Ich kann Sie beunruhigen
(v1.2*) Das Gewohnte wird nicht ausreichen, um eine wirkliche Veränderung hervorzurufen.
Denn die geht über den Austausch von „ungerechten“ gegen „gerechte“ Vorgesetzte und deren mitunter wohlformulierten Versprechen hinaus.
Die vermeintlich geglaubte Macht der anderen über Sie, liegt nach wie vor in Ihren Händen. Das erkennen Sie dann, wenn Sie den wesentlichen Aspekt Ihrer Existenz und zu deren Erhaltung notwendigen Handlungen ins Auge fassen: Arbeiten gehen, um Geld zu verdienen, um es später wieder auszugeben.
Ich verwende extra den Begriff „Existenz“, weil diese nur ein verdrehtes Spiegelbild des Lebensprozesses selbst ist, von dem Sie sich, durch den gewohnten Einfluss Ihres Umfeldes wie auch der Konventionen und herrschenden Denk- und Verhaltensweisen der Gesellschaft abgewendet haben, ohne dies jedoch zu wissen.
Das liegt einfach daran, dass Sie von den anderen entweder deren Verhalten abgeschaut oder diese zu Hause „vermittelt“ bekommen haben.
Dies unter der irrigen Vorstellung, es sei ja schon immer so gewesen, als Rechtfertigung auch „immer“ so weitermachen zu wollen – besser: weitermachen zu dürfen oder: Sie weitermachen zu lassen.
Es ist der anerzogene Glaube an den Wert von mit Zahlen bedrucktem Papier und seinen vielen Abkömmlingen, was man dafür bekommt, wenn man etwas für jemanden anderen macht.
Dieses Verhalten beruht in der Regel auf den Erfahrungen aus der Kindheit:
„Fritzchen, ich geb’ dir jetzt mal zwei Mark. Dann drückst du die Oma mal ganz lieb. Sag’ aber nichts deinem Bruder.“ „Oma, das kostet aber extra.“ Jürgen von der Lippe
Im Kern wird man von den eigenen Leuten zur Prostitution erzogen.
Weil ja die Arbeit etwas wert sei, reicht der Glaube daran, dass das mit Zahlen bedruckte Papier, was man dafür bekommt, ebenfalls etwas wert sein soll.
Und da dies nur von wenigen aus dem Nichts geschaffen wird, reicht jenen Ihr Glaube (Kredit, lat. credere, Glauben) daran, das Sie auch fleißig (für jene) arbeiten gehen.
Dabei ist auch sichergestellt, dass Sie nur unter Ihresgleichen unterwegs sind, wo Geld vordringlich als „Tauschmittel“ gehandhabt wird und man jeden Tag dafür zu kämpfen hat, um es zu bekommen, während sich kaum jemand was abnehmen lassen will, ohne selbst dafür bekommen zu wollen.
Mit jedem verkauften Dar-Lehen wird die gesamtgesellschaftliche Selbstversklavung weiter aufrechterhalten, während irrtümlicher Weise vom Einzelnen geglaubt wird, nur er selbst habe die Aufgabe, die zusätzlichen Zinsen zu erwirtschaften, und er müsse ja alleine für sich kämpfen.
Da die zusätzlichen Zinsen nie mitgeschaffen werden, ist auf diese Weise sichergestellt, dass die Gesellschaften auf dem gesamten Planeten immer mit der Aufgabe beschäftigt sind, diese irgendwie zurückzahlen zu meinen, in der irrigen Vorstellung, irgendwann „frei“ zu sein.
Wie will man das jemandem klarmachen, der fest daran zu glauben meint, während er nicht weiß, dass ihm dies seine eigenen Denk- und Verhaltensweisen vorgaukeln, die er zu sein glaubt. Deshalb:
„Ich bin ein Banker, der Gottes Werk verrichtet.“ Lloyd Blankfein, 1999
Während die Sklaverei früher eine offensichtliche Unterdrückung des Lebens war, ist mittlerweile aus ihr eine reine Selbstversklavung geworden, die mit dem Glauben an wohlwollende und „gerechte Vorgesetzte“ (durch die Methoden der Bestrafung und Belohnung) einhergeht.
