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Das Wesen hinter der Entnazifizierung

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Seit langem ist die Information in der Aufklärerszene bekannt, man müsse sich entnazifizieren. Sicher, wenn man sich auf irgendwelche Rechtsgrundlagen beruft und erkennt, was für „eine Nummer läuft“, dann greift man dieses „Rechtsmittel“ zunächst auch auf und macht „Urkunde 146“.
Nichts an diesem Schritt ist verkehrt es ist ein erster Schritt – von vielen weiteren. Auch ich bin ihn – wie viele Kollegen – bereits in 2012 gegangen. Zunächst, wie auch die Kollegen in der Annahme, damit sei der wesentliche Schritt getan. Tschüss „BRD“!

Jedoch diente dieser Schritt vom Prinzip her nur als Signal, dass man die Chose hier nicht mehr mitmacht.
Im Kern benötigt es dazu auch keine Rechtsgrundlagen, den Hintern vom Komfortsofa zu bewegen. Doch zeigt sich, dass der Mensch von vielen Hüllen umgeben ist, die er erst in Frage zu stellen hat. Und so hofft sich die Mehrheit, dass dieser Kelch an ihnen lautlos vorübergeht.

Der „erste Schritt“  hat nicht zur Folge, dass man dann auch seine „Ruhe“ hat. Denn ab da fängt der Spaß erst richtig an. Je mehr so mancher Akteur natürlich in der Materie verhaftet ist, desto schwieriger erscheint für ihn das Unterfangen. Manche fand ich dann nur noch im Modus der Verteidigung ihrer Sichtweisen und ihres Hab und Gutes wieder. Offenkundig war ihnen auch das Neue zu unheimlich – unter anderem weil es einen „Preis“ hat oder möglicherweise einen „Preis“ haben könnte.

Solange sich die Probanden(!) vordringlich im gewohnten Rechtssystem bewegen, führt jedes Traktieren stets nur bis zu einem bestimmten Punkt und wenn dann nicht die größere Überschrift erkannt wird, geht’s nach ein paar Waschmaschinengängen im Kreisverkehr wieder „zurück auf Los“. Das nennt sich dann Regression. (In der Regel kommt dann auch nichts mehr. Gescheitert sind jene jedoch nur an ihren eigenen Denk- und Verhaltensmustern und an der fehlender Bereitschaft, diese in Frage zu stellen. Das System bietet reichlich Szenarien, um daran zu wachsen!)

Die Probanden sind sich im Kern seit geraumer Zeit selbst überlassen und am Ende nur ihren eigenen Programmierungen unterworfen.
Auf der anderen Seite sind jene Betreuungsfunktion auch rechtlich bereits ausgehöhlt. Das sind nur zwei wesentliche Aspekte, die sich aus dem Versuchs- und Entwicklungslabor „Deutschland“ ableiten. Und die Deutschen? Die waren schon immer so – konditioniert, träge, wandlungsträge. Da musste nicht erst etwas „hinzu konditioniert“ werden, damit der Deutsche so „funktioniert“.

Dies verbunden mit der Frage: Ist auch der deutsch sprechende Mensch selbständig in der Lage, sich aus einem System heraus zu entwickeln, also soweit dazuzulernen, dass er die eigentliche Bedeutung und dahinter wirkenden Prinzipien (ohne der gewohnten Nennung von Schuldigen)  nicht nur aus den Jahren zwischen 1933 und 1945 und davor erkennt, versteht und im Sinne seiner Entwicklung lösen kann? Dazugelernt hat er ja bis jetzt nichts – jedoch auswendig gelernt.

Es reicht nicht, ständig nur nach der „Wahrheit“ zu suchen, indem man anderes als Lüge entlarvt. Damit ist die Aufgabe nicht abgeschlossen. Das ist lediglich eine Ist-Zustandsbetrachtung, wo es nicht ausreicht, ein Gestern gegen ein anderes Gestern auszutauschen. Möglicherweise hatte der Bekannte von damals doch recht: „Alte Verhaltensmuster ändern sich nie. Sie sterben immer nur aus.“

Da bin ich echt froh zu wissen, dass ich nicht meine Denk- und Verhaltensmuster bin – soviel zum Thema „Ich“ (Person, Persönlichkeit). auch der Mensch der alten Ordnung verfügt über ein Sein: Ein wenig über sich selbst bewusst sein. Dafür wird er ja auch reichlich belohnt, dass dieser Zustand so bleibt.

