Einen Schritt entfernt
In diesem Beitrag geht es um die Politik, wie sie sich gibt, wie sie praktiziert, was sie bewirken (im Sinne des Alten und im Sinne des Neuen) soll und woher sie die Grundlage für ihr bisheriges Vorhandenseins nimmt.
Politik hat die Kernaufgabe der Gestaltung wirksamer Strukturen – besser: einen Gestaltungsauftrag, der gewohnt vom Wähler „legitimiert“ wird.
„Watson, wo ist meine Pfeife?“
Welt(Anschauung) ist das Ergebnis eines Wahrnehmungs- und Gestaltungsprozesses aus einer Wechselwirkung zwischen Geist und Materie, beeinflusst durch die Konditionierungen des Menschen (Programmierungen seines „Ichs“).
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Mose 1,1
Ideen und Gedanken werden durch das Tun, über den (Wert)Schöpfungs- und Gestaltungsprozess in der Materie manifestiert – besser: gespeichert. Gestalten ist auch Organisieren, mit dem Ziel, dass etwas (miteinander) „funktioniert“.
Getrennt wird dieser Prozess gern in Materialismus und Idealismus, wo man für gewöhnlich die Position (entweder…oder) des eigenen (Da)Seines heraus ableitet.
Üblicherweise wächst man in einer materialistischen Umgebung auf, die sich durch vordringliche Außenorientierung präsentiert, wo das „Ich“ gerade diese Programmierungen (und unter anderem. auch die Unvernunft) beibehalten soll, damit verbundene Fremdbestimmung auch weiterhin „gerechtfertigt“ erscheint.
„Wer Visionen hat, sollte mal zum Arzt gehen.“ Helmut Schmidt
Der Materialismus leitet sich vom Grundkonzept her von einer Welt ohne ein göttliches Vorhandensein ab, dessen Gesetzmäßigkeiten, Phänomene und Vorgänge sich aus der Materie heraus ergeben.
Der Gegenpol ist der Idealismus, der darauf aufbaut, dass die Wirklichkeit auf Erkenntnis und Denken basiert, wo die Materie lediglich als Objekt für das Bewusstsein geschaffen wurde.
Jedoch besteht zwischen beiden eine untrennbare Wechselwirkung, da beides Bausteine des Bewusstwerdungsprozesses und der Menschwerdung sind, sich aus der gesellschaftlich selbstgeschaffenen Unmündigkeit heraus zu entfalten.
Wer diesen Weg beschreitet, wird in jedem Fall zu einem „Problem“ für das System und seine Verfechter. Und das sind nicht nur die „Gewählten“, sondern auch ihre „Wähler“.
Beide(!) haben sich zur Aufgabe gemacht: Alles soll zwar anders werden, aber es muss alles so bleiben, wie bisher. In der alten Ordnung kann man sich und anderen noch etwas vereinbart vormachen – gejammert und geklagt wird ja nur allzu gerne. Doch reichen Willensbekundungen und Absichtserklärungen nicht aus.
Zwischen Materie und Geist hat sich das „Ich“ mit seiner gewohnten Programmierung „eingemietet“ und verleiht seinem damit „betriebenen“ Menschen die Art wie er fühlt, denkt, handelt, seine Sichtweisen und Wahrnehmung und damit verbundene Ergebnisse seiner Gestaltungstätigkeit.
Der Mensch in seiner fortgeführten „Unvernunft“ muss betreut werden und benötigt „Aufseher“ (Vorgesetzte), oder? Also benötigt er auch andere, die für ihn die Gestaltung übernehmen.
„Unvernünftige“ dürfen nicht alles machen und brauchen darüber hinaus für alles eine Handlungserlaubnis. Willkommen in der Verwaltung.
Und da sie in der Regel auch nicht kreativ sind, was nur der verbindende Eigenschaften zwischen Geist und Materie darstellt, muss man ihnen auch noch sagen, was sie wie zu tun haben. Denn wer weiß, was da sonst dabei herauskommt? Und wer weiß schon, ob die Gewählten nicht die gleichen Denk- und Verhaltensmuster haben, wie jene, die sie gewählt haben?
Man kann und darf den Unvernünftigen also auf keinen Fall trauen! Dass dies nur eine Projektion des eigenen mangelnden Selbstvertrauens ist, fällt den Außenorientierten nicht auf. Das war ja schon immer so.
Und da die „Unvernünftigen“ vordringlich auch außenorientiert sind (sonst könnte man sie auch nicht manipulieren), kann man ihnen das auch so „rüberbringen“, dann fühlen sie sich entsprechend schuldig, sind verunsichert und schon funktioniert „die Nummer mit den betreuungswürdigen Betreuern und ihren betreuungswürdigen Betreuten“ wieder.