„Im Laufe der Jahrhunderte wurden den Sklaven immer mehr Rechte zugestanden. Nach dem Gesetz hat jeder Sklave das Recht auf ärztliche Versorgung und auf eine Altersrente aus der Staatskasse. Am Ende haben sie sich damit zufrieden gegeben.“
„Wirklich faszinierend. Sklaverei wird zu einer Art Institution, mit zugesicherter medizinischer Fürsorge und sogar Altersbezügen.“ Raumschiff Enterprise, 1968
Institute wie bspw. die FED existieren jedoch außerhalb der staatlichen Ordnung und selbst wenn man die Geldmittelerstellung wieder einem „Staat“ zuordnen würde, würde es nur zu einem weiteren Erhalt des Systems der alten Ordnung führen.
Nochmals zu Erinnerung: Eine hierarchische Organisationsstruktur entsteht, wenn das geborene junge Leben zur Gehorsamsbereitschaft erzogen wird, was in der Regel in der Institution „Familie“ geschieht.
Dem geht eine Inbesitznahme des jungen Lebens durch die Eltern, wesentlich durch die Frau in der Rolle der Mutter voraus. Sie schafft kein Leben, das Leben bringt sich durch sie zur Welt und es ist ein Geschenk des Lebens an sich selbst.
Alles andere führt zu dem üblichen Unfug, den man überall beobachten kann, während jene der irrigen Meinung sind, „man“ könne ja sowieso nichts machen und man müsse ja schließlich auch „leben“.
Die Gesellschaft hat sich über die Jahrhunderte viel unhinterfragten Gedankenmüll anerzogen, so dass sie nicht einfach mit dem Finger auf andere zeigen kann, die an allem Schuld sein sollen. Die Gesellschaft ist nicht so schlau, wie sie sich gerne dafür hält. Das muss mal gesagt sein.
So mancher wird sich da natürlich nicht mit vergleichen wollen. Ich habe das in der Vergangenheit für mich gemacht und mich dann entschlossen, den üblichen „Käse“ Schritt für Schritt abzulegen.
Studierte und Promovierte sind von dieser Betrachtung nicht ausgeschlossen, da das übliche Gelernte lediglich dazu dient, das bekannte System aufrecht zu erhalten, während sich jene ebenso innerhalb einer vom Menschen künstlich geschaffenen Weltanschauung, mit ihren künstlich aufgestellten Regelwerken bewegen, wie der Rest der Gesellschaft, da sie in der Regel nach den selben Denk- und Verhaltensweisen „funktionieren“.
Im Kern handelt es sich bei dem System der alten Ordnung um ein als „alternativlos“ ersonnenes Rollenspiel, Schauspiel, „so tun, als ob“ man leben würde, während der verdreht gelernte Umgang mit der Angst den ganzen Tinnef deckelt.
Der Mensch bewegt sich in seinem eigenen anerzogenen Kopfknast, den Schlüssel in der einen und den Daumen der anderen auf dem Schlüsselloch und schreit: „Lasst mich raus, ihr Verbrecher*.“ *(Anmerkung: Danke für den Hinweis. Es klingt besser.)
Dabei wird innerhalb des Systems der alten Ordnung auch darauf geachtet, dass jeder ja „seine“ eigene Weltanschauung haben darf, um so notwendige Veränderungen auf einem manchmal „einsamen Niveau“ belassen zu können, während es so manchen zu genügen scheint, ab und zu ein weinerliches Klageliedchen über die Notwendigkeit von Veränderungen anzustimmen, um Montag dann wieder artig an die Arbeit zu gehen.
Der gewohnte Denker hat sich zu sehr an seine anerzogene Rolle als gehorsamsbereiter und auf Belohnung hoffender Untergebener gewöhnt, während ihm mit Blick auf seine zu erhaltende Existenz, alles andere im Kern solange nicht tangiert, solange es nicht bezahlt wird.
Erst gestern habe ich in einem Gespräch einen Denkprozess beobachten können, wo jemand sagte, dass er ja dann bei etwas „mitmachen“ würde, wenn bereits genug „Kunden“ Schlange stehen würden, er selbst jedoch daran zweifle, dass dies jemals der Fall sein würde.
Dem auf äußere Belohnung getrimmten Menschen, wird es immer schwer fallen eigene Motivation zu entwickeln, weswegen er dann gerne auf andere wartet, die ihm die Vorarbeit abnehmen. Doch wer sich so verhält, darf sich nicht wundern, wenn er wie ein Sklave behandelt wird.
