als ob“ – verkörpert.

Das „so tun, als ob“ schrittweise zu verlassen, ist der Schlüssel in die Neue Zeit, verbunden mit der Entwicklung von Vernunft und Gewissen, und einem eigenverantwortlichen Umgang mit der Natur, dem Umfeld und sich selbst. Also als Teil des Lebens und nicht der Simulation, in der das „so tun, als ob“ mit Geld belohnt wird während „irgendwo“ mit dieser Einstellung etwas damit gegen die Wand gefahren wird.

Doch davon bekommt der gewohnte Denker nichts mit, er muss ja nur arbeiten und Geld verdienen – nicht zu vergessen, der tägliche Kampf gegen andere, die einem das Erreichte wieder streitig machen wollen.

Damit ist belegt, dass es mehrheitliches Agieren auf Gewohnheiten, Konventionen basiert. Die „Gewalt“ der Veränderung geht also tatsächlich vom Volk und im Kern vom Einzelnen selbst aus und es bedarf nur des Mutes.

Ein Mitnehmen gibt es dabei nicht, sondern nur ein Mitkommen, wenn es darum geht, System und das Prinzip der Autorität und ihre Regelwerke in Frage zu stellen.

Man sieht hier deutlich, dass alles einer ankonditionierten Vorstellung entspricht, die durch Schaffung einer anderen, aus der Alternativlosigkeit herausführt.
Wenn dabei der Zweifel aufkeimt, liegt das nur am ankonditionierten Verhalten nur das zu glauben, was man mit eigenen Händen nach Hause tragen kann – was beweisbar ist.

Gerade diese auf Dinge und Sicherheit reduzierte Anschauung ist die Grundlage eben jenem Verweilens, was durch zunehmend durch mehr und mehr Heulen und Zähne knirschen (Jammern, Klagen, Wimmern, Greinen und sich beschweren sind nur Ventilfunktionen, um den Druck des selbstgeschaffenen Leides Abhilfe zu verschaffen) übertüncht werden soll.

Und damit das erträglich ist, sucht man sich Themen, mit denen man sich weiträumig ablenken, beschäftigen kann – nicht selten auf der Suche nach noch mehr Details von Details. Dies alles statt sich konsequent zu entscheiden und das Bisherige schrittweise bis zur Gänze in Frage zu stellen.

So am Rande: Warum der Einzelne in der alten Ordnung nicht zählt (was auch nur eine Vereinbarung ist), liegt einfach daran, dass sich eine Mehrheit durch Mehrheit selbst „legitimiert“ fühlt, richtig zu sein. Im Grunde genommen verkörpert dies die kollektive Selbsthaltung und selbst geschaffene Alternativlosigkeit.
Auch in dem Sinne, dass zwar lautstark nach Veränderung gerufen wird, während insgeheim gehofft wird, nicht das einzige Arschloch zu sein, was am Ende untergeht.

„Voices callin‘, voices cryin‘
Some are born and some are dyin’“
The Man Comes Around“, Johnny Cash

Wie man es drehen und wenden mag: Das „so tun, als ob“ steht der Entwicklung des Menschen letztlich im Wege und somit der Mensch sich selbst, solange er daran festhält. Passend dazu: „Wer nicht hören will, muss fühlen.“

Was einem dabei hilft, an den gewohnten Verhalten festhalten und diese rechtfertigen zu wollen, ist das geschaffene Feindbild, wobei sich jener, der überall Feinde zu erkennen scheint, sich die Frage stellen mag, ob er im Grunde genommen „nicht ganz dicht“ ist.

Die alte Ordnung nährt sich durch Belohnung fürs Gehorchen, Artigsein, Unterlassen der eigenen Entwicklung und Wegschauen und Bestrafung für Zuwiderhandlungen gegen die Regelwerke der Autorität oder ihrer Infragestellung.

