Die Letzten werden die Ersten sein
Vorwiegend wird sich noch über die Unsäglichkeiten des Systems und seiner „Verfechter“ und deren Handlungsergebnisse aufgeregt – wobei diejenigen, die sich vorwurfsvoll darüber beklagen dadurch selbst noch Teil des Systems sind, da vordringliche Problemorientierung mit „muss weg…“-Mentalität und Beschweren zu keiner wirklichen Lösung führt – nicht ausreichend ist.
Dabei werden Lösungen in den Raum geworfen, die sich in der Regel durch den Willen, andere auf der klassisch-politischen Ebene ersetzen zu wollen zum Ausdruck bringt, wie dies z.B. durch Gemeindereaktivierungen, Gründung von Staaten, Reorganisation von „Bundesstaaten“, „Bundesstaat Deutschland“, „Königreich Deutschland“, „Republik Freies Deutschland“, „Freies Deutschland“, Wiedererstarkung des nie untergegangen „Deutschen Reichs“ (nur der Glaube daran ist bei einigen nicht untergegangen) oder die Preußen-Aktivierung usw.) der Fall sein soll.
Alles vom „System gelenkte und erzeugte Ablenkungen. System? Sie wissen noch was „das System“ im Kern ist? Ihr „Ich“, und es erzeugt „das System“.
Dabei handelt es sich bei solchen Gebilden, wie auch bei dem kritisierten Bestehenden, nur um künstliche Überlagerungen, fiktive Länder, fiktive Personen und auf sie wirkende fiktive Regelwerke – wie die „Anderen“, denen man ihren Glauben an ihre Regelwerke in Abrede stellt. Ein künstliches System, was das Leben täuschend echt… nur vortäuscht.
Allein der Glaube und damit verbundenes Handeln, lässt diese geistigen Werke „real“ werden. Mit Hilfe des Handelns findet das Geistige und damit verbundener Glaube in die materielle Realität. Handeln schafft Fakten. Die Macht des Faktischen. Das trickreiche „Ich“ verbannt den „Glauben“ in die Religion, um die von ihm geschaffene „Realität“, als etwas „Alleingültiges“ deklarieren zu wollen.
Gemeindereaktivierungen, Gründung von Staaten, Reorganisation von „Bundesstaaten“, „Bundesstaat Deutschland“, „Königreich Deutschland“, „Republik Freies Deutschland“, „Freies Deutschland“, Wiedererstarkung der „Deutschen Reichs“ oder die „Preußen“-Aktivierung sind jedoch auch nur fiktive Gebilde, wie die Gebilde der anderen, wie auch „Deutschland“.
„Deutschland“ wie alle anderen Fiktionen, ist lediglich der Name auf einem Etikett für eine kollektives „Ich“ (Meta-Ich), wo sich eine Gesellschaft gegen andere abgrenzt und dort „Teilen und Herrschen“ nahezu aus jedem Individuum heraus wirkt.
„Teilen“ ist ein Verhalten des „Ichs“, so dass möglichst keine, ihn wesentlich verändernden Informationen, wie sie zum Beispiel aus der Wechselwirkung unterschiedlicher Disziplinen heraus geschieht, entstehen und es so zu einem möglichen Wandel kommt.
„Herrschen“ beginnt nicht durch andere, sondern findet sich als „erste Hierarchie“ bei jenem Menschen vor, der an seinen Verhalten festhält, die einst aus der anfänglich „implementierten“ Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“, entstanden sind – abgelegt im „Ich“.
Damit sich das „Ich“ nicht verändern muss, nutzt es die erste Täuschung, indem es dem Menschen glauben lässt, er sei das „Ich“. Der Mensch, als vorgeschobene „Hülle“.
Aus diesem Verhalten „Hüllen“ zu schaffen, mögen Begriffe wie Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit usw. zunächst wohlwollend klingen. Bei näherer Betrachtung stellen sie sich jedoch nur das übliche Hüllen (Worthülsen) dar.
Das Schaffen von Hüllen ist eine Fähigkeit des „Ichs“ und kann man in etwa so vergleichen, dass man sich eine Flasche kauft, dann dafür ein wunderbares Etikette mit wohlklingendem Namen entwirft, und dann auf die Suche macht, den entsprechenden Wein „hineinentsprechen“ zu wollen.
