Die Theorie vom Verschwörungstheoretiker
Wenn alle Argumente nicht mehr greifen, so versucht man sich durch Stigmatisierungen kollektiv über Wasser halten zu wollen.
Begriffe wie Reichsbürger, Reichsdeutscher, Reichsangehöriger, Nazi, Rechter, Linker, Anarchist, Antisemit und Verschwörungstheoretiker, sind hierbei beliebte Wortverbrämungen, wenn sich die Denke außerhalb der Konventionen bewegt und nach Veränderung riecht.
Und wenn das nicht mehr hilft, erfindet man Begriffe wie „neurechte Braunesoteriker“, zu denen auch ein Blaise Pascal gehört haben muss.
Wenn man jedoch nach dem Sinn der Begrifflichkeiten fragt, kommen selten sinnvolle Antworten. Und wenn, handelt es sich argumentativ meist nur um Selbstreferenzierungen.
„Mutti, der böse Reichsbürger hat mich angesprochen.“ „Ja Schatz, das ist aber auch ein Antisemit.“ „Mama, was ist ein Antisemit?“ „Ein Reichsbürger, mein Schatz.“
Hierbei geht es vordringlich, den zu Stigmatisierenden mit sinnlosen Wortgebilden in eine Verunsicherung bringen zu wollen, um so sein konditioniertes Schuldempfinden zu triggern. Wer nicht artig ist, wird halt bestraft.
Das System und seine Anhänger versucht durch den Mechanismus der Stigmatisierung sich die „Abtrünnigen“ gefügig machen zu wollen. An dieser Stelle versucht sich das System in der Selbsterhaltung.
Bei mir funktioniert das nicht mehr. Das liegt daran, dass der Bogen einfach überspannt wurde.
Ich selbst habe den Anfang gesetzt, indem ich der Politik in meiner Heimat von unserem Lösungsmodell berichtet habe, weil ich den Sinn und die Notwendigkeit wirksamer, ökonomischer Strukturen erkannt habe. Wohl gefiel dies einigen nicht.
Ab 2006 stellte sich dann eine grundsätzliche Veränderung ein, die mich erst später mit dem Rechtssystem in Verbindung gebracht hat.
Und das war dann für mich kein in mir Zusammenfallen, sondern schlichtweg eine Herausforderung, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen.
Das hier ist für mich lediglich ein Spiel – eine lockere Herausforderung.
Und nicht selten bleiben dabei auch „Weggefährten“ auf der Strecke, weil sich etwas in der Beobachtung einstellt, was ich dann als „Waschmaschine“ wahrnehme.
Denn es gibt keine geschlossenen Systeme, alles wird angetriggert. Und solch ein Impuls ist stets unauffällig und gleichzeitig der Ausgang aus der „Waschmaschine“. Und so macht man immer weiter. Ebene für Ebene.
Es geht darum, den Dingen an sich auf den Grund zu gehen und keine Kuschelveranstaltung vereinbarter Selbsthaltung beizuwohnen. In dem Moment, wenn ich dies erkenne, ist die Anwesenheit für mich eine reine Zeitvergeudung.
Grenzüberschreitungen sind also ganz normal und führen zu gewohnten Gruppenverhalten der Stigmatisierung. Denn wenn man immer auf Papa oder Mama hört, führt das nur zum Selben und der Umgang mit der Vernunft wird dabei nicht erlernt. Wir kommen also stets auf das Wesentliche.
Seit ich laufen kann ist erkennbar, dass der Mensch versucht, sich durch Einsatz von Machtinstrumenten über andere hinwegsetzen oder sich (bei möglicher Belohnung) freiwillig unterwerfen zu wollen. Beide Male verkennt er dabei, dass er selbst die Welt erzeugt, die er irgendwann zu bekämpfen versucht.
„Das war ja schon immer so.“
Doch geht es nicht um Kampf, sondern um Überwindung der Systemkonventionen (gesellschaftliche Systemregelprinzipien) auf geistiger Ebene.
Denn zuerst bedarf es einer grundsätzlichen Infragestellung, um einen Umdenkprozess in Gang zu setzen, bevor man sich irgendwann an ein sichtbares Umgestalten wagen kann.
Dabei gilt stets, solange Widerstand mit dem Alten herrscht, solange ist man konditionell am Alten gekoppelt. Wechselwirkend in Resonanz.
Wenn in einem Dialog mit harten Worthülsenbandagen argumentiert wird, ist es ratsam gelassen zu bleiben und denjenigen in seiner Vorstellung zu belassen. Das spart Energie, die man für seine eigenen Aufgaben besser verwenden mag.
Denn irgendwann dachte man genauso wie jener.
Es besteht also keinerlei Notwendigkeit andere von etwas überzeugen zu wollen oder gar zu müssen. Die kommen von ganz alleine und es besteht keinerlei Eile oder Argument es künstlich beschleunigen zu müssen – was nur zu Widerstand führen würde.
„Ja, aber die am Amt müssen doch erkennen, dass sie keine Rechtsgrundlagen mehr haben!“ „Es gibt kein Amt. Das heißt nur so.“ „Ja, aber die müssen doch aufhören!“ „Würdest du aufhören arbeiten zu wollen, wenn du damit deine Lebensgrundlagen gewährleistest?“ „Ja, aber die tragen doch keine Verantwortung…“
Und ewig lockt das Weib.
Jene, die sich mit Worthülserei und Stigmatisierung argumentativ ins Benehmen setzen, mögen sie in Frieden ziehen.