Somit ist „Geld“ (und allem was sich davon ableitet) im Kern kein Ausgleich für getane Arbeit im Außen, sondern für unterlassene Entwicklungsarbeit im Inneren.
Wer also die Absicht hat, das Tor zu durchschreiten, tut gut daran, nicht die üblichen Verhalten an den Tag zu legen, die ihm anerzogen wurden. Er wird damit nur scheitern. Scheitern an sich selbst – bis er umdenkt und sich umkonditioniert.

Dieser Punkt wird jedoch selten erkannt, da vorher alles bisherige Traktieren zu nichts geführt hat und aufgegeben worden ist.

Selbst das übliche Prinzip „vom mehr des selben“ („Jetzt erst recht!“) führt nur schneller an jenen Punkt, wo die Wirkungslosigkeit bisherigen Tuns nur um so offensichtlicher wird. Es sei denn man hat vor sich zu entwickeln und Erkenntnisse aus den Ergebnissen zu ziehen. Der Zinseszins ist im Übrigen das Symbol für das Prinzip „vom mehr des selben“ und führt in seinem exponentiellen Verlauf zum systemischen Zusammenbruch.

Es hat sich herausgestellt, dass auch die Bedingung: „Du muss es so erzählen, dass es jeder versteht“, nur darauf abzielt, einen rückwärtsgewandten Dialog in Richtung der Verbliebenen auf dem Komfortsofa herbeiführen zu wollen, die noch am überlegen sind, ob sie aufstehen oder nur das Fernsehprogramm wechseln.
Jeder ist bei der Infragestellung des Systems gefragt und nicht nur bei der Betrachtung und Bekämpfung der darin(!) beobachteten und stattfindenden Unsäglichkeiten!

Deshalb macht es Sinn, auch die Erfahrungen von anderen zu beachten, um sich so das 1000. Erfinden des Rades zu ersparen. So habe ich das gemacht.
Hinzukommt die Erkenntnis, dass alles was sich bekämpft, nicht weit genug gedacht ist und sich gegenseitig zu Grabe trägt.

Mir sind bisher viele Menschen begegnet, die sehr viel wissen, jedoch nicht wirklich Erkenntnisse und Handlungen (im Sinne ihrer eigene Entwicklung) daraus ziehen, es sei denn um weiter ihren gewohnten Denk- und Verhaltensweisen nachzugehen: die anderen sind die Schuldigen, die Bösen, die… was auch immer.
Wissenssammler zu sein, reicht demnach nicht aus – ebenso wenig zu wissen, was vorgestern im Detail passiert ist und wer wo und um wie viel Uhr zurückgeschossen hat oder welchen Schein es auszufüllen gilt, um endlich „frei“ zu sein.

Sich eine eigene Meinung zu bilden und diese auch im offenen Raum zu vertreten, bedeutet auch das Ablegen der anerzogenen Privat-Maske und damit verbundenes „so tun, als ob“ in der Öffentlichkeit. Wer mutig ist, zeigt sein Gesicht und fügt seine Kontaktdaten dazu.

„Wir stehen alle hinter die… wenn die Kugeln kommen.“

Sich eine eigene Meinung zu bilden hängt davon ab, ob man sich gewohnt mit dem beschäftigt, was einem täglich begegnet oder – wenn man schon erkannt hat, dass sich etwas ändern muss – ob man auch bereit ist, die Dinge in Frage zu stellen.

Auch reicht es nicht einfach aus, eine Meinung nur zu kopieren. Das eigene, trügerische Nicken ist lediglich ein Garant fürs verstehen, jedoch nicht fürs Verinnerlichen. Denn bedeutet Erkenntnis stets Veränderung im Handeln und wie die Dinge betrachtet werden und welche Bedeutungen man ihnen verleiht.

Jener, der überall Krieg und Feinde sieht, meint kämpfen und Widerstand leisten zu müssen, tut gut daran, seine eigenen Denk- und Verhaltensweisen zu hinterfragen – vorausgesetzt, er ist „Herr über sich selbst“ – was bedeutet, er ist in der Lage seine Denk- und Verhaltensweisen infrage zu stellen und zu ändern.

