Klimatös, wandelnd
(v1.1*) Wenn einem die Dinge nicht gefallen, regt man sich gern mal auf, macht hier und da den „Molli“ – vor allem dann, wenn andere es mit dem 1000. Hinweis darauf nicht erkennen können oder wollen.
Wer kommt schon darauf, dass es die Gewohnheiten und die insystemischen Glaubensbekenntnisse sind, die ihn fest im Griff haben?
Der Mensch hat ein „Ich“ und ist nicht sein „Ich“.
„Einem Fisch braucht man nicht zu erzählen, dass er im Wasser schwimmt. Es sei denn, er versucht es selbst wissen zu wollen.“
Vorhandene Verdrängungskonzepte frustrieren so manchen, der in der Aufklärung unterwegs ist schaut man sich den einen oder anderen Beitrag an. Sich darüber aufzuregen, bringt nichts, man macht sich das zu nutze und entwickelt sich selbst.
Künstliche Entwicklung beruht auf der Vorstellung, jemandem etwas „beibringen“ zu wollen/müssen. Wofür? Damit es „allen“ besser geht? Damit sie auch die Unsäglichkeiten erkennen? Und vor allem: Besser in was? In der Regel bei dem, was er kennt und/oder möglicherweise verlieren könnte.
„Was der Mensch für sich an Unsäglichkeiten wahrnimmt und in der Regel bunt zu kritisieren oder zu ignorieren versucht, ist lediglich der Hinweis, nach der Ursache zu forschen, die nicht einfach damit gelöst ist, nur schnell andere als Schuldige zu bezeichnen.“
Wenn man weiß, dass einem nichts gehört, dann kann man auch nichts verlieren.
Wer kommt schon drauf, dass er aus seiner familiären Zwangsentwicklung (Erziehung) heraus, den Blick gewohnt (anerzogen*) nach hinten wendet und der festen Vorstellung ist, dass gestern alles besser gewesen sein soll und was mit zunehmender Infragestellung mehr einem Festklammern am Gestern gleicht.
*“Wir wollen, dass Ihr es mal besser habt, als wir,… wenn ihr so seid, wie uns das gefällt.“
„Die Welt liegt in unseren Händen. Wir tragen die Verantwortung. Wir müssen daraus was machen.“ „Steve Rogers“, Avengers: Endgame, 2019
„Ich habe keine Zeit“, „Ich muss arbeiten und Geld verdienen“, „Alleine kann man sowieso nichts machen.“
Das kommt dabei heraus, wenn man alle Disziplinen aus der Hand gibt, die einem die eigene Entwicklung ermöglichen.
Vielleicht hat eine Bekannte am Ende deshalb doch recht, wenn sie feststellt, dass so manche Erkenntnis wohl doch erst in tausend Jahren erkannt wird.
Sollten Sie der Meinung sein, dass ein Einzelner nichts bewirken kann, so heißen Sie sich als Teilnehmer der alten Ordnung willkommen.
Erst neulich entpuppte sich bei einem Gespräch, als ob es nur um Geld ginge. Geld, das Gegenstück von Leben. Was der gewohnte Denker unter „Leben“ versteht, ist der – in der Unkenntnis über das Leben selbst – vorgezogene Überlebenskampf, wo die anderen die Feinde sind, die ihm alles streitig machen wollen.
Erst neulich sagte jemand sinngemäß zu mir, dass ich mal Geld haben müsse, sonst wäre ich ja „arm“ – eine Projektion seiner eigenen Situation, wie bei so manchem.
Wenn man diese Realität/das System als einziges akzeptiert hat und plötzlich mit dem eigenen Unvermögen gegenüber der Veränderung und auftretenden Unzulänglichkeiten konfrontiert wird, ist das sehr verständlich. Es ist ein Phänomen der Ablösung und der Veränderung.
Zudem entpuppt sich das System als eine sich ständig komplizierter entfaltende Struktur, wo sich immer mehr „Experten“ mit den mit als „Probleme“ bezeichneten Erscheinungen auseinandersetzen. Wo die Theorie über das Leben zwar verstanden (besser: wohlwollend toleriert wird), doch das später beobachtete Verhalten und Handeln auf „Kampf ums Überleben“ ausgerichtet ist.
Der Mensch der alten Ordnung bewegt sich stets im Rahmen seiner auf unhinterfragten Denk- und Verhaltensweisen daraus abgeleiteten Interpretation der Wirklichkeit, hervorgegangener Konventionen und Glaubenssätze.
Dass er an dieser Stelle die Macht hat, die Dinge zu ändern, erkennt er nicht, weil er weiteren – aus der Fremdbestimmung hervorgegangenen – „Märchenstunden“ lieber den Glauben schenkt. Die Simulation, in der sich der Mensch bewegt, wirkt nur perfekt – doch ist sie es nicht. Verdrängungskonzepte sorgen für eine geglaubte Perfektion.
Das kann man bereits an der Fragestellung erkennen, mit der er sich so manchem Thema zu nähern meint, z.B.: „Was willst DU denn DAGEGEN tun?“
Eine Frage, die bereits die Verdrängung in sich trägt und somit auch auf fehlende Bereitschaft, über seinen Horizont hinauszudenken. Nicht viel besser geht es den sich als Opfer sehenden Akteuren mit ihren „Beschützern“, die nur das an sich selbst erleben, was sie aus Traditionen und Konventionen in sich tragen.
Offen gefragt: Wer will schon wissen, dass er im Grunde nur das Opfer seiner eigenen Denk- und Verhaltensweisen ist?
