Die fünf Fragen vom Selbstbetrug
Bin vorhin im offenen Raum unterwegs und stolpere über einen Beitrag, der sich hervorragend für einen Brückbau eignet. Der Beitrag heißt „Wählen – Ja, Nein?“ und ist hier im Original nachzulesen. Ich gehe in Ausschnitten kurz darauf ein.
Im Beitrag werden diese fünf Aussagen gemacht:
- Wir sind Teil eines Systems, dem systemrelevante Regeln zugrunde liegen.
- Es gibt Ausnahmeregeln – die nicht für jeden gelten
- Ein System kann nur(!) von außen verändert werden.
- Abstimmungen innerhalb des Systems dienen dem Erhalt desselben.
- Das System kann nicht verlassen werden.
Zu 1.: Ja, das ist stimmig, und um es gleich auf den Punkt zu bringen und bevor hier wieder fleißig in der Beschuldigungs- und Verantwortlichenliste herumgewühlt wird: Das System, was gerne und aufgrund mehrheitlich vordringlicher Außenorientierung (mit eingebautem „Verdrängungsbeschleuniger“) „woanders“ gern gesucht wird, befindet sich in jedem konventionell konditionierten Menschen – in seinem „Ich“, was sozusagen der Behälter für Denk- und Verhaltensmuster des Menschen darstellt.
Da der Mensch glaubt, er sei(!) sein „Ich“, wird er solange von seinem „Ich“ „unterjocht“, solange er sich nicht mit seinen Konditionierungen auseinandersetzt – solange „funktioniert“ er nach seinem „Ich“.
Der Mensch hat(!) jedoch ein „Ich“, was ihn in die Lage versetzt, sich selbst ändern zu können und das ist der Ausgang aus dem System und der konditioniert-tolerierten Unmündigkeit – indem sich der Mensch selbst(!) umkonditioniert.
In der Masse wird es erst richtig interessant. Das „System“ beruht in seiner Gesamtheit auf dem Produkt(!) (keine einfache Ansammlung) vieler gewohnt gleichgeschalteter „Iche“, die sich zu einem „Großen Bruder“ zusammenfinden.
Zu 2.: Es gibt unvernünftig aufgewachsene Betreute und unvernünftig aufgewachsene Betreuer – kompakt ausgedrückt.
Zu 3.: Ja, das stimmt auch, indem man sich unter Punkt 1 angerissen, auf den „inneren Weg“ macht. Das hat auch nichts „Esoterisches“ oder „Spirituelles“ im klassischen Sinne an sich, sondern ist der eigene Infragestellungsprozess. Denn das Außen ist dazu da, um sich so in Frage zustellen. Denn im Außen ist das, was mit dem Inneren in einer untrennbaren Wechselwirkung steht. Änderungen im Inneren führen zu Änderungen im Außen.
Zu 4.: Wer wählt, gibt seine Verantwortung ab und sucht sich nur seine Betreuer aus, die ihn dann „formschön“ versorgen sollen. Solange man wählt, erkiert (von erkoren) man sich selbst seine Autorität und schafft sich so seine Vorgesetzten und die Hierarchie, als organisatorischer Ausdruck der eigenen Unmündigkeit.
Die Hierarchie als „Widersacher“ der natürlichen Ordnung. Und was „Widersacher“ auf Hebräisch heißt, kann ja jeder mal selbst „googlen“.
Zu 5.: Der Punkt 1. gibt einige Hinweise auf den Ausstieg, nur das „Ich“ des Individuums versucht sich mit allen möglichen Ausreden davor zu schützen, da das Verlassen mit seiner Umkonditionierung einhergeht. Es geht… in jedem Fall. Es ist ja schon… nur nicht bei den Meisten, die am „Kämpfen“ und im „Widerstand“ sind, weil dies lediglich zwei Verhaltensmustern von vielen eines „Ichs“ ist, was sich gegen Veränderung an sich zu wehren versucht.
Erkannt, worin die eigentliche Aufgabe besteht?
P.S. „Ja, aber die anderen…“, zählt nicht und ist nur eine Ausrede.
Musikalische Untermalung: „The Games“, Patric Doyle, Brave