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Kommunikation, betrachtet, Teil 2

Lesezeit: ca. 11 Minuten

(v1.0) Veränderung führt stets durch eine Form des Verfalls, nach dem Prinzip: „Phönix durch die Asche.“

Je mehr an den Konventionen und Wertvorstellungen festgehalten wird, desto schmerzvoller wird der Wandel erlebt, da sich die Konventionen und Wertvorstellungen ändern – mittlerweile sogar ändern müssen.
Eben weil das gewohnte Tamtam so nicht weitergehen kann und darf und somit Um- und Weiterdenken notwendig ist, was grundsätzlich über den gewohnten Horizont hinausgeht und gleichzeitig das Bisherige Schritt für Schritt hinter sich lässt.

Die Veränderung kommt sowieso und alle Anstrengungen es verhindern zu wollen, erhöhen nur weiter den gesellschaftlichen Druck.
Wer Unterwerfung zu erblicken meint, tut dies nur, weil er zu einem auf Belohnung orientierten, gehorsamsbereiten Untergebenen erzogen wurde, und dies bisher zur Erhaltung der alten Ordnung notwendig war, einschließlich der Opferhaltung, die nun mehr und mehr zu Tage tritt, während man anderen dafür die Schuld zu geben meint.

Somit ist es besser, sich bei weniger Druck selbst zum Umdenken zu entscheiden, statt später mit viel Druck „zu müssen“. Es gibt keine anderen, die das für einen tun können oder verantwortlich dafür sind, als man selbst – auch das, woran man zu glauben meint.

Das Thema „Deutschland und die Rückkehr zum Alten“, ist im Rahmen fundamental-globaler Veränderungen letztlich nur rückwärts gedacht.
Denn es geht darum, die Welt neu zu denken und nicht einfach bequem das Alte zu wiederholen, während zumindest die Worte mal das Gegenteil formuliert haben, was demnach nur ein „so tun, als ob“ und typisch für die Teilnehmer der alten Ordnung ist.

Dass die Politik diese Aufgabe schon lange nicht mehr übernimmt kann man an ihrem Tun erkennen und das ist auch gut so. Denn wie sonst bewegt man die Bevölkerung dazu, den Hintern mehr und mehr selbst zu bewegen?
Es gibt auch keine anderen, die man erwählen könnte, weil dazu die Rechtsgrundlage fehlt, die das Wählen erlaubt.

Das Wahlrecht ist letztlich das Recht, die Verantwortung für das eigene Leben in fremde Hände geben zu wollen, während man sich getrost auf arbeiten gehen, Geld verdienen und wieder ausgeben, selbst reduziert – also fest entschlossen der Selbstversklavung nachgeht.

Der Gewohnte bewegt sich im Kreisverkehr aus Unternehmen, Bank und Kaufmannsladen, wobei der Irrglaube besteht, dass „Geld“ etwas wert sei, genauso wie die verrichtete Arbeit. Die Gesamtsituation ist dabei ein sicht- und spürbares Ergebnis kollektiv nahezu gleicher Denk- und Verhaltensmuster.

Dazu eines: Die wenigsten „Probleme“ – eben weil sie nur Symptome sind – werden dort gelöst, wo sie in Erscheinung treten – schon gar nicht, indem man nur irgendwelche „Schuldigen“, „Hauptverantwortlichen“ und „Bösen Wichte“ ausfindig macht, die zumindest akustisch angegriffen, meist jedoch nur beklagt und bejammert werden, um dem eigenen Frust ein Ventil zu geben – worüber der eine oder andere sicher mal reflektieren mag, warum er so reagiert.

Das Private hinter sich lassen
Die öffentliche Dokumentation erfahrener Erkenntnisse erfüllt gleichzeitig zwei Aufgaben: Man reflektiert im Akt des Tuns (eben durch das Schreiben) selbst über das, was man beobachtet/erkannt und verinnerlicht hat und da es öffentlich dokumentiert wird, kann es gleichzeitig jeder andere auch selbst lesen, der sich dafür interessiert. Das gewohnte „entweder…oder“ wurde hier in der Praxis überwunden.

Optimaler kann man die Form individuell-gesellschaftlicher Entwicklung meines Erachtens nicht gestalten.

Entwicklung findet dann statt, wenn der Boden der Problemorientierung verlassen wird und Lösungsmuster über die gewohnte Benennung von Schuldigen und deren Bestrafung hinausgehen.

Das wiederum zeigt, dass das bloße Veröffentlichen gewohnter Nachrichten nicht wirklich dazu gedacht ist, dass sich etwas ändert, wenn das Präsentierte lediglich das „normal“ angesehene Opferverhalten anspricht und auf diese Weise den Mainstream und die Alternativen eins werden lässt.

Berichterstattung oder wie man es auch nennen mag, reicht alleine nicht aus, wenn der Hörer oder der Zuschauer selbst nur warten und der Verkünder, glaubt ja etwas zu tun meint, eben weil er darüber berichtet.

Eine Berichterstattung, die es dem Leser überlässt, darüber zu sinnieren, dieser sich jedoch im Rahmen gewohnter Verdrängung bewegt und sich auch nicht als Teil des wahrgenommenen/beschriebenen Symptoms sieht, reicht nicht aus.

Die Kommentarfunktion wird zum Ersatz für das Rote Sofa beim Psychologen, die obendrein nur eine recht spärliche Form der Kommunikation zulässt und die sich mitunter in oberflächlichen Betrachtungen erschöpft.

