generationen
generationen

Ein paar Gedanken nicht nur für den Rosenmontag

Lesezeit: ca. 18 Minuten

(v1.2*) Während sich die einen von den anderen isolieren, weil ihnen diese oder jene politische Ideologie nicht schmeckt, dreht sich das übliche Machtgeplänkel nur darum, wer dem „Bürger“ demnächst erzählen darf, welches Gestern oder: welche Gute-Nacht-Geschichte ihm serviert werden soll.

Im Grunde ist die gesamte Landschaft der Altparteien (im Kern ihre konservative Haltung) wie auch ihrer Anhängerschaft am Rande angekommen. Denn in einem anderen System, gibt es Politik nur noch als eine Erinnerung, wo man lernte wie es nicht funktioniert. Das muss auch so sein, denn der Akt der Wahl sollte lediglich dazu genügen, damit die einen weiter arbeiten und Geld verdienen können und Veränderungen möglichst weit weggeschoben werden konnten und sich ein Eigenleben entwickelte, was sich von Steuern und Abgaben und dem Glauben an „gerechte“ Vorgesetzte nährt.

Dieses wunderbare Bild der Eintracht aus belohnenden Vorgesetzten und auf Belohnung hoffenden Untergebenen darf natürlich nicht gestört werden.
So wird alles andere, was zu dieser (Über)Lebensgemeinschaft keinen Beitrag leistet zum Schmarotzer erklärt – während sich das System an sich als „Widersacher des Lebens“ entpuppt.
Das wird jedoch wegen der vielen Privilegien und Annehmlichkeiten geflissentlich übersehen. So sind sich nahezu alle dann auch einig: „Man könne ja nicht anders, man müsse ja schließlich“ und „Freiheit sei, alles zu tun, was keinem anderen schadet.“

Die Verkündung der Sieger nach einer Wahl stellen lediglich den Abschluss eines Klein-in-Kleinkrieges dar, während das Motto lautet: „Nach dem Wahlkampf, ist vor dem Wahlkampf“. Später befinden wieder wenige darüber, was viele für „gut und richtig“ halten sollen, während die „Gierigen“ nur weiter „re-giert“ werden.

Der Bürger bezahlt das Ganze durch das Ergebnis aus weisungsgebundener Arbeit, basierend auf den ihn ebenso beherrschenden Glauben, dass mit Zahlen bedrucktes Papier etwas wert sein soll und damit auch die Schulden, die seine von ihm gewählten Vorgesetzten später in seinem Namen machen. Wenn jedoch Geld nur mit Zahlen bedrucktes Papier ist, was sind dann die Schulden (wert)? Die Antwort findet sich bereits im Text.

„Die IBBC ist eine Bank. Deren Ziel ist es nicht den Konflikt zu kontrollieren. Die wollen die Schulden kontrollieren, die der Konflikt verursacht. Wissen Sie, der eigentliche Wert eines Konflikts, der wahre Wert, liegt in den Schulden, die er verursacht. Wer die kontrolliert, kontrolliert schlichtweg alles. Sie finden das beunruhigend, ja? Aber darin liegt das wahre Wesen des Bankgewerbes. Man will uns – egal ob als Länder oder Individuen – zu Sklaven der Schulden machen.“ „Umberto Calvini“, The International, 2009

„Hamburg weist Rekord bei Schuldentilgung vor“ Überschrift eines Artikels auf „NDR“, 07.01.2020

Die Gewohnheit für alles Vorgesetzte haben zu wollen (die mitunter auch ernannte „Untergebene“ sind), kombiniert mit dem Glauben an den Wert des Bedruckten, sorgt letztlich für freiwillige Selbstunterwerfung aus der Gewohnheit heraus.

„Ja, aber ich muss doch…“, ist letztlich nur das Eingeständnis für das vereinbarte Lehensverhältnis oder „Du musst doch auch Geld haben“, um so den Versuch einer Gleichmachung zu veranstalten – letztlich um das eigene Gewissen zu beruhigen und die eigene Haltung zu bekräftigen. Dies auf der einen Seite zu ignorieren und auf der anderen Seite weiter zu propagieren, erhöht deutlich den Innendruck der Ignorierenden.

Doch das mag heute nicht das Thema sein.

Letzter Zeit rücken Phänomene des Systems in den Fokus, die sich um das Thema der Abfallwirtschaft drehen. Ein bisher vernachlässigtes Thema – zumindest für mich.
Ich sehe das mit dem „Abfall“ a) in Ballungszentren und b) im Rahmen weitstreckiger Versorgungsketten. Ich beschreibe dies mal sehr oberflächlich.

