Die letzte Festung
„Der Heilige Gral zu Roslin liegt versteckt.
Zum Schmuck der Meister Kunst ihm beigestellt.
Von Kelch und Speer das Tor ist wohl bedeckt.
Zuletzt sie ruht im Schutz der Sterne Zelt.“
(Zitat aus: Der Da Vinci Code)
Seit ich hier in Köln bin, geistert so ein Thema um mich herum, was förmlich darauf drängt, niedergeschrieben zu werden. Da spielt selbst der Karneval keine Geige mehr.
Doch bevor man etwas „zu Papier“ bringt, gilt es wie immer die Augen aufzumachen und sowohl stattfindende wie auch nicht selten weit zurückliegende Situationen und Erlebnisse aufmerksam zu beobachten.
Man will ja auch nicht in eine der gewöhnlichen, polarisierten Kisten geworfen werden.
Wer jedoch etwas Polarisierendes darin feststellen mag, sei darauf hingewiesen, dass es sich nur um eine emotionale Reaktionen konditionierter und gesellschaftlich anerkannter Verhaltensmuster handelt (Nicht selten absichtlich von mir gewollt. Hust, hust.). Denn ein erhöhter Blutdruck, die vermehrte Ausschüttung von Adrenalin und erhöhtes Herzklopfen sorgen für mehr Aufmerksamkeit.
Wir haben gerade 10 Grad und noch vor einer Weile war ich kurz beim Karnevalszug. Mir kam spontan der Gedanke an „altrömische Gewohnheiten“ und ich ging dann wieder zurück. Beitrag schreiben. Besser.
Wir haben es in den nachfolgenden Gedanken mit zwei Ebenen zu tun, die Ebene der Polarisation und die Ebene der Prinzipien, besser ausgedrückt: der Prozessmuster.
Das Thema, was mich letzter Zeit vermehrt beschleicht, handelt vom Weiblichen und vom Männlichen, was darunter verstanden wird und was unter anderem dazu beiträgt, warum die Dinge bisher so waren, wie sie waren.
Da wird immer davon gesprochen, die Männer müssen! das Weibliche mehr in sich zulassen und die Frauen müssen! stark sein.
Beobachtet man das sich daraus ergebende Getümmel aufmerksam, bleibt die Gewissheit, dass es sich nur um eine kindliche Phase innerhalb des stattfindenden Lernprozesses handelt.
Frauen, die dann das Wort kämpfen und „aufs Maul hauen“ in den Mund nehmen, und alles versuchen zu kontrollieren, wo es nur geht – einschließlich des Außenvorlassens systemverändernder Informationen. Bewahren um jeden Preis. Bei Männern ist dies nicht viel anders.
Da gibt es Männer, die das Weibliche mehr mit dem Weibischen verwechseln oder sich in ihrer gewohnten Machorolle zu suhlen wissen. Es gibt auch andere. Aber ich mag keinen Roman daraus machen.
Ich lege absichtlich den Finger in die Wunde. Es gibt noch viel mehr Erscheinungen.
Es gibt auch jene, die alles nehmen, wie es ist… bis man diese einmal antriggert, wo sie ihre eigentliche Grenze haben. Dann kommt Bewegung ins Spiel. Ein Mobilé, was bisher auf „stand-by“ war.
Da gibt es jene, die funktionieren einfach nur. Man schaut ihnen in die Augen und doch schlafen sie. Man spricht mit ihnen und sie nehmen nicht wahr.
Man findet Frauen, die beim Wort „Tun“, sofort nervös in Richtung Ausgang schauen und Männer, die beim Wort „Gefühl“, bereits den nächsten Schubkarren Beton anrühren.
Da verstehe ich, warum sich Frauen zu spirituellen Veranstaltungen treffen und dort von der Praxis! der Spiritualität sprechen… und Männer lieber an die Arbeit gehen, um „unter sich“ zu sein. Mein Kollege meint dazu, dass sich daraus auch die Jagd ergeben hat. 😀
Ich habe auch schon spirituelle Männer erlebt, in leere Augen schauend oder jene spirituell-euphorischen Hektiker.
Ich liebe sie alle.
Doch alles wird anders. Ein Glück. Es berührt jeden. Und wenn dies erkannt ist, hört es auch auf, dass ständig nur kleine Brötchen gebacken und kontrolliert werden, während man das „Große Ganze“ aus den Augen verloren hatte.
„Liebe ist nur dann wirksam, wenn sie in eine sinnvolle Handlung gebracht wird.“ Und das gilt für alle. Was bin ich froh.
Und warum hat es bisher nicht funktioniert? Weil die Mehrheit mit dem einseitig konditionierten Prinzip des Empfangens, Nehmens, Erhaltens und Bewahrens, dem Weiblichen Prinzip noch herumläuft. Und warum ist das so?
Der mit der Verantwortung abgegebene Prozess der Vernunft und des abgegebenen, natürlichen Lernprozessen sorgten dafür, dass sich alles „ganz von allein“ in ein unvernünftiges Miteinander aus Haben, Besitzen und sichern verwandelte, dies aufgrund bedingter Liebe. Als gesellschaftlich vereinbarte Konvention. Macht und Kontrolle basieren auf einseitiger Konditionierung des weiblichen Prinzips. Steuern ist somit „erzwungenes“ Geben.
An dieser Stelle haben beide die Aufgabe, dies durch Liebe zu sich selbst, das weibliche Prinzip und das männliche in eine Harmonie zu bringen. Dabei spielt die Vernunft (als Regelprozess zwischen Geben und Nehmen) eine zentrale Rolle – geführt von der Intuition. Wer sagt, dass Intuition ein weibliches Prinzip ist? Weil man den Männer vorenthielt? Unbewusst.
