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(v1.0) So mancher wird jetzt fragen, ob ich noch ganz richtig im Kopf bin. Aus in gewohnter Sicht mag das auch so erscheinen. Doch gerade die gewohnte Sichtweise ist für die täglichen Geschehnisse verantwortlich. Krise ist dann, wenn gewohnte Denk- und Verhaltensmuster zu keinem erwarteten Ergebnis mehr führen – es sei denn, es geht um gesellschaftliche Entwicklung.
Falls jemand meint nur laut genug herumjammern zu müssen, man würde die Menschen jetzt versklaven wollen, so irrt er sich.
Er war es bereits die ganze Zeit auch über die vielen Jahrhunderte. Heute erfolgt die Versklavung über den familiär-gesellschaftlich anerzogenen Glauben, dass Geld, Arbeit und sich daraus ergebende Produkte und Dienstleistungen etwas wert seien.
Die einen leben von zu erbringenden Zinsen, die bei einer Dar-Lehensvergabe jedoch nicht mitgeschaffen wurden, die anderen von Steuern und Abgaben.
Der Mensch in seiner Rolle als Dar-Lehensnehmer verschuldet sich klassisch, wenn er vorhat, ein Haus zu bauen.
Während er an die Arbeit geht, um das Dar-Lehen zurückzuzahlen, hilft er dem Unternehmer dabei die Schulden des Unternehmens, damit es „wettbewerbsfähig“ bleibt, zurückzuzahlen, während sich das Land/Staat, IN dem beide leben, ebenfalls verschuldet – obwohl beide bereits Steuern und Abgaben zahlen.
Auf der gewohnten Suche nach Schuldigen, sind für die entstandene Misere jene in der Rolle der Politiker natürlich willkommen. Das ist schön, jedoch recht einfach gedacht.
Die Frage lautet: Wie sind jene in der Rolle der Politiker nur dahin gekommen? Die ersten wurde zwecks „demokratischer Gründe“ eingesetzt. Entweder durch „ehemalige“ Besatzer und später durch jene in der Rolle der Wähler.
Ab hier ist dann das gewohnte Konstrukt aus Erhabenen und ihren Untergebenen implementiert. Sollte es komisch werden, wird später mitunter auf die aufbegehrenden Untergebenen eingeknüppelt.
Denkt jemand dabei? Nö. Weder jene in der Rolle der Politiker, noch jene in der Rolle der uniformierten Staatsgewalt, noch jene Volksansammlung, also jene in der Rolle der Untergebenen – zumindest die meisten von den dreien. Der Rest setzt sich aus beharrlich Unwissenden und getarnten Wissenden zusammen – die wenigen verherrlichenden Befürworter und ihre „geschmeidigen Mitläufer“ mal ausgenommen.
„Bitte sehr, bitte schön, bitte gleich…“
„Ich habe es immer gewusst.“ „Stimmt, jedoch hast du nie was gesagt.“
Zeit, das Rollenspiel als solches zu erkennen. Oder bedarf es – zur Erinnerung – erst wieder der Konzentrationslager, von denen man später einmal mehr nichts wusste?
Wer weiß schon, dass das Fundament des Faschismus auf gewohnter Erziehung zur auf Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung beruht.
„Huch? Das ist ja heute noch so…“
So manche in der Rolle der Klagenden sind der festen Meinung, dass ihr Verhalten sei „alternativlos richtig“, obwohl dies nur anerzogen ist und sie sich einmal mehr nur ihre systemische Stellung, als sich für „gepeinigt-betrogen fühlende, unschuldige Opfer der Umstände“ vor Augen führen.
„Wie? Kritik am System?“ „Ja, darum geht es!“
Kleiner „Abstecher“ gefällig? Jemand in der Rolle des Opfers (welche Situation auch immer), kann sich nicht einfach davonstehlen, da er durch seine Opferrolle zu einem aktiven Teil des Systems wird, wo sich die Gesellschaft bspw. ihre späteren Mörder, Serienkiller, Betrüger, Kinderschänder und Vergewaltiger usw. heranzieht.
„Würden Sie ein Opfer bringen?“ „Ja, meinen Nachbarn.“ „Nein. Ich meinte, würden Sie SELBST ein Opfer bringen?“ „Ich sagte doch: meinen Nachbarn. Sie müssen mir nur sagen, wo ich ihn hinbringen soll.“
Meinen Sie, dass es damit getan wäre, nur mit dem Finger auf die erkannten Schuldigen zu zeigen?
„Wenn die Mehrheit bestimmt, dann betrifft dies im Kern ihr eigenes Schicksal, was sie wiederum durch ihr Tun und ihr Unterlassen selbst gestaltet.“
Die Mehrheit, die sich dazu entscheidet für Getanes belohnt zu werden, nimmt an einem System teil, wo sie ihre eigene Fremdbestimmbarkeit hochhält, während sie über „Wohlstand“ zu soufflieren* meint. Sie darf sich nicht wundern, wenn ihr so geschieht.