„Fritzchen, ich gebe dir jetzt mal zwei Mark, damit du die Oma mal ganz fest drückst. Sag‘ aber nichts deinem Bruder.“ „Oma, das kostet aber extra.“ Jürgen von der Lippe

Der Mehrheit der Aufklärer scheint dieses wesentliche Detail eigenständiger und eigenverantwortlicher Entwicklung des Deutschen entgangen zu sein, während man sich lieber in geschichtlicher Betrachtung verfangen hat oder damit beschäftigt ist, das letzte Puzzleteil einer bösartigen Elite herbeizaubern wollen oder was sonst noch so an Nebenschauplätzen umzugraben gibt.

„Mit dem Denken, aus denen die Probleme entstanden sind, lassen sich keine Lösungen entwickeln. Das fängt bereits mit der richtigen Fragestellung an.“ Einstein 2.0

Ernüchternde Erkenntnisse finden sich in der Regel auch beim „Gelben Schein“, anderen (Schein)Staatsangehörigkeiten, Reorganisationen, Verfassungen oder Gesetzen oder was damit alles in Verbindung steht, vor. Selbst wenn tausende Akteure daran glauben mögen. Das Alte bleibt eben das Alte.
Ähnliches trifft auf staatliche und behördliche Institutionen zu, die nur noch Unternehmen OHNE eigene Wertschöpfung sind. Wer noch nicht den Neoliberalismus erkannt hat, tut gut daran, sich mit der Vernunft zu beschäftigen.

Solange nicht herausgefunden UND verinnerlicht wurde, welche grundlegende(!) Ursache die ganzen Unsäglichkeiten (wahrgenommene Probleme) haben, die liegen auf der konditionellen Ebene des Einzelnen, wird sich fleißig im Kreise gedreht.
In diesem Sinne scheint aktuell kaum jemand wirklich daran interessiert zu sein, dass sich etwas ändert – wohl weil so mancher darauf wartet, dass sich „woanders“, „irgendwer“ oder „etwas anderes“ erst einmal ändern „muss“ – nicht selten „weg muss“ (Anmerkung: was nur ein Verdrängungskonzept ist).

Das wird natürlich nichts, wenn überall Schuldige gesucht werden, noch reicht es in der Kiste der Geschichte nach Lösungen zu wühlen, während der Infragestellungsprozess und die Hinterfragung stets auftretender, ähnlicher Phänomene ausbleiben.

Um es kurz zu fassen: Alles was sich im Rahmen des positiven Rechts bewegt, findet innerhalb der alten Weltordnung statt, deren Grundprinzipien als Wesen die Fremdbestimmung(!) in sich tragen. Deshalb wäre ein „souveräner Staat“ nur eine Luftnummer, damit innen die alte Nummer geschoben werden könnte. Denn dadurch wäre nur wieder die Lernträgheit der Masse gefördert, was im Sinne der Neuen Zeit „abträglich“ ist.

„Lernen. Entwickeln. Wachsen.“

An dieser Stelle kann ich nur empfehlen, nicht dem Glauben zu verfallen, dass sich durch irgendeinem Stück Papier oder – wie ich das heute beiläufig las – einer Rückforderung irgendeines „Deutschlands“ etwas ändert, wenn das „Innere der Forderer“ konditionell auf Gestern ausgerichtet ist.

Das Motto lautet: „Zurück in die Zukunft“ und nicht: „Zurück in die Vergangenheit“.

Nicht nur der deutsch sprechende Mensch hat seine ihm am nächsten stehende Lebensaufgabe noch vor sich: Die Infragestellung des Systems und damit verbunden, seine es erzeugenden Denk- und Verhaltensmuster.

P.S. Treffen sich zwei Neandertaler, sagt der eine: „Gestern war alles besser.“ Der andere schaut: „Was ist denn „Gestern“?