Und da sich der gewohnte Denker in dieser „Gleichung“ nicht erkennen kann, versucht er wenigsten „Herr über andere“ sein zu wollen, mit allen Tricks natürlich, um nicht in die Lage versetzt zu werden, doch noch zum Opfer zu werden, was er einst – aufgrund einer Bestrafung – entwickelt hat.
Und das Umfeld, was sie erleben erinnert sie stets daran, sich zu entwickeln und so dem natürlichen Lebensprozess wieder anzuschließen, den sie mit der Abkehr verlassen haben.
„Verzeiht, ich weiß, ihr meint es gut. Ihr habt es nur nicht zu Ende gedacht. Ihr wollt die Welt beschützen, aber ihr wollt nicht, dass sie sich ändert. Wie kann die Menschheit gerettet werden, wenn sie sich nicht entwickeln darf?“ „Ultron“, Avengers: Age of Ultron, 2015
Wer der Meinung sei, er glaube nicht, werfe einen Blick auf das Geld (bewert- und begreifbar durch Zahlen, die der Mensch erfunden hat). Der Trick mit dem gefühlten Wert beim Anschauen von Geldscheinen beruht auf seiner aufwändigen Gestaltung. Ich kenne dies aus der eigenen Entwicklung im Rahmen der Mediengestaltung.
„Geld, Gelt, gelten.“
Für den gewohnten Denker wirkt es deshalb wie eine Katastrophe, wenn sich herausstellt, dass das, woran er zu glauben und sein Leben darauf zu bauen meinte, am Ende eine Fiktion war, woran er glaubte, ebenso was er sich damit zu kaufen meinte, um es anschließend „sein Eigen“ nennen zu wollen – sich dafür den Regeln – ebenfalls vom Menschen geschaffen – unterwarf.
Das zu erkennen und zu akzeptieren, erscheint für die meisten unmöglich, da sie auf diese Weise sich eingestehen müssten, sich selbst belogen zu haben. Letztlich haben sie sich selbst dazu entschieden.
„Wenn der Gegner an der Wand steht, wird damit die Investition des Opfers (der Gegner an der Wand) und dadurch auch seine Intelligenz in Frage gestellt. Niemand kann das akzeptieren… nicht mal sich selbst gegenüber.“ „Revolver“, 2005
Das führte auch dazu, dass sich die Aufklärerszene letztlich doch als Institution der alten Ordnung (also im Rahmen ihrer Denk- und Verhaltensweisen) etablierte und zunehmend verschwindet.
Das mag für ihre einst selbsternannten Gegner wie ein Sieg erscheinen, doch sind die einstigen Gegner auch nicht viel besser dran.
Gegnerschaft ist stets ein Hinweis auf ein herrschendes Verdrängungsverhalten, wo am Ende die Teilnehmer in der Versenkung verschwinden und sich zunehmend dem bisherigen Widmen und von der Notwendigkeit einer Entwicklung weiter abwenden – während vorher noch von geforderten Veränderungen gesprochen wurde.
Es nutzt nichts einfach nur Veränderung zu fordern, wenn diese nicht mit über die Konventionen hinaus Gedachtem untermauert wird.
Nur die „ungerechten“ gegen „gerechte“ Vorgesetzte austauschen zu wollen, geht nicht weit genug, wenn man sich vom Leben selbst abwandte.
Es reicht also nicht, nur so schlau zu sein, dass man sich im Rahmen gewohnter Tricksereien bewegt. Es reicht lediglich, als Teilnehmer der alten Ordnung hervorzugehen. Doch wer will das schon wahrhaben?
Es ist von Vorteil, sich selbstentschlossen die Frage zu stellen, ob das, an was man bisher zu glauben meinte, wirklich so „toll“ war, verbunden mit der Frage, was kann man selbst daraus lernen?
Das klingt jetzt sehr einfach. Genug Menschen meinen, darauf eine recht fixe Antwort parat haben zu wollen – oder schnelle „Lösungen“, die meist darauf beruhen, dass die „anderen“ weg oder die „Symptome“ nur entschieden genug bekämpft werden müssten.
Sich darüber Gedanken zu machen, dass es sich um Symptome handeln könnte, denen man da eifrig zu Leibe rücken versucht, wird zwar gern bejaht, während die Ursachen auf Schuldige und Verantwortliche reduziert wird. Also im Grunde genommen nichts verstanden wurde – besser: auch mit gewohnt „oberflächlicher“ Bedeutung belegt wurde.
Stattdessen macht man sich Gedanken, in welchem Kellerraum man unauffällig die Lebensmittel für ein halbes Jahr unterbringen könnte. Verständlich, wenn man in sich den selbst erschaffenen „Feind“ herumschleppt, den man dann in den anderen zu erkennen meint.
„Bist du auf unserer Seite?“ „Ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Dann sollte es aber schnell so einfach werden.“ „Ich bin auf der Seite des Lebens.“ Dialog, „Avengers: Age of Ultron“, 2015
Mögen Sie Veränderung?
Ich schon – sehr sogar. Warum? Ich mag Herausforderung. Warum? Weil immer irgendjemand daherkam: „Das bekommst DU sowieso nicht hin!“ oder: „Das geht nicht!“ oder: „Das kannst du sowieso nicht!“ oder: „Das haben wir schon immer so gemacht.“
„Manchmal muss man einen Baum pflanzen, unter dessen Schatten man sich nicht mehr ausruhen kann.“
P.S. Es reicht nicht aus, sich nur oberflächlich mit den als „Problemen“ betitelt wahrgenommenen Symptomen auseinanderzusetzen.