Die Leidensfähigkeit der Deutschen und ihre Überwindung
(v1.0*) Eingestreute „Fake News“ sind schon was Besonderes, um auf der einen Seite den Druck und auf der anderen Seite die Unsicherheit noch weiter zu steigern.
So eine „Nachricht“ ist mir das erste Mal bewusst aufgefallen, als jemand auf Facebook verbreitet hat, die Behörden würden mittlerweile alle Geburtsurkunden ungültig machen. Die Info war zuvor auf keinem der Aufklärer-Blogs zuvor aufgetaucht.
Das bedeutete natürlich, dass die selbsternannten „Reichsbürger“ auf diese Weise nicht mehr an ihre 16 Mrd. Euro schweren Strohlmann-Konten kamen. (Anmerkung: Dabei kann man die Geburtsurkunde immer wieder ausdrucken. :-D)
Und wie heißt es so schön? Alle sprechen über „Reich“, aber keiner hat Geld.
Sofort habe ich darüber einen amüsanten Beitrag geschrieben. Der FB-Verteiler beschwerte sich sofort darüber, dass ich ihn zum „Reichsbürger“ gemacht hätte, was er jedoch durch seine Veröffentlichung bereits selbst erledigt hatte.
Natürlich war er schwer beleidigt, doch spielte das keine Rolle, beleidigt war nur sein „Ich“ über die übergestülpte Rolle als „Reichsbürger“.
Das Spielen mit der Unsicherheit der Massen funktioniert nur deshalb so gut, weil kaum jemand aus der Masse über den ihn in der Familie „anerzogenen Tellerrand“ zu schauen wagt.
(Anmerkung: Und je lauter das Klagen und meist damit verbundene Forderung nach „gerechten Vorgesetzten“ wird, um so mehr sieht sich so mancher in der gleißenden Rolle des Retters oder des zu Rettenden.)
Viel zu sehr wird sich an das „alternativlos“ erscheinende Rollenspiel gekrallt, was die Darsteller aus Pro- und Antagonisten auf beiden Seiten in einem geistigen Nullsummenspiel wie auch in einer geistigen Vergangenheit gefangen halten lässt.
Jener Vergangenheit, der die meisten erst gar nicht zu entfliehen bereit sind, sondern ihr „Heil“ in einer bereits lange davor vergangenen Vergangenheit zu finden versuchen.
Sie können nur deswegen nichts dafür, weil ihre eigenen Denk- und Verhaltensweisen sie das glauben lassen, begründet damit: weil es ja schon immer so war.
Auf der Tür des eigenen Kopfknastes steht: „Gestern war alles besser“, während ein Tag vorher das Gleiche darauf geschrieben stand. Das gleiche Prinzip findet sich auf einem Schild in der Kneipe: „Morgen gibt es Freibier.“
Der gewohnte im Gestern verhaftete Denker: nicht selten auch besorgt um sein Morgen, damit er auch da noch „kraftvoll zubeißen“ kann, während er im Jetzt außer Stande zu sich selbst zu finden. Das kann nichts werden.
Gut, wenn man dies bei sich selbst erkennt und daraus die entsprechenden Konsequenzen, in Richtung eigener innerer Entwicklung, zieht.
Doch dazu braucht es etwas, von was sich der Gewohnte – anerzogen – abgewendet hat oder im Rahmen der Entsprechung abgewendet „wurde“. Den Glauben und das Urvertrauen an das Leben selbst, wie dies in seiner Kindheit mal der Fall gewesen ist, bevor er das „familiäre Programm für innergesellschaftliche Entsprechung“ absolviert hat.
Vielleicht findet sich ja noch jemand in der Erlöser-Rolle, den man dann, weil ein Haufen Leute ihre Verantwortung weiter abzugeben meint, diesem ihre Stimme gibt, ihn so künstlich erhebt, damit er für die sich so Unterwerfenden, wieder die „Kohlen aus dem Feuer holen“ soll, damit die für alternativlos gehaltene „Luftnummer gewöhnlicher Abgrenzung“ (im Kern die Suche nach Schutz (vor der eigenen Veränderung)) weiter gehen kann. Schließlich machen es ja alle so und dann muss das „richtig“ sein.
