maskenpflicht
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Der auf den Grund geht, gehorcht sich selbst

Lesezeit: ca. 13 Minuten

Nachfolgendes Schreiben ist die hier veröffentlichte Antwort einer Bekannten, als Reaktion auf die E-Mail „Maskenpflicht“ sowie „Wichtige Informationen“ der „Blote Vogel Schule – Freie Schule nach der Pädagogik Rudolf Steiners“. Wem es gefällt, mag es auch eine Art Musterschreiben sein.

Werte Frau Sxxxxxxx, werte Teilnehmer der Konferenz,

mit Unwohl habe ich Ihre E-Mail „Maskenpflicht“ gelesen – auch was das Thema „Attest“ und einhergehende „Beobachtungen“ angeht, erinnert dies mehr an gegenseitiges Bespitzeln. Wenn dies nur schon alles wäre.

Wer bei „Corona“ genauer hinschaut wird erkennen, dass sich die Gesellschaft wieder einmal hat „aufs Glatteis führen“ lassen und übt sich wieder einmal mehr in gewohnter Gehorsamsbereitschaft gegenüber ihren (Da)Vorgesetzten.

„Also vier von fünf, wird den wird diese Krankheit mehr oder weniger spurlos vorbeigehen. Sie haben wirklich vielleicht nur leichte Schnupfensymptome. Manche werden eben gar keine Symptome haben. Das liegt daran, dass es eigentlich gar keinen Erreger gibt… Lothar H. Wieler, 13.03.2020 (https://youtu.be/9-KEC0FRZFk), ab 10:30 min

Nach Möglichkeit soll jeder mitmachen – am besten ohne Widerworte. Wer nicht mitmacht, wird mit „Corona-Leugner“ oder „Verschwörungstheoretiker“ betitelt, was allerdings nur zwei Begriffe (der Unterdrückung) sind. Stigmatisieren nennt sich das.

Wem fällt da schon auf, dass die gesellschaftlich als „normal“ deklarierte Gehorsamsbereitschaft die Grundlage für einen „gutgehenden“ Faschismus ist?

Wird dies, um keine Repressalien zu erleiden, stillschweigend hingenommen?
Sollte man zu Zeiten Hitlers nicht bei den Juden (Menschen mit jüdischem Glauben) kaufen, so wird dem „Nicht-Maskenträger“ heute nichts verkauft.

Offenkundig, dass nicht nur der Deutsche die letzten 75 Jahre nichts dazugelernt hat, wirft man einen kurzen Blick in die Welt.

Dass ein Mensch an „Corona“ sterben soll, kann man nur in dem Moment tatsächlich beweisen, wenn man den „Täter“ beim Tun erwischt, was jedoch sehr unwahrscheinlich ist. So kann man höchstens von Indizien oder von Vermutungen sprechen. Was in der Regel in den Medien erscheint, sind somit nur Behauptungen, mit denen die Masse „gelenkt“ wird. Und was der Vorgesetzte sagt, ist Gesetz.

„Es ist gefährlich dem Volke zu sagen, daß die Gesetze nicht gerecht sind, denn es gehorcht ihnen nur, weil es glaubt, daß sie gerecht sind. Deshalb muß man ihm gleichzeitig sagen, daß man ihm gehorchen muß, weil sie Gesetze sind, wie man den Vorgesetzten gehorchen muß, nicht weil sie gerechte Leute, sondern weil sie Vorgesetzte sind.
Wenn es gelingt, dies verständlich zu machen und daß hierin die eigentliche Definition der Gerechtigkeit besteht, dann ist man jeder Auflehnung zuvorgekommen.“ (Blaise Pascal, 1623-1662, Fragment Nr.326) Zitat aus „Der verborgene Pascal“ von Theophil Spoerri, Seite 133)

Wer sich schon mal mit dem „Milgram-Experiment“ auseinandergesetzt hat, dazu gibt es ein Taschenbuch vom „rororo-Verlag“.
Der interessierte Leser wird nicht mehr so begeistert sein, was in der Beziehung zwischen anerzogener Gehorsamsbereitschaft und Autoritäten so alles zu Stande kommt, denkt man einfach mal an die Konzentrationslager im Dritten Reich, in denen Menschen zu Tode gekommen sind – und anderswo in der Welt.

Ende der 70er Jahre setzte sich der französische Film „I, wie Ikarus“ mit dem Thema „Gehorsamsbereitschaft und Autorität“ auseinander, dem auch das „Milgram-Experiment“ zugrunde liegt.