Die wesentliche Entscheidung liegt beim Menschen zwischen unterlassener Entwicklung und Entwicklung und deren Beibehaltung.

Mit dem Schritt zur (inneren) Entwicklung verlässt der Entschlossene das gewohnte System, was nicht einfach nur auf einer Verbesserung der materiellen Ebene beruht.

Das Beobachtete und das Erlebte ist dabei nur so wie es ist. Erst die Art der Bedeutung sorgt dafür in welcher Weise der Mensch damit in Bezug steht.
Der Mensch der alten Ordnung geht davon aus, dass er daran, wie er sich verhält nichts ändern kann. Er weiß nicht, dass man ihm das Verdrängen (unbewusst) anerzogen und er es als „normal“ angenommen hat.

Er lebt noch zu sehr in der Vorstellung, dass andere – vor allem wenn es negativ ist – verantwortlich und schuldig sind. So macht er sich selbst zum Opfer – auch wenn er das nicht hören mag.

Lösungen müssen für ihn – wenn er sie anzunehmen bereit ist, von einfacher und verständlicher Natur sein – was im Grunde eine Aussage über seine eigene Haltung ist.

Klagen, Jammern, Greinen, Wimmern und sich beschweren, sind die einzigen Mittel, die dem „Altsystemischen“ an die Hand gegeben wurden, und diese stellen sich als unwirksam heraus.

„Wünschen dürft ihr euch alles, doch wir entscheiden.“

Es sind die anerzogenen Verhalten, die den gewohnten Menschen in der alten Ordnung einbinden lassen. Diese Verhaltensregeln sind das System selbst, nach denen der Mensch und die Gesellschaft funktioniert. Wo, wenn nicht dort, findet auch die eigentliche Herauslösung aus dem System statt.

Das System der alten Ordnung ist ein rein geistiges Konzentrationslager, was man nicht dadurch verlässt, indem man sich aus den eigenen Reihen nur einen anderen Hauptverantwortlichen für die Baracke wählt und dann glorreich von einer in die nächste Baracke zieht, für die man dann halt einen „Gelben Schein“ oder eine „Verfassung“ benötigt – innerhalb des Konzentrationslagers.

„Ich weiß, ich weiß…“, heißt es meist. Doch reicht es nicht aus nur zu wissen, wenn daraus keine Erkenntnisse, Schlussfolgerungen und veränderte Handlungen abgeleitet werden.

„Ja, einer allein kann doch sowieso nichts machen“, lautet in der Regel das nachgeschobene Argument. Seit wann kann er nicht selbst an sich arbeiten – siehe: oben.

„Ja, aber ich habe doch keine Zeit und muss arbeiten und Geld verdienen“, ist dann das dritte Argument.

Wer meint, keine Zeit zu haben, während auch der Raum um ihn herum immer kleiner zu werden scheint, hat den Aspekt der Schaffung einer Ordnung im Sinne von Freiraum noch nicht realisiert, solange er nur mit der Vorstellung unterwegs ist, nur arbeiten und Geld verdienen zu müssen.

Das gewohnte „Entweder…oder-Verhalten“ ist dabei nur eine angelernte nach außen propagierte Scheinentscheidung, während der wesentliche Prozess über den Tellerrand hinaus zu denken, weiter unterbunden bleibt.

Zusammenarbeit kann also in zweierlei Ausrichtung stattfinden. zum einen zur Bewahrung und Verteidigung des bisher erreichten oder zu seiner Infragestellung und damit verbundener (notwendiger) Entwicklung. Das erstes verliert im Wandel zunehmend an Bedeutung.

Worauf also warten?

P.S. Vermutlich ist es die letzte Bastion, der eigene im System als „normal“ angenommene Unglaube.

„The true challenge of man is not in space and time, but in his mind.

Musikalische Untermalung: