Denken Sie gerne um?
Haben Sie schon mal einen dahinfließenden Fluss erlebt, der sich über jeden Stein und Widerstand aufregt und dagegen ankämpft?
Der Mensch verließ die Natürlichkeit und Obhut des Lebensprozesses, als er sich der Versuchung der Macht und damit verbundener Bedingtheit hingab.
Ab da wuchs seine Nachkommenschaft unter dem Fehlen bedingungslosen Gebens und bedingungslosen Empfanges auf und wurde durch bedingtes Geben und bedingtes Empfangen ersetzt.
Ich schreibe das, weil die Aspekte gewohnter Nationalorientierung und Abstammungsarien auch nur davon abgeleitet sind, ebenso wie die Bestrebungen nach einem gelben Schein, einem Rechts- und einem Geldsystem und allem, was darüber hinaus mit in Zusammenhang steht.
Es ist mittlerweile auffällig, dass der Mehrheit wieder die Vorstellung einer sicheren und vor allem souveränen Nation durch den Kopf geht, zumal der Verfallsprozess derartiger Denkmuster unübersehbar ist und bereits vor über einhundert Jahren seinen sichtbaren Anfang nahm.
Denn das „Ich“ ist listig und will sich im Kern nicht verändern, weil es nur einmal für sein Umdenken bestraft wurde.
„Lügen ist jenes Verhalten, sich gegen Veränderung selbst und andere zu täuschen, um das Gewohnte beibhalten zu wollen.“
So wird sich lieber in retroischen (von: retro) Vorstellungen bewegt und die alten Muster patriotischen Verhaltens und Tugenden herausgekehrt (sowie Wertvorstellungen, die den Menschen selbst ausmachen, jedoch in der alten Weltordnung zum Großteil nur gelebte Worthülsen darstellen.).
Das erscheint alles auch vollkommen richtig, solange eines dabei außer Acht gelassen wird: die eigenen Denk- und Verhaltensmuster in Frage zu stellen, die zu einem System führen, was man gleichzeitig im Außen zu bekämpfen versucht.
Das Heraufbeschwören nationalisiertem Gedankengutes, um sich letztlich wieder damit einhüllen (einhöllen) lassen zu wollen, als anzustrebende „Endlösung“ gehandhabt, scheint den meisten dabei nicht bewusst zu sein, dass es um weit mehr geht, als nur das Übliche.
„Hülle, Hölle,“ J.-P. Weber, Gelsenkirchen
Während sich die Welt langsam ändert, versucht der Deutsche weiterhin an seinen alten Mustern kleben bleiben zu wollen – besser noch: Er versucht sich in der fortgeschrittenen Art der Rückbesinnung – das Vorgestern auch noch praktizieren zu wollen. Es mag hart klingen: Im Sinne des globalen Wandels stehen (nicht nur) seine Denk- und Verhaltensmuster diesem im Wege.
Dabei verwechselt er Notwendiges mit Überflüssigem – besser: längst Überholtem – ein übliches Gebaren, seines gewohnt konditionierten „Ichs“.
Warum ich nicht näher darauf eingehe, ruft bei dem einen oder anderen Leser eine gewisses unbefriedigt sein hervor.
Das geschieht mit Absicht, um ihn dazu zu bewegen, konstruktiv darüber nachzudenken – besser: darüber hinaus zu denken, was wiederum einen Infragestellungsprozess der eigenen Sichtweisen erfordert.
Zurückkommend auf das eigentliche Thema, basiert das System auf einem anfänglich noch natürlichen Zustand, der durch eine implementierte Fremdbestimmung künstlich verlängert wird:
Der Mensch kommt mit zwei Bedarfen zur Welt: einem natürlich geistigen und einem natürlich selbstmateriellen, sich auf diesen beiden Ebenen entwickeln zu wollen.
Er wird in eine Struktur hineingeboren, die eine von außen kommende Versorgung und Entwicklung zunächst erforderlich macht.
Doch durch die auferlegte Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir dies gefällt“, wird diese Natürlichkeit künstlich verlängert und so gelangt er in die Fremdbestimmung, die aus der Gewohnheit heraus als „Gott gegeben“ hingenommen und alsbald auch als vollkommen normal akzeptiert wird – einschließlich der in ihm weiter wirkenden Unvernunft.
„Die Fremdbestimmung wird durch die Methoden Kontrolle, Belohnung für systemgerechtes Verhalten und Bestrafung für die Abkehr vom „systemgerechten Verhalten“ aufrechterhalten – solange er ihr Vorhandensein und die Ursache ihrer Existenz nicht in Frage stellt und damit auch die innere Autorität des „Ichs“ – dem „kleinen Bruder““
Auf diese Weise ist dafür gesorgt, dass die anfänglich noch natürliche Unvernunft im jungen Menschen über die Fremdregulierung künstlich verlängert wird, getragen von Fremdliebe, Fremdbewusstsein, Fremdwertgefühl, bedingte Zugehörigkeit und Fremdvertrauen – alles stets unter dem Aspekt der Beibehaltung der alten Ordnung – und meist ohne selbst darüber nachdenken zu wollen.
„Willst du nicht mein Bruder sein…“
Die gesellschaftlich tolerierte Unvernunft ist ein Wesenszug der alten Ordnung und damit verbunden, auch ihre Betreuung und nach Möglichkeit auch ihre Aufrechterhaltung – denn darauf baut sich auch das weltweite Geschäftsmodell auf.
An dieser Stelle offenbare ich mich als Systemkritiker in der Sache an sich und tue dies auch mit Freude.
Gegen konstruktive Systemkritik kann keiner etwas haben, da sie sowohl den Wandlungswilligen und den Wandlungsbeständigen zum Weiterdenken anregt.
Und dass ich auf dem richtigen Weg bin, liegt in der Tatsache, dass ich nun als „Terrorist“ gehandhabt werde!!! Uhuhuh… Ich fühle mich jedoch geehrt.
Sowohl die hartnäckig Verbliebenen, wie auch die im Außen die Veränderung Fordernden, unterscheiden sich im Kern nicht wirklich.
Denn das einhergehende Phänomen der Feindbildprojektion, welche zur Wahrung und Bestätigung der eigenen „Ich-Existenz“ benötigt wird, offenbart den eigentlichen Charakter der Akteure.
„„Da die anderen so sind, muss ich auch so sein“, ist in der Regel ein Opferverhalten sich NICHT seines eigenen Verstandes zu bemächtigen und obendrein noch eine selbstgewollte wechselseitige Gleichschaltung und Selbsthaltung. Der Mensch, als Opfer seiner eigenen Konditionierungen.“
In abgeschwächter Form findet sich in der Regel das übliche Verdrängungsverhalten, was sich aus der Beibehaltung und Verteidigung der eigenen „Ich-Programmierungen“ heraus ergibt.
Denn der Mensch erschafft die Welt aus seinem Inneren heraus – auf Basis seiner Konditionierungen, also Programmierungen (abgelegt in seinem Ich), die über die Art des Umgangs mit erlangten Wissens entscheiden. Und solange er sich mit diesen Programmierungen nicht beschäftigt, beherrschen sie ihn.
„Die erste Hierarchie ist das Ich, was über seinen Menschen selbst herrscht, solange er sich nicht damit beschäftigt.“
Wie wichtig es auf einmal wird, sich selbst kennen zu lernen und erkennbar, dass „das System“ nicht irgendwo ist und Verändeurng nicht einfach „woanders“ eingefordert werden kann.
Das Bestreben – auf diesem Blog dokumentiert – ist soweit gediehen, dass selbst politisch motivierte Ideologien nur noch als unterschiedlich gestaltete Etiketten desselben Weines „Alte Weltordnung“ erkennbar sind. Die obersten Trennungsknoten. Gleiches gilt für konventionell-traditionelle Religionen, die sich die Hierarchie als Organsiationsform zu eigen machen.
Gleiches gilt für mehrheitliche, parteipolitische Engagements, die nur auf die Erhaltung der sich im Wandel befindlichen Strukturen nach gewohnten Wählerwillen abzielen, sich in der Regel nur mit Symptomen und schuldigen Verursachern beschäftigen und auf der anderen Seite nur den Willen zur Fortsetzung des Komfortsofas bekunden.
„Schuldzuweisung ist das gesellschaftlich anerkannte Betäubungsmittel gegen den geistigen Wandel und dient dem Erhalt längst überholter Denk- und Verhaltensmuster. Sie ist wie eine Droge, die zunehmend gesteigert werden muss, um dem Wandel zumindest illusorisch entfliehen zu wollen.“
An dieser Stelle ist auch verständlich, dass der Druck in Form geistiger Presswehen innerhalb der alten Ordnung zunehmen wird!
Denn Gewohnheiten sind einfach nur Gewohnheiten und es bedarf keiner schriftlichen Verfassung, um den geistigen Zustand einer Gesellschaft in Papierbeton gießen zu wollen, während man besser über fundamentale Veränderungen nachdenken sollte.
Der Mehrheit scheint noch nicht gewahr geworden zu sein, dass es um weitaus mehr, als nur das Übliche geht – mehr, als um „Adliges“ aus der Konserve.
„Adliges?“ „Ja: von gestern.“
An alten Dingen (beharrlich) festhalten zu wollen, statt sie in Frage zu stellen, um alsdann das Morgen zu gestalten, auf diesen Grundfesten baut die alte Weltordnung auf.
BRD, Deutsches Reich, Bundesstaaten und Königreiche verkommen im Wandel zu subatomaren Nebenerscheinungen, ebenso wie Nationalitäten und allem(!) was damit in Verbindung steht. An alles, was der Mensch bisher künstlich geschaffen und daran geglaubt* hat oder zu glauben* meint, löst sich in diesem Wandel auf.
*im Sinne gewohnt daran festzuhalten und nicht im Sinne seiner Infragestellung – seiner konsequenten Infragestellung.
Wer jetzt einen Schritt weitergeht, wird erkennen, dass es weder um die Wahl des einen noch des anderen geht.
So stelle ich die Frage: „Sind Sie schon bereit für das Morgen?“
Dass es genüge, innerhalb der Regelwerke der alten Ordnung (Ich-Programmierungen) nur ein anderes Hüllengebilde ins Leben rufen zu wollen, stellt sich die Frage, ob jene wirklich wollen, dass sich etwas ändert.
Spätestens an diesem Punkt fallen alle bisherigen „Staatsbemühungen“ in sich zusammen, gerade weil sie auf den konventionell-traditionellen Konzepten der alten Ordnung aufbauen – die es jedoch in Frage zu stellen gilt!
„Gut, dass es im Kern nur die Ich-Programmierungen betrifft.“
Denn es herrscht weiträumiger Irrglaube darüber, man müsse nur genug „Masse bilden“, um die Rechtsmäßigkeit für etwas „erwerben“ zu wollen, wenn die fundamentalen (da steckt „mental“ drin) Denk- und Verhaltensmuster dahinter die gleichen wie bisher sind und wieder nur das Alte erzeugen wollen.
„Alles was sich dem Wandel in den Weg stellt, gelangt ins Malwerk der Geschichte.“
Die alte Ordnung geht viel tiefgreifender, als dass man ihr mit ein paar Rechtstricks und –kniffen, Gelben Scheinen, Bestallungsurkunden, Staatsgründungen und Verfassungen zu Leibe rücken könnte, die nur auf den Grundfesten der alten Ordnung aufbauen. Das gilt ebenso für die BRD- wie auch die sogenannte Reichsbürger-Szene – und im Kern nahezu alle anderen Staaten auf diesem Planeten!
Was mir aufgefallen ist, dass viele wissen, dass es im Kern um „gesellschaftlich tolerierte Unvernunft“ geht, die sich als ein System erzeugendes Verhalten offenbart, jedoch selbst dieses Wissen nicht nach außen tragen.
An dieser Stelle auch der Hinweis, sich über die Verhalten der Feindbildprojektion und der Schuldzuweisung eindringliche Gedanken zu machen.
Da ich mehr oder weniger den ganzen Tag sehr konzentriert den Dingen nachgehe und sehr viel Freiraum habe, gingen irgendwann Gedanken so weit, dass es mehr Sinn macht, den ganzen alten Kram komplett über Bord zu werfen und so sind auch die meisten Themen aus der „Szene“ diesem Infragestellungsprozess zum Opfer gefallen, da sie der Verfassung der alten Ordnung entsprachen.
Ich schreibe das hier auch aus dem Grund, weil ich selbst mit einigen bekannten Szenengrößen in den letzten Jahren gesprochen habe, wo sich auf der einen ein sofortiges Einvernehmen über die Notwendigkeit des Umdenkens ergab, später von jenen jedoch weiter das Übliche über ihre Kommunikationskanäle nach außen propagiert wurde.
Erst vor kurzem hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Polizisten, der mir ebenfalls die Thematik der gesellschaftlich beibehaltenen und tolerierten Unvernunft als Systemgrundlage bestätigte. Und auch erkennbar, dass er sich lieber damit arrangiert, statt darüber aufzuklären.
Die Existenz der Polizei beruht einzig und allein auf dem Vorhandensein der gesellschaftlich tolerierten Unvernunft und damit verbundener gesellschaftlich mangelnder Selbstdisziplin (Selbstbeherrschung) – und man weiß über diese Dinge Bescheid.
Es macht Sinn, das eigene Fühlen, Denken und Handeln am Leben auszurichten und nicht an einem abstrakten Namen, der für einen Staat steht, der für gewöhnlich nur das Etikett eines gesellschaftlichen „Meta-Ichs“ repräsentiert und für Abgrenzung sorgt.
Zeit zum Umdenken.
P.S. Ich freue mich sehr auf die Neue Zeit.
Musikalische Untermalung: „Taking a Stand“, Henry Jackman