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Kurz beschrieben: Das System der alten Ordnung

Lesezeit: ca. 8 Minuten

(v1.35*) Wenn in so manchem Beitrag im Internet der Begriff „System“ verwendet wird, geschieht dies häufig in der Vorstellung, dass das System ein „Staat“ sei. Das ist jedoch nur bedingt richtig, da ein „Staat“ lediglich eine Institution innerhalb(!) des Systems ist.

Was ist also das System?

Das System ist ein mentales Gebilde, von dem sich alles Denken, Fühlen und Handeln ableitet.
Es ist ein Produkt aus den Denk- und Verhaltensweisen der gleichgeschalteten (Anmerkung: über die gewohnte Erziehung) Gesellschaft, in der Regel im Rahmen der Entsprechung – von Generation zu Generation weitergegeben – und damit verbundener Gehorsamsbereitschaft.

Aus dieser Gehorsamsbereitschaft geht auch die bekannte Hierarchie hervor, wie sie im Kleinen wie im Großen erkennbar ist. Somit besteht eine Wechselwirkung zwischen Gehorsamen und ihren – ich nenne sie allgemein so – „Vorgesetzten“.

Der zur Gehorsamsbereitschaft erzogene Mensch, wird in seinem meist unhinterfragten Verhalten stets versuchen, sich bei Abhandenkommen seiner „Vorgesetzten“, immer wieder andere suchen, während er dies als „normal“ erachtet.

Das System der alten Ordnung in Form einer sichtbaren hierarchischen Ordnung entsteht und erneuert sich durch diese, meist unhinterfragten Denk- und Verhaltensweisen – hervorgegangen aus der „gewohnten“ Erziehung – und wird aufrechterhalten durch wohlwollendes Zugestehen von Privilegien für die Untergebenen.

In der alten Ordnung geschieht dies durch die Teilhabe an der Macht (Fürstentum „Familie“, Karriere), Teilhabe am Geldsystem (mit dem der Glaube an den Wert von mit Zahlen bedrucktem Papier und den Wert von Zahlenreihen auf dem Konto einhergeht, nicht zu vergessen, dass „Arbeit“ etwas wert sein soll), der Glaube man habe Eigentum, Besitz, Hab und Gut und dass einem etwas oder jemand gehören würde – nicht zu vergessen: die von einer Autorität gewährten Freiheiten und Freizügigkeiten.

Hinzukommen künstlich geschaffene Gesetze (positives Recht), die in der Regel vorverfasst und „per Order di Mufti“ auferlegt werden und man ungefragt daran zu glauben hat. Das zieht weitere künstliche Strukturen nach sich, die nach ihnen urteilen und jene, die später die Urteile umsetzen.

Anmerkung: Das Bundeswahlgesetz ist spätestens seit dem 25.07.2012 nicht mehr geltend und die Geschäftsleitung (bezeichnet mit „Regierung“) ist illegitim und alle davon abgeleiteten Gesetze, Verordnungen und Maßnahmen.*

Mit der gewohnten Gehorsamsbereitschaft geht die Fremdbestimmung einher und der gewohnte Denker bekommt gesagt, was für ihn „gut und richtig“ sein soll.
Dadurch kann er sich selbst nicht wirklich entwickeln, vor allem was Vernunft und Gewissen angelangt.

Und Menschen, die sich nicht in diesen beiden, das Denken, Fühlen und Handeln merklich beeinflussenden menschlichen Eigenschaften entwickeln, müssen aus Sicht der Autoritäten „betreut“ werden.

Der Betreuer, der verhindert, dass sich der Betreute in Vernunft und Gewissen entwickelt, ist die eine Seite der Medaille der Selbsthaltung, auf der anderen steht der Betreute, der sich durch die vielen Privilegien mitunter nur allzu gern auf dem gebotenen Komfortsofa niederlässt.

Wer ahnt schon, dass der gewohnte Denker seine Entwicklung vertrauensvoll in fremde Hände legte und er so durch einen möglichen Verlust seiner ihm zugestandenen Privilegien oder deren Einschränkungen weiter fremdgesteuert werden kann?

