Gedankenfragmente – Was ist das System?
(v1.2) In der Vergangenheit wurde hin und wieder mal vom „System Merkel“ gesprochen oder von einem „Staat“ oder von irgendwelchen „künstlich hochgetakteten Böse-Wichten“, denen nur allzu gerne die Schuld für alles gegeben werden mag.
Das System sind jedoch nicht irgendwelche anderen oder „Staaten“ oder „Bösen Wichte“.
Das System befindet sich auf der Ebene der Denk- und Verhaltensmuster, nach denen die Mehrheit „funktioniert“ und es auf diese Weise auch aufrecht halten, während sie in der irrigen Annahme sind, es reiche nur die „Täter“ und ihr Tun zu verurteilen, um irgendwann etwas zu ändern.
Diese das System erzeugenden Denk- und Verhaltensmuster „bewegen“ sich zwischen dem Prozess des Wahrnehmens und dem Wahrgenommenen und beeinflussen die Art und Weise, wie gefühlt, gedacht und gehandelt wird.
Ein Phänomen ist das Verhalten der Feindbildprojektion, wo der „Feind“ vom eigenen „Ich“ erfunden oder freudig (wenn angepriesen) angenommen wird, um eben die eigenen Denk- und Verhaltensmuster rechtfertigen zu wollen, zu denen auch die entwickelten Verdrängungskonzepte gehören. Eine wesentliche Ursache für Konflikte.
Das System ist auch nicht einfach da, sondern wird mit jeder gewohnten Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung mit „frischem Geist gefüttert“ und bildet so die Grundlage für die vom Menschen geschaffene, künstliche Organisationsform der Hierarchie.
Verbunden mit den dazugehörenden, wohlwollend zugestandenen Privilegien, wie die Teilhabe an der Macht (Fürstentum „Familie“, Karriere), Teilhabe am Geldsystem, die Vorstellung von Eigentum, Besitz, Hab und Gut, also im Kern der Vorstellung, dass einem etwas oder jemand gehören würde, wird es aufrechterhalten. Nicht zu vergessen, auch durch die belohnte Unwissenheit der Masse.
Dabei darf man die verliehenen „Grundrechte“ nicht vergessen, die in der Regel ebenso von künstlicher Natur sind, wie das gesamte positive Recht an sich.
Das „Geld“ spielt dabei eine besondere Rolle, da der Glaube an seinen Wert und dem der eigenen Arbeit anerzogen ist und den gewohnten Denker unwissentlich zum Sklaven macht.
Die Bevölkerung lässt man im Glauben, dass es genüge mitunter nur so schlau zu sein, dass sie sich auf arbeiten und Geld verdienen und wieder ausgeben getrost konzentrieren kann.
Und wenn es eng wird, wirft man ihr einige Brosamen – die man ihr zuvor genommen hat – wieder hin oder, wenn Veränderungen anstehen, die das System in sich gefährden, dann legt man ihnen Beschränkungen auf.
Schließlich geht es nicht um Freiheit, sondern lediglich um „Freiheiten und Freizügigkeiten“, die mit Freiheit nichts zu tun haben, da sie einer Autorität bedürfen, die sie wohlwollend gewährt – oder auch nicht.
„Wenn Freiheit bedeutet, dass man alles machen kann, was keinem anderen schadet, sollten ab morgen alle in der Nahrungsmittel-, Chemie- und Tabakindustrie sofort kündigen.“ „Ja, so einfach kann man das aber nicht sehen.“
Sie erkennen den Blödsinn, den man sich mitunter selbst auftischt, während man im Glauben ist, dass es reichen würde, „nur möglichst viel“ zu wissen und schlaue Antworten von sich zu geben?
Das Geld ist nicht einfach da, sondern gelangt über den Prozess der Dar-Lehensvergabe in das „Wirtschaftssystem“.
Und erst durch die „Besicherung“ des Gegebenen, durch den Dar-Lehensnehmer, erlangt es seinen „Wert“, eben durch den Glauben, dass Geld und Arbeit etwas wert seien.
Dabei darf man die „wertlich“ nicht mitgeschaffenen Zinsen nicht vergessen, die jedoch zurückgefordert werden.