Für Männer beginnt die eigene intuitive Führung beim Handeln und bei den Frauen das eigene Tun durch Intuition. Beide nach dem Prinzip der Vernunft. Und auf diese Weise braucht es keine keiner Fremdkontrolle mehr. Weder beim Mann noch bei der Frau. Das kann man alles erlernen.
Es geht um die Sache, die man tut, mit dem Gefühl, was man mit sich führt.
Denn es wird keine starke Frau hinter dem starken Mann mehr geben. Nur Seite an Seite kann dies geschehen, wenn beide das weibliche und das männliche Prinzip jeweils in sich harmonisiert. Und sich auf diese Weise so selbst vervollständigen.
Und so fallen auch viele der wahrgenommenen gesellschaftlichen Unzulänglichkeiten weg.
Dann hört es auch auf, dass Frauen darüber entscheiden, wer wie spirituell ist und was richtig sei, und Männer, nicht selten nur Erfüllungsgehilfen ihrer „virtuellen Mütter“ sind, für deren Liebe sie alles bereit sind zu tun.
Männer, die sich die Frau zur Mutter machen und umgekehrt. Beides Erscheinungsformen desselben Prinzips fehlender Harmonie es eigenen männlichen und weiblichen Prinzips, beides meist unbewusst geschehend, weil man das Geistige einst aus der Gesellschaft verbannt hat.
Da hört es auch auf, dass Männer gegenüber Frauen gewalttätig sind, wenn erkennbar ist, dass alle sich selbst und somit ihrem Umfeld die Liebe vorenthielten.
Denn ein Opfer macht sich selbst zum Opfer, weil es durch dieses Verhalten an Liebe und Aufmerksamkeit gelangen will, während es sich selbst die Liebe vorenthält und der Täter auf seine Weise um die Liebe kämpft.
Beide Täter und Opfer in sich selbst. Weitergebend. Die Hierarchie manifestierend. Wie lange gedankt Ihr dies also noch tun zu wollen? Jetzt ist die Zeit, dies aufzulösen. Und man wird sie daran erkennen.
Ein Verhalten, was sich ebenfalls von Generation zu Generation weitertrug, wo die Mutter einen Moment dem Kinde die Liebe vorenthielt und der Mann unbewusst nach dem „Füße unter dem Tisch-Muster“, den neuen Sklaven gesellschafltich-vertraglich festmachte – als Spätzünder.
Gerade weil es Opfer gibt, gibt es Täter. Mitleid ausgeschlossen. Weiterdenken angesagt.
Ein Spruch auf Facebook, hatte mich das erste Mal auf diesen Sachstand hingewiesen und warum das Ganze so nicht funktioniert.
Es ging um die Aufgabe des indianischen Mannes, der seine Frau beschützen soll, und sie ihm den Weg zur Spiritualität weist.
Bereits mit diesem Satz konnte man jenes Wunschdenken erkennen, sich hinter einem starken Mann platzieren zu wollen. Und das kann nicht funktionieren. Denn auch die Frauen, besser die Wesen im weiblichen Körper haben ebenfalls die Aufgabe sich in diesem Bewusstwerdungsprozess anzupassen.
Warum ist das so?
Erfahrungen haben gezeigt, dass die Verlockung der Kontrolle über Wissen, Können und die Fähigkeit des Tuns eines Mannes, die Frau sich „hinter“ den Mann gern stellen lässt.
Da braucht man auch keine Verantwortung zu tragen. Man hat ja nichts getan. Und wenn es nicht funktioniert, hat man immer noch jemanden, dem man die altbewährte Schuld geben kann.
Und wenn der Mann nicht mehr „funktioniert“ wirft man ihn weg. Und umgekehrt ist es genauso. Das liegt wohl daran, dass man jenes gerne instrumentalisiert, um das nutzen zu können, was man in sich nicht zu entwickeln versucht.
Männer sehen sich natürlich gerne in der Rolle des „Beschützers“, weil sie die Frauen beeindrucken wollen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das schließt die Erschließung von Land und Gefolge mit ein. Man sieht wohin das führt.
Die Verführung der Führung und umgekehrt.
Es geht jedoch nicht darum, dass sich der Mann wie eine Frau benimmt und umgekehrt, sondern es geht darum die beiden Prinzipien von geben und nehmen in sich in eine eigene innere Harmonie zu bringen.
Die geschlechtliche Trennung bei Körper ist lediglich eine Art materielle Ableitung der Prinzipien von Geben und Nehmen, um als Wesen die gemeinsame körperlich-geistige Verschmelzung zu erleben. Gemachte Erfahrung.
Und da die Mehrheit auf „nehmen, bewahren und bekommen und kriegen“ konditioniert wurde, weil die geborenen Kinder von einer Frau zur Welt gebracht werden, hat(te) sie bisher die eigentliche Macht über jedes Wesen auf diesem Planeten.
Zeit die Kelche mal mit den Speeren zusammenzubringen, dann erlebt man sicher neue, starke Resonanz zwischen den Menschen. Vielleicht auch die Basis eines neuen Miteinanders.
Zum Nachdenken:
Was bitte schön, ist jetzt noch das Ego?
Welche Ursache haben die sieben Todsünden?
Und warum es keiner zehn Gebote bedarf.
P.S. Es geht nicht um Männer oder Frauen, sondern um Harmonisierung der Prinzipien Weiblich und Männlich in jedem selbst.