Man spricht von einer „gerechteren Weltordnung“
(v1.2) „BRICS: Hoffnung auf eine gerechtere Weltordnung ohne US-Hegemonie“, lautet der Titel eines RT-Beitrags.
Dem üblichen Ansinnen wieder mit den üblichen Mitteln kommen zu wollen, um anschließend weiter von „Staaten“, „Grenzen“, „Geld“ und „Geschäften“ zu sprechen, wird dabei nichts bringen.
Über die Jahre haben die Möglichkeiten notwendiger Anpassungen in dieser Angelegenheit abgenommen, weil man sich lieber damit zufrieden gab, nur ab und zu davon sprechen zu wollen, während weiter das übliche Arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben gehen, die Köpfe beherrschte und noch beherrscht.
Selbst wenn sich die Menschen anerzogen freiwillig für Arbeit und Geld unterwerfen, es bleibt weiterhin ein sklavisches System, egal „IN“ welches „Land“ man zu blicken meint. Hierarchische Organisationsstrukturen entstehen nun mal aus der gewohnten Erziehung in den Familien zum Untertanen.
Da ist es auch vollkommen Wurst, wenn mit dem Finger auf eine „US-Hegemonie“ gezeigt wird, und man sich selbst für einen wohlwollenden und „gerechten“ Herrscher sieht oder durch das Volk sehen lässt, der sein unmündiges Volk einmal mehr das Märchen von einer Welt des Wohlstandes durch Geld und Arbeit zu erzählen meint, während sich das Volk im voreilenden Gehorsam seine Nachkommenschaft selbst als gehorsamsbereite und auf Entsprechung getrimmte Sklaven heranzieht.
„Geh’ erst mal arbeiten, damit du was wirst.“
Während gewohnte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung den Weg für derartige Systemstrukturen ebnet, lauten die Mittel zu Aufrechterhaltung: wohlwollend zugestandene Privilegien und sogenannte „Grundrechte“, verbunden mit den beiden Methoden „Belohnung für artiges Verhalten“, „Bestrafung für eigenständiges Denken und Entwicklung“, Stigmatisierung von Andersdenkenden* sowie das Triggern damit verbundener Angstmuster.
* Nur gegen etwas zu sein, ist jedoch kein Andersdenken.
Erst gestern tauchte in irgendeinem RT-Beitrag im Lead-in der sinngemäße Gedanke des „Untergangs von Imperien“ auf, der jedoch recht schnell beiseite geschoben wurde.
Allein schon das Auftauchen dieses Gedankens zeigt, dass sich darüber Gedanken gemacht werden. Und nun sitzen die Kinder namens „Ost“ und „West“ (auf einer Kugel) an ihrem Kindertischchen und haben sich entschlossen, „ihr letztes Bäuerchen“ aussitzen zu wollen.
Da darf die Erwähnung eines dritten Weltkriegs natürlich nicht fehlen („Gähn…“), obwohl der erste noch nicht einmal abgeschlossen ist.
Vielleicht versucht man nur einmal mehr die Bevölkerung „für dumm verkaufen“ zu wollen. Okay, verdient hat sie es schon, weil sie sich selbst auf Arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben reduziert hat und über Steuern und Abgaben das ganze fleißig mitfinanziert.
„Mich interessiert nur meine Pension. Alles andere ist mir egal.“ Jemand, den ich mal kannte
Was man früher noch auf eine – nenne ich sie mal – „bequeme“ Art und Weise hätte organisatorisch lösen können, tendiert mittlerweile auf ein recht radikal erscheinendes Lösungsmuster hin. Das ist auch gut so.
Denn schaut man sich um, so ist die Zahl derjenigen, „die ja nicht anders können“ und den Planeten mit ihrer gesellschaftlich tolerierten Unvernunft und einem erheblichen Mangel an Gewissen „gegen die Wand zu fahren“ gedenken, während sie mit treuem Hundeblick und tänzelndem Vertreterschritt daherkommen und ihren Anteil am Tun gleichzeitig noch kleinzureden versuchen. Letztlich nur, um so weiterzumachen, wie bisher.
