German Angst
(v1.5, Nachtrag 2 und der „*“) Jemand kam auf den Gedanken, dass „wir“ den Krieg in der Ukraine finanzieren* und man der „Ampel“ dafür die „Schuld“ zu geben meint. Gewohnt betrachtet erscheint das auch richtig. Doch wie sieht die Lage „wirklich“ aus?
Eine Bevölkerung, die sich nicht informiert, bewegt sich zunehmend in einer Illusion, was nichts damit zu tun hat, doch wieder mal „Heute“ und die „Tagesschau“ anzuschauen, „was so in der Welt“ los ist, während sich um die – tja, wie bezeichnet man so etwas eigentlich – Gesamtsituation(?) überhaupt kein Kopf gemacht wird.
Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, dass er in einem künstlichen Konstrukt mit künstlichen Regelwerken (Gesetzen) „lebt“, gedeckelt durch anerzogene (Verlust)Angst und „Respekt“ vor „Autoritäten“. Stark vereinfacht ausgedrückt.
Es handelt sich um eine Art „Informationslücke“, die sich zwischen dem, was in den gewohnten Medien und Nachrichten und dem gewohnten Alltag abläuft, aufspannt, was jetzt nicht bedeutet, dass das Prinzip „vom mehr des Selben“ an zusätzlichen, jedoch gewohnten Informationen, wie es sehr häufig betrieben wird, daran etwas ändern würde.
Der auf Angst „gedrillte“ Akteur zieht die Unsäglichkeiten förmlich an und nutzt sie, spricht man ihn darauf an, auch noch als Werkzeuge der Verteidigung, letztlich um seinen selbstgeschaffenen Zustand damit zu rechtfertigen. Wenn die Masse nicht gerade durch ein Szenario „in Schach gehalten“ wird, übt sich der Einzelne selbst darin, sich „einen Teufel an die Wand zu malen“.
Jemand sagte einmal zu mir: „Sie wussten alles, nur nicht das, was wichtig war.“
In der Zeit bis heute, haben sich einige über diese Aussage aufgeregt. Denn wer hat schon darüber zu bestimmen, was für andere „wichtig“ sein soll?
Der auf Existenzverlust und auf Leid heischende Deutsche wird stets sein Leid, als wesentliches Argument vor sich hertragen und zur Schau stellen. In anderen Teilen der Welt sieht es nicht anders aus, was die Betroffenen irgendwie gleichschaltet, was darauf hindeutet, dass die beobachteten Phänomene gleichen Ursprungs zu sein scheinen: die gewohnte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, aufrechterhalten durch wohlwollend zugestandene Privilegien. Der dazugehörige „Kopfknast“ lässt sich aus diesem Zitat – zum wiederholten Male – herauslesen:
„Meine Freunde, es steht eine Revolution bevor. Wenn die Menschheit entdeckt, wer wir sind, wozu wir in der Lage sind, dann müssen wir alle eine Entscheidung treffen: Versklavung oder Machtergreifung. Die Entscheidung liegt bei euch. Aber denkt daran, wer nicht für uns ist, ist zwangsläufig gegen uns. Also… ihr könnt leiden und für die Menschen kämpfen, die euch hassen und fürchten. Oder ihr könnt euch mir anschließen und leben wie Könige… und Königinnen.“ „Sebastian Shaw“, X-Men: Erste Entscheidung, 2011
Eine mental geschlossene Anstalt aus Untergebenen und Erhabenen im Kampf um „Gerechtigkeit“ und „finanzieller Freiheit“, die nichts anderes ist, als „Arbeit macht frei“.
Doch ist es noch etwas anderes auffällig, es wird auf breiter Ebene nicht lösungs-, sondern problemorientiert geschlussfolgert, mitunter in der Weise, dass man dem „gemeinsamen“ Untergang (untermauert mit „wir“ oder „uns“) irgendwie „schicksalgeprügelt“ entschlossen entgegensieht oder auf einen „Erlöser“ oder „gerechten und wohlwollenden Führer“ zu hoffen und zu warten meint. Es wird jedoch niemand kommen, um den Massen wieder einmal „die Kohlen aus dem Feuer zu holen“.
„Wollt ihr den totalen Krieg?“ Josef Goebbels im Sportpalast, 1943
Was erkennbar ist, wird die Masse mittlerweile durch den Engpass – dieser erzeugt und aufrechterhalten durch ihre eigene, kollektive Angst – wie Zahnpasta mit einem Hammer aus der „Wohlstands-Tube“ herausgeprügelt.