Denn wenn es nicht so weitergeht, wie bisher, sieht so mancher bereits den Rückfall in ein dunkles Mittelalter, was jene jedoch bereits durch ihren Mangel an Urvertrauen zum Leben zum Ausdruck bringen. Na, wer sagt’s denn.
Die „Vergangenheitsgläubigen“ sind jene, die irgendwann damit beginnen, nur noch zu erzählen, was sie früher mal alles bewerkstelligt haben, während sie irgendwann selbst dabei „auf der Strecke“ geblieben sind und versuchen, diesen Erfolg mit den gleichen Denk- und Verhaltensweisen wiederholen – besser: aufrechterhalten zu wollen.
Glaube und Hoffnung auf die Rückkehr des Gestern, lässt den Gewohnten in einem so geschaffenen Wartezustand verharren, nicht wissend, dass er so die Rolle des Opfers seiner eigenen Denk- und Verhaltensweisen annimmt. Dabei lehnt er alles ab, was seinen gewohnten Vorstellungen abträglich ist und wird so zu seiner eigenen Vergangenheit.
Ein Jack Russel Terrier verfolgte einen Fuchs in einen zusammengestürzten Abwasserkanal, während der Hund gleichzeitig wieder zurückgerufen wurde.
Der Hund geriet so in einen inneren Konflikt zwischen seinen Instinkten und dem anerzogenen Verhalten, gehorsam zu sein. Der Unterschied zum Menschen sollte also sein, dass er wieder „Herr über seine Denk- und Verhaltensweisen“ wird.
„Das Warten auf einen Bus, dessen Fahrer man stets selbst ist, macht demnach keinen Sinn.“
Der Zustand „hochgelebter“ Vergangenheit ist dabei nur ein anerzogener, weil es in der Kindheit „besser“ war, auf das zu „hören“ und was einem vorgegeben wurde. Sicher mag der eine oder andere hier widersprechen wollen, weil er sich auch da in einer kämpferischen Opposition gesehen hat oder sieht.
Alles Neue wird allzu gern abgelehnt, wenn es nicht mit den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen und damit zu erwarteten „Vorteilen“ vereinbar ist.
Irgendwann, wenn eine Gesellschaft durch das Tor ihres selbstgeschaffenen Leides gegangen ist, es dabei genug selbst entschiedene Opfer gegeben hat, wird der eine oder andere erkennen, dass es besser gewesen wäre, doch mal „die Ohren zu spitzen“, statt nur das Alte wiederholen zu versuchen, während es gleichzeitig seine Bedeutungshoheit verloren hat.
(Anmerkung: Das geht irgendwann soweit, dass es einfach nur noch ums Dagegensein geht, selbst wenn sich dabei argumentativ widersprochen wird, als Phänomen eines erkennbaren, inneren Konfliktes.)
Klassische (konservative) Politik hört sich zwar gern alles Alternative an, reagiert jedoch nicht wirklich darauf. Das liegt auch daran, dass auch die Bevölkerung, der sich die Politik – in Erwartung erzählter Befriedigungen – nur allzu gerne zu befleißigen versucht, ebenfalls einer konservativen Haltung unterliegt, die nicht selten durch eine Bestrafung oder Abschauen beobachteter der Verhalten in der Kindheit „angenommen“ wurde.
„Unsere Welt folgt einer naturgegebenen Ordnung, und wer versucht sie umzukrempeln, dem wird es schlecht ergehen.“ „Haskell Moore“, Cloud Atlas, 2012
Ich mag Ihnen an dieser Stelle sagen, „so schlecht“ geht es mir nicht wirklich.
Irgendwann hat sich der gewohnte Denker entschlossen nachzugeben, um lieber ein angepasster, mitunter ängstlicher bis feiger Höriger des Systems zu sein oder zu einem bewussten Fürsprecher der alten Ordnung zu werden, der nur noch zwischen den beiden Rollen Untergebener und Erhabener zu differenzieren vermag – auf der Suche nach „gleichgesinnten Mitstreitern“.