„Sind viele ihrer Testpersonen bis 450 Volt gegangen?“ „Im Durchschnitt leisten 63% der Testpersonen unbedingten Gehorsam. Das heißt, dass sie das Prinzip des Experiments voll akzeptieren. Damit will ich sagen: Sie gehen bis 450 Volt.“
„Das würde also bedeuten, dass auch in einem zivilisierten Land, mit einer liberalen und demokratischen Verfassung, zwei Drittel der Bevölkerung, ohne zu fragen und ohne zu überlegen alle Befehle ausführen würden, die sie von einer übergeordneten Macht bekämen.“ Dialog „Staatsanwalt Henri Volney mit Prof. David Naggara“, I wie Ikarus, 1979

So kann man heute von Alltagsfaschismus sprechen, der sich in der ganzen Welt ein Stelldichein gibt, den man auch in Ihrer E-Mail deutlich erkennen kann. Selbst dann, wenn Sie dies von sich weisen oder verharmlosen mögen. Es gibt dafür keine Gutheißung.
Denn genau das ist damit beabsichtigt, damit man immer mit dem Finger auf die Vergangenheit zeigen kann – denn da war es ja „viel schlimmer“.

„Nehmen Sie einmal den Fall eines Völkermordes. Da beschließt ein eiskalter Diktator fünf sechs Millionen Männer, Frauen und Kinder umbringen zu lassen. Dafür braucht er doch mindestens eine Millionen Komplizen. Mörder und Henker. Wie macht er das, dass man ihm gehorcht?“
„Indem er die Verantwortung auf viele Leute verteilt. Ein Diktator braucht einen funktionierenden Staatsapparat. Das heißt, er braucht Millionen von kleinen Funktionären, von denen jeder eine anscheinend eine unbedeutende Aufgabe wahrzunehmen hat. Und jeder von ihnen wird diese Aufgabe ausführen – mit Kompetenz – und ohne Bedenken. Und niemand wird sich klarmachen, dass er der millionste Teil eines grausamen Verbrechen ist.
Die einen werden die Opfer verhaften. Sie haben nur den Befehl ausgeführt, jemanden festzunehmen. Andere verantworten den Transport in die Lager. Und dabei haben sie nur ihren Beruf als Lokomotivführer ausgeführt. Und der Lagerkommandant, der die Pforte hinter den Opfern zuschlägt, tut seine Pflicht wie ein gewöhnlicher Gefängnisdirektor.
Natürlich werden die Mörder und Henker am Ende der Kette besonders ausgesucht. Aber den einzelnen Gliedern der Kette macht man den Gehorsam so einfach wie möglich.“ Dialog „Staatsanwalt Henri Volney mit Prof. David Naggara“, I wie Ikarus, 1979

Das „Corona-Szenario“ ermöglicht der Gesellschaft, über ihr gehorsames Verhalten reflektieren zu können, damit sie erkennt, woran sie „gewohnt“ mitwirkt.

Wie ein faschistisches System entsteht, zeigt auch der Film „Die Welle“ sehr anschaulich, der auf einer wahren Begebenheit basiert. Die „Blote Vogel Schule“ führte vor geraumer Zeit dazu auch ein Theaterstück auf.

Allerdings scheint es in der Realität selbst keinem aufgefallen zu sein, was aktuell „am Laufen“ ist, was lediglich einem Mangel an Selbstreflektion entspringt.

Nicht wenige Menschen werden es wieder verharmlosen – aus Angst vor Repressalien. Es wird weiter fleißig verdrängt, was eine Erscheinungsform eben jener klassischen Erziehung ist, die die Gehorsamsbereitschaft hervorbringt – ebenso wie die Feindbildprojektion.

Nun bedarf es zu wissen, dass diese Repressalien sich stets auf wohlwollend überlassene Privilegien einer Autorität beziehen, die jederzeit wieder aberkannt werden können.
Anders nennt man sie „Grundrechte“, die eingeschränkt oder gar aufgehoben werden können.
Damit dies funktioniert bedarf es zunächst den Glauben zu implementieren, dass man so etwas wie Privilegien „hat“, die in der Regel mit Macht, „Sichteinlagen“ und mit Zahlen bedrucktes Papier, Eigentum, Besitz, Hab und Gut zu tun haben – sowie dass einem etwas oder jemand gehören würde. Das Leben selbst kennt all diese Begrifflichkeiten nicht.