Aus dem Rollenspiel: „Ja, aber wir haben doch die Politiker gewählt, damit wir selbst nicht denken brauchen, damit wir in Ruhe arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben gehen können. Schließlich wurden wir so erzogen.“
Offen gesagt, wird das dann jemand nur zugeben, wenn der Druck in ihm unerträglich wird, vermutlich wird er vorher resignieren, sich in Regression üben und Gewalt gegen sich oder andere.
Kaum jemand kommt auf die Idee, dass jene Verhalten dazu gedacht sind, eben nicht über den gewohnten Tellerrand zu blicken, sondern sich in schauspielerischer Perfektionierung der Opferrolle zu üben.
Nebenbei bemerkt: „Die letzte Generation“ sind nicht einfach jene, die sich durch opulenten Verbrauch von Sekundenkleber und eine stoffschlüssige Verbindung mit der Straße zum Ausdruck bringen… sondern nach wie vor die gesamte Gesellschaft.
Bürgerkrieg, wie er nur allzu gerne „herbeigehofft“ wird, findet scheinbar zwischen jenen statt, die sich für das Klima und jenen, die sich für die Arbeit „vor den Karren spannen“ lassen.
Angst vor Existenzverlust ist das, was beide miteinander vereint, während man dem auserkorenen Gegner dafür die Schuld gibt. Da wird sogar ein möglicher Atomkrieg zum Nebenschauplatz, neben Corona und mit Messern wedelnde „IS-Flüchtlingsterroristen“. Quatsch. Das kommt alles noch oben darauf. Denn das ist das, was Opfer ausmacht: (Verlust)Angst, anerzogen-gelebte Ohnmacht und mitunter gewaltorientierter Aktionismus.
Wenn jene keine andere Wahl haben, dann liegt das daran, dass sie nicht wissen, dass sie sich in einem Rollenspiel bewegen, was sie irriger Weise für „alternativlos“ und „ernst“ erachten. Denn wenn sie den Unterschied kennen würden, so hätten sie zum ersten Mal die beste Wahl – nämlich die Rolle nicht spielen zu müssen – eine Wahl ohne Qual!
Der Gesellschaft ist das nicht wirklich klar. Das sieht man daran, dass versucht wird, den eigenen Wahnsinn in den wenigen „Klebeexperten“ zu erkennen, während die Angst nicht rechtzeitig zur Arbeit oder grundsätzlich zu kurz zu kommen, in ihnen aufkocht.
Während es früher noch Aufstände gab, Kriege für die Freiheit geführt wurden und dabei reichlich Gehirnmasse in der Gegend herumflog, geht es heute stattdessen auf die Straße, wenn die Arbeit gefährdet ist.
Auch erkennbar, dass Freiheit mittlerweile gegen Freiheiten, Freizügigkeiten und finanzielle Freiheit getauscht wurden. Letztere drei bedürfen einer Autorität, die sie wohlwollend gewährt, solange man sich konform verhält. So nebenbei.
„Der Baum der Freiheit muss von Zeit zu Zeit mit dem Blut der Patrioten und der Tyrannen begossen werden. Dies ist der Freiheit natürlicher Dünger.“, Thomas Jefferson
Diese Einstellung kann man heute als überholt betrachten, hat man das System der alten Ordnung und seiner in ihm ruhenden „Verdrehung“ verstanden, was den Urheber des Zitats zudem als einen Systemanhänger enttarnt.
„Die Amerikaner haben Krieg geführt für die Freiheit. Auch einen für das Ende der Sklaverei. Und was machen viele von denen mit der Freiheit? Sie werden Sklaven.“ „Captain Ives“, Interstate 60, 2002
„In der Arbeitsfrage teilt sich das vereinte Wirtschaftsgebiet nach wie vor in gespaltene Lager.“
Damit es irgendwie – bestimmt durch die gewohnten Denk- und Verhaltensmuster – so weitergeht wie bisher, scheint sich die Gesellschaft lieber einer dystopischen Welt nähern, als Um- und Weiterdenken zu wollen.
Eine Haltung, die in der Mehrheit vorliegt, während der Einzelne hofft, er würde mit genug „Mitteln“ der sich zuspitzenden Lage entkommen können.
Um- und Weiterdenken bedeutet nicht, im gewohnten Rahmen zu denken, sondern sich darüber bewusst zu werden, durch welche oder mit welchen Denk- und Verhaltensmustern somanche(r) am stattfindenden Spektakel teilzunehmen gedenkt.
