edles
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Es gibt viel zu beklagen…

Lesezeit: ca. 18 Minuten

Funktionieren Sie auch noch so in jenem Modus, die Unsäglichkeiten des täglichen Lebens zu beklagen? Wo sich Ihnen die Ungerechtigkeiten durch das Internet präsentieren, so förmlich schon vor der Tür stehen und um Ihre Aufmerksamkeit buhlen? Sie erhalten Nachrichten, wo Ihnen täglich dieselben Darsteller in ihren gewohnten Rollen ihre Aufwartung machen? Oder sind Sie schon recht gut abgestumpft? Willkommen in der Welt der Problemorientierung und gesellschaftlich tolerierter Verdrängung.

In einem System, wo sich die „Probleme“ häufen, mangelt es in der Regel an notwendiger Entscheidung zur Lösungsorientierung. Denn die Entscheidung und nachfolgendes Handeln bringen eines klar mit sich: Konsequenzen und Veränderungen. Willensbekundungen und Absichtserklärungen reichen allein nicht aus.
Vielleicht, weil man insgeheim nicht „derjenige“ sein mag, was möglicherweise dem ganzen Profitgehabe (was nicht selten noch mit Patriotismus untermauert wird), was jedoch gänzlich auf Kosten des Lebens stattfindet, ein Ende bereiten könnte.

Ich kann Sie jetzt beunruhigen: Sie arbeiten bereits fleißig selbst an diesem Ende und Ihre „Handlungsvorlage“, findet sich in Ihren Denk- und Verhaltensmustern – an der Sie bis zuletzt festhalten werden – genau wie ich. Nur mit dem Unterschied, dass ich keine Angst mehr habe – auch nicht vor dem Sterben.

Die übliche Hartz IV-Argumentationsnummer kann man getrost stecken lassen, wenn von „Schmarotzern“ gesprochen wird, dann ist das nur eine (Feindbild)Projektion, um die gesellschaftlich tolerierte Gier weiter rechtfertigen zu wollen. Und solange die „Anderen“ die „Probleme“ haben, kann man ja selbst froh sein, dass es einem ja selbst gar nicht so schlecht ergehen. Sicher gibt es „woanders“ noch ein ärmeres Land gibt, wo es Menschen noch schlechter ergeht. Komisch. Die sind jedoch mittlerweile auf den Weg hierher. Sollte sich dahinter eine gänzlich andere Symbolik verbergen.

„Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg.“ „Wie? Haben Sie auch nichts gelernt?“

Ich kann Sie beruhigen: Das Vorherige habe ich absichtlich so formuliert, damit Sie wieder ein Stück wacher werden.

Wissen Sie was? Ich habe mich entschlossen, „derjenige“ zu sein, der das alles aufschreibt und die Dinge beim Namen nennt, die Ihnen nun so nahe sind, dass Ihnen sicher schon mulmig ist. Das ist eine Entscheidung gewesen, die ich bereits mit vier Jahren getroffen habe.

Irgendwer muss ja mal den Anfang machen, wenn es um die konsequente Infragestellung des Systems geht und nicht nur ums übliche Herumlaborieren und -experimentieren, der Suche nach Schuldigen sowie Staatsgründungen nach gestrigem Vorbildern. Jene Strukturen, vor denen so mancher Angst hat, dass jemand eines Tages freundlich lächelnd vor der Tür steht und um einen letzten Spaziergang im Wald bittet, während die „üblichen Vorgeschobenen“ schon lange für die andere Seite arbeiten.

Ich kann Sie beunruhigen: Sie sind gerade Ihrer eigenen Feindbildprojektion genauso aufgelaufen, wie auch die anderen. Das haben Sie mit den anderen gemeinsam. Feindbildprojektion ist ein Verhalten der alten Ordnung. Mir gelingt es Sie zusätzlich beunruhigen: Es geht nicht um Verdrängungswettbewerb, sondern um das Ende der Verdrängung an sich.

Das ist ein wesentlicher Unterschied. Verdrängung ist die fundamentale Handlungsgrundlage des Menschen der alten Ordnung und führt(e) zu einem System, was sich gegen den Lebensprozess gestellt hat. Es ist nicht unmenschlich, sondern unleblich – ein Zerrbild des Lebens.

Und es macht mir Freude die Dinge zu betrachten – nicht weil ich Ihnen was Persönliches will, das wäre zu einfach gedacht. Das ist auch vollkommen unerheblich, weil das Alten zunehmend seine gewohnte Bedeutung verliert. Die Nummer, um die es geht, ist „Larger Than Life“. Wissen Sie, ich mag Theatralik.