Die Belohnung dieser Denkweise und damit verbundener Wertvorstellungen sorgen dafür, dass er sich „fleißig“ im Kreise aus „Gewinn und Verlust“, „Gewinnen und Verlieren“, „Gut“ (was ihm zuträglich erscheint, mehr des Selben) und „Böse“ (was er als abträglich empfindet, verdrängen des Selben) bewegt, während er sich meist geistig mit der Ansammlung von Informationen beschäftigt, um sich so von „Anderen“ unterscheiden zu wollen oder diese damit zu beeindrucken versucht, während er die Sinnhaftigkeit seine geistigen Handelns (meist in der Form des auswendigen Aufzählens) keinen Moment in Frage stellt.
Doch geht es weder darum, nur „gegen“ etwas zu sein, oder reichlich Gewimmer an den Tag zu legen, um bei der Opferung nicht der Einzige zu sein.
„Gemeinsames Leid, ist doppeltes Leid.“
„Gemeinsam sind wir stark“, beweist einmal mehr, dass es nur genug Auswahl bedarf, der man sich dann zur gegebenen Zeit wieder „entledigen“ kann. Wenn man nur gemeinsam stark ist, bedeutet das im Umkehrschluss, dass der Einzelne nichts ist, was wiederum die Frage aufwirft: Was geschieht, wenn viel Nichts zusammenkommt?
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich von der gewohnten Problem behafteten Nachrichtenschau und damit verbundener einseitiger Problemorientierung zu verabschieden, in der sich nur allzu gern „gesuhlt“ wird, weil man so nicht der Einzige ist.
Der problemorientierte Kreisverkehr existiert solange, wie man nur die eine Seite der Medaille betrachtet – besser: diese als einzig und alternativlos erachtet.
So manche Akteure vermuten, dass hinter mir jemand anderes stehen würde, der mich dafür bezahlt oder – wie mal jemand schrieb – mir erlaubt, so ungefährliches Zeug zu schreiben. Da ist nur eines… das Leben selbst. Wer Zweifel hat, kann mich ja mal besuchen.
Die Aufgabe besteht darin, in sich selbst ein Fundament zu entwickeln, was auch einer Alternative würdig ist und das hat nicht einfach etwas damit zu tun, einen prinzipiell gleichen Gegenpart zu bilden, wo letztlich nur auf die gewohnten Denk- und Verhaltensweisen zurückgegriffen wird.
Wer sich derweil im „Partei- und Staatsgründen“ zu üben meint, oder noch von „Rechtsstaatlichkeit“ träumt, während er Ungerechtigkeit (an der Gesellschaft) beobachtet, dieser er fast „heroisch“ anmutend zu widerstreben versucht, führt sich im Rahmen des vom Menschen künstlich geschaffenen Rechts nur selbst aufs Glatteis – in der Hoffnung auf Gerechtigkeit (im Näheren: die Gerechtigkeit gerechter Vorgesetzter).
Häufig geht es darum, aus der anerzogenen Gehorsamsbereitschaft heraus agierend, gewohnt einen „gerechten“ Vorgesetzten erwählen, um das eigene „Machtvakuum“ damit auffüllen zu wollen.
So gibt es auch jene, die sich selbst als „gerechte Vorgesetzte in spe“ sehen, was in der Regel damit verbunden ist, sich später in einer gewissen Aufmerksamkeits- und Machtposition zu bewegen. Es gibt jedoch keine „gerechten Vorgesetzten“ wenn die Herausforderung darin besteht, sich im Geiste der Brüderlichkeit zu begegnen.
Anmerkung: Wenn Ihnen an dieser Stelle ein abwertender Gedanke durch den Kopf geht, wissen Sie damit auch selbst, wo Sie stehen.