Doch lieber übt man sich im (kollektiven) Krakeelen und Jaunern oder gibt sich entschlossen ignorierend, wenn das Mikrofon vor der Nase eine klare Antwort erwartet.
Die Tage habe ich das erste Mal von einem Bekannten den Newsletter von Klagemauer.tv erhalten.
„Man“ wird seinem Namen gerecht, nur scheint das keiner zu merken, eben weil das eingebrannt Zeichen des Opfers so tief in die Gesellschaft eingebrannt ist, dass sie es nicht einmal bemerkt. Das hat man dann davon, wenn „die Mehrheit bestimmt“.
„Schließlich haben wir eine Demokratie. Da bestimmt immer noch die Mehrheit.“ „Ach so. Eine Mehrheit wählt sich wenige, die dann darüber bestimmen, was für die Mehrheit „gut und richtig“ sein soll…“
Dabei geht es auch nicht einfach nur darum, dass dann „einer“ oder „mehrere“ über andere bestimmen, sondern dass jeder für sein Tun selbst verantwortlich ist, während niemand über ihn bestimmt, selbst wenn mancher meint, bei vielen sei es ja notwendig.
Zur offensichtlichen Angst vor ungerechter Fremdbestimmung gesellt sich die Angst auf sich gestellt zu sein – im täglichen Überlebenskampf gegen die gierigen Ruchlosen – die man dann in den anderen zu erkennen meint und dem gewohnt denkende Teilnehmer das „Recht des Stärkeren“ und das „Faustrecht“ durch den Kopf geht. Das Feindstrafrecht – dabei lachend – mal beiseite gelassen.
„Der Begriff Feindstrafrecht ist eine 1985 vom deutschen Strafrechtler und Rechtsphilosophen Günther Jakobs vorgeschlagene Bezeichnung für ein Strafrecht, das bestimmten Gruppen von Menschen die Bürgerrechte versagt und sie als Feinde der Gesellschaft oder des Staates außerhalb des für die Gesellschaft geltenden Rechts stellt. Im Feindstrafrecht sind alle zur Verfügung stehenden Mittel erlaubt. Es ist deshalb kein Strafrecht im herkömmlichen Sinne, sondern ein von rechtsstaatlichen Bindungen befreites Instrument zur Gefahrenabwehr.“ „Feindstrafrecht“, Wikipedia
Dazu ein kurzes Zitat: „Durch das Erfinden eines äußeren Feindes erschaffen wir uns gewöhnlich reale Feinde. Und das wird dann zu einer realen Gefahr für das „Ich“, obwohl es auch dessen Schöpfung ist.“ Dr. Peter Fonagy, PH. D., FBA, Revolver, 2005
Konflikte existieren, eben weil die anerzogene, jedoch irrige Vorstellung herrscht, dass einem etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde, was man demnach auch verlieren könnte sowie die irrige Vorstellung, dass man ein Anrecht darauf hätte.
Dem Menschen wurde beigebracht, wenn er etwas „haben“ würde, er dann auch erst etwas wert „sei“. Das beinhaltet im Kern nur eines: Der Mensch der glaubt er „habe“, ist nur eines: fremdbestimmbar und das macht ihm zum Sklaven seiner Denk- und Verhaltensmuster und sich daraus ergebenen Konventionen und gewohnten Wertvorstellungen.
Hinweisend: Solange Sie irgendwelche „Gegner“ und „Feinde“ zu erkennen meinen oder die Ansicht hegen, dass irgendjemand bestraft werden muss, damit wieder die gewohnte Vorstellung von „Gerechtigkeit*“ siegt, solange sind Sie ein aktiver Teil jenes Systems, was sich in seinem Wesen gegen das Leben und seine Regelwerke wendet. (*Anmerkung: Die gewohnte Vorstellung von Gerechtigkeit ist eine anerzogene Illusion.)
„Im Alten steht Mehrheit nicht für Richtigkeit, sondern nur für Mehrheit.“
Doch das alles ist nicht weiter „schlimm“, da möglicherweise der eine oder andere auf die Idee kommen könnte, dass das vom Menschen Geschaffene letztlich zu hinterfragen ist, worin auch die wesentliche Aufgabe des Menschen besteht, einschließlich all jener Begriffe, die sein Menschsein beschreiben.
„Welchen Frieden suchen wir? Ich spreche vom aufrichtigen Frieden. Vom Frieden, der dem Leben auf der Erde einen Wert gibt. Nicht nur Frieden in unserer Zeit, sondern Frieden für alle Zeit. Unsere Probleme sind von Menschen gemacht und können deshalb vom Menschen gelöst werden. Denn letzten Endes ist unsere tiefe Gemeinsamkeit, dass wir alle diesen kleinen Planeten bewohnen.“ John. F. Kennedy, aus dem Film „Thirteen Days“, 2001