Darüber hinaus ist erkennbar, dass nahezu die gesamte Gesellschaft von ihrer anerzogenen Selbstunterwerfung betroffen ist – nahezu außerstande, die Chance darin zu erkennen, den gesamten Sermon hinter sich zu lassen.
Aus diesem Grund wird der Druck auf die Gesellschaft noch weiter anwachsen. Denn wer nicht hören mag, wird fühlen müssen.
Die Mehrheit lernt nur deswegen mit Schmerz, weil sie einmal durch Bestrafung erfahrenen Schmerz von ihrer natürlichen Entwicklung abgebracht wurde, wo aus eigenständiger, innerer Entwicklung (Neugier und Selbstbelohnung durch eigene Erfahrungen), sie auf eine kontrollierbare, im Außen auf Haben orientierte Entwicklung (Gier und durch Entsprechung bedingte Fremdbelohnung) umerzogen wurde.
Die „Deutschen“ wurden auch nicht umerzogen, wie so mancher meint. Man hat sie einfach ihren eigenen Denk- und Verhaltensweisen überlassen, die zur gewohnten Selbstversklavung führen und diese Haltung noch „positiv“ befördert.
„Entsprechung = Gleichschaltung“
Die Gesellschaft erzieht ihre Sklaven heute selbstständig, während ihre „Herren“ eine andere Ausbildung „genießen“.
Somit ist auch klar erkennbar, wer an der sich zuspitzenden Situation fundamental etwas verändern kann.
Aktuell lässt sich eine gesellschaftliche Bewegung erkennen, die von jenen mitgetragen ist, die bisher darauf bedacht waren, dass alles hübsch gedeckelt bleibt. Das Prinzip lautet: „Die Mehrheit wird dann ins Neue gehen, wenn sie mehr Angst vorm Alten, als vorm Neuen hat.“
An diesem Punkt mag ich nochmals die üblichen Vorstellungen über die „neue Weltordnung“ zusammenfassend kommentieren: Die Versklavung war bisher durch eine gesellschaftliche Selbstversklavung sichergestellt, die wiederum durch „Aufwertung“ von wertlosem, mit Zahlen bedrucktem Papier und durch den angeblichen Wert von Arbeit zustande kommt.
Es lohnt sich also einmal mehr, „vor der eigenen Haustüre zu kehren“, bevor man wild mit dem Finger herumfuchtelt und auf die angeblich Schuldigen Verantwortlichen zu zeigen meint.
Gleich was die Stimme in Ihrem Kopf vorzugeben meint: Es ist nur Ihr „Ich“, was sich vor dem Eingestehen seines gewaltigen Irrtums zu schützen versucht.
Nochmals zur Erinnerung: Verdrängungskonzepte sind in der Regel anerzogen und zeigen sich durch: Kampf, Widerstand, Flucht, Ignorieren, Ab- und Ausgrenzen (Grundlage heutiger Grenzen), Beratungsresistenz, Ausreden, Lügen, Leugnen, weitschweifige Toleranz, Schützen, Sichern, allgemeiner Unglaube und die allseits beliebte Schuldzuweisung.
Und um den ganzen Unfug zu rechtfertigen, wird selbst ein Feindbild erschaffen, um diesem Feind die Schuld zu geben.
Was jedoch dabei übersehen wird: Der Feind ist nur eine Projektion auf einen anderen. Der „Feind“ ist letztlich in einem selbst. Gleich wie sehr man sich für unschuldig zu geben meint.
Das Verhalten der Feindbildprojektion wurde im Moment der erfahrenen Bestrafung mit erschaffen, wo der Bestrafende nicht wusste, was er hat – weil die meisten nicht wissen, was sie tun – besser: welche Auswirkungen das hat.
Wer ahnt schon, dass Falten am Arsch und im Gesicht, keine Garanten für Erwachsensein sind?
Nicht zu vergessen, dass Mehrheit nicht für Richtigkeit, sondern nur für Mehrheit steht, wenn die gemeinsame Absicht eine dem Leben abgewandte ist.
Einmal mehr ist der gesellschaftliche Dialog notwendig, der über die Hoffnung auf die Rückkehr des Gestern – für manche sogar des Vorgestern – hinausgeht.
Musikalische Untermalung: