landland
landland

Kurzweiliges von der Stange

Lesezeit: ca. 9 Minuten

(v1.1) Die Ursache für Krieg findet sich in der anerzogenen Vorstellung etwas oder jemand würde einem gehören, was man a) entweder zu verteidigen oder b) zu erlangen meint, weil man ein Anrecht darauf hätte. Das schließt die irrige Vorstellung mit ein, dass einem „das Leben“ gehören würde.
Diese Vorstellung wiederum findet ihren Ursprung in der Herrschaft des „Ichs“ über „seinen“ Menschen. (Anmerkung: Das ist das Joch, was Esau (der Mensch) zu überwinden hat.)

„Das „Ich“ ist der beste Betrüger, den man sich vorstellen kann. Weil man es nicht sieht.“ Dr. Yoav Dattilo, Ph. D., Revolver, 2005

„Und der größte Betrug ist: „Ich bin du!“ Dr. Steven C. Hayes Ph. D., Revolver, 2005

Länder (politisch.) bekommen ihren Namen von ihren Besetzern oder Eroberern (beides sind nur Rollen).
Der Boden weiß nicht, dass er so heißt, wie man ihn nennt. (Anmerkung: Wenn man ihn rufen würde, würde er sowieso nicht kommen.)

Auf diesem Boden gründen sich dann Staaten. Dabei ist die Inbesitznahme und damit verbundene Namensgebung bereits die Grundlage zur Schaffung einer kollektiven Scheinwelt, die dann notfalls auch noch verteidigt wird. Der „Deutsche“ (Rolle) bspw., hat nichts mit einem deutsch sprechenden Menschen zu tun.

„Wissen Sie, was ich nicht verstehe? Türkischen Honig und Schwäbische Spätzle.“

So ein „Staatsgebilde“ konstituiert sich dann auch nur aus weiteren „Hohlkörpern“ genannt „Personen“ im Näheren heißen sie „Staatsangehörige“.
Der Rest der daraus folgt, ist nicht weniger „hohl“, was das vom Menschen geschaffene, künstliche Recht mit einschließt und damit auch die mit ihm in Beziehung stehenden Personen, ihre gläubigen Anhänger und gehorsamen Untergebenen.

Nicht zu vergessen: sogenannte „juristische Personen“, die ebenfalls nur Hüllen sind, wie bspw. Vereine, wo die natürliche Person (der Mensch in der Rolle als Rechtssubjekt) in der Rolle des „Mitgliedes“, im Wesentlichen an den vereinbarten, jedoch auch nur künstlichen Regelwerken (Vereinssatzung) andockt, um alsdann „dazuzugehören“.

„Hüllenmacher.“

Künstliche Hüllen, um sich vor möglichen „Feinden“ oder „äußeren“ Beeinträchtigungen zu schützen, wie bspw. durch Grenzen, wo „Pfosten“ nur Symbole für geistige Abgegrenztheit stehen. Anmerkung: Allein deswegen wird auch die beste gewohnt gestrickte Aufklärung oder „alternative Feindmedien“ nur an der Oberfläche zu kratzen wissen, eben weil ihr „Gefuddel“ auf der gleichen „Luftnummer“ (Glaubensprinzipien) basiert, wie die des ersonnenen Gegners. Beide sitzen in einem Boot.

„Grenzen sind die Domäne der Begrenzten.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021

Beide können nicht aufhören, da sie durch ihre Gegnerschaft einander bedürfen.
Einmal mehr, wie die Verdrehung die Köpfe beherrscht – gleich welcher Sprache sie auch mächtig seien.

Mittlerweile wirkt das Aufrechnen von Taten irgendwelcher aktuellen „Feinde“ nur noch lächerlich, was der gewohnte Denker nicht so recht verstehen mag, erscheint ihm das ganze Tamtam doch recht „ernst“.
Für ihn ist es schwer zu begreifen, dass das ganze Traktieren das Leben selbst in keinem Moment beeinträchtigt. Warum also das ganze Gegacker?
Weil das „Ich“ sich über das Leben erhoben hat und nun seine „erklommene Höhe“ weiter zu verteidigen versucht.
Wer mal das „Gleichnis vom Turmbau zu Babel“ in der Bibel gelesen hat, weiß, wie die „Nummer“ am Ende ausgeht.

Und so bewegt man sich mit jeder geschaffenen Hülle immer weiter vom Leben weg, in der Vorstellung, dass gewohntes vor sich Dahinexistieren bereits alles sei – nicht zu vergessen: das anerzogene Streben nach „finanzieller Freiheit“*. (* Fortwährendes Streben hin zu jenen, die das als wertig Angesehene aus dem Nichts erschaffen, während das Arbeiten dafür mit realen Ergebnissen daherkommt.)