Und dies alles, weil ein bisschen mehr leiden als gestern, ja gar nicht so schlimm sein kann, statt zu erkennen, dass mit der gewohnten Denke „kein Apfel mehr zu gewinnen“ ist.
Doch lieber zeigt man mit dem Finger auf die auserkorenen Schuldigen, während das individuelle Unvermögen, sich über die eigenen Denk- und Verhaltensmuster zu erheben, die einen wesentlichen Anteil an den lokalen bis weltweiten Geschehen haben, weiträumig außer Acht gelassen werden. Denn sie, die Denk- und Verhaltensmuster, sind das System IN dem sich das alles abspielt.
Dass bspw. das Bundeswahlgesetz überhaupt keine Geltung mehr hat, scheint die Mehrheit entweder nicht zu wissen und selbst wenn sie es weiß, scheint sie sich nicht für die Auswirkungen zu interessieren oder ignoriert es, aus Angst vor Unbill, dem möglichen Verlust wohlwollend zugestandener Privilegien.
Vor einiger Zeit stolperte ich über den Ausdruck „German Angst“, und gestern kam ich darauf, mir das Thema mal näher anzuschauen.
„Mit den komplementären Stereotypen German Angst (englisch, etwa: „typisch deutsche Zögerlichkeit“) und German assertiveness (etwa: „typisch deutsche Überheblichkeit“) werden als charakteristisch empfundene, gesellschaftliche und politische, kollektive Verhaltensweisen der Deutschen bezeichnet.
Der Begriff Angst, der sich ähnlich wie Weltschmerz in der englischen Sprache eingebürgert hat (Germanismus), bezeichnet hier entweder eine generalisierte Angststörung, eine unbegründete diffuse Furcht oder ein nur ostentativ vorgetragenes „Leiden an der Welt“. Das auf den deutschen und niederländischen Sprachraum beschränkte Substantiv „Angst“ wurde 1844 von Søren Kierkegaard in die philosophische Diskussion eingeführt, ist also nur über die etymologische Wurzel „typisch deutsch“.
Assertiveness bedeutet „Durchsetzungsvermögen, Selbstbewusstsein, Bestimmtheit“…
…Als Beispiel für den Stereotyp German Angst wurde Angst vor der Nuklearkatastrophe von Fukushima genannt. Zuletzt wurde auch im Kontext der COVID-19-Pandemie in Deutschland vielfach auf einen Zusammenhang zwischen German Angst und der deutschen Reaktion auf das Pandemiegeschehen verwiesen.
Im Zusammenhang mit der 2007 eingetretenen Finanz- und Wirtschaftskrise stellte Ulrich Greiner im Mai 2009 fest, dass von „German Angst“ und deutschen „hysterischen Erscheinungen“ im Unterschied zu Nachbarländern wie England und Frankreich nichts Besonderes mehr zu vermerken sei. Es sehe so aus, „als müssten die Deutschen ihr Bild von sich revidieren“. Als Erklärung bietet Greiner die Beobachtung an, dass „die Masse als unheimliches Tier, als politisch explosive Macht, […] wenn auch nicht verschwunden, so doch vom allgemeinen Prozess der Individualisierung geschwächt worden“ sei. Der Historiker Frank Biess sah 2021 einen Zusammenhang mit vergangenen Angst schürenden Ereignissen, die ins kollektive Gedächtnis der deutschen Gesellschaft eingegangen sind…“ Wikipedia, „German Angst“
Frage: Was passiert wohl, wenn man „Deutsche“, die haben auf andere „Deutsche“ hetzt, die ebenfalls Angst vor Existenzverlust haben?
Nun kann man auch verstehen, warum sich gegen Veränderung auch so gewehrt wird und warum so mancher mitunter auch aggressiv reagiert, wenn ihm klar wird, dass er im üblichen geistigen Rahmen, den er sich in seinem Dasein geschaffen hat, nicht mehr weiterkommt.
„Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.“ Hinweis(!) aus der Präambel des Grundgesetzes FÜR die Bundesrepublik Deutschland
„Das „Deutsche Volk“… vor Gott und den Menschen…“
Die wesentliche Frage, die sich der Einzelne vielleicht mal stellen mag, woher das Verhalten kommt, dass es ihm genügt, sich bspw. über die Polit-Darsteller und deren Treiber zu beschweren – jedoch ohne den „Finger der Schuld“ einmal mehr kreisen zu lassen.
Gewohnte Reaktion darauf war stets: „Wie? Soll ICH dann an allem nun Schuld sein?“
Wer mag schon glauben wollen, dass es gar nicht um „Schuld“ oder „Unschuld“ geht, jenen beiden Erfindungen eines gewohnt konditionierten, menschlichen Geistes – neben „Freund oder Feind“, „Gut oder Böse“, „Bedeutung oder Bedeutungslos“, „Sieger oder Verlierer“ &c.
Innerhalb dieser Sichtweisen gibt es kein „Entkommen“, zumal es sich vordringlich um eine rein mentale Angelegenheit handelt.
„Es gibt nichts zu fürchten, außer der Furcht.“ „Scarecrow“, Batman Begins, 2005
Hat man dass erst einmal realisiert und erkannt, dass einem weder etwas noch jemand gehört, einschließlich des Lebens, dann ist die gewohnte Nummer für einen selbst vorbei.
Hinweisend: Es bringt also nichts, nur Gewalt gegen sich oder andere anzuwenden, oder gar vor Angst schlotternd hinter dem Ofen zu hocken, um „Rache“ zu fordern oder gar zu resignieren oder sich in Regression oder als „besonders unschuldiges Opfer der Umstände“ zu üben.
Hinweisend: Je mehr man etwas verdrängt, desto stärker kehrt es zurück, bis aus einem harmlosen „Unwohlsein“ eine handfeste Panik geworden ist, die dann den Verstand komplett ausschaltet… gefolgt von den Kurzschlussreaktionen. Und dies nur, weil man den eigenen, notwendigen Entwicklungsprozess weiter vor sich her zu schieben meint – in der Hoffnung auf „bessere Zeiten.
Hinweisend: Die Zeiten waren nie besser als JETZT!
Wissen Sie? Mich interessiert es nicht, was technologisch erreicht wurde oder was man den Ahnen zu verdanken hätte.
Was bis zum heutigen Tage geschaffen wurde, kann man sich in der Weise dafür bedanken, dass es dazu dient, über den eigenen Horizont hinauszuwachsen, da der Mensch bei dem ganzen Sermon bisher auf der Strecke geblieben ist.
„Ihr Daseinszweck ist es nicht zu herrschen, sondern das Verursachen von Leid und Schmerz und Tod. So ist es gewesen, so ist es jetzt noch, und so wird es immer sein. Und alles nur, damit andere ihretwegen über sich hinauswachsen können.„ „Mobius M. Mobius“ zu „Loki“, Loki, 2021
Nachtrag: Da schließt sich die Frage an, ob so mancher nicht lieber selbst die Zügel wieder in die Hand nehmen will. Hinweisend: Es geht dabei auch nicht einfach nur darum, die Meinung seines Gegners oder eines anderen zu übernehmen. Es geht auch nicht um „Sieger“ oder „Verlierer „.
Nachtrag 2: „Im englischen Wörterbuch gibt es ein deutsches Wort: angst. Die deutsche Angst, insbesondere als Existenzangst, hat in den englischen Sprachschatz gefunden. Damit ist nicht die Existenz im philosophischen Sinne gemeint, sondern der Wunsch nach Sicherheit, Angstvermeidung und Risikoabwehr.„ Deutschlandfunk, 2008
* Um es so auszudrücken: die Bevölkerung bezahlt letztlich alles, einschließlich ihrer eigenen Betreuung (genauer: Betreuer) im Rahmen gewohnter Fremdbestimmung. Sie tut dies, weil sie von ihresgleichen in der Kindheit dazu erzogen wurde, gehorsamsbereit zu sein und den „Gepflogenheiten“ zu entsprechen, verbunden mit dem anerzogenen Glauben an den Wert von Geld, Arbeit und was so an Produkten und Dienstleistungen daraus hervorgeht, etwas wert seien sowie der Vorstellung, dass ihr etwas oder jemand gehören würde. Was augenscheinlich zunächst „gut“ erscheint, entpuppt sich später als reine gesellschaftliche Selbstversklavung. Die „wertvollen“ Rohstoffe mal unbetrachtet.