Zwar gibt es „Wertstoffhöfe“, und in 1992 habe ich darüber mal ein erfundenes Referat gehalten, doch wie kann es sein, dass bspw. die Meere mit Plastik belastet sind und in Ghana (heute gelesen), der Elektroschrottplatz der Welt zu finden ist?

Wenn keine Wiederaufbereitungsprozesse mit eingeplant werden, bzw. nicht einmal in Betracht gezogen werden, darf sich der Mensch nicht über eine vermüllte Welt wundern. Das betrifft nicht nur die mobile Kommunikation, wo das neueste Handy mit den neuesten Schnickschnack an den „Mann“ gebracht wird, während es im Grunde nur um Kommunikation geht, sondern auch die Computerbranche und den 3D-Druck. Alles bläht sich künstlich auf, damit ja genug beschäftigt sind.
Es ist nicht einfach eine klare Linie zu ziehen, die entsteht erst, wenn dahinter die Notwendigkeit steht arbeiten und Geld verdienen zu müssen, was mitunter mit der neuesten Technologie noch besser funktionieren soll.
Der Vorteil liegt in der Regel bei demjenigen, der sie gegen Bedrucktes zur Verfügung stellt. Hat man erst einmal den „Hamburger“ gekauft, ist es dem Hersteller egal, was man letztlich damit macht.
Marketing funktioniert deswegen, weil man auf bedarfs- und gehorsamsbereite Denk- und Verhaltensweisen trifft, und das Stärkste ist wohl die Anerkennung in einer Gruppe.
Schwindet die erheischte Aufmerksamkeit, so wird sich wieder auf den Weg gemacht, etwas Neues finden zu wollen, was einen anders gegenüber den anderen erscheinen lässt.

Ich hoffe, dass jener der das gerade liest, sieht, wie sehr anders wirklich ist und nicht nur oberflächlich. Es ist also nicht damit getan, ein cyanfarbenes Hemd anzuziehen, während gelb in diesem Sommer „Modefarbe“ ist.

„Hierarchische Systeme, kreieren in seltensten Fällen wirksame Regelkreise und dazu notwendige Rückkopplungseffekte. Während man einseitig Produkte und Dienstleistungen „genießt“, werden die sich daraus ergebenden Nebeneffekte/Symptome „exportiert“. Eine Aufgabe und Herausforderung, um das größte Unternehmen auf diesem Planeten zu gründen, was sich mit komplexen, dynamischen Prozessstrukturen auseinandersetzt und diese gestaltet.“ Kommentar zum Beitrag auf RT.Deutsch

Während sich der Einzelne durch seine gesellschaftlich normierten Denk- und Verhaltensweisen von seiner Umgebung abgrenzt, grenzen sich auch die (künstlichen) Institutionen „Familie“ gesellschaftlich voneinander ab, dies geht bis zu den Staaten, die heute nur noch Unternehmen sind und sich im gegenseitigen Wettbewerb sehen. Es geht darum, durch raffinierte Geschäfte und Verträge die eigenen Strukturen aufrechterhalten zu lassen. So bewegen sich alle wie im Wettstreit um die höchste Anerkennung. Wer mag die größte Wirtschaft auf der Welt sein? Und dies innerhalb eines Null-Summenspiels.

So liegt der Fokus zwangsläufig auf Geld, BIP und damit auch Schulden. Wie gesagt: Geld ist nur mit Zahlen bedrucktes Papier und der Kredit („credere“, lat. für „glauben“) demnach nur ein Glaubensbekenntnis an das Bedruckte und an jene, die es zur Verfügung stellen. Jene tun dies solange, wie sich das Kollektiv selbst etwas vormacht.

„Jeder bekommt das, was er sich nimmt.“

Mit dem Glauben an das, was gelten soll also „Geld“ (Gelt, geltend), stimmt man auch dem Glauben an die Vorgesetzten zu, die es verteilen oder darüber befinden.
„Es war ja schon immer so“, wird so zum Mantra einer sich selbst unterwerfenden Masse, gefolgt vom allseits bekannten: „Man könne ja nicht anders.“
Mittlerweile hat sich das „goldene Kalb“ zu einem „goldenen Ochsen“ entwickelt.