„Willst du nicht mein Bruder sein…“
Über den Zaun blicken
Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, dass die Organisation eines klassischen Staates, also der klassisch-politische Verwaltungsapparat, sich nur von der Wertschöpfungsfähigkeit einer ihm unterstellten Bevölkerung (die ihn auch noch gewählt hat) ernährt, während er selbst jedoch nicht direkt dem klassischen Wettbewerb ausgesetzt ist – besser: war, siehe Verunternehmung der klassischen Staaten mit Hinweis auf die Rede von Helmut Schmidt (ab 1:20min).
Das Ganze funktioniert auch nur solange, wie in den Familien die Obrigkeitshörigkeit in die jungen Menschen „implementiert“ wird durch: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt.“ Davon leitet sich ein fremdbestimmter Mensch ab, der von seiner Kernkonditionierung mit der Gesellschaft gleichgeschaltet (angepasst) wird.
Aus der Fremdbestimmung entstehen die ganzen Institutionen, mit denen wir es heute zu tun haben. Diese führen nicht nur die Fremdbestimmung weiter, sondern auch die damit verbundene Unvernunft des Individuums. Sie wird nach Möglichkeit unter allem Umständen beibehalten, da durch Fremdbestimmung die Selbstentwicklung nahezu ausgehebelt ist, weil der Mensch im Fokus der Entsprechung und Anerkennung durch die Gesellschaft – im Näheren: sein tägliches Umfeld – bestimmt wird.
Durch diese vordringliche Außenorientierung kopiert er allzu gerne fremde Meinungen, um sie als seine ausgeben zu wollen, um im Kern weiter an dieser bedingten Zugehörigkeit festhalten zu wollen.
Durch die oben genannte Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“, kehren sich die Attribute Selbstbestimmung, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein, Selbstliebe usw., in fremdbestimmtes Vertrauen, fremdbestimmtes Wertgefühl, fremdbestimmtes Bewusstsein um, gefolgt von bedingter Zugehörigkeit, bedingter Liebe, bedingter Anerkennung und fremdbestimmten Handeln.
Nebenbei kann sich das, was den Menschen an sich weiter reifen lässt, wie eine sich entwickelnde Vernunft, damit verbundenes Gewissen nicht entfalten, weil es den Wesenskern der alten Ordnung verkörpert und die Unvernünftigen und Gewissenlosen ja betreut werden müssen.
Diese sind dann wieder geradezu prädestiniert, um in einem hierarchisch organisierten Verwaltungsapparat zu funktionieren, siehe das Milgram-Experiment.
Es lohnt sich dazu auch den Film „I, wie Ikarus“ anzuschauen. Hieraus ein des Öfteren erwähntes Zitat:
„Nehmen Sie einmal den Fall eines Völkermordes. Da beschließt ein eiskalter Diktator fünf sechs Millionen Männer, Frauen und Kinder umbringen zu lassen. Dafür braucht er doch mindestens eine Millionen Komplizen. Mörder und Henker. Wie macht er das, dass man ihm gehorcht?“
„Indem er die Verantwortung auf viele Leute verteilt*. Ein Diktator braucht einen funktionierenden Staatsapparat. Das heißt, er braucht Millionen von kleinen Funktionären, von denen jeder eine anscheinend eine unbedeutende Aufgabe wahrzunehmen hat. Und jeder von ihnen wird diese Aufgabe ausführen – mit Kompetenz – und ohne Bedenken. Und niemand wird sich klarmachen, dass er der millionste Teil eines grausamen Verbrechens ist.