Und sagen Sie jetzt bitte nicht, dass Sie ja den Weg freimachen, während Sie von der Arbeit anderer leben, von denen Sie nicht mitgeschaffene Zinsen einfordern. Und damit das ganze Schauspiel nicht so auffällt, auch ein paar Zinsbrosamen an Ihre Kunden verteilt werden, damit die gesellschaftliche Selbstausbeutung einen schönen Anstrich erhält.

Kollektiv zu erfahren, wie es nicht funktioniert
Die Mehrheit ist darauf konditioniert, sich Unsäglichkeiten gegenseitig vorzuführen und lieber wird sich beklagt, traktiert und sich beschwert oder man hat längst resigniert und geht seiner täglichen Aufgabe, dem „Geld verdienen“ nach.

Heute erst gelesen: „Keine Zeit, bedeutet im Kern kein Interesse.“

Und je weiter weg die dargebotenen Probleme sind, so gelangt man zur einzig „vernünftigen“ Entscheidung, nur das bekannte „Naheliegende“ zu tun – schließlich gibt es ja „andere“, die sich um die „Probleme“ kümmern sollen – um diese zu „beseitigen“.

„Ja, aber wir haben doch wirklich große Probleme. Wie will man die denn lösen?“

Aus diesen beiden Existenzen (aus Problemerzeuger und Problemkaschierer) schuf sich die Gesellschaft einen Markt, so dass sich der Einzelne notfalls auch als „Opfer der Umstände“ darstellen und seine „Hände in Unschuld waschen“ kann, während andere gekonnte die „politische Verantwortung“ tragen.

„Wir haben davon überhaupt nichts gewusst.“

„Ich bin nur der Erfüllungsgehilfe meines Dienstherrn.“, Filialleiter einer Sparkasse

„Mein Vorgesetzter trägt für mein Handeln die volle Verantwortung“, Polizist in Bamberg

Gerade durch dieses Verhalten (Wegschauen, Ignorieren, Ausgrenzen, belohnte Hörigkeit, im Grunde genommen ist es ein Verdrängen der eigenen Entwicklung), konnte ein Szenario die Welt betreten, dessen Existenz oder Nichtexistenz nur allzu gerne diskutiert wird.
Und dabei geht es gar nicht um diese Frage von Sein oder nicht Sein (okay, für die gewohnten Denker schon), sondern darum, die Ursache zu erkennen, zu verstehen, warum es grundsätzlich(!) diese Welt betreten konnte. Sie wissen, wovon ich spreche: der Holocaust.

„Die Ewige Schuld“ erlangt erst im Sinne gesellschaftlich unterlassener Entwicklung eine gänzlich andere Bedeutung. Denn wenn man darauf herumdenkt, führt dies zu jenem Punkt, wo der Einzelne jenes System selbst erzeugt, er daran teilnimmt und es seine Aufgabe(!) ist, sich selbst(!) zu entwickeln. Das klingt Ihnen zu utopisch?

„So etwas wie eine neue Welt gibt es nicht, kann es nicht geben, wird es nicht geben.“

Jetzt ersetzen Sie mal „Welt“ durch „Torte“, „Theatervorstellung“, „Schwiegereltern“ oder „Bundesligasaison“. Das ist vom Prinzip her das gleiche. Denn es geht ums Prinzip, nicht um den Inhalt.

Der wesentliche Unterschied hierbei ist, was Sie sich selbst zutrauen oder meinen anderen zutrauen zu meinen– also: Was für Sie machbar erscheint. Ich kann Sie beunruhigen: Alles ist möglich. Die Frage ist dabei lediglich: Was ist sinnvoll und naheliegend?

Ein fliegendes oder selbst fahrendes Auto mag sinnvoll erscheinen, trägt in sich jedoch nur den Charakter einer zunehmend verantwortungslosen und in der Unvernunft zu haltenden Gesellschaft, um weiter einen „Spielemarkt der Begehrlichkeiten“ forcieren zu wollen – nebenbei mit überholten Antriebstechnologien.

Wenn Sie nun der Meinung sind, „die Leute“ oder „die Menschen“ brauchen ja auch Arbeit, Essen und Trinken, mag ich dazu sagen: Arbeit, von der man nicht leben kann, braucht niemand. Genauso wenig wie Produkte. Doch darauf kommt es nicht an. Ein System, was sich gegen das Leben an sich wendet, trägt in sich nur die Erkenntnis: Gut zu wissen, wie es nicht funktioniert.

Und wer jetzt der Meinung ist, Leben habe mit Geld, Hab und Gut zu tun, mag nochmals auf dem Gedachten herumdenken.