„Der Mensch macht sich durch Verschiebung der Verantwortung selbst zum Sklaven und schafft sich so seine Herren, die ihm sagen, was er zu tun hat.“
Der Mensch hält es für „normal“, die Verantwortung für sein Handeln anderen in die Hand zu drücken, um durch die fehlende Rückantwort (Konsequenz) auch – ein Glück – keinen eigenen Entwicklungsprozess „durchmachen“ zu müssen – und fürs Denken, wird er ja auch nicht bezahlt.
Auf diese Weise entstehen sowohl gottlose, dem Leben abgewandte wie auch unmenschliche Strukturen aus willenlosen Apparatschiks.
Es ist grober Unfug, etwas „Neues“ in Angriff nehmen zu wollen, solange man dieser Thematik keine Beachtung schenkt oder mit einen: „Ja, ja… ich weiß…“ abtut! Solange das ungeklärt ist, dreht man sich im Kreise und erzeugt das Alte!
Bei allem geht es darum, dass verhindert wird, dass der Mensch beginnt, sich mit der Vernunft zu beschäftigen!
Und da er ja gerne unter den Fittichen seines „Ichs“ funktioniert, was wiederum belohnt-hörig seinem „Meta-Ich“ (Gruppenzwang, Fraktionszwang, gesellschaftliche Konventionen) untersteht, gestaltet sich Ablenkung durch Beschäftigung recht einfach für den Menschen – die gewohnt konditionierte Masse.
Da hilft weder ein Gesetz noch eine Verfassung, wenn die geistige Verfassung nicht überprüft wird!
Damit möglichst niemand auf die Idee kommt, seine eigene Nummer im „Staate Dänemark“ abzuziehen, propagiert man entsprechende „Ideologien“, die als vorgegebenes „Welt- und Leitbild“ gesellschaftlichen Miteinanders fungieren und so den kollektiv geistigen Horizont vorgeben – erdacht von Menschen.
Neulich traf ich jemanden, er mir von dem Tamtam rund um die Kindertagesstätten erzählte, damit verbundene Entfremdung der Kinder von der Familie“, bei gleichzeitigem Ausnehmen der betroffenen Familien, um das Ganze auch noch zu finanzieren, um dabei die eigenen Verwaltungsstrukturen mit weiteren Gläubigen zu füllen.
Das erinnere ihn alles an die Machenschaften der Bolschewisten in Russland im letzten Jahrhundert.
Was damals dabei herausgekommen ist, ist ja bekannt.
Das hat mich natürlich interessiert. Woran rieb sich denn so ein Bolschewist im Tagesgeschäft?
„Bolschewist“ leitet sich von ‚Bolschewiki‘ ab, was im Kern nur „Mehrheitler“ heißt – also nichts besonders, was sich von einem „Andersdenken“ absetzen würde, verkörpert der Bolschewist nur die Meinung einer Mehrheit.
Im Zusammenhang mit dem Bolschewismus wird der „dialektische Materialismus“ benannt (Die Dialektik ist nebenbei eine Betrachtungsweise, um Sachverhalte auch aus gegensätzlichen Sichtweisen zu erörtern und eine Synthese von These und Antithese zu entwickeln – innerhalb einer materialistischen(!) Betrachtung.).
Wer sich an den Anfang erinnert, wird erkennen, dass im Kern kein nennenswerter Unterschied zu westlichen und „östlichen“ Denk- und Verhaltensmustern bestehen, wenn der Materialismus im Spiel ist.
Das Ding, bekommt nur einen anderen, schicken Namen und der materialistisch orientierte Mensch „funktioniert“ weiter nach den gleichen Mustern.
„Das alte System ist dazu gedacht, das Geistige ins Tägliche zu bringen.“ Jüdische Gemeinde, 2013
In der Realität wird das Geistige von vordringlich materiell orientierten Menschen als etwas „Abgehobenes“ empfunden, nicht selten abgelehnt, verdrängt und sitgmatisiert.
Vorstellungsgespräch im Jahre 1994 zur Frage: „Wie präsentieren sie dem Kunden ein neuentwickeltes Produkt?“ Meine Antwort: „Die 3D-Daten aus der CAD werden in ein 3D-Animationsprogramm importiert, es werden entsprechende Texturen darauf projiziert und Bilder aus verschiedenen Kameraperspektiven berechnet, die dann im Thermosublimationsdruck ausgegeben werden.“ „Spinner brauchen wir hier keine, Herr Berg.“
Man kann Menschen dabei beobachten, dass sie sich lieber quälen, als den einen oder anderen Gedanken mal näher wirken lassen zu wollen.
Ihre selbst auferlegte Schuld, sich nicht entwickeln zu wollen (das ist auch die einzige aufgabe dies zu überwinden), ist ein Paradebeispiel für ein „Ich“, was sich an seine Programmierungen festzuhalten gedenkt.
Nicht selten höre ich dann: „Jeder habe ja seinen eigenen Weg.“
„So wurde durch ein Prozesses durch einfachtes Automatisierung von zwei Tagen auf zweieinhalb Stunden optimiert und führte darüber hinaus zu einem sehr guten Prozessergebnis. Jedoch drehten alle durch, weil sie sich bisher lieber zwei Tage damit beschäftigten.“
Kreativität und Entwicklungsfähigkeit ruhen in jedem Menschen, werden jedoch vom „Ich“ nicht selten behindert oder sogar unterbunden, weil es sich durch den ständigen Prozess aus geistiger und materieller Arbeit verändern würde, was es selbst nicht will, deshalb lässt es auch gerne andere für sich denken und gestalten. Willkommen in der Politik.
„Wir sind die wahren Realisten. Deshalb gibt es bei uns auch keine Politik. Politik ist völlig überflüssig für uns. Wir brauchen sie nicht. Die ist nur wichtig für Leute, die ihr Leben nicht selbst gestalten können.“ Aus dem Film U4000
„Nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht.“
„Am Tun wird man sie erkennen.“ Original: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?“ Matthäus 7,16
„Wahrheit ist das, was funktioniert.“ Ernst von Glasersfeld
Als ich in 2006 die Politik wegen des Schubäus Modells anschrieb, war die Reaktion alles andere als erwartet. In 2014, im Gespräch mit dem Staatsanwalt über das alte System, bestätigte er mir nach meiner näheren Darlegung des Modells seine eigentliche Brisanz und dann verstand ich auch die damalige „Reaktion“.
Was mehrheitlich gelernt wurde: Materie auf Anordnung zu gestalten, anzusammeln, zu besitzen (besetzen), zu privatisieren, erhalten, sichern, bewahren und notfalls zu verteidigen, also ein sich zunehmend verkomplizierendes und dadurch erstarrendes System – ein Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher Denk- und Verhaltensmuster – über die künstlichen Landesgrenzen hinweg.
Grenzen des „Ichs“
Geistige Überforderung entsteht dabei aus übermäßig geschaffener Komplexität, die sich wiederum durch das „Burn-Out-Syndrom“ zum Ausdruck bringt. Aus diesem Grunde, machen die ganzen Kurse keinen Sinn, wenn die Ursache aus überzüchteter Organisationsstrukturen alsbald wieder zu wirken beginnen, an denen man gerne festzuhalten gedenkt, weil sie ja das Spiegelbild der eigenen Programmierungen und des Kollektivs darstellen.
Der Grund, warum der selbstgeschaffene Leidensdruck erst so stark werden muss, bis ein Umdenken oder ein Andersentscheiden stattfindet. Sich mit dem Gegebenen „einfach abfinden“ zu wollen, ist nur der Akt der Verdrängung, der sich nur in verstärkter Form wieder in Erinnerung bringt.
Da gibt es kein Entkommen, ohne Umdenken.
Aktionismus klassischer Politik kann noch so spannend sein, solange man ihr nicht auf die Schlichte kommt, warum sie überhaupt existiert: um „im Auftrag“ zu betreuen und zu gestalten und im Kern zu erhalten – basierend auf einer rückwärtsgerichteten Lebensweise basierend auf gesellschaftlich tolerierter Unvernunft und ihrer Beibehaltung, um zu Betreuen und weiter unvernünftig leben zu wollen.
„Gleich was man über Helmut Kohl und seine Politik sagen mag. Bei einem hat er in jedem Fall recht behalten: Es ist eine Spaßgesellschaft.“
Und gerade wird mir klar, dass klassische Politik nichts anderes ist, als der Versuch die geistige Vormachts- bzw. Betreuungsstellung gegenüber einer noch in der Materieorientierung verhafteten Masse aufrecht erhalten zu wollen… auf der einen Seite… auf der anderen Seite ist der Verfall offensichtlich erkennbar.
Nur geht der Spaß mittlerweile zu Ende und das muss auch so sein.
„Voices callin‘, voices cryin‘,
Some are born and some are dyin'“
„The Man Comes Around“, Johnny Cash
P.S. Eines ist jedoch sicher: „Frische Wischblätter… von Bosch.“