Der Wunsch nach Frieden
(v1.1, Nachtrag) Zunächst etwas „Aufregendes“. Ab und zu kriecht das „Corona-Gespinst“ unter seinem „Medienstein“ hervor, und so manche meinen, demnächst wieder Masken tragen zu dürfen oder zu müssen.
Dabei wird die Impfung auf der einen Seite als „erlösendes Allheilmittel“ ver- und gekauft und auf der anderen Seite schlichtweg als Versuch einer absichtlichen Bevölkerungsreduktion bewertet.
Was beide Lager jedoch miteinander vereint: Es hängt zum einen vom Glauben des Einzelnen ab: Die einen aus Angst vor Leid und Tot, die anderen in der Vorstellung, auf lange Sicht möglicherweise „praktikabel entsorgt“ zu werden. Die Haltungen unterscheiden sich prinzipiell nicht: Sie sind durch ihr Verhalten Teilnehmer der alten Ordnung.
Mitunter wird sogar von „Genozid“ gesprochen. Komisch, dass da niemand Strafantrag beim Internationalen Strafgerichtshof stellt. Woran das wohl liegt?
Nach „Corona“ folgte das „Ukraine-Szenario“ und als das nicht mehr zog, ging es in den „Nahen Osten“. Dem System ist vollkommen gleich, egal wie viele Menschen dabei zugrunde gehen, solange es sich selbst weiter erhalten kann.
Was die Mehrheit dabei gemein hat: Es wird alles betrieben, um damit den Systemstatus weiter aufrecht zu erhalten, indem man im ersonnenen Gegner den Feind zu erkennen meint, den man jedoch nur in sich selbst herumträgt, das „Ich“, als der Feind selbst – während sich die erhabene Riege im Hintergrund einig ist – egal ob „Osten“ oder “Westen“ oder sonst wo… auf einer Kugel.
Wenn man jedoch erkennt und begreift, dass niemandem etwas, jemand oder gar das Leben gehört, dann spielt das alles keine Rolle mehr.
Doch gerade die Vorstellung, dass einem etwas, jemand oder gar das Leben gehören, was man möglicherweise wieder verlieren würde, bildet die Grundlage für alle Konflikte.
Wenn bei einem solchen Tamtam auch noch der Aspekt der individuellen Entwicklung von allen Seiten verdrängt wird, im Glauben, man müsse ja erst alle „Probleme“ lösen (die jedoch nur Symptome sind), dann drehen sich die „Gläubigen“ (aus Untertanen und ihren Herren) nur im Kreise.
Hat man das für sich erkannt, dann kann man das Tamtam hinter sich lassen und sein eigenes Ding machen.
Die wesentliche Herausforderung findet sich in der Beziehung des „Ichs“ (als Etikett für die Denk- und Verhaltensmuster) zu „seinem Menschen“, der von ihnen beherrscht wird. Gerade diese Form der Beziehung ist zu überwinden und kann nur durch den Einzelnen selbst überwunden werden.
Siehe dazu das „Gleichnis von Esau und Jakob“ und nachfolgend dem Esau-Segen… und neuzeitlich:
„Ich wollte Macht, um meine Feinde zu vernichten. Ihr habt mir Macht gegeben, um meine Dämonen zu vernichten. Und um zu leben mit den Gesetzen der Natur.“ „Wir entkommen niemals unseren Dämonen, Mordo. Wir lernen nur, um uns über sie zu erheben.“ Dialog aus Dr. Strange, 2016
Der gewohnte Mensch, der sich für seine Person hält und für gewöhnlich im Haben erzogen wurde, damit er der Vorstellung hinterherläuft, durch haben etwas zu sein, ist nicht „Herr über sich“ und fremdbestimmbar, da er notfalls dafür bezahlt, damit es ihm auch weiter gehört oder es – notfalls bis aufs Blut verteidigt, wenn es ihm jemand zu nehmen versucht. Ein solcher Mensch ist nicht frei, solange er davon ausgeht, dass ihm etwas gehört.
„Betrachten Sie den Krieg eher als ein Konzept, nicht als Menschen, die Menschen töten, sondern eher als Unfrieden. Der Tod ist ein Zustand des Körpers, Krieg ein Zustand des Geistes.“ „Father Whiteleather“, Horsemen, 2009
Einmal mehr, dass es lediglich eine Kopfangelegenheit jedes Einzelnen ist, was natürlich voraussetzt, dass man wieder „Herr über sich“ zu sein vorhat oder lieber in der Rolle des „Verderbten“, der nach oben buckelt, nach unten tritt und gern mit dem „Finger der Schuld“ seine Feinde zu adressieren weiß.