Das bedeutet jetzt nicht, in den nächsten Wald zu gehen, um der Natur näher zu sein. Es geht um die Prinzipien und Regelwerke, die die Natur zur Verfügung stellt, diese in jene Strukturen zu transportieren, so dass wieder ein sinnvolles und nicht nur getriebenes Wertschöpfen miteinander stattfinden kann. Das hat nebenbei gesagt, auch etwas mit Vernunft zu tun, die sich möglicherweise recht schnell einstellen wird, wenn das Bisherige zu keinem brauchbaren Ergebnis mehr führt.

Was vielmehr zählt, ist die Art und Weise wie miteinander gearbeitet – besser: Wertschöpfung stattfindet, also entwickelt, produziert, instand gehalten, gehandelt und geleistet wird. Das Zauberwort lautet: Organisation.

Falls Sie hier irgendeine Ideologie „hineinerkennen“ wollen, kann ich Sie nur ent-täuschen, es liegt lediglich an der Art Ihrer gelernten und gesellschaftlich konventionalisierten Betrachtung. Ideologien sind lediglich unterschiedliche Etiketten des selbe Weines: Vorgesetzte und Untergebene in der klassischen Form: der Hierarchie.

Jene Organisationsform und „sichtbarer“ Stellvertreter der alten Ordnung, die sich durch ihre Art und Weise gegen die Regelmechanismen der Natur wendet und ihren Anfang in der gewohnten und unbetrachteten Konditionierung des Menschen findet.

Sie vermuten Anarchie? Ohne entwickelte Vernunft und Gewissen, ist Anarchie nur ein sich gebären von bockigen Kindern.

Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess aus bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen und der eigentliche Hort der Gerechtigkeit, die im Außen nicht gefordert werden kann, wenn sie nicht selbst „belebt“ wird.“

Die Gesellschaft steht wahrlich an einem Neuanfang, der sie noch zögernd, lieber klagend und bedauernd gegenüber steht.

Sollte sich der Deutsche am Ende doch nur als Verhinderer der Neuen Zeit darstellen? Nein! Eher nur seine gewohnten auf Gestern fixierten Denk- und Verhaltensmuster. „Wer daran etwas ändern kann? Natürlich nur der Deutsche selbst. Doch der schwelgt lieber im Gestern und rühmt sich vergangener Taten, Vorbilder (im Kern „Rückbilder“) und Errungenschaften und vergisst dabei die eigene Fähigkeit sich zu entwickeln.

Es wurde und wird sich noch zu sehr auf opfervolles Klagen, gegenseitiges Bedauern, Bekämpfen und Widerstand konzentriert, sodass die wesentlichen Eigenschaften des Menschen auf der Strecken blieben, sich natürlich und selbst zu entwickeln und zu gestalten.

Wie gesagt, hat „natürlich“ nichts mit einem Waldleben zu tun, sondern die Orientierung an den Regelwerken der Natur.

Was das „Ewig Gestrige“ anbetrifft, ist es vollkommen gleich, ob Staat, Recht, Gesetz, BRD, DR, Kaiser, Könige, Verfassungen oder sonstiges aus dem deutschen Antiquariat fokussiert wird.  Der Deutsche macht sich so selbst unbrauchbar, solange er daran festzuhalten gedenkt. Die berühmte „grüne Wiese“ mit beglaubigtem Arier-Nachweis. Das muss wohl so sein, damit man (zumindest ich) genug Zeit findet, es in Frage zustellen und das „Eigentliche“ dahinter zu entdecken.

Ich mag den Ausdruck „das Eigentliche“, weil es auch jene gibt, die dann pauschal „eigentlich“ gern als Überlagerung (und Ausrede) zu enttarnen meinen, um sogleich „etwas zum Rütteln gefunden“ zu haben.

„Ja, aber wir haben doch große Probleme.“ „Sie meinen sicher „Phänomene“ und damit auch Herausforderungen und Aufgaben.“

Schon mal auf zwei Dingen herumgedacht? Das das Wissen, mit dem man die „Probleme“ wahrnimmt, nicht dazu ausreicht, daraus entsprechende Lösungen zu entwickeln?

Es bedarf zweier Denkweisen: eine um das „Problem“, was im Kern nur ein Phänomen des jeweiligen Systems ist, wahrzunehmen. Das kennt die Mehrheit, und für gewöhnlich weiß „man“ auch recht schnell eine „Lösung“. Was mit erster Denke jedoch keine ist, sondern nur reine Symptombekämpfung.