Schaut man sich um, so scheint dagegen sogar die Wirksamkeit der Religionen zu verblassen, hinter denen sich in der Regel „Glaubensgemeinschaften“ ihre Existenzberechtigung begründen, obwohl nahezu alles, was sich der Mensch in seiner anerzogen kurzsichtigen Fremdbestimmbarkeit schuf, nur wegen seines Glaubens daran existiert.
Die vorsorgliche Trennung zwischen Staat (wo man weiß) und der Kirche (wo man glaubt), soll eine einzige Realität und ein alternativloses System vortäuschen.

Der Spruch: „Geglaubt wird nur in der Kirche“, während man meint nur nicht dort hingehen zu müssen, der macht sich selbst etwas vor. Während, wenn man in die Kirche geht, der Glaube herrscht, es ginge in der Bibel lediglich um Menschen und Personen. Und so wird das geglaubt, was dasteht. Damit schnappt dann die geistige Tür in das Schloss des eigenen Kopfknastes und der nichts ahnende Pfarrer hat seine Schäfchen.

Die Beherrschung des Menschen geschieht heute auf eine freiwillige Art und Weise, da er in der Regel in das System – was man bspw. mit „Alte Weltordnung“, „Alter Bund mit dem Leben/“Gott“ oder „Matrix“ betiteln kann – hineingeboren und für die Rolle des Untergebenen belohnt wird.

„Holla, die Waldfee macht Karriere.“

Für den anonymen Nörgler wäre zu einfach gedacht, zu behaupten ich wäre ja nur neidisch, weil ich hier in einem kleinen Büro diese Gedanken nur aus Frust heraus aufschriebe. Solange es niemand selbst sagt, mit Gesicht und Namen, gibt es keine anderen.

Den meisten fallen die Merkwürdigkeiten des Systems nicht wirklich auf, denn es erscheint als „normal“, weil es ja auch immer schon so war. In der Kindheit spielt man zunächst „Räuber und Gen-Darm“, „Cowboy und Indianer“ oder „Fangen“, um das gleiche später nur belohnt zu machen – weisungsgebunden, natürlich.
Und wer nicht brav ist, der erlebt den „Ernst des Lebens“. Jedoch ist das kein Leben, woran der Fremdbestimmte zu glauben meint und auch kein Argument, nur weil es alle ja so machen, sei es deswegen „richtig“.

Da fällt mir gerade ein, in der siebten Klasse spielten wir jeden Morgen vor der Schule fangen, das gewohnte Spiel kennen Sie sicher. Jedoch war der Gedanke viel interessanter, wenn einer einen anderen „fing“ und anschließend zwei begannen, andere zu fangen. So ging es letztlich darum, wer am Ende übrig war, hatte gewonnen. Das machte das Spiel um einiges lebendiger. Es nannte sich „Zombie“.

Ach so, die Abfallwirtschaft. Regionale Herausforderungen sind nicht nur Bäckereien, die jeden Tag ihre Überproduktion an Nahrungsmitteln in Containern entsorgen, nur um beim Kunden den Anschein der Reichhaltigkeit frischer Regalwaren (bis zum Ladenschluss) erwecken zu wollen – übrigens finanziert dass der Kunde mit. Nur ein geringer Teil gelangt in die sogenannten „Vortagsläden“.
Man kann es auch als bezahlt tolerierte Verschwendung ansehen. Sie kennen vielleicht noch den Begriff „Butterberg“ oder die Bilder aus dem „Stern“(?), Berge aus Früchten und Obst?

Da gibt es diese riesigen Abstellplätze, wo Neuwagen aus der Überproduktion abgestellt werden, was ebenfalls der Nutzer eines Fahrzeugs mitbezahlt. Manche kommen auf die glorreiche Idee, dass man die Autos ja günstiger anbieten könne, so „dass jeder ein Auto hat“.
Während in den Ballungszentren die Straßen überfüllt sind, es sich also nicht wirklich um eine „Lösung“ handeln würde – nicht zu vergessen, der zusätzliche Ausstoß von „Fossil-CO2“ aus (Kohle, Öl, und Gas).
Allein über das Thema „Elektroauto“ kann man nur schmunzeln, da man auch nur den Stromanbieter wechseln kann. Während „Flocken machen“ die Köpfe vernebelt. Der Umwelt zu Liebe geschieht es nur auf der Seite derjenigen, die sich ein klein weniger schuldig fühlen wollen, als sonst.

Und bei allem sieht sich klassische Politik lediglich in Rahmen einer erneuten Erhebung von Steuern und Symptome bekämpfen lassen vor.