Menschen, die sich im Rahmen gelebter Fremdbestimmung durch Erziehung zu Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, mit der eigenen Entwicklung von Vernunft und Gewissen jedoch „auf der Strecke bleiben“, betreuen zu wollen, reicht dabei in keiner Weise aus.
Und zu was hat es geführt? Weltweiter Faschismus. Sicher kann man sich mit „Glaubhafter Bestreitbarkeit“ hier eine Weile zu Wehr setzen. Doch wie lange möchten sich die „Verdrängungsexperten“ selbst noch etwas vormachen?
Sicher ist das Wesen einer hierarchischen Struktur hartnäckig und versucht die Situation auszusitzen, so wie die meisten, die auf irgendein Signal oder einen Erlöser zu warten meinen, während sie sich mit künstlich hochgetakteten Nebenschauplätzen nur allzu auffällig zu beschäftigen wissen.
An einem Punkt fallen die hierarchischen Organisationsstrukturen. Da gibt es auch keine „Gewinner“ oder „Verlierer“. Es ist ja auch nur ein Rollenspiel mit künstlichen Regeln, Konventionen und künstlichen Wertvorstellungen, von denen man einfach nur abzulassen braucht.
Wenn sich so mancher dazu gezwungen fühlt, so weiterzumachen wie bisher, liegt dies lediglich an seinen ihn beherrschenden Denk- und Verhaltensmustern.
Nicht der Mensch ist „das Problem“, wie es gerne heißt, es sind lediglich seine Denk- und Verhaltensmuster. Letztlich ist er nur ein „Opfer“ seiner eigenen Haltung.
Sicher kann man mit dem Finger in die Vergangenheit zeigen, um die Schuldigen ausfindig machen zu wollen. Jedoch ist das nur ein recht einfach gestrickter Gedankengang. Es geht nicht um Schuld oder Unschuld. Das ist nur ein Konzept, um den „einfachen Denker“ fix in die Schranken weisen zu können.
Und die „Probleme“ (systemische Phänomene, Symptome), mit denen heute wie ein „Don Quichotte gegen Windmühlen“ gekämpft wird, lösen sich schrittweise auf, wenn man das Geld weglässt, die Grenzen und die Vorstellung, etwas oder jemand würde einem gehören. Nicht zu vergessen der irrige Glaube, dass Arbeit und Geld etwas wert seien.
„Ost“ und „West“ unterscheiden sich prinzipiell nicht wirklich voneinander. Die Erde ist wie eine Kugel, da gibt es kein „Osten“ und „Westen“.
Jedoch scheint in den Köpfen die Erde eine flache zu sein – eine flache Landkarte mit ihren Rändern, wo man mit Bleistift und Lineal Grenzen zu ziehen versucht.
„Grenzen sind die Domäne der Begrenzten.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021
Nachtrag: „Sozial ist, was Arbeit schafft“, war mal ein Slogan einer konservativen Partei. Bei näherer Betrachtung ist dies jedoch nur Augenwischerei.
„Zwar unterwerfen sich die Menschen am Anfang unter Zwang und mit Gewalt; aber diejenigen, die nach ihnen kommen, gehorchen ohne Bedauern und tun bereitwillig, was ihre Vorgänger getan haben, weil sie es mussten.
Deshalb sind Männer, die unter dem Joch geboren und dann in der Sklaverei genährt und aufgezogen wurden, damit zufrieden, ohne weitere Anstrengung in ihren ursprünglichen Umständen zu leben, ohne sich eines anderen Zustandes oder Rechts bewusst zu sein und den Zustand, in den sie geboren wurden, als ganz natürlich anzusehen.
… der mächtige Einfluss der Sitte ist in keiner Hinsicht zwingender als in dieser, nämlich der Gewöhnung an die Unterwerfung.“ Aus: Die Politik des Gehorsams: Der Diskurs der freiwilligen Knechtschaft“, Étienne de la Boétie, 1530-1563