Die einen werden die Opfer verhaften. Sie haben nur den Befehl ausgeführt, jemanden festzunehmen. Andere verantworten den Transport in die Lager. Und dabei haben sie nur ihren Beruf als Lokomotivführer ausgeführt. Und der Lagerkommandant, der die Pforte hinter den Opfern zuschlägt, tut seine Pflicht wie ein gewöhnlicher Gefängnisdirektor. Natürlich werden die Mörder und Henker am Ende der Kette besonders ausgesucht. Aber den einzelnen Gliedern der Kette macht man den Gehorsam so einfach wie möglich.“
Dazu aus der Praxis: „Mein Vorgesetzter trägt für mein Handeln die volle Verantwortung“, Polizist in Bamberg
Um das Thema „Staat“ an sich und die üblichen, selbsterkorenen Staatstraktate an sich in Frage zu stellen, beginnt der Systemwandel, wenn sich der Einzelne in sich selbst zu einem Wandel entschließt und dies durch sein Handeln zum Ausdruck bringt.
Als Tipp für die Pro- und Antagonisten: „Gewalt und sich daraus ergebende Gegengewalt, sind die Werkzeuge konditionierter und nicht selten auch belohnter Unwissenheit.“
Wer also Menschenrecht fordert, sollte sich auch mit der Menschenpflicht, der Selbstentwicklung auseinandersetzen. Das ist der einzige Auftrag, verbunden mit dem einhergehenden, sich zunehmend verändernden Handeln (Tun) – hin zu „Neuem“.
Dem gewohnt Konditionierten (der allzu gerne verdrängt) wird dies in der Regel wenig bringen, weil er mit dem damit verbundenen „Puzzlespiel“ über die Zusammenhänge erst am Anfang steht und nur einzelne Teile in einem wilden Gewirr der Verwirrer und Verwirrten wahrnimmt, gegen die er sich verhaltensgewohnt zur Wehr setzt. Dafür werden ihm genug Beschäftigungsthemen in den Weg gelegt, damit er beschäftigt ist und erst gar nicht ins eigentliche Denken gelangt. Sein „Ich“ und die entstehende oder wahrgenommene „Unordnung“ sorgen dafür.
„Deshalb: In der Ruhe liegt die Kraft.“
Dieses Verhalten, sich zur Wehr setzen zu wollen, ist eines der Kernhandlungsmuster und macht den Handelnden somit zu einem gläubigen Angehörigen des Systems: Das System selbst findet sich in seinem „Ich“, was sich gegen Veränderung an sich zur Wehr setzen versucht.
Das ist auch der Grund, warum es sich Hüllen (der Abgrenzung) schafft, wie dies durch oben genannte fiktive Gebilde, an die es dann fast ehrfürchtig glaubt. Und sich in der Regel dann viele wieder anschließen, weil sie so auf Erlösung (von Außen) hoffen.
Diese Irrwege sind nicht falsch, sondern notwendig, um mehr und mehr zu dem zu gelangen, was eigentlich (im Sinne von: im Wesentlichen) am wirken ist, während die geschaffenen Fiktionen immer mehr an Bedeutung verlieren.
Man kann sagen, findet man die erste Quelle zeigt sich die zwei Quelle. Und mehr und mehr kann man zwischen (Ver)Wirrung und Klarheit sprechen.
Das mag vielleicht etwas abstrakt klingen, vielleicht genügt der Satz: „Bringen Sie einfach Ordnung in Ihr Leben.“
„Klarheit schafft Wahrheit“, wobei eine wahre Aussage nichts mit Wahrheit zu tun hat, wie z.B. andere als Lügner zu enttarnen. Damit ist das Thema „Wahrheit“ noch lange nicht abgeschlossen. Denn es ist lediglich nur eine Feststellung des Ist-Zustandes. Die eigentliche Arbeit beginnt erst danach.
„Wahrheit ist das, was funktioniert.“ Ernst von Glasersfeld
P.S. Lassen Sie sich von nichts aufhalten. Auch nicht von mir. Wenn Ihnen „Anderen“ (Iche) begegnen, lassen Sie sich keine Angstmärchen erzählen. Das Leben lebt sich gerne, nur das „Ich“ mag über andere und bestenfalls über Sie selbst bestimmen.
„Erlebend, erliebend.“
Und denken Sie stets daran: Nicht jedes Problem ist ein Nagel, nur weil Sie das mal so gelernt haben oder man Ihnen mal erzählt hat, dass es nur Nägel und Hämmer gibt.
„Mach’s mit Liebe, weil machen musst du’s sowieso.“ Theo Gutberlet, Fulda