Man ist auch dann kein „gerechter“ (Vorgesetzter), wenn andere nur allzu gerne die Rolle des benachteiligten Opfers spielen (was ihnen nicht bewusst ist), was vorsorglich schon mal die Hand aufhält oder über seinen Mangel zu klagen weiß, der sich in der Regel durch einen Mangel an „Geldmitteln“ zum Ausdruck bringt – während beide dem mit Zahlen bedruckten Papier zu huldigen versuchen.
Über die erreichte (Macht)Position über das allseits beliebte Machtinstrument „Geld“, und was für andere „Gut und Richtig“ sein soll, darüber bestimmen zu können, um im Rahmen der Entsprechung, die gewohnte, wohlwollende Vergabe von Privilegien weiter zu betreiben.
In der Regel sind jene selbst ein Unterworfener ihrer erfahrenen Erziehung, die sie auch nur bei sich selbst „regeln“ können, jedoch meist beruflich oder „materiell“ zu übertünchen versuchen.
„Jemand der meint, dass ihm ETWAS gehört, wird im Moment der Notwendigkeit nicht davor zurückschrecken, dass ihm notfalls auch JEMAND gehört.“
Karrierestreben, um etwas zu sein, beruht auf der erlebten, jedoch irrigen Aussage, dass man erst einmal „was werden müsse“, wenn man arbeiten geht und Karriere macht, also um etwas zu werden, was die Eltern bereits waren oder wollten.
Um es mal so auszudrücken, wer in seinem Leben keine Ordnung hat, wie sollte er in der Lage sein, über die Ordnung der anderen zu befinden?
Wer selbst noch unter der Fuchtel der Fremdbestimmung aufgewachsen noch unterwegs ist, kann den gewohnten Denkern versprechen, was er will. Die Position, die er „über andere“ zu erreichen versucht, ist nicht wirklich seine „Befreiung“, sondern nur eine Selbstablenkung von seiner eigenen, notwendigen inneren Entwicklung.
„Der Mensch, der „Herr über sich selbst“ ist, wird nicht mehr „Herr über andere“ sein mögen.“
„Zwei Millionen Jahre haben wir damit verbracht, einfach am Leben zu bleiben. Wir töteten Tiere, um nicht zu verhungern, bauten uns Unterkünfte, um nicht zu erfrieren und bekämpften unsere Feinde, um zu beschützen, was uns gehört.
Heutzutage gehen wir Jobs nach, die keine Bedeutung für uns haben, und unsere Abende verbringen wir vor dem Fernseher, der uns sagt, wir sollen „online“ gehen, um Dinge zu kaufen. Dinge, die wir nicht brauchen. Wir benutzen Geld, was wir nie sehen oder anfassen und das uns versklavt.
Wir haben die reale Welt gegen eine imaginäre ausgetauscht und das macht uns verrückt.“ „Es macht uns aber auch zu einer zivilisierten Gesellschaft.“ „Nein. Wir wurden zu „Amerika*“.“ Dialog „Gabrielle Joubert“ mit „Bob Partridge“, „Condor“, 2018
* trifft auch auf alle anderen (Rechts)fiktionen zu, die sich als „Staaten“ bezeichnen oder anderen Fiktionen.
„Stadt Fulda is located in Fulda, Hessen, Germany and is part of the US Municipal Governments Industry. Stadt Fulda has 316 total employees across all of its locations and generates $21.21 million in sales (USD). There are 30 companies in the Stadt Fulda corporate family.“ Text von Dun & Bradstreet
„Ich sage euch: Wir haben gar keine Bundesregierung. Wir haben…Frau Merkel ist Geschäftsführerin einer neuen Nichtregierungsorganisation in Deutschland. Das ist,.. das ist, was sie ist.“ Sigmar Gabriel, 2014
„Tatsächlich aber sind die europäischen Völker ihre Staaten, ihre nationalen Volkswirtschaften, sind alle Unternehmen, von der Entwicklung der Welt, von der ich sprach, auf das Stärkste berührt. Sie wissen es nur noch nicht. Sie haben es nur noch nicht verstanden…“ Helmut Schmidt anlässlich der Verleihung des Preises zum Westfälischen Frieden, 2012