An diesem Punkt schnappt die Falle nicht nur für den einzelnen Dar-Lehensnehmer zu, sondern für alle, die „in der Wirtschaft“ tätig sind.
Die Institution „Wirtschaft“ ist ein großer Pool, wo jeder versucht, seinen „Schnitt“ zu machen, um sich der (monatlichen) Lasten entledigen zu wollen. Doch die Zinsen fehlen, und so sind alle fleißig beschäftigt, etwas zu suchen, was nicht da ist.
Damit das nicht auffällt, etikettierte man den Begriff „Sklave“ um, zu „Arbeiter“, „Angestellter“, „Personal“, „Beschäftigter“ usw. Dabei darf man die Personalvermittlungen nicht vergessen, wo der Arbeiter verliehen(!) wird.
Hinweisend: Auch das Kino macht die Menschen seit längerem schon darauf aufmerksam, sowohl über ihre eigene Lebenssituation und auch das System nachzudenken.
„…und die Sklaven haben sich bewaffnet.“ „Ich kann das nicht leiden, dieses Wort…das ‚S-Wort‘, das ‚S-Wort‘.“ „Verzeihung. Die gefangenen Arbeiter haben sich bewaffnet.“ „Okay, das ist besser. Das ist viel besser.“ Thor: Ragnarök, 2017
Die Masse zieht sich in den Familien (Institutionen) ihre Nachkommen selbst ihre Untergebenen heran, nach dem Prinzip: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“.
Ab diesem Moment kann man das Wedeln mit dem Zeigefinger, auf der Suche nach den Schuldigen getrost einstellen.
Mit der Vorstellung, dass einem etwas oder jemand gehören würde, kommt zwangsläufig auch die Vorstellung eines möglichen Verlustes und damit schnappt die gelegte Falle zur erfolgreichen Fremdbestimmung zu.
Denn man kann das wohlwollend Zugestandene nur solange sein Eigen nennen, solange man dafür einen Obolus „locker macht“ oder das macht, was ein anderer einem sagt.
Der Glaube, es ginge nur darum, möglichst viel Geld sein eigen zu nennen, um dann von „finanzieller Freiheit“ sprechen zu wollen, ist diese mit dem Ausdruck „Arbeit macht frei“ gleichzusetzen.
Wie funktioniert das ganze Tamtam?
Das System entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als ein Rollenspiel, wo sich der Mensch selbst vergisst und zu seiner Rolle (bspw. Verwandtschafts- und Berufsbezeichnungen, Bezeichnungen von Religionsanhängern, Titel usw.) wird.
Aus diesem Grund gewinnt man auch zunehmend den Eindruck, dass sich das System selbst entmenschlicht, während der Mensch in der Rolle als… sich wider seiner Natur verhält. Im Rollenspiel gelten für die Rolle andere Regeln, als für den Menschen. Vereinfacht ausgedrückt.
Das System ist übrigens nicht einfach als gegeben, also „alternativlos“ und „ernst“ hinzunehmen, wie dies so mancher aus seiner anerzogenen Opferhaltung („Ich kann ja nicht anders. Ich muss ja auch leben.“ Oder: „Alleine kann man ja sowieso nichts ändern.“) meint.
Der Mensch, wird sozusagen eingehüllt und irgendwann vergessen. Und warum, weil er glaubt, dass er die Rolle ist, die er jedoch nur spielt, nur weil er dafür belohnt wird – weil er glaubt, er sei sein „Ich“.
„Die ‚natürliche Person‘, ist der Mensch, in der Rolle als…Rechtssubjekt.“
Erst durch die schrittweise Infragestellung des Systems, entwickelt der Mensch jene Alternative, die er bereits lange aus den Augen verloren hatte, kommt auch der Mensch wieder zum Vorschein und zurück ins Leben.
Das meint: „Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: »Dort, wo du wohnst, wird das Land nicht fruchtbar sein, kein Regen fällt darauf. Mithilfe deines Schwertes musst du dich ernähren. Und deinem Bruder wirst du dienen, doch dann wirst du seine Herrschaft abschütteln und frei sein.“ 1. Mose, 39,40