Die aktuelle „Nummer“ geht im Kern also solange weiter, solange an den üblichen Denk- und Verhaltensmustern festgehalten wird.

Das Denken in Lösungen
Ein sicht- und spürbar wahrgenommenes Symptom (in der Regel mit „Problem“ bezeichnet), kann man nicht mit jener Denke lösen, aus der es heraus entstanden ist.

„Sich ein Bild zu machen“ bedeutet daher, den wahrgenommenen Symptomen eine in der Organisation zu findende Ursache zuzuordnen und nicht nur Symptome zu sammeln und zu kaschieren, über die es sich zunächst reichlich auszuweinen gilt – bestenfalls sogar im voreilenden Gehorsam.

„Im September werden sie die Menschen zur Impfung zwingen. Was willst du dann dagegen tun?“ Sinngemäß aus einem Kommentar

Solange sich jeder nur für sich interessiert, solange wird er nur das ernten, was er gesät hat. Schließlich ist es jedermanns eigene Entscheidung und ob er einen starken oder einen schwachen Willen hat.

Die Aufgabe besteht darin, die Ursache zu finden, die für das jeweilige Symptom verantwortlich ist und das hat mit der Suche nach „Schuldigen“ oder „Bösen Wichten“ überhaupt nichts zu tun – selbst wenn dies so erscheinen mag.
Letzteres ist nur eine einfache Denke, die man sich in der Gesellschaft gegenseitig erlaubt, um Oberflächlichkeit als „traditionelle Normalität“ etablieren zu wollen.
Nicht zu vergessen: Die gewohnte Haltung liegt in der Hoffnung auf Rückkehr des Bisherigen und dessen weitere Beibehaltung.

Der oberflächliche Mensch lässt sich sehr leicht „bei der Stange halten“, da man ihm täglich nur genug Symptome präsentieren braucht, während er sich „mit glänzenden Äuglein“ damit beschäftigt.
Schafft man es, dass er sich jeden Tag mit einer anderen „Sau“ begnügt, die „durchs Dorf getrieben wird“, so hat man ihm sozusagen „an der Kandare“.

Er ist daran gewöhnt, da es ja „so viele Probleme“ gibt, von denen er recht fix oder wohl formuliert der Meinung ist, dass andere dafür verantwortlich sind oder sie mit üblichen „Lösungen“ zu lösen meint.
Das Denken in Symptomen und deren fortlaufende Bekämpfung, ist ein Phänomen der alten Ordnung und führt zur Zunahme der Unordnung. Das liegt auch daran, dass man für die Behandlung von Symptomen belohnt wird und so ein aktiver Teil des Geschäftsmodells wird.

Wir brauchen Macher!
In einer Gemeinschaft ist es letztlich anerzogener Unfug, wenige erwählen zu wollen, die dann das machen sollen/würden, was einer Mehrheit vor Augen schwebt, während die Vorstellung nach der Wahl plötzlich umgekehrt sein soll. Hinweise gibt es derer genug, von Wahlen grundsätzlich abzulassen:

„Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt. Und wir müssen damit rechnen, dass das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann.“ A. Merkel (in der Rolle als „Bundeskanzlerin“), 2008

Wer also meint, dass „die Anderen“ daran „schuld“ seien, sollte also nochmals in sich gehen, und nach der Ursache des Vorhandenseins von „Vorgesetzten“ forschen. Tipp: „Gehorsamsbereitschaft“ und die Bereitschaft der freiwilligen Abgabe von Verantwortung, in Erwartung einer belohnungswürdigen Existenz als Untergebener.

Grundsätzlich ist zwischen reiner Problembeschäftigung und -orientierung sowie Lösungsorientierung zu unterscheiden.

Erstere zielen darauf ab, sich fortwährend nur damit zu beschäftigen, ohne eine Lösung in Erwägung zu ziehen, meist in einer beklagenden und sich beschwerenden Weise.
In der Regel handelt es sich um sicht- und spürbar wahrgenommene Symptome eines (Teil)Systems – ein Phänomen gewohnter Denkweisen.
In Verbindung mit fehlender Selbstreflektion führt dies zum üblichen Kreisverkehr und damit verbundener Auseinandersetzung, wer letztlich der schuldige Täter und wer die Rolle des Opfers spielen soll.

Im Kern ist das alles „nur“ ein Rollenspiel, jedoch die Mehrheit der festen Meinung, dass es „alternativlos“ und deswegen „ernst“ sei, weil sie anerzogen an den gewohnten Traditionen, Konventionen, Wertvorstellungen und damit einhergehenden Existenzen und dem üblichen „Überlebenskampf“ (Verdrängungsmarkt) festzuhalten meint.

Gewohnte Lösungsorientierung findet dabei unter Zuhilfenahme üblicher Verdrängungskonzepte (Symptombehandlung) und der Suche nach Schuldigen und damit verbundener Bestrafung statt.
Wieder einmal mehr spielen die Denk- und Verhaltensmuster bei der Entwicklung von Lösungsmustern eine wesentliche Rolle, denn es ist ein beachtlicher Unterschied, ob man gewohnt ein Symptom bekämpft (strukturelle Zunahme) oder die Ursache des Symptoms reguliert (strukturelle Abnahme). Hinweisend, dass Symptom und Ursache „zwei Paar Schuhe“ sind.

Kommunikation, betrachtet, Teil 3