„Was machen wir jetzt mit dem Verräter? Was sollen wir mit dem Verräter machen?…Baumbach, sag’ du! Na los, sag’! Du hast ihn doch auch hier hochgebracht.“

„Klar, weil sie es gesagt haben.“

„Weil ich es gesagt habe. Ja? Und würdest du ihn auch töten, wenn ich es dir sage? Wir können ihn ja auch erhängen oder enthaupten.
Oder vielleicht foltern wir ihn, dass er sich zu unseren Regeln bekennt. So was macht man nämlich in einer Diktatur. Habt ihr gerade bemerkt was hier passiert ist?
Könnt ihr euch noch erinnern, was für eine Frage letzte Woche noch im Raum stand? Ob so etwas wie eine Diktatur bei uns noch möglich ist? Das war genau das…Faschismus.
Wir alle haben uns für etwas besseres gehalten, besser als alle anderen. Und was noch viel schlimmer ist, wir haben alle, die nicht unserer Meinung waren, aus unserer Gemeinschaft ausgeschlossen. Wir haben sie verletzt. Und ich will nicht wissen, zu was wir noch alles fähig gewesen wären.“ „Rainer Wenger“ (Jürgen Vogel), Die Welle, 2008

Erfolgreiche Unterdrückung durch anerzogenen Gehorsam sind wesentliche Merkmale und Grundlage eines faschistischen Systems.

Die „Blote Vogel Schule“ ist eine Freie Schule nach der Pädagogik Rudolf Steiners. Doch machen sich ihre Vertreter selbst zu wenig Gedanken um das, was sie nach außen zu vertreten versuchen. Und sicher ist sie nicht die einzige Schule, die davon betroffen ist.

Es ist eine die gesamte Gesellschaft betreffende Aufgabe – die allem vorangeht.

„Wenn Sie zum Teil eine gewisse Scheu haben sollten vor all den Welten, von denen Sie hier gehört haben, wenn Sie vielleicht denken, es wäre doch besser, von all dem nichts zu wissen, so bedenken Sie, daß das dasselbe ist, als wenn der Vogel Strauß seinen Kopf im Sande versteckt, denn die Sachen sind ja da!
Und befreien können Sie sich niemals dadurch, daß Sie die Augen verschließen, sondern nur dadurch, daß Sie die Dinge kennenlernen. … Erkenntnis und Wahrheit sind die Mittel, um frei zu werden.“ Rudolf Steiner, „Natur- und Geistwesen, ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt“, GA 98, 1. Aufl. 1983, Vortrag „Einflüsse aus anderen Welten auf die Erde“, Stuttgart, 11. Febr. 1908, S. 210

Hat man erst einmal erfasst, dass sich der Mensch ein System schuf, was sich gegen das Leben und somit auch gegen ihn selbst richtet, ist die Maske nur der Ausdruck für die Unterdrückung des Lebens, welches sich u. a. durch die so vergewaltigte Seele des Menschen zum Ausdruck bringt.
Der Mensch – gelenkt durch seine gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, im Rahmen der Fremdbestimmung, weiß nicht, was er tut.

„Was die Lüge mit der Seele macht oder was der Körper dann macht,wenn die Seele es nicht ausbaden kann, sollten die Menschen langsam begreifen. Wenn der Mensch sich selbst belügt, fragt man sich wofür – für aus dem Nichts geschaffenes Papier, daß jederzeit wieder für ungültig erklärt werden könnte?“ Rudolf Steiner, „Die Wahrheit heilt“

Mit diesem Brief sage ich – Susanne Schwender – ganz deutlich: „Stopp, so kann und so darf es nicht weitergehen. Dieser Zustand lässt sich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.“

Zwischen damals und heute besteht vom Prinzip her kein Unterschied. Schließlich soll am Ende keiner sagen können, er habe ja (mal wieder) nichts davon gewusst.

Für Wahrheit und Weltfrieden.

In Erinnerung an die weiße Rose

P.S. „Der auf den Grund geht gehorcht sich selbst; Unwissenheit tut was ihr diktiert wird.“ Thomas Paine

Verteiler:
Blote Vogel Schule
Kultusministerium NRW
Landesregierung NRW
Arbeitsgemeinschaft der Freien Waldorfschulen in NRW

Der Brief wird ebenfalls im Internet veröffentlicht.

Mitgeführte Dokumente:
Kopie der E-Mail „Maskenpflicht“