„Von wem? Ach so, von denjenigen, die das umsetzen.“ „Wer ist das?“ „Jene, die arbeiten gehen und Steuern zahlen.“ „Ach so. Ich dacht‘ schon, es wäre mal anders.“

Denn wer will schon umdenken? Die Politik oder jene, die die Politik gewählt haben. Das System führt sich an diesem Punkt selbst ad absurdum.
Zu sehr hat man sich an das Liebgewonnene gewöhnt, während jeder mit dem Finger auf den anderen zeigt und sagt: „Die müssen weg“ und „Die da muss sich ändern!“

Ich kenne da einen echten Experten, der sagt zwar, dass man erst mal dieses System hat, und erst wenn ein Alternatives da ist, könne man wechseln. Das ist so, als wolle man auf den nächsten Bus warten, dessen Fahrer man selbst ist. Mangelnde Selbstreflektion macht das übrigens möglich.

Und wenn sich mal jemand tatsächlich ändert, was man stets nur selbst kann, dann schauen die lautstarken „Forderer nach Veränderung“ schnell weg.
Es könnte ja sein, dass jener recht hat, das darf natürlich nicht sein.
Deswegen braucht man auch nicht auf andere zu warten, wenn es um Veränderung und Anpassung geht.

Die Märchenstunde im Kopf der Gesellschaft ist schon beeindruckend und… dient sie insgesamt nur dazu in Frage gestellt zu werden.
Selbst das Klimathema wird lieber anstandslos durch weitere Steuern in Kauf genommen, um weiter „die alte Nummer schieben“ zu können. Da mag ich mich getrost zurücklehnen und dem Spektakel entspannt zuschauen.

Offen gefragt: Ist es nicht einfach nur grober Unfug, wenn eine Masse sich wenige wählt, die das tun sollen, was die Masse will, während die Erwählten, die Masse dazu bewegen wollen, dass zu tun, was die Erwählten für „gut und richtig“ halten, während sich beide lediglich mit Symptomen des Systems auseinandersetzen (weil das ja mit Privilegien belohnt wird)?

Damit alle beschäftigt sind, um das Erreichte – in Form von Macht, Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut – zu mehren, zu sichern/zu bewahren und notfalls gegen einen Verlust auch verteidigen zu wollen.

Da erscheinen die spektakulär Geplünderten („Reichsbürger“) gerade recht, lediglich als ein statuiertes und medienwirksames Exempel, um die Masse weiter „bei betreuungswürdiger Laune zu halten“.

Was gern mit “Tiefer Staat“ bezeichnet wird, ist nicht etwa nur eine Gruppe Auserkorener, ausgestattet mit besonderer Böswilligkeit, sondern durchdringt die Gesellschaft als Ganzes. Der „Tiefe Staat“ sind eben jene Denk- und Verhaltensweisen, die „das System“ verkörpern. Alles andere sind lediglich sicht- und spürbare Auswirkungen. Man kann niemanden verurteilen, wenn seine Denke der gesellschaftlich tolerierten entspricht, während nur die Auswirkungen verurteilt werden. Denn viele wissen nicht, was sie tun – besser: Aus welcher Ursache heraus sie es tun. So am Rande.

Damit die individuell-gesellschaftliche Abgrenzung „funktioniert“, bedient man sich insystemisch gewohnt des „Feindbildes“.
Was man so immer wieder auffrischen kann, wo die Unterworfenen ihr selbst geschaffenes Leid aus Mangel an Mut und Entschlossenheit, ein Ventil geben können, um alsdann „Zeter und Mordio“ zu schreien.

Vielleicht erkennen Sie langsam dieses Geschwür, was sich der Mensch, auf Basis seiner unhinterfragten Denk- und Verhaltensweisen im Kollektiv auferlegt hat, was man nicht einfach auf einen Fingerzeig auf „die Bösen da drüben“ reduzieren kann, sondern er ein Teil von etwas ist, was er nicht wirklich anschauen mag – nämlich seine eigenen Denk- und Verhaltensweisen, die im Kern mit denen der Institution „Gesellschaft“ übereinstimmen – in der Regel unhinterfragt.

„Es gab sicher Zeiten, wo der Mensch mal selbständig dachte. Irgendwann wurde das irgendwie vergessen und noch viel später wurde es nicht einmal mehr bezahlt.“

„Die Mehrheit der gewöhnlichen Bevölkerung versteht nicht was wirklich geschieht. Und sie versteht noch nicht einmal, dass sie es nicht versteht.“ Noam Chomsky, Kommunikationswissenschaftler, MIT