An dieser Stelle gelangt man an einen entscheidenden Punkt, wo das System auf der einen Seite als eine Ansammlung scheinbar unabhängig voneinander existierender „Probleme“ (Phänomene, Symptome) wahrgenommen wird und/oder als ein vernetztes Ganzes, was die Grundlage zur schrittweisen Neu- und Lösungsorientierung bedeutet. Denn es soll sich ja „etwas“ ändern – zumindest höre ich das seit Jahren – Sie wahrscheinlich auch.

Die anderen einfach mal für schuldig zu erklären, ist nur gewohntes Kinderdenken in einer Welt, wo gern zwischen „Gut“ und „Böse“ getrennt wird und niemand der „Böse“ sein will, weil er ja „Arbeiten und Geld verdienen muss“.
Dies, während die Autorität bestimmt, was für ihn „gut und richtig“ sein soll und der Unvernünftige (der Systemverfechter) gewohnt nur die Frage stellt, ob denn Mord und Vergewaltigung „gut und richtig“ sei (um das Wesen des Systems, die gesellschaftlich tolerierte Unvernunft und damit verbundene Betreuung und Kontrolle rechtfertigen zu wollen), was im Kern die „falsche“ Frage ist und die bedeutendere, ob nicht die Entwicklung von Vernunft ein individuell-gesellschaftlich anzustrebender Aspekt wäre.

„Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist, als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ Matthäus 5, 20

Das ist ein Hinweis auf den natürlichen Lebens-, Lern- und Entwicklungsprozess des Menschen. Halten Sie es sich stets vor Augen. Seien Sie besser als jene, die Ihre Lehrer sind oder waren.

„Papa? Sind Väter immer klüger, als ihre Söhne? „In der Regel schon, mein Sohn.“ „Papa? Wer hat die Dampfmaschine erfunden?“ „Das war James Watt, mein Sohn.“ „Papa? Warum hat der Papa von James Watt nicht die Dampfmaschine erfunden?“

Jene „ewig Schuld“ von der ich vorhin sprach, ist nur solange „ewig“, solange der Einzelne nicht an sich selbst arbeitet, da er mit seiner „Erstprogrammierung“ jenes System und Schreckgespenster erzeugt, wo wir wieder bei seinem „Ich“ angelangt sind.

„Schuld im Außen = Aufgabe im Inneren.“

Wir sind die „Guten“ mit den Lösungen
Irgendwie scheint die Realität eine andere zu sein und der Strom wahrgenommener Probleme, will irgendwie nicht abreißen.
Und damit meine ich noch nicht einmal die „Flüchtlinge“. Die sind nur hier, um dem Wandel die notwendige Starthilfe zu verleihen. So nach dem Motto: „Phönix durch die Asche.“

Es macht mehr Sinn, es aus einem größeren Fokus zu betrachten, als aus der gewohnten, eigenen, meist beangsteten Vergänglichkeit, wo sich nur allzu gern an „Gestrigkeiten“ festgeklammert wird, sich zusammengerottet und „Theorien über den Geschmack von Mars®“ ersonnenen werden, wo das Gestern in Form von Staatsgründungen und Verfassungen allzu gern aufkocht, während man zwar „vom Morgen“ spricht, jedoch das Gestern lebt.

Zeit zum Umdenken.

Das betrifft im Besonderen zu auf:

  • das Aufwachsen eines jungen Menschen in der Familie in einem dynamischen Entwicklungsprozess, statt des gewohnt bekannten statischen, in Form der Autorität und gewohnt weitergeführter Fremdbestimmung,
  • hin zur Entwicklung von Bedingungslosigkeit, Selbstentfaltung von Vernunft und Gewissen,
  • hin zur Orientierung am natürlichen Lebens-, Lern- und Entwicklungsprozess, an dem man sich in den letzten paar tausend Jahren festgeklammert hat, weil man es gewohnt war, wo oberflächliches Kopieren und belohntes Ausführen stets einfacher war, als selbst zu denken,
  • der Umgang in der Gesellschaft miteinander, ergibt sich aus dem Anfangsimpuls einer geänderten Denk- und Handlungsweise im Umgang mit der Entwicklung eines jungen Menschen, heraus von selbst,
  • das Gestern in Frage zu stellen, statt sich daran festhalten zu wollen, das Gestern – besser gewohnte Denk- und Verhaltensmuster zeigen, wie es nicht funktioniert,
  • die Art und Weise der Entwicklung von Lösungen wahrgenommener Phänomene
  • &c.

…packen wir’s an.

„Ach so: Die „Anderen“ sind noch nicht soweit. Doch vielleicht überlassen Sie Ihnen selbst diese Entscheidung.“