„Durch das Erfinden eines äußeren Feindes erschaffen wir uns gewöhnlich reale Feinde. Und das wird dann zu einer realen Gefahr für das „Ich“, obwohl es auch dessen Schöpfung ist.“ Dr. Peter Fonagy, PH. D., FBA, Revolver, 2005
Der im Gegenüber ersonnene „Feind“ ist dabei – wie gesagt – eine Erfindung des eigenen „Ichs“, als der Feind selbst. Wenn man diese Aussage mit der üblichen Vorstellung gegenüberstellt, findet man in der so entstehenden Gegensätzlichkeit auch den Mechanismus der Infragestellung. Einfacher geht es, wenn man sich die entgegengesetzte und die gewohnte Vorstellung nebeneinander notiert.
Dies nur mal um zu erkennen, dass es genügt, mit sich selbst und Schritt für Schritt Frieden zu schließen, was dazu das Bewusstsein über den Unterschied zwischen Mensch und Person benötigt, was mit es mal „eben gelesen“ zu haben nicht getan ist.
Das ist auch der Grund, warum ich keine Seminare oder Sonstiges anbiete, weil es um die individuelle Entwicklung und nicht um eine standardisierte Vorgehensweise geht, die man nur oft genug einem unwissenden Publikum vorzubeten bräuchte. So am Rande.
Frieden im Außen, also gewohnt in Form eines (beabsichtigten) Friedensvertrages, ist jedoch begleitet vom Versuch, die gewohnten Denk- und Verhaltensmuster, die typisch für das System (Anmerkung: die Denk- und Verhaltensmuster des Menschen) sind, nur weiter beizubehalten, also alles vom Prinzip her beim Alten zu belassen – einschließlich der Option, notfalls dem „anderen“ mal wieder die Schuld zuweisen zu können, wenn der Vertrag gebrochen wurde. So ein Vertrag bietet zudem viel Spielraum für Manipulation durch Dritte.
Letztlich ist so ein Vertrag nicht nur künstlich, sondern darüber hinaus nur ein wertloses Papier, da die Waffen für gewöhnlich nur etwas weiter hinten im Schlafzimmerschrank deponiert werden, da man dem Gegner im Grunde ja doch nicht trauen kann, während am nächsten Tag dem gewohnten Tamtam aus arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben unverhohlen nachgegangen und mit dem alles dann weiter finanziert wird.
Dies im Glauben, dass Geld, Arbeit, Ressourcen, Produkte und Dienstleistungen etwas wert seien – nicht zu vergessen: die vielen Schulden und Zinsen. Zudem dient so ein Vertrag nur der Symptombekämpfung.
Der gewohnte Mensch weiß nicht, dass er sich über das von ihm Geschaffene nur selbst versklavt, selbst dann, wenn er dafür etwas bekommt, was ihm – anerzogen – wertig erscheint, damit er das kaufen kann, was ein anderer produziert hat, der genauso denkt usw. usf.
Letztlich interessiert es kaum jemanden, dass sich die arbeitende Bevölkerung gegenseitig und selbst „die Butter vom Brot nimmt“.
„Man kann Macht über andere Menschen ausüben, solange man ihnen etwas gibt. Nimmt man einem Menschen aber alles, dann hat man seine Macht über ihn verloren.“ Aleksandr Solzhenitsyn
Dabei muss man sich alles nicht erst wegnehmen lassen, um diesen Zustand zu erreichen. Es reicht lediglich die Haltung gegenüber den „Dingen“ zu ändern, die man sonst gewohnt „sein Eigen“ nennt oder ein Anrecht darauf zu haben meint. Man kann es sogar von sich aus forcieren. Dazu braucht es jedoch des Vertrauens (alternativ: Trauen) zu sich und zum Leben.
Einmal mehr, dass man das in Seminaren weder lernen noch vermitteln kann.
Nachtrag: Vielleicht habe ich es nur übersehen, doch kommt das Thema Frieden in diesen Tagen doch recht kurz. Scheinbar gibt es zu viele „Friedentaube“.
Treffen zwei Friedenstauben mit ihren Ölzweigen aufeinander, sagte die eine: „Ich will den Frieden bringen!“ „Nein, ich“, entgegnet die andere.