„Finanzielle Freiheit“ und „Arbeit macht frei“, sind vom Prinzip her dasselbe.

Solch ein Leben – besser: Existieren, wird dann durch künstliche Werte zusammengehalten, steht jedoch „dem Menschen im Leben“ diametral gegenüber. Und da es nichts anderes zu geben scheint, wird sich daran geklammert, als ob es „das Wichtigste“ sei.

„Mein Haus, mein Auto, mein Boot.“ Werbung der Sparkassen, 1995

Wenn die Vorstellung herrscht, dass einem etwas gehört, dann kann man es auch wieder verlieren und über diesen (möglichen) Verlust lässt sich die Mehrheit bequem fremdbestimmen. Nicht zu vergessen, der damit einhergehende Verlust der Freiheit, in der Regel ersetzt durch wohlwollend zugestandene „Grundrechte“ wie „Freiheiten“ und „Freizügigkeiten“. Das funktioniert nur auf der Unaufgeklärtheit einer sich für „schlau genug“ haltenden Bevölkerung.
Wer meint er habe, wird auch dafür bezahlen, dass er es behalten darf: Steuern und Abgaben.

Was das ganze Geplänkel mit dem Haben dabei so richtig befeuert, ist das anerzogene Verhalten der Feindbildprojektion, um entsprechende Handlungsmuster (Kampf, Widerstand, Töten usw.) damit legalisieren, mitunter sogar legitimieren zu wollen.

Mitunter dient ein Krieg dazu, die Bevölkerung eines Landes zu unterwerfen, siehe: „Reparationen (von lateinisch reparare‚ ‚wiederherstellen‘) sind ein Begriff aus dem Völkerrecht und bezeichnen Entschädigungen, die ein Staat nach einer Niederlage im Krieg an den oder die Sieger entrichten muss. Reparationen können in Geld geleistet werden, in Sachlieferungen oder in Arbeitsleistungen.“(Wikipedia)

Wer es demnach „geschickt“ anstellt, kann sich dabei wie ein Raufbold über andere hermachen, während das ganze Tamtam jedoch weiter nur ein Spiel ist, was wegen mangelndem eigenständigen Denkens, was ja bestraft wird, nur deswegen „alternativlos“ und „ernst“ erscheint.

Neben der Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung gegenüber geglichen Autoritäten, wird diese Erhabenen-/Untergebenen-Beziehung durch – wie des Öfteren bereits geschrieben – durch wohlwollend zugestandene Privilegien und „Grundrechte“ aufrechterhalten. Föderalismus.
Sichergestellt wird das Ganze durch eine in sich propagierte Alternativlosigkeit und damit verbundenem Ernst.

Ein Um- und Weiterdenken im hohen Alter erscheint für die meisten unmöglich, weil man sich ggf. nachträglich Selbstvorwürfe machen würde, warum man nicht schon früher darauf gekommen ist und sich dabei eingestehen müsste, dass man sich sein bisheriges Leben nur selbst belogen hat.

„Es ist leicht, Leute zu belügen, die sich schon selbst belügen.“ „Mysterio“, Spider-Man – Far From Home, 2019

„Wenn der Gegner* an der Wand steht, wird damit die Investition des *Opfers und dadurch auch seine Intelligenz in Frage gestellt. Niemand kann das akzeptieren… nicht mal sich selbst gegenüber.“ Revolver, 2005

Der Grund, warum etwas für gewöhnlich ein unrühmliches Ende nimmt.
Dieses anerzogen Verhalten liegt daran, dass „Fehler“ mit Versagen gleichgesetzt werden, was jedoch nicht stimmt, versteht man, dass jedes Experiment, gleich wie es ausgeht, es sich um einen Erfolg handelt. Denn hat man gelernt, wie es NICHT funktioniert.
An diesem Punkt lässt sich wieder einmal die im System der alten Ordnung herrschende Verdrehung erkennen.

Was von wesentlicher Natur ist, so lautet die Frage: Wie entwickelt sich der Mensch, wenn er erkennt, dass er nicht wirklich versagen kann, weil einfach alles seiner Entwicklung dient und er eben nicht einfach den „Gepflogenheiten“ zu entsprechen hat.

„Wenn ich etwas einwerfen dürfte. Auf der Erde könnte euch ein Führer durchaus nützen. Ich habe ein wenig Erfahrung auf diesem Gebiet.“ „Sofern man Versagen als Erfahrung betrachtet.“ „Ich betrachte Erfahrung als Erfahrung.“ Dialog „Loki“ mit „Thanos“, Avengers: Infinity War, 2018

Also? Mal kräftig an die eigene Nase packen, wo denn der erkannte „Feind“ wirklich zu Hause ist.

Nachtrag: Bei allem darf nicht vergessen werden, dass die Staaten alles nur noch Unternehmen sind.