Wer nun meint, man müsse ja nur „gerechte Vorgesetzte“ ernennen, mag sich ernsthaft fragen, ob er nicht doch nur nach seinen Denk- und Verhaltensweisen funktioniert.

Wer jedoch die Grenze der Entwicklung und damit stattfindender Nichtentsprechung überschreitet, der wird in der Regel von seinen Vorgesetzten bestraft.

In der Kindheit führt dieser Akt zur Entwicklung von Verdrängungskonzepten wie Widerstand, Kampf, Flucht, Ignorieren, Ab- und Ausgrenzen, Schützen, Sichern, Verteidigen, Lügen, Leugnen, weitschweifige Toleranz, allgemeiner Unglaube, Beratungsresistenz und die allseits bekannte Schuldzuweisung.

Mit der Bestrafung entsteht das Feindbild, was dann – um eben jene Verdrängungskonzepte zu rechtfertigen – auf den ersonnenen Gegner projiziert wird.

Wie leicht ist es dann, einer Gesellschaft – im Rahmen ihrer gewohnten Gehorsamsbereitschaft – entsprechende Feindbilder unterzujubeln, die sie, um ihrem eigenen Frust „Luft zu verschaffen“ nur allzu gerne annimmt.

Der ersonnene Feind dient ebenfalls dazu die eigene – besser: die Existenz des „Ichs“ zu rechtfertigen und mit dem Akt seiner Bestrafung verweilt der Mensch weiterhin in der Vorstellung, er sei sein „Ich“ – die größte Täuschung.

Die Existenz, die der Mensch mit „Leben“ betitelt, lässt ihn im Rahmen seiner Gehorsamsbereitschaft und damit verbundenen, der Familie nachgelagerten Institutionen wie Kindergarten (fremde Vorgesetzte), Bildungseinrichtungen, Staat, Kirchen und den Unternehmen zu einem gläubigen Systemangehörigen und mit Zahlen bedrucktem Papier belohnten Sklaven (neudeutsch: Arbeiter) werden.

Er wird zu jemandem, der vordringlich nur noch zwischen Banken (Geld), Unternehmen (Geld für Arbeit durch Produkte und Dienstleistungen) und Kaufmannsläden (Waren (Produkte) für Geld) zirkuliert.

Wer genau hinschaut der erkennt, dass er sich letztlich selbst bezahlt.

Das notwendige Steuerungsmittel „Geld“ ist nur dort ein Tauschmittel, wo er auf seinesgleichen trifft, wo er neben seinen, auch die Schulden der Gesellschaft mitzutragen hat, wobei die Zinsen jedoch nie mitgeschaffen wurden.

Solange der Mensch an den zahlenmäßigen Wert seiner Arbeit glaubt, die er mit Zahlen bedrucktem Papier oder Sichteinlagen (Zahlenreihen) auf dem Konto, beglichen haben will, während er an den Wert des bedrucktem Papiers glaubt, wird er immer ein Teilnehmer der alten Ordnung sein.

Mit der Bestrafung lernt der junge Mensch, der weiter entsprechen will, einen verdrehten Umgang mit dem Signal „Angst“, als Warnzeichen bei auftretenden „neuen“ Informationen und damit verbundener, möglicher Bestrafung.

Mit der Vorstellung, dass einem etwas oder jemand gehören würde, wird auch der mögliche Verlust geschaffen, worüber man die gleichgeschaltete Masse wieder bequem lenken kann.

Wenn die Rolle des Betreuers in „Gefahr“ (Verlustangst) ist, übt man einmal mehr den notwendigen Druck auf die Masse aus, die dann fleißig das Klagen und Jammern beginnt, während diese den „Betreuern“ die Schuld gibt. Das nennt sich dann kollektiv anerzogener Kreisverkehr.

Die Angst über den Verlust der Existenz hält die Masse in Schach.

Anmerkung: Das Gewohnte reicht also nicht, wenn sich denn etwas ändern soll.

* Was den Laden zusammenhält, ist lediglich die Verlust angst auf allen Seiten.

